K-Pax - Alles ist möglich (DVD) Testbericht

ab 10,31
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Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun

Weltfremd

Pro:

Erfreulich viel

Kontra:

Erfreulich wenig

Empfehlung:

Ja

Es gibt Filme, die gehen im Mainstream unter, obwohl die Besetzung ziemlich hochkarätig ausfällt. "K-Pax - Alles ist möglich" gehört zweifelsfrei in diese Kategorie, denn mit Oscar™-Preisträger Kevin Spacey mit Jeff Bridges an seiner Seite wirken nicht grade Unbekannte in diesem Film mit. Das DVD-Release erfolgte fast ebenso lautlos und unbeachtet, wie der Film wieder aus den Kinos verschwand. Dabei hat "K-Pax" durchaus mehr verdient. Diese Bildungslücke kann man füllen. Entweder über die Single-Disk oder die reichhaltiger ausgestattete Dublette. Beide bewegen sich preislich jeweils in akzeptablem Rahmen.

_Zur Story_
Scheinbar wie aus dem Nichts, taucht ein Mann im New Yorker Hauptbahnhof auf und wird zufällig in einen Raubüberfall verwickelt. Als ihn die Polizisten routinemäßig nach seiner Identität fragen, gibt er freundlich und leicht desorientiert wirkend an, sein Name sei "Prot" und wohnhaft ist er auf dem Planeten "K-Pax" in einem Sternsystem eine ganze Menge Lichtjahre von der Erde entfernt. Er sei zu Besuch hier - grade per Lichtstrahl-Transfer angekommen. Für die Cops ist sonnenklar, dass dieser harmlose Weirdo offenbar der Strahlung unseres Zentralgestirns länger ausgesetzt war, als der Gesundheit gemeinhin zuträglich ist, und dadurch einen veritablen Dachschaden davon getragen hat. Sie lassen ihn kurzerhand in eine Klapse verfrachten. Doch dort ist man nach einer Zeit ziemlich ratlos und überweist den schweren Fall an eine Spezialklinik.

Prot scheint nämlich nicht nur gegen alle Psychopharmaka immun, er kann nachweislich Lichtwellen jenseits des von Menschen üblicherweise zu sehenden Spektrums wahrnehmen. Darüber hinaus bleibt der stets sonnenbebrillte, höflich-ruhige Patient natürlich felsenfest bei seiner Behauptung. Der renommierte Psychologe Mark Powell nimmt sich des Mannes an und findet heraus, dass dessen Angaben allesamt hieb- und stichfest sind, ja dass der "Besucher" teilweise über fundiertes astronomisches Wissen verfügt, welches nur ganz wenige Menschen teilen. Für ihn die perfekteste Zwangsvorstellung, die ihm je in seiner Laufbahn untergekommen ist. Was auch seinen Ehrgeiz weckt. Zudem möchte er dem sympathischen Prot wirklich "helfen". Der jedoch ist überzeugt davon, dass ihm gar nicht geholfen werden muss.

Im Gegenteil. Er sieht es als kleines Dankeschön für die nette Behandlung, dass er seinerseits den restlichen Bewohnern der Anstalt neue Hoffnung gibt, irgendwann wieder gesund zu werden. Er schafft es spurlos vom streng bewachten Sanatoriumsgelände zu verschwinden und erst 3 Tage später ebenso mysteriös wieder aufzutauchen. Mit vorheriger Ankündigung sogar. Da schockt es Dr. Powell natürlich, als Prot ihm mitteilt, er werde die Erde in 3 Wochen auf die Minute genau wieder verlassen. Per Lichtstrahl. Zugleich verspricht er den mittlerweile aufgeblühten Insassen der Anstalt, dass er eine Person seiner Wahl nach K-Pax mitnehmen wird. Powell ahnt nach einigen Hypnosesitzungen, dass das angegebene Datum besonders relevant und der Schlüssel zu einem Rätsel ist. Fieberhaft recherchiert er. Sicher ist nur, dass an jenem Tag irgendetwas passieren wird. Nur was?

_Eindrücke_
Es ist nicht leicht über K-Pax zu referieren ohne dabei in die Falle zu gehen. Nämlich die, zuviel zu verraten und vorweg zu nehmen. Denn der Film lebt von seinen Geheimnissen, Überraschungen und ganz besonders dem mysteriösen Flair, welches durch die zarte klavierbetonte Musik noch unterstützt wird. Softley inszeniert die Geschichte sehr ruhig und behält sich den (leisen) Knalleffekt bis fast zum Ende vor - bis dahin weiß der Zuschauer so manches Mal nicht, was er glauben gemacht werden soll und wohin die Reise letztendlich überhaupt geht.

Trotz der fehlenden Action und der sehr beschaulichen Gangart weiß der originelle Plot zu fesseln. Bestimmt liegt's auch an der fein dosierten Komik, wenn Prot z.B. bei den üblichen Therapiesitzungen ohne mit der Wimper zu zucken eine komplette Banane samt Schale vertilgt und dabei mit Dr. Powell über absonderliche menschliche Verhaltensmuster philosophiert. Solcherlei Situationskomik gibt es häufig und nie wirkt sie aufgesetzt.

Zwischen den Zeilen der intelligent durchdachten und letztendlich nicht vorhersehbaren Story hält der Film der Gesellschaft in Form des vermeintlich außerirdischen Besuchers einen Spiegel vor und stellt, quasi durch dessen Sonnenbrille scharfäugig betrachtet, die berechtigte Frage, ob nicht auch die angeblich "Normalen" dieses Planeten zuweilen therapiert gehören. Wer oder Was ist eigentlich Verrückt? Im Prinzip jeder, nur in unterschiedlicher Stärke und Ausprägung.

Besonders erstaunlich erscheint aber dem Publikum, dass Prot sich den Mauern des Sanatoriums offensichtlich nach Gusto entziehen kann, jedoch freiwillig zurückkehrt, um sich den gut gemeinten aber absehbar erfolglosen Heilversuchen Powells zu stellen. Die beiden mögen sich - und augenscheinlich stimmt diesbezüglich auch die Chemie zwischen Spacey und Bridges als Schauspieler. Die beiden agieren souverän, ergänzen sich hervorragend und bieten buchstäblich ganz großes Kino.

_DVD und Bonusmaterial_
Sicherlich gelten für diese Art von Film andere Ansprüche an Bild- und Tonqualität, als es vielleicht bei einem tricktechnisch superben Actionknaller der Fall ist. Dennoch bietet beides hier keinen Anlass zur Kritik. Das Bonusmaterial der Single-Disk hingegen schon eher, insgesamt 23 Minuten teilen sich ein kurzes Making Of und die Trailer. Doch für alle, die es gerne ausführlicher haben wollen, gibt es gegen mehr oder weniger geringem Aufpreis ja auch noch die Variante mit der aufgebohrten Special Edition als Doppel-DVD.

_Fazit_
Ein fesselndes, tiefsinniges Psycho-Drama ohne viel Tamtam mit glänzend aufgelegten Darstellern. Selbst nach mehrmaligem Genuss entdeckt man immer noch liebevoll eingebaute Kleinigkeiten und sucht vergeblich nach Logiklücken in der wirklich einmal originellen Geschichte. Die Entscheidung, ob Prot nun tatsächlich ein Außerirdischer ist oder nicht, wird bewusst der Interpretation des Zuschauers überlassen. Obwohl... Egal, ob die leider etwas mager ausgefallene Single-DVD oder die besser ausgestattete Doppelscheibe: Auf jeden Fall anschauen und es selbst herausfinden.

_Die DVD-Daten auf einen Blick:_
OT: "K-Pax"
nach einem Roman von Gene Brewer
Genre: Drama
Universal Pictures, USA 2001

DVD: Universum Film 2003
Single Disk Edition, FSK 12
EAN: 743219842596
Lauflänge: ca. 115 Minuten + 23 Min. Bonusmaterial
Bildformat: 16:9 ( 1 : 2.35 anamorph)
Sound: DD5.1 (Englisch und Deutsch)

Bonusmaterial:
Making-Of
Trailer, Filmographien, Interviews.

Drehbuch: Charles Leavitt
Regie: Iain Softley
Produktion: Lawrence Gordon, Lloyd Levin, Robert F. Colesberry
Musik: Edward Shearmur

Darsteller u.a.: Kevin Spacey (Prot), Jeff Bridges (Dr. Mark Powell), Alfre Woodward (Dr. Claudia Villars), Mary McCormack (Mrs. Powell)

29 Bewertungen, 9 Kommentare

  • Miraculix1967

    04.10.2007, 03:29 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und LG Miraculix1967

  • Baby1

    08.09.2007, 13:52 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • mousebear

    01.07.2007, 22:45 Uhr von mousebear
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH LG mousebear

  • frankensteins

    24.06.2007, 15:16 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    super toll beschrieben lg

  • panico

    22.06.2007, 21:28 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico:-)

  • Puppekaa

    20.06.2007, 23:22 Uhr von Puppekaa
    Bewertung: sehr hilfreich

    SEHR SCHÖN GESCHRIEBEN

  • LittleSparko

    20.06.2007, 18:14 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • anonym

    20.06.2007, 17:37 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh! Sehr schöner Bericht. :) Gruß, Karin

  • strubbine

    20.06.2007, 17:32 Uhr von strubbine
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße aus dem schönen Frankenland