A.I. - Künstliche Intelligenz (DVD) Testbericht

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ab 15,13
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Erfahrungsbericht von Abana1

Auf Liebe programmiert

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Heute möchte ich mal nicht über eine DVD aus der Sammlung von meinem Bruder berichten, aber er hat trotzdem etwas damit zu tun. Denn er hat mir die DVD \'A.I. - Künstliche Intelligenz\' zum Geburtstag geschenkt. Aber gekauft hätte ich mir diese DVD sowieso, denn erstens ist der Film klasse, und zweitens hat die DVD viel zu bieten.


Handlung
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In einer Zukunft, in der New York vom Meer überschwemmt wurde, und die Technik gewaltige Fortschritte gemacht hat, arbeitet man an einem Roboter mit Gefühlen. Roboter sind schon fest in den Alltag integriert und dienen als wichtiges Hilfsmittel im Haushalt. Aber sie sind eben nicht mehr als eine Kaffeemaschine, denn Gefühle hat man ihnen nicht gegeben.

Die Firma Cybertronics arbeitet mittlerweile an einem Roboterjungen, den man auf bedingungslose Liebe gegenüber seinen Eltern programmieren kann. Da viele Familien auf eine Geburtsgenehmigung warten, sieht hier die Firma eine Marktlücke. Der Cybertronics-Mitarbeiter Henry Swinton (Sam Robards) bekommt als erster einen solchen Roboterjungen mit nach Hause. Der richtige Sohn von Henry und seiner Frau Monica (Frances O\'Connor) ist todkrank und wurde tiefgefroren bis es eine Heilung gibt. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten mit dem Roboterjungen David (Haley Joel Osment) entschließt sich Monica für die endgültige Programmierung von David, mit der der Junge nun für immer für die Liebe zu seinen Eltern programmiert wird. Diese Programmierung ist nicht rückgängig zu machen.

Als der richtige Sohn von Henry und Monica geheilt werden kann, ist David nur noch das fünfte Rad am Wagen. Der Sohn betrachtet ihn sowieso nur als Spielzeug und ist außerdem eifersüchtig auf die geteilte Aufmerksamkeit der Mutter. Er intrigiert gegen David, und bald will man ihn zurück zur Firma bringen, wo er vernichtet wird. Doch Monica setzt David im Wald aus, damit er wenigstens eine Chance hat. Dort allein gelassen, begibt er sich auf eine Suche nach der Blauen Fee, die einen Roboter zum Menschen machen kann. Damit möchte er die Liebe seiner Mutter zurückgewinnen. David trifft auf den Roboter-Gigolo Joe, der den Menschen für den perfekten Sex zur Verfügung steht, der ihm mit der Suche hilft. Sie begeben sich nach Rouge City, wo David Antworten finden will...


Meine Meinung
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Schon als der Film in den Kinos war, habe ich lieber auf die DVD gewartet, denn hier wollte ich das Bonusmaterial sehen. Eigentlich konnte dieser Film ja nur gut werden, denn er wurde ja von Stanley Kubrick konzipiert. Kubrick erwarb 1982 die Filmrechte für \'A.I.\', wobei die Story auf einer Kurzgeschichte von Brian Aldiss beruht (\'Super-Toys last all summer long\'). Er beschäftigte sich jahrelang mit den Hintergründen zur Story und konzipierte teilweise schon das Design, auch schon in Zusammenarbeit mit Steven Spielberg. Kubrick kam leider nicht mehr zur Umsetzung des Materials, da er verstorben ist. Deshalb hat Steven Spielberg die Regiearbeit übernommen. Neben Spielberg sind weitere namenhafte Crewmitglieder von der Partie - der oscarprämierte Kameramann Janusz Kaminski, der oscarnominierte Produktionsdesigner Rick Carter, der dreifache Oscargewinner Cutter Michael Cahn und der oscarnominierte Kostümbildner Bob Ringwood. Mit einer solchen Crew konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen. Was allerdings die Zusammenarbeit von Kubrick und Spielberg angeht, frage ich mich, warum Kubrick gerade in Spielberg den Regisseur für \'A.I\' gesehen hat. Schließlich sind doch die Filme von Kubrick und Spielberg auf einer ganz anderen Anspruchsebene angesiedelt.

Egal was die Vorgeschichte von \'A.I\' ausmacht, das Endresultat kann sich sehen lassen. Obwohl ich zugeben muß, daß ich neugierig bin, wie der Film wohl mit Stanley Kubrick als Regisseur ausgesehen hätte. Mal abgesehen von dieser Neugier fand ich den Film aber richtig gut. Natürlich gibt es einige Schwächen, die wahrscheinlich bei Kubrick nicht aufgetreten wären. Z.B. fand ich das Ende etwas schmalzig, was irgendwie typisch für Spielberg ist. Man hätte den Film ruhig mit David vor der blauen Fee beenden können. Aber nein, da müssen Aliens auftauchen und David ausgraben und ihm schließlich die lang ersehnte Mutterliebe geben. Und genauer gesagt handelt es sich hier auch nicht um Aliens, denn es sind Roboter, die die Menschheit überlebt haben und nun die Erde bewohnen. Auf der Suche nach ihren Wurzeln haben sie die Ausgrabungen im Eis vorgenommen. Das habe ich während des Film allerdings nicht so verstanden, denn ich dachte es wären Aliens, weil sie eigentlich nicht wie Roboter aussehen. Aber das Making Of auf der DVD hat einiges aufgeklärt. Ok, wenn Spielberg also nun noch zeigen wollte, daß die Roboter überleben und nicht die Menschen, wäre die Ausgrabungsszene auch noch nachvollziehbar gewesen, aber natürlich konnte er dort keinen Schlußstrich ziehen und mußte noch ein Happy End hervorzaubern.

Auch war der Film etwas zu lang. Und damit meine ich nicht die Spielzeit, denn die war zwar lang, aber wenn die Story etwas konsequenter und spannender ausgebaut gewesen wäre, wären einem die 140min gar nicht aufgefallen. Trotz des Gemeckers von mir, hat mir der Film eigentlich gefallen. Natürlich findet man immer Kleinigkeiten, die einem nicht gefallen, aber im Großen und Ganzen handelt es sich hier um einen ziemlich guten Film. Und auch wenn man die Moral der Geschicht auch gleich in den ersten 5min vor den Latz geknallt bekommt, damit man sie ja nicht verpaßt, bleibt die Aussage bestehen, die einem dann in den restlichen Minuten mit aller Konsequenz vor Augen geführt wird.

Ich hätte mir einen weniger sentimentalen Film gewünscht, aber den hätte man wohl bloß von Kubrick gesehen. Ich bin mir ganz sicher, daß bei ihm David nie wieder den Meeresgrund verlassen hätte.


Die DVD
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Diese DVD besteht aus zwei DVDs, wobei die erste DVD den Hauptfilm enthält und den ersten Clip des Bonusmaterial. Das gesamte restliche Bonusmaterial ist auf der zweiten DVD zu finden. Prinzipiell besteht das Bonusmaterial aus einem großen Making Of, welches aber auf der DVD in die einzelnen Bestandteile zerlegt wurde. Was ich auch gut finde, so kann man die Clips einzeln anwählen. Was natürlich noch fehlt, ist ein Audiokkommentar, aber den wird man von Regisseur Steven Spielberg wohl nie zu hören bekommen, da er sich streubt einen solchen aufzunehmen. Trotzdem hätte man hier auf andere Cast- oder Crewmitglieder zurückgreifen können.

Der Ton und das Bild sind sehr gut. Zumindest konnte ich keine großartigen Fehler entdecken. Wie immer habe ich mir den Film im englischen Original angeschaut, so daß ich keine Auskunft über die deutsche Synchronisation geben kann.

Gefallen hat mir auch ide Verpackung der DVD, denn die ist, wie z.B. auch bei \'Harry Potter\', eine aufklappbare Pappbox. Und eine solche Verpackung finde ich viel besser als die sonstigen Plasteboxen.


Bonusmaterial
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# Die Entstehung von A.I. (~12min)
Dieser Clip beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Films näher. Man erfährt über die Zusammenarbeit von Stanley Kubrick und Steven Spielberg, die gemeinsam die Story entwickelten, die Spielberg schließlich nach dem Tod von Kubrick verfilmte. Natürlich sieht man ein Interview mit Spielberg, der sich zur der Vorgeschichte des Films äußert, außerdem nach weitere Mitglieder der Crew. Mir hat der Clip gut gefallen, da ich selbst gar nicht wußte, daß der Film ursprünglich ein Projekt von Kubrick war.

# Die Schauspielkunst in A.I.
- Porträt von David (~9min) : Wie der Titel schon verrät, handelt es sich hier um einen Clip über den Filmcharakter David. Natürlich wird hier nicht nur David beleuchtet, sondern auch sein Darsteller Haley Joel Osment. Er erzählt über die Schwierigkeiten bei der Darstellung von David, z.B. das er nicht mit den Augen zwickern dürfte oder das Tragen dieses wachsartigen Make-ups. Außerdem sieht man etliche Szenen von den Dreharbeiten und den Vorarbeiten zum Film.
- Porträt von Gigolo Joe (~6min) : Vom Aufbau her ähnelt dieser Clip dem über den Charakter David. Hier erfährt man mehr über Joe und seinen Darsteller Jude Law. Und auch hier gibt es Szenen von den Dreharbeiten und Interviews.

# Das Design von A.I.
- Von der Zeichnung zum Set (~7min) : Erzählt wird hier die Geschichte von den ersten Konzeptzeichnungen bis zum fertigen Film. Interviewt wird die Crew, die detailliert Auskunft die die verschiedenen Sets gibt, ob nun Bluescreen oder Eiszeit. Auf jeden Fall ein sehenswerter Clip.
- Die Kostüme in A.I. (~5min) : Dieser Clip gibt einen Überblick über die verschiedenen Kostüme, die im Film zur Verwendung kamen, von typisch amerikanischer Kleidung, zu Phantasiekostümen bis zu futuristischer Kleidung. Zu Wort kommt der Kostümdesigner, der die Kostüme der verschiedenen Charaktere erklärt.

# Die Beleuchtung von A.I. (~4min)
Der Kameramann Janusz Kaminski erklärt die verschiedenen Aspekte bei der Ausleuchtung von Szenen. Z.B. am Anfang wird alles so ausgeleuchtet, das alles steril wirkt, in der Stadt soll es mehr nach einem Abendteuer aussehen, und am Ende nach einem Märchen. Auf jeden Fall ein interessanter Clip.

# Special Effects (~8min)
In diesem Clip werden drei Szenen aus dem Film näher beleuchtet. Man sieht kommentiertes B-Roll-Material von der Helicopter-Flucht aus der Stadt, von der Ausgrabung aus dem Eis, und von der Roboter-Vernichtungs-Show. Auf jeden Fall einen Blick wert, denn hier sieht man viele Details, die man im Film vielleicht nicht beachtet hat.

# Die Roboter von A.I. (~13min)
Dieser Clip ist natürlich Pflichtprogramm für eine DVD über \'Künstliche Intelligenz\'. Es werden die verschiedenen Roboter vorgestellt und die Entstehung dieser Roboter bzw. Masken. Es werden auch bestimmte Szenen, wie z.B. die Käfig-Szene, näher vorgestellt, oder auch z.B. die Szenen mit dem Supertoy Teddybär.

# Spezielle visuelle Effekte und Animation - ILM
- Ein Überblick von Dennis Muren (~5min) : Dieser Clip erzählt u.a. von den Anfängen des Films, wo noch u.a. Stanley Kubrick beteiligt war. Auch über die Dreharbeiten mit dem Bluescreen, wo am Set ein spezielles System zum Einsatz kam, mit dem man schon die fertige Szene sehen kann.
- Die Roboter (~3min) : Hier handelt es sich um die Szenen, in der die beschädigten Roboter auf einem Abfallplatz nach Ersatzteilen suchen und die Anfangsszene. Detailliert wird die Darstellung von partiellen Gesichtern erklärt.
- Die Miniaturen (~4min) : Hier werden die Miniatursets vorgestellt, die während des Films zum Einsatz kamen, wie z.B. der versunkene Themenpark.
- Die New York City-Sequenz - Entwicklung der Aufnahmen (~3min) : Hier wird detailliert die Darstellung des versunkenen New York vorgestellt.
- Die Animation von A.I. (~8min) : Hier werden die Animationen des Films vorgestellt, wie z.B. die blaue Fee, Teddy und Dr.Know.

# Der Ton und die Musik von A.I.
- Sound-Design (~7min) : In diesem Clip kommt Sound-Designer Gary Rydstrom zu Wort. Anhand von kurzen Szenen erklärt er einige Soundeffekte, auch die Wahl von bestimmten Stimmen und Geräuschen.
- Musik (~6min) : In diesem Clip erzählt der Komponist John Williams anhand von diversen Szenen über die Wahl der Musik.

# Abschließende Worte von Steven Spielberg (~2min)
Regisseur Steven Spielberg erklärt in diesem Schlußwort unsere Verantwortung gegenüber künstlicher Intelligenz und mahnt zu gegebener Vorsicht.

# Kinotrailer (~4min)
Es gibt zwei Kinotrailer zu sehen (Kaleidoscope und Intralink).

# Storyboards
Zu drei Szenen kann man sich die Storyboards anschauen (Joes Abschied, Davids Sprung, und David und die Blaue Fee).

# Fotos
Hier kann man sich unzählige Bilder von Storyboards, Konzeptzeichnungen, den Dreharbeiten und den Darstellern anschauen.
- Chris Baker Fotos
- Produktionsdesign-Fotos
- ILM Fotos
- Porträtaufnahmen der Darsteller
- Steven Spielberg - Hinter den Kulissen

# Besetzung
Informationen auf Texttafeln über die einzelnen Cast-Mitglieder.

# Die Filmemacher
Eine lange Liste der Crew, aber nur von zwei Crewmitgliedern (Regisseur und Produzentin) kann man Informationen auf Texttafeln abrufen.


Weitere Daten
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Sprachen : Deutsch, Englisch, Spanisch
Untertitel : Deutsch, Englisch, Spanisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Portugiesisch, Hebräisch, Polnisch, Griechisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch, Isländisch, Kroatisch, Französisch, Italienisch

Bildformat : 2,35:1 (anamorph)
Audiokanäle : Dolby Digital 5.1 EX

Spielzeit : 140 min
FSK : ab 12 Jahre


Epilog
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Zusammenfassend kann man sagen, daß \'A.I. - Künstliche Intelligenz\' ein wirklich sehr sehenswerter Film ist, der unterhaltsam und intelligent zugleich ist. Wegen des etwas schmalzigen Filmende muß ich allerdings einen Punkt abziehen.

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