Air Force One (DVD) Testbericht

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Air-force-one-dvd-actionfilm
ab 6,38
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Erfahrungsbericht von kleenerknuffi

Superman for President

Pro:

Spannung, sehr gute Schauspieler

Kontra:

zuviel Patriotismus, übertrieben

Empfehlung:

Ja

Keine Verhandlungen mit Terroristen.“ So lautet das oberste Gebot, der meisten Länder.
Doch was passiert, wenn es Terroristen gelingen würde, den Präsidenten der Vereinigten Staaten und seine Familie in ihre Gewalt zu bringen.
Um dieses Thema geht es in Wolfgang Petersens „Air Force One“

>>Inhalt<<

Gemeinsam gelingt es Sondereinsatzkommandos der amerikanischen und russischen Regierung General Alexander Radek (Jürgen Prochnow), den selbsternannten Staatschef von Kasachstan zu verhaften.

Drei Wochen später ist der amerikanische Präsident James Marshall (Harrison Ford) in Moskau zu Besuch und verkündet eine neuen Weg des Umgangs mit Terroristen, die aber in Washington auf nicht viel Gegenliebe stößt.

Auf seinem Rückflug wird sein Flugzeug, die „Air Force One“ von russischen Terroristen, unter Mithilfe des Secret Service Agenten Gibbs (Xander Berkeley), entführt.
Die Entführer, unter der Führung von Ivan Korshunow (Gary Oldman), wollen mit ihrer Tat die General Radek freipressen.

Agenten des Secret Service bringen den Präsidenten in den Frachtteil der Maschine, wo er mit einer Kapsel auf den Boden fliehen soll.

In Ramstein gelingt es dann den Piloten beinahe, die Maschine zu landen und somit die Entführung zu beenden. Sie werden aber erschossen und durch einen der Entführer ersetzt.

Derweil übernimmt in Washington die Vize-Präsidentin Kathry Bennet (Glenn Close) die Führung des Krisenstabes. Korshunow nimmt Kontakt mit ihr auf und droht alle halbe Stunde eine Geisel zu erschießen, wenn Radek nicht freigelassen wird. Um die Geiseln zu retten, versucht Bennet den russischen Präsidenten dazu zu bringen die Forderungen der Terroristen nachzugeben, dieser weigert sich allerdings. Schnell wird aber klar, dass der Verteidigungsminister die oberste Befehlsgewalt für sich selbst haben will, da er auf keinen Fall zulassen will, dass Radek frei kommt, da dieser Atomwaffen besitzt und somit den Weltfrieden bedroht.

Da seinen Forderungen nicht nachgekommen wird, erschießt Korushnow den nationalen Sicherheitschef Jack Doherty (Tom Everet).

Zwischenzeitlich versucht der Präsident, der nicht von Bord geflohen, sonder wegen seiner Familie geblieben ist, die Geiseln zu befreien. Er tötet einige Terroristen, worauf hin Korushnow droht die stellvertretende Pressesprecherin Melanie Mitchel (Donna Bullock) zu erschießen, falls sicher derjenige, der seine Männer tötet nicht ergibt. Doch Marshall weiß dass er sich nicht ergeben darf, da er die einzige Chance für seine Familie ist. Und so hört er mit an, wie Melanie Mitchell erschossen wird.
Es gelingt ihm darauf hin die Geiseln zu befreien und ihnen mit Fallschirmen zu Flucht zu verhelfen, doch dabei wird er von den Terroristen gefasst.
Er weigert sich aber standhaft die Freilassung Radeks zu veranlassen. Nun greift Korushnow zu seiner letzten Waffe, er droht mit der Erschießung von Marshalls Frau und Tochter.

Werden die Terroristen ihr Ziel erreichen?
Wird es dem Präsidenten und seiner Familie gelingen zu entkommen?


>>Schauspieler<<

Harrison Ford (Schatten der Wahrheit, Auf der Flucht, Indianer Jones, Star Wars) spielt den US Präsidenten James Marshall. Dieser ist ein mit Orden ausgezeichneter Vietnamkämpfer. Marshall flieht nicht, als die „Air Force One“ entführt wird, statt dessen tut er alles, was er kann um seine Familie zu retten.
Harrison Ford spielt seine Rolle überzeugend und macht als Präsident eine gute Figur.

Gary Oldman (JFK- Tatort Dallas, Bram Stoker´ s Dracula, Der scharlachrote Buchstabe) spielt den russischen Terroristen Ivan Korushunow. Dieser entführt die „Air Force One“ um die Freilassung des Gerneal Radeks zu erpressen. Er ist ein Erzkommunist und zutiefst verbittert über das moderne Russland.
Gary Oldman zeigt in seiner Rolle eine exzellente schauspielerische Leistung. Er spielt seine Schauspielkollegen mit seiner starken Leinwandpräsenz gegen die Wand. Es gelingt ihm den fanatischen Korushnow mehr als glaubhaft darzustellen.

Glenn Close (101 Dalmatiner, Eine verhängnisvolle Affaire, Gefährliche Liebschaften) spielt die Vize Präsidentin Kathryn Bennet. Diese ist dem Präsidenten gegenüber loyal eingestellt und vertraut ihm blind.
Glenn Close spielt ihre Rolle gut und überzeugend. Gut zeigt sie den Zwiespalt ihres Charakters zwischen dem „vernünftigen“ (keine Verhandlung mit Terroristen/Radek ist eine Bedrohung für den Weltfrieden) und dem „emotionalen“ (es geht um Menschenleben in dem Fugzeug) Weg zu wählen.


>>Infos zur DVD<<

Originaltitel: Air Force One
USA: 1997
FSK: 16
Spieldauer: 120 min
Studio: Buena Vista / Touchstone Home Video
Preis: ca. 14,99 € - 19,99 € (für die Special Edition)
Ca. 9,99 € für die normale DVD Version

Darsteller: Präsident James Marshall (Harrison Ford)
Ivan Korushunow (Gary Oldman)
Vize Präsidentin Bennet (Glenn Close)
Grace Marshall (Wendy Crewson)
Alice Marshall (Liesel Matthews)
Chief of Staff Shepard (Paul Guilfoyle)
Major Caldwell (William H. Macy)
Stellv. Pressespr. Melanie Mitchel (Donna Bullock)
Agent Gibbs (Xander Berkeley)
Verteidigungsminister Walter Dean (Dean Stockwell)
General Alexander Radek (Jürgen Prochnow)

Regie: Wolfgang Petersen (Der Sturm, Outbreak)
Drehbuch: Andrew W. Marlowe (Hollow Man, End of days)
Produzenten: Armyan Bernstein (Hurricane, Thirteen Days)
Gail Katz (Der Sturm, Tod im Spiegel)
John Shestack (Vater der Braut)
Musik: Jerry Goldsmith (Star Trek:Nemisis, Im Netz der Spinne)
Schnitt: Richard Francis-Bruce (Harry Potter 1, The green mile)
Kamera: Michael Ballhaus (Gangs of New York,)

Bildformat: 16:9 Widescreen
1:2,35 anamorph

Tonformat: Dolby Digital 5.1

Sprache: Deutsch, Englisch, Spanisch, Russisch (nur in 2.0 Stereo)

Untertitel: 14 verschiedene: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Portugiesisch, Hebräisch, Kroatisch, Estnisch

Extras:

Hierbei handelt es ich um die Special Edition (die auch nur einseitig (also kein Flipper) ist)

+ Audio Kommentar des Regisseurs Wolfgang Petersen (mit Michael Coleman).
Dieser ist sehr informativ. Man erfährt z.B. dass eigentlich Kevin Costner die Rolle des Präsidenten hätte spielen sollen. Da er aber keine Zeit hatte schlug er Harrison Ford vor.
Der Audio Kommentar ist für Zuschauer mit durchschnittlichen Englisch Kenntnissen gut verständlich. Für Menschen mit weniger guten Englisch Kenntnissen ist ein zuschaltbarer deutscher Untertitel vorhanden.

+ Making- of: Beinhaltet Interviews mit den Hauptdarstellern, dem Regisseur und den Produzenten. Man erfährt unter anderem, dass die US Air Force Berater und Kampfjets für den Film zur Verfügung stellten. (ca. 7 min)
Das Making- of ist mit einem deutschen Untertitel unterlegt, der nicht ausschaltbar ist.

+ US Kino Trailer: mit deutschen nicht ausschaltbaren Untertitel (ca. 2 min)

+ Trailershow: Diese besteht aus einem deutschen Trailer von „Pearl Habor“ (ca. 2:30 min)

+ Fakten während des Films: Es werden während des Films die unterschiedlichsten Fakten zu allen möglichen Themengebieten eingeblendet.
Diese sind sehr informativ (wie z.B. Informationen zur „Air Force One“ und ihren Sicherheitsmassnahmen), teilweise aber auch sehr humorvoll und ungewöhnlich (so weiß man nach dem Film z.B. dass „Arachibutyrophobie“ die Angst davor ist, dass einem Erdnussbutter am Gaumen festklebt)


>>Bild- und Tonqualität<<

Die Bildqualität ist sehr gut und scharf. Auch bei dunklerem Bild ist es noch immer klar.

Die Tonqualität ist sehr gut und glasklar. Vor allem mit eine Surround Anlage wirkt er bombastisch, vor allem bei Schusswechseln und dem rasanten Flug von Abfangjägern.


>>Meine Meinung und Fazit<<

„Air Force One“, ist ein solide und rasant gemachter Action Thriller. Nicht mehr und auch nicht weniger

Wolfgang Petersen inszeniert in seinem Film eine der wohl schlimmsten Horrorvorstellungen der amerikanischen Bevölkerung. Die „Air Force One“ (das wohl sicherste Flugzeug der Welt) wird zusammen mit dem Präsidenten (dem wohl mächtigsten Mann der Welt) entführt.

„Air Force One“ ist spannender und actionreicher Film. Er versteht es seinen Zuschauer bis zum Schluss zu fesseln und mit den Figuren mitzufiebern. Es gibt sehr viele gute Actionszenen, die, wenn auch teilweise sehr übertrieben, den Zuschauer gut unterhalten können. Man darf nur nicht weiter darüber nachdenken, was z. B. massig Maschinenpistolenkugeln in den Flugzeugwänden und Druckabfall für ein Flugzeug bedeuten.

Er wartet mit einer Reihe sehr guter Schauspieler in den Haupt- und Nebenrollen auf. Vor allem Gary Oldmans grandioses Spiel ist sehenswert. Aber auch die anderen Schauspieler verkörpern ihre jeweiligen Rollen sehr gut.

Doch darf man von der Story nicht allzu viel erwarten, denn dafür ist sie viel zu schwarz-weiß und Klischeehaft gezeichnet. So sind es auf der einen Seite die guten Amerikaner und auf der anderen Seite die bösen Russen (die richtige Fanatiker in diesem Film sind, dazu ist der gemäßigte russische Präsident schwach), die den Kommunismus wieder zu einem neuen weltweiten Sieg verhelfen wollen.

Und nun kommt das, was bei diesem Film doch etwas stört.
Der Film trieft nur so vor amerikanischem Heldentum.

Der Präsident selber ist ein wahrer Supermann (der ein wenig an Rambo erinnert, wobei Rambo 1 noch eine gute Story hatte) der Einzelkämpfer, der für alles eine Lösung weiß, finde ich doch ein wenig übertrieben. (Es ist wohl nicht verwunderlich, dass Bill Clinton seinerzeits sehr begeistert von dem Film gewesen sein soll, wer wäre nicht gerne mal ein Held) Nachvollziehbar fand ich, dass er alles tun würde um seine Familie zu rette. Dafür sogar einen gefährlichen Mann wie Radek frei zu lassen ist verständlich. So wird der Figur des Präsidenten Marshalls dann doch etwas mehr Glaubwürdigkeit verliehen. Wobei man nicht vergessen darf, dass dies zwar menschlich ist, aber gleichzeitig gegen seinen Eid, sein Land zu schützen, verstößt. (Denn eigentlich sollte das Wohl von Millionen über seinem eigenen privaten Wohl stehen)

Auch sind die meisten Figuren des Films viel zu patriotisch, fast jeder von ihnen würde für sein Land und den Präsidenten sterben. (Da frage ich mich, ob Amerikaner (zumindest die im Film) nicht den menschlichen und angeboren Selbsterhaltungstrieb besitzen).
Besonders deutlich sah man dies an den beiden Piloten der „Air Force One“ die lieber starben, als am Flughafen Ramstein die Maschine wieder nach oben zu ziehe. Oder der Jetpilot, der sein Flugzeug zwischen die „Air Force One“ und eine herbei fliegende Rakete flog um den Abschuss der Präsidentenmaschine zu verhindern.
Gut, es ist wohl ihr Job und es würden auch bestimmt genug Menschen ihr Leben für das des Präsidenten geben. Aber in diesem Film ist das einfach zu häufig und zu übertrieben dargestellt. Im wahren Leben würden bestimmt genug Menschen genau diesen Schritt nicht tun.

Erstaunlicher Weise (vielleicht aber auch gut kalkuliert/wir Deutschen „dürfen“ nicht patriotisch sein, die Amerikaner lieben es) tun sich gerade deutsche Regisseure in Hollywood besonders mit solch patriotischen Filmen hervor. Denken wir nur einmal an Roland Emmerich´ s „Independence Day“ (auch dort sind es die Amerikaner die die Welt vor dem Untergang bewahren) oder „Der Patriot“.

Doch solange man sich darüber keine Gedanken macht und keine großartige, logische und tiefsinnige Handlung erwartet, wird man zwei Stunden lang gut unterhalten. Und für Logik und tiefsinnige Storys sind Actionfilme ja schließlich nicht bekannt.


>>Bewertung<<

Da der Film auf der einen Seite actionreich und spannend ist, auf der anderen Seite aber auch vor Patriotismus trieft (der Präsident ist ja der reinste Supermann), dazu die Story sehr seicht und unglaubwürdig ist, auch wenn dies für Action Filme normal ist, erhält der Film von mir nur 3,5 von 5 Punkten.

Die DVD selbst gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen. In diesem Bericht geht es um die Special Edition, diese ist einseitig und verfügt über einiges (oben erwähntes) Bonusmaterial, und kostet ca. 14,99 € -19,99€. Bild- und Tonqualität sind wirklich sehr gut (ist ja bei einem Film dieses Genres sehr wichtig) Von daher erhält die DVD an sich 4 von 5 Punkten.

Ich habe in der Gesamtwertung zwischen 4 und 3 Sternen geschwankt, mich aber letztlich für 4 Sterne entschieden, weil es ja um die DVD des Films geht (Ginge es nur um den Film wären es wohl eher drei Sterne geworden)

Doch trotz allem kann ich den Freunden solcher Filme den Kauf dieser DVD empfehlen, da sie mit „Air Force One“ wohl genau den richtigen Film erhalten werden. Auch wenn ein bisschen weniger „Heldentum“ dem Film nicht geschadet hätte.

Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren.
Euch allen noch einen schönen Tag.

34 Bewertungen, 1 Kommentar

  • panico

    23.03.2007, 22:03 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    ** ~~ SH ~~ ** lg *~* panico:-)