Yamaha XT 500 Testbericht

Yamaha-xt-500
Abbildung beispielhaft
ab 17,51
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Erfahrungsbericht von Ansprechpartner

Joghurtbecher gegen eine 1U6

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

In jedem Fachjargon gibt es Ausdrücke des Lobes sowie des Grolls. Auch der Motorradfahrer hat seine eigene Begriffswelt.

Der Endurofahrer geißelt Fans der schnellen Gilde gerne mit der Feststellung, dass eine Fireblade ein \"Joghurtbecher\" und eine RD500 eine \"Zwiebacksäge\" sei.

Doch jeder Motorradfan, der noch alle Sinne beisammen hat, wird bestätigen, dass weder RD noch Fireblade schlechte Bikes sind. Es gibt eben nur halt bessere, wobei \"bessere\" ein Begriff der besonderen Relativität ist.

Das erste \"richtige\" Motorrad, dass ich nach Erwerb der Fahrerlaubnis fuhr, war eine der letzten neu zugelassenen XT´s mit der Typbezeichnung 1U6.
Da Yamaha nie wirklich dramatische Änderungen am Outfit dieses Einzylinders vollzog, abgesehen von technisch nicht unvernünftigen Modifikationen der Betriebsspannung (12V anstatt 6V) sowie der Beleuchtung (ab 1980 verschwand das kleine runde Rücklicht und weichte dem häßlichen eckigen Kasten), ist das Baujahr aber keinesfalls relevant. Egal ob man nun auf der UrXT vom Baujahr 1976 oder auf einem 88er Modell seine Runden dreht, Fahrspaß ist garantiert.

Den Motor erweckt ein kräftiger Tritt auf den Kickstarter, aber natürlich nicht bevor der (ungeübte) XT Fahrer einen Blick auf die OT-Anzeige gemacht hat, um einen Rückschlag des Kickstarters in Richtung Wadenbein zu verhindern.

Da das Kaltstartverhalten des Boliden erstaunlicherweise besser ist als das Warmstartverhalten, sollte man sich aber zweimal überlegen, den Motor nach längerer Fahrt für kurze Zeit zu stoppen, da ein E-Starter (Joghurtbecherfahrer wissen was das ist) nicht zum Zubehörumfang gehört.
Selbst wenn es einen gäbe (oder vielleicht sogar gibt) gehört der dann nicht an eine 1U6!

Läuft der Motor, genießt der Neuling auf der Sattelbank gerne für einen längeren Zeitraum die Vibrationen, die der niedrigtourig laufende Motor trotz Ausgleichsmechanismus auf das ganze Fahrzeug überträgt. So erinnere ich mich immer wieder gerne an den vorderen Kotflügel, der im Standgas fleißig vibrierte und beim geringsten Gasschub stocksteif in seine Position schnellte.

Da sich mit einer XT500 Geschwindigkeiten über der 140 Km/h-Marke nicht lohnen, dem schwammigen Fahrwerk sei dank, gönne man sich bei einer ausgiebigen Fahrt lieber des öfteren Passagen in niedrigen Drehzahlbereichen unter hoher Last, dann werden selbst Harleyfahrer dem Chromtankfahrzeug Blicke würdigen, ähnlich denen beim Erscheinen des neuen Pirelli-Kalenders.

Wie hoch dieser Klassiker bereits in der Gunsttabelle des Motorradfahrers steht, zeigt ein Blick auf die Gebrauchtpreise, zu der man pauschal sagen kann, dass alles, was komplett und unter 2500 DM angeboten wird, vom XT Fachmann genauestens unter die Lupe genommen werden sollte, da der Originalmotor der XT immer gerne Schwächen im Schmierkreislauf als Überraschung bereithält.

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