Yamaha A-500 Verstärker Testbericht

Yamaha-a-500
ab 141,31
Auf yopi.de gelistet seit 11/2004
5 Sterne
(0)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Ausstattung:  gut
  • Klangqualität:  sehr gut
  • Bedienung:  schwer
  • Verarbeitung:  durchschnittlich
  • Zuverlässigkeit:  gut
  • Support & Service:  sehr schlecht

Erfahrungsbericht von mg1970

Klassisches Kraftpaket, aber schon mit schleichendem Beginn der Plastik-Ära

3
  • Ausstattung:  gut
  • Klangqualität:  sehr gut
  • Bedienung:  schwer
  • Verarbeitung:  durchschnittlich
  • Zuverlässigkeit:  gut
  • Support & Service:  sehr schlecht
  • Besitzen Sie das Produkt?:  nein

Pro:

noch (!) viel Metall verarbeitet, Leistung des Verstärkers (partytauglich), Kult- und Klassikerstatus, viele Ein-/Ausgänge

Kontra:

Risiko der Kontaktprobleme ("Yamaha-Krankheit"), hohes Alter von mindestens 20 Jahren, recht hoher Gebrauchtpreis

Empfehlung:

Ja

Weiter geht's in meiner kleinen Vorstellungsreihe klassischer HiFi-Komponenten. Ich bin schon sehr lange ein Musik- und HiFi-Fan und habe bis heute etwa 50 Audio-/Videogeräte besessen (davon allein ca. 17 von Yamaha, um diesen Hersteller geht's hier schließlich). Einige der besonders intensiv genutzten und heute noch allgemein auf dem Gebrauchtmarkt beliebten Geräte stelle ich hier nun ab und an mal vor. Diesmal an der Reihe: der Yamaha Vollverstärker A-500!

Viele fragen sich nun, warum (nun schon wieder) ein Bericht über so ein altes Schätzchen, denn man kann ja auch neue HiFi-Anlagen bekommen. Schaut aber mal bei eBay, die gebrauchten Geräte im Alter von mehr als 20 Jahren werden immer stärker nachgefragt. Schaut dann mal in der HiFi-Abteilung eines Kaufhauses nach Geräten. Was findet man heute dort? Plastik, fast nur noch Plastik! Vieles blinkt und leuchtet dazu in bunten Farben, einiges ist auch im Slimline-Format, alles wirkt immer billiger heutzutage. Und Vollverstärker gibt es auch kaum noch, fast nur noch Receiver (Verstärker und Radioteil in einem) mit Dolby Digital oder zumindest Surround. Meistens ist das Tunerteil im Receiver nichts Besonderes mehr, und klanglich sind diese Plastikgeräte den älteren Modellen meistens auch unterlegen.



DER VOLLVERSTÄRKER "YAMAHA A-500"

Relativ häufig sind Vollverstärker dieses Typs bei eBay im Angebot. Da es heute noch so viele dieser Verstärker gibt, ist das Gerät damals anscheinend recht häufig verkauft worden.

Der Yamaha A-500 wurde zwischen 1983 und 1984 hergestellt, war damals ein Vollverstärker der gehobenen Mittelklasse, Nachfolger des hier bereits von mir vorgestellten (selteneren) A-560. Und der Nachfolger des 500ers war ab 1985 der A-520, den man bei eBay auch sehr häufig findet und der eine sehr ähnliche Optik hat. Ich habe Ende 1984 für den 500er stolze 669,- DM bezahlt, das sind umgerechnet ca. 335 Euro. Erhältlich war das Gerät in Schwarz oder in Silber, wobei ich wie gehabt die schwarze Ausführung gewählt habe.

Der A-500 war "der" Verstärker meiner Jugend, schließlich hatte ich ihn immerhin zwischen 1984 und 1991, und er war in dieser Zeit mehrere Stunden täglich in Betrieb.


DIE OPTIK

Das schwarze Modell hatte den Vorteil, dass ich das Gerät beliebig mit neueren Komponenten kombinieren konnte. Zur damaligen Zeit ging der Trend ganz klar in Richtung Schwarz, was bis ca. Ende der 90er Jahre anhielt. Heute sind die Geräte ja wieder öfter in Silber, was in der Zeit vor dem A-500 auch schon mal in der Mode war. Während die meisten Gebrauchten der Vorgängerreihe x60 (frühe 80er) in Silber bei eBay angeboten werden, sind beim A-500 und A-520 die Chancen etwa gleich hoch, ein silbernes oder schwarzes Modell zu erwischen.

Das Gehäuse ist natürlich noch dem Baujahr entsprechend überwiegend (!) aus Vollmetall, auch die Drehregler. So etwas findet man leider heute gar nicht mehr. Dementsprechend ist dieses Gerät wertiger als heutige moderne Verstärker und Receiver. Das Gewicht des Verstärkers weiß ich leider nicht mehr, aber ich schätze es mal (auch im Vergleich zu anderen Yamaha-Verstärkern, die ich mal hatte), um die 10 kg. Die Abmessungen sind 43,5 x 11,2 x 32,5 cm, also das übliche Format heute noch moderner HiFi-Komponenten.


DIE ANSCHLÜSSE

Dieses Gerät verfügt selbstverständlich schon über Cinch-Buchsen, das war 1984 schon längst auch in Deutschland üblich (Anmerkung: viele noch ältere Verstärker und Receiver haben teilweise noch DIN-Buchsen). Diese Cinch-Buchsen befinden sich wie üblich an der Rückseite des Gerätes, welche auch aus Metall besteht.
Man kann folgende Geräte an den A-500 anschließen:

2 x TAPE (beides Aufnahme/Wiedergabe)
Die damals gängigste Kombination war 2 getrennte Kassettendecks. Eine solche Kombination setzte ich damals auch ein, da die Kassette damals das Hauptmedium bei (nicht nur) Jugendlichen war. Es wurde oft vom Radio aufgenommen, dann von Kassette auf Kassette überspielt, auch unter Freunden wurden Kassetten ausgetauscht. Meine beiden Kassettendecks K-320 waren in den 80er Jahren in Kombination mit diesem Verstärker regelrecht im Dauereinsatz! Und schließlich war der zweite Tape-Anschluss auch der Grund, weshalb ich damals vom A-460 auf den A-500 wechselte, obwohl der A-500 für mein Jugendzimmer und die vorhandenen Boxen eigentlich überdimensioniert war (dazu gleich noch).
Selbstverständlich kann man heute stattdessen auch einen CD- oder MD-Recorder, einen HiFi-Videorecorder oder auch die Soundkarte eines PC anschließen. Oder wer es passend zum Verstärker ganz klassisch mag, z.B. 1 Kassettendeck und 1 Tonbandgerät.
Sind zwei Aufnahmegeräte angeschlossen, so ist es auch möglich, auf beide gleichzeitig dieselbe Quelle aufzunehmen (z.B. ein Radioprogramm vom Tuner).

1 x PHONO
Dieser Anschluss eignet sich nur für Plattenspieler mit Magnetsystem. Wer heute also noch ein solches Gerät hat und diesen Verstärker nutzen möchte, kann den Plattenspieler direkt an den A-500 anschließen, ohne dass extra ein Phono-Vorverstärker verwendet werden muss. Das gilt natürlich nicht für die heute noch erhältlichen (Einsteiger-) Plattenspieler mit eingebautem Vorverstärker. Von denen ist dem echten HiFi-Fan sowieso eher abzuraten, aber das ist ein anderes Thema. Ich gehe hier von einem üblichen HiFi-Plattenspieler aus, wie man ihn in den 80er Jahren meist verwendete.
Eine Besonderheit gibt es beim A-500 noch: der Phonoeingang kann zwischen dem (Standard-) MM-Tonabnehmersystem (moving magnet) und dem selteneren (aber auch oft besseren und wesentlich teureren) MC-Tonabnehmersystem (moving coil) umgeschaltet werden. So etwas gab es bei den Nachfolgegeräten und auch den kleineren Yamahas (z.B. die 400er-Reihe) schon nicht mehr.

1 x TUNER
Hier kann ein Tuner, d.h. ein separates Radioteil, angeschlossen werden. Das kann aber rein theoretisch auch jede beliebige andere Komponente sein (außer Plattenspieler), z.B. ein DVD-Player oder der Fernseher, aber der Verstärker hat so viele Eingänge, dass man diese Komponenten an DAD/AUX anschließen kann.

1 x DAD
DAD? Was ist das denn? Mit "Vater" hat das rein gar nichts zu tun! Ich vermute mal, das hieß "Digital Audio Disc". Man beachte das Erscheinungsjahr 1983 (kann auch schon sein, dass die ersten A-500 schon Ende 1982 erhältlich waren, denn 1982 wurden die letzten A-560 verkauft). Da standen noch mehrere Systeme als Nachfolger der analogen Schallplatte in Konkurrenz zueinander. Und Sieger war 1983 schließlich die CD, etwa zeitgleich mit dem Erscheinen dieses Verstärkers.
Also kurz zusammengefasst: hier schließt man normalerweise den CD-Player an! Beim Nachfolger A-520 wurde die Bezeichnung auch schon durch "CD" ersetzt, denn da hatte sich die CD als LP-Nachfolger durchgesetzt.

1 x AUX
Hierbei handelt es sich um den üblichen "Hilfseingang", den man nutzen könnte, wenn die anderen Eingänge belegt sind, z.B. für einen Fernseher oder (heute) DVD-Player, PC-Soundkarte zur reinen Wiedergabe, Mischpulte etc., aber auch so einen erwähnten Plattenspieler mit eingebautem Vorverstärker.

Wie man sieht, sind bei diesem Gerät also reichlich Anschlussmöglichkeiten vorhanden. Davon können sich manche modernen Verstärker von heute eine Scheibe abschneiden.

Außerdem kann man zwei Boxenpaare anschließen, die entsprechenden Klemmanschlüsse findet man ebenfalls an der Geräterückseite. Und die Erdungsklemme für den Plattenspieler darf natürlich auch nicht fehlen, wenn schon ein Phonoeingang vorhanden ist.

An der Frontplatte befindet sich schließlich noch eine 6,3mm-Klinkenbuchse zum Anschluss eines Kopfhörers.


DIE REGLER UND SCHALTER

Als erstes komme ich mal zu den vier kleineren Drehreglern (aus Alu), wie auch schon bei den Vorgängermodellen bekannt.

BASS: Regulierung der Bässe

TREBLE: Regulierung der Höhen

BALANCE: Man kann hier den Verstärker so einstellen, dass entweder der linke oder der rechte Lautsprecher lauter ist als der andere. Empfehlenswert z.B. wenn man in Nähe einer Box sitzt, die andere aber sehr weit entfernt ist, oder bei Bandaufnahmen, bei denen die Kanäle unterschiedlich ausgesteuert sind.

LOUDNESS: Hier kann man eine Lautstärke voreinstellen, die man gern im "Normalbetrieb" wünscht (gehörrichtige Lautstärkeregelung, Zimmerlautstärke). Möglicherweise stellt man diesen Regler in einem kleinen Zimmer recht niedrig ein, in Partyräumen entsprechend hoch. Diese Funktion war damals typisch für Yamaha, heute hat Yamaha sie aber bei den meisten neueren Geräten wieder eingespart.

Als nächstes dann die Quellenwahlschalter (INPUT):

Hier merkt man deutlich die ersten Sparmaßnahmen von Yamaha! Während die Vorgängermodelle noch einen Drehregler aus Alu für die Quellenwahl hatten, sind hier nun zum ersten Mal sechs Drucktasten aus Plastik eingesetzt worden. Diese sind rein mechanisch, und man kann wie bei alten Radios nur jeweils 1 Taste drücken, die dann einrastet. Nach Drücken einer Taste springt die zuvor eingerastete Taste heraus. Umschalten kann man hier natürlich wieder zwischen Tape 1, Tape 2, Phono, DAD, AUX und Tuner. Eine grüne LED über der jeweiligen Taste zeigt an, welche Quelle gerade gewählt ist.

Mit dem REC OUT Drehregler (dieser ist noch in seiner alten Form wie bei den Vorgängern) wählt man die Aufnahmequelle, und zwar separat von der aktuell gehörten Quelle.
Man kann z.B. nun eine Schallplatte auf Kassette oder heute auch auf CD/MD aufnehmen, stellt hierbei natürlich den Drehregler auf "Phono". Will man aber nun die Nachrichten im Radio hören, ist das kein Problem: man drückt die TUNER-Taste (INPUT). Trotzdem wird im Hintergrund weiterhin die Platte aufgenommen und nicht die Nachrichten! Das ist sehr praktisch, da das Aufnahmeprogramm schon mal "langweilig" sein kann, man muss also die aufzunehmende Quelle nicht ständig mithören. Leider findet man diese Funktion fast nicht mehr bei moderneren Verstärkern.

Lautstärkeregler:

Ganz rechts findet man einen "überdimensionalen" Drehknopf. Wie kann das auch anders sein, dieser ist für die Lautstärke. Aufgrund seiner Größe ist der Lautstärkeregler leicht zu finden und zu bedienen.

Weitere Druckschalter:

Ganz links findet man den EIN/AUS bzw. POWER-Schalter. Bei eingeschaltetem Gerät leuchtet über dem Schalter eine rote LED. Außerdem leuchtet zusätzlich immer eine der 6 grünen LEDs für die gewählte Quelle.

Direkt daneben befinden sich die Druckschalter für die Boxen. Mit diesen kann man die Lautsprecherpaare ein- und ausschalten, und zwar beide anschließbaren Boxenpaare getrennt. Sind beide Boxenpaare ausgeschaltet, kann man natürlich weiterhin Musik über Kopfhörer genießen und die Lautstärke dabei auch wie gewohnt regulieren.

Rechts von den beiden Lautsprecherschaltern findet man den MUTING-Knopf. Wird dieser gedrückt, leuchtet zum einen wieder eine LED, und zum anderen wird die Lautstärke extrem niedrig geschaltet. Das ist recht hilfreich, wenn z.B. das Telefon klingelt und die Musik beim Telefonat sonst stören würde. Schaltet man das MUTING wieder aus, hört man die Musik in der ursprünglich eingestellten Lautstärke weiter. Diese Funktion findet man bei neueren Verstärkern auch nur noch selten, wenn überhaupt.

Zwischen den Reglern (unten) sind noch drei weitere Druckschalter. Zum einen der SUBSONIC FILTER. Mit diesem lässt sich Rauschen (z.B. von Kassette, Schallplatte, UKW) ein wenig reduzieren. Zum anderen der Umschalter fürs MM- oder MC-Tonabnehmersystem, wie bereits erwähnt. Und schließlich kann man mit dem dritten Schalter die Wiedergabe zwischen Stereo und Mono umschalten! Das ist mal ganz was Neues, was ich sonst bei Verstärkern noch nie gesehen habe. Zuerst erscheint dem Leser/Benutzer diese Funktion sicher eher sinnlos. Wenn man eine Stereoanlage kauft, will man auch Stereo hören!
Aber ich habe diesen Knopf doch öfter auf "Mono" gestellt. Damals hörte ich ja überwiegend noch Kassetten, und da waren bei einigen nicht beide Kanäle gleich laut ausgesteuert. Außerdem hatte ich auch mal Kassetten von Bekannten, die waren komplett nur auf einem Kanal aufgenommen. So etwas klingt vor allem über Kopfhörer furchtbar!

Eine Fernbedienung war zu der damaligen Zeit noch nicht üblich, also gibt's hier auch keine!


DIE ANZEIGEN

Dazu habe ich eigentlich schon alles gesagt. Erstmals wurden bei diesem Modell LEDs als Leuchtanzeigen eingesetzt. Die Vorgänger hatten noch Glühbirnchen (die allerdings auch eine extrem lange Lebensdauer haben). Was nun besser ist oder schöner aussieht, ist alles Geschmackssache. Insgesamt sind 8 LEDs an Bord: 6 grüne für die verschiedenen Quellen, 2 rote, einmal für "Power" und einmal für "Muting".


DER KLANG

Wie man es von Verstärkern dieses Alters noch erwarten sollte, hat auch dieses Modell wirklich einen sehr warmen, angenehmen Klang. Wesentlich angenehmer, als was ich z.B. in Kaufhäusern und Elektronikläden schon mal von nagelneuen (Plastik-) Verstärkern und Receivern gehört habe.
Wie die Aufschrift dieses Verstärkers schon sagt, "Natural Sound" eben.

Die Lautstärkeeigenschaften sind überraschend! Ich hatte ja damals noch ausschließlich mein Jugendzimmer und zwei 80-Watt-Regalboxen von ITT, und da brauchte ich den Regler nur auf ca. 10% der maximal möglichen Lautstärke zu drehen, und schon hatte ich eine ausreichende Zimmerlautstärke. Bei 35 bis 40% musste man schon Angst um seine Boxen haben, so einen Krach kann der A-500 machen!
Dieser Verstärker sollte schon nach Möglichkeit mit größeren Boxen betrieben werden als ich damals hatte. Außerdem eignet sich dieser Verstärker mit Sicherheit auch für etwas größere Partys, denn er ist ein regelrechtes Kraftpaket.


DIE WICHTIGSTEN TECHNISCHEN DATEN (laut Beschreibung)

Mindest-Ausgangsleistung: 20 bis 20.000 Hz
Sinusleistung an 8/4/2 Ohm 91/110/108 Watt
Impulsleistung an 4 Ohm 2 x 100 Watt
Minimaler Lastwiderstand 2 Ohm


DIE "ROBUSTHEIT" DES VERSTÄRKERS

Allgemein zählt dieser Verstärker noch zu den alten schweren Boliden. Vieles ist auch tatsächlich noch aus Metall, und durch das zarte Alter von 22 Jahren und seine damalige Beliebtheit hat der A-500 auch schon Klassiker-Status.

Allerdings haben die sechs "Druck-Wahlschalter" für die Quellen einen sehr negativen Eindruck auf mich hinterlassen. Dabei hat mich weniger gestört, dass der Drehregler durch Plastiktasten ersetzt wurde, sondern eher die Haltbarkeit!
Im Alter von 5 bis 6 Jahren fing es an, dass die Musik immer häufiger auf nur einem Kanal hörbar war. Der andere Kanal blieb entweder stumm, oder hin und wieder "brummte" er ein wenig mit (Kratzgeräusche). Abhilfe war, indem man einfach einige Zeit auf den 6 Tasten abwechselnd "herumklimperte", quasi "Klavier spielte" und dann irgendwann wieder die gewünschte Quelle anwählte. Nun hatte ich den Ton wieder auf beiden Boxen, die Frage war nur: wie lange noch! Und dann ging das Spielchen von vorne los.
Darüber habe ich auch schon in verschiedenen HiFi-Foren gelesen, einige User haben dieses Problem als "die Yamaha-Krankheit" bezeichnet.
Im Jahr 1991 öffnete ich mal den Verstärker und versuchte, die Kontakte zu reinigen. Das Problem verschwand nur kurzzeitig.
Und das war schließlich auch der Grund, weshalb ich den Verstärker Ende 1991 nach 7 Jahren in den Ruhestand schickte.

Ich verkaufte damals das Gerät an einen Bekannten (natürlich mit Fehlerangabe), der es noch weitere ca. 10 Jahre lang nutzte (aber nicht so häufig wie ich es damals machte). Auch bei ihm traten trotz weiterer Reparaturversuche diese Probleme immer mal wieder auf.

Ansonsten hatte ich keine weiteren technischen Probleme mit diesem Verstärker. Mein Bekannter hat damals bei eBay nach 17 Jahren auch noch einen ordentlichen Preis für das Gerät bekommen (natürlich als teildefektes Bastlergerät), vielleicht "lebt" mein Exemplar heute noch!
Da ich gerade beim Thema eBay bin: um die 100 Euro sollte man schon für ein 100% funktionsfähiges und gepflegtes Gerät einplanen, damit meine ich auch ein Exemplar ohne diese erwähnten Kontaktprobleme.


EINSATZGEBIETE

Es handelt sich um einen reinen Vollverstärker, also kein Dolby Surround oder Dolby Digital (das gab es damals auch noch nicht). Dieser Verstärker eignet sich sowohl für den Einsatz in der Wohnung (am besten größere Wohnzimmer, fürs Jugendzimmer war er eher zu groß) als auch auf größeren Partys. Auf jeden Fall sollte man nicht gerade die kleinsten Boxen verwenden, auch in der Wohnung nicht.
Wer viele Komponenten anschließen möchte (speziell Plattenspieler, CD- und DVD-Player, mindestens 1 Aufnahmegerät, vielleicht auch ein zweites), wird hier bei 6 Eingängen normalerweise keine größeren Probleme bekommen.
Vom Alter und "Kultstatus" her ist dieses Gerät auch schon bestens für den Freund alter HiFi-Klassiker geeignet.


DIE BEDIENUNGSANLEITUNG

Hierbei handelt es sich, wie bei allen Yamaha-Geräten aus dieser Zeit, um ein DIN A 4-Heft im Querformat. Die Anleitung ist mehrsprachig, wobei die verschiedenen Sprachen nicht abschnittsweise zu lesen sind, sondern jeder einzelne beschriebene Punkt wird nacheinander in einer anderen Sprache beschrieben, beim nächsten Punkt geht's wieder von vorne los. Dadurch ist die Anleitung etwas unübersichtlich. Ich habe das Heft zwar nicht mehr vorliegen (dafür aber von anderen Yamaha-Komponenten aus der Zeit), aber es kann schon mal zu Rechtschreib- und Übersetzungsfehlern kommen.


(MIR BEKANNTE) ALTERNATIVEN

Yamaha A-560: Der direkte Vorgänger des A-500. Nicht ganz so ein Kraftpaket, hat einen Eingang weniger (aber dennoch reichlich), machte auf mich einen noch etwas wertigeren Eindruck und hat optisch einige noch klassischere Stilelemente.
Yamaha A-460: Eine Nummer kleiner als der A-560 (es gab übrigens auch einen A-400 als Nachfolger), weniger Leistung und nur 4 Eingänge (darunter 1x Phono MM). Ist heute bei mir noch im Einsatz, seit Anfang 2005 sogar als Verstärker für meine Hauptanlage (nachdem bei einem moderneren A/V-Verstärker irgendwie doch das gewisse Etwas für die Stereowiedergabe fehlte).
Yamaha A-520: Der Nachfolger des A-500 (ab 1985): sehr ähnliches Design und in etwa auch derselbe Funktionsumfang. Auch heute noch sehr häufig zu findendes Gebrauchtgerät. Selbst habe ich keinen A-520 besessen.


FAZIT

Alt, aber immer noch sehr beliebt! Das sieht man auch an den zahlreichen eBay-Verkäufen. Meistens ist mindestens ein A-500/520 irgendwo in einer Auktion zu finden, sowohl in Silber als auch in Schwarz findet man die Geräte häufig. Klanglich ist das Gerät auch sehr gut, so wie alte Verstärker der frühen 80er halt klingen (sehr viele Hörer ziehen diese "Oldies" den moderneren Verstärkern vor). Sowohl für die Hauptanlage als auch für Nebenanlagen einsetzbar, sogar partytauglich! Wer Wert auf einen langlebigen Klassiker legt, könnte den A-500 in die engere Auswahl nehmen. Jedoch ist darauf zu achten, dass die Quellenwahlschalter einwandfrei funktionieren (die typische Yamaha-Krankheit).

Das Gerät ist zwar sehr alt, hat jedoch nicht mehr alle Stilelemente eines "wahren" Klassikers. Wie gesagt merkt man auch technisch und qualitätsmäßig den "schleichenden Beginn der Plastik-Ära" anhand der Plastikschalter mit dem Risiko der Kontaktprobleme. Für die Verarbeitung habe ich aber noch ein schwaches "gut" gegeben (die Vorgänger tendierten noch zum "sehr gut"). Aufgrund dieser Problematik gebe ich als Gesamtbewertung nur drei Sterne.

Erstveröffentlichung von mir unter gleichem Benutzernamen auch bei ciao.de in 10/2004

29 Bewertungen, 1 Kommentar

  • anonym

    24.11.2004, 21:12 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr ausführlicher Bericht lg janet