K-Pax - Alles ist möglich (DVD) Testbericht
D





ab 10,31 €
Billiger bei eBay?
Bei Amazon bestellen
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 02/2010
Auf yopi.de gelistet seit 02/2010
Erfahrungsbericht von mima007
*Awakenings* trifft *Starman Jones*: schräge Komödie
Pro:
unterhaltsam, witzig, gut gespielt, ernste Botschaft, spannender Schluss
Kontra:
viel zu lang geraten; kein Bonusmaterial auf Leih-DVD
Empfehlung:
Ja
*K-Pax* ist eine schön schräge, nachdenkliche Charakterkomödie. Mit Jeff Bridges aus *The Big Lebowski* und Kevin Spacey aus *American Beauty* spielen sogar zwei ziemlich angesagte Stars mit.
Hintergrund
Regie führte bei diesem Streifen Iain Softley, der schon mit der Beatles-Biografie \"Backbeat\" (eigentlich über Stu Sutcliffe) zu beeindrucken wusste. 1995 drehte er \"Hackers\" und 1997 \" The Wings of the Dove\" eine Klassiker-Verfilmung über rebellische Viktorianer.
Die Buchvorlage zu \"K-Pax\" stammt von dem Amerikaner Gene Brewer. Brewer studierte Mikrobiologie an der Universität von Wisconsin und lebt in New York. \"Wie von einem anderen Stern\" erschien 1995 und war sein erster Roman. Für die Leinwand wurde das Buch umgesetzt von Charles Leavitt, der schon das Drehbuch zu dem beeindruckenden Außenseiter-Streifen \"The Mighty\" lieferte.
Filminfos
O-Titel: K-PAX (USA, 2001), DVD: ab 13.5.2003
FSK: ab 12
Länge: 115 Min. ohne Abspann
Regisseur: Iain Softley
Drehbuch: Charles Leavitt
Darsteller: Jeff Bridges, Kevin Spacey, Mary McCormack u.a.
Handlung
Der Patient (Kevin Spacey), der eines Tages in eine New Yorker Nervenklinik zu Dr. Mark Powell (Jeff Bridges) gebracht wird, hat keine Identität - sehr rätselhaft. Alle, die mit ihm bislang zu tun hatten, halten ihn für geisteskrank. Der Patient nennt sich Prot und behauptet, er komme aus einem anderen Sonnensystem, genauer gesagt vom Planeten K-PAX, einer Welt, auf der Gier, Grausamkeit und Krieg nicht existieren. Dr. Powell versucht herauszufinden, was Prot denn nun im Grunde fehlt.
Prot wirkt alles andere als verrückt. Je länger ihm der Psychiater bei seinen Sitzungen zuhört, desto plausibler wird die Welt, von der er erzählt, bis in biologische und astrophysikalische Details. Er überzeugt sogar gestandene Astronomen. Dr. Powell ist fasziniert, zumal er in seiner eigenen Familie nicht gerade Erfolgserlebnisse hat. Das liegt daran, dass er, geplagt von Selbstzweifeln, um sein Herz eine regelrechte Mauer errichtet hat. Dennoch nimmt er Prot zu einem Familienfest mit, um auch andere Meinungen und Reaktionen zu beobachten. Ergebnis: Prot versteht sich gut mit Kindern und Hunden.
Darüber hinaus findet Prot Zugang zu den anderen Patienten, wie es dem Arzt selbst nicht möglich ist - der Kontakt mit ihm scheint heilsam für die anderen Insassen der Klinik zu sein, von denen einige mirakulös genesen. Außerdem hoffen alle, mit auf die Reise genommen zu werden, wenn Prot, wie angekündigt, in wenigen Tage nach Hause zurückkehrt. Doch nur einer kann der Auserwählte sein, und so bittet Prot, jeder solle seine Gründe aufschreiben, warum ausgerechnet er oder sie mit nach K-PAX muss.
Währenddessen geht der Psychiater weiter auf die Rolle seines mysteriösen Patienten ein, weil er weiß, dass nur diese der Schlüssel sein kann. Doch als Prot ihm mitteilt, daß er die Heimreise nach K-PAX antreten wird, und kurz darauf verschwindet, ahnt Powell, daß ihm nicht mehr viel Zeit bleibt, das Geheimnis seines Patienten zu lüften: Per Hypnose Powell gelingt es, in die real existierende Vergangenheit seines rätselhaften Patienten vorzudringen. Er stößt dort auf ein grausames Verbrechen. Und dann ist auch schon der \"Tag der Abreise\" gekommen - ein schicksalhafter Tag?
Die Leih-DVD
Veröffentlichung: 14.5.2003
Kauf-DVD: ca. 15.9.2003
Bildformate: 2,35:1, 16:9
Tonformate: DD 5.1
Sprachen: D, Engl.
Untertitel: D, Engl.
Extras:
- Originaltrailer
- Trailershow: Habla con ella - sprich mit ihr; Der Pianist; Nackt (Dörrie); Führer EX
Gesamteindruck
\"K-Pax\" erscheint wie eine Mischung aus dem Psychiaterdrama \"Awakenings\" (mit Robin Williams) und \"Starman Jones\", der netten Story vom freundlichen, auf Erden gelandeten Alien (ebenfalls mit Jeff Bridges). Diese Plotmischung ist durchaus aus SF-Filmen vertraut. Und es könnte leicht ein tränenreiches Melodram wie \"E.T.\" daraus werden. Prot könnte aber auch ein koboldhafter Alien mit Schabernackambitionen werden. Doch der Drehbuchautor hat alle Klippen wie weiland Skylla und Charybdis umschifft zu haben. \"K-Pax\" ist eine halb ernst gemeint Komödie mit mehreren wunderbaren Schauspielern, allen voran natürlich Spacey und Bridges.
Der Trick der Verfilmung von Gene Brewers Roman beruht darauf, daß wir nie genau wissen (können), ob Prot wirklich ein Außerirdischer ist. Angenommen, er wäre einer, dann haben wir einen sehr freundlichen Besucher auf Erden - eine Art Jesus der Geistesgestörten. Aber angenommen, er ist keiner, dann bringt uns der Erzähler dazu, Mitgefühl mit einem völlig andersartigen Bewusstsein zu entwickeln, bis wir soweit sind, an seinem künftigen Schicksal anteilzunehmen.
Abgesehen von diesem Verwirrspiel wird eine wichtige Aussage deutlich herausgearbeitet: Bei den Insassen von Powells Anstalt versagen die Methoden der Schulmedizin. Prots Methode ist wesentlich wirkungsvoller, denn die Patienten leben ja regelrecht auf und feiern sogar eine Party - unerhört! Woran kann es nur liegen, dass Prot so viel Erfolg hat? Er beschäftigt sich mit jedem Patienten auf ganz individuelle und kluge Weise. Er bringt die Patienten dazu, Dinge zu tun, an die sie zuvor nie gedacht hätten (geschweige denn ihre Pfleger!). Und manche Wünsche gehen sogar auf wundersame Weise in Erfüllung, so etwa der, dass sich ein blauer Vogel im Garten der Klinik niederlässt und Glück bringt.
Der Film hat nur wenige Schwächen, aber diese sind ausgeprägt: Zum ist er viel zu lang und erfordert in den zahlreichen langsamen Szenen viel Geduld und Einfühlungsvermögen - ein Film also für Frauen? Zum anderen gibt es im Hauptteil des Films kaum Actionszenen oder Momente, in denen Gefahr auftaucht, sondern erst gegen Schluss, als Dr. Powell auf ein grausiges Verbrechen stößt, dessen Opfer offenbar \"Prot\" ist. Dadurch floppte der mit Euro-Geld finanzierte Streifen an den US-Kassen und hatte auch bei uns einen schweren Stand, sein Geld wieder einzuspielen. Hier fehlte auf Produktionsseite offenbar eine strenge, kontrollierende Hand.
Die Leih-DVD bietet außern Trailern keinerlei Bonusmaterial, und das ist für einen solchen Kunstfilm einfach inakzeptabel.
Unterm Strich
\"K-PAX\" ist sicherlich einer der besseren Science Fiction-Filme der letzten Jahre. Clever wandelt die Handlung auf dem schmalen Grat zwischen \"Starman Jones\", dem Psychiatrie-Melodram \"Awakenings\" und schließlich einem knallharten Psychothriller. Die Aussagen zu den impliziten Behandlungsmethoden der Psychiater sind durchaus bedenkenswert. Getragen wird das Ganze vor allem von den zwei fabelhaften Hauptdarstellern.
Aber wie oft kann man Kevin Spacey in eine ungeschälte Banane beißen sehen, ohne innerlich zusammenzuzucken? Auch der größte Reiz der Verfremdung nutzt sich einmal ab und trägt zu der Langweile bei, die lange Sitzungen mit Dr. Powell erzeugen. Der Film braucht viel zu lange, um in die spannende Vergangenheit von Prot vorzudringen und das Rätsel seiner Herkunft ein wenig zu lüften.
Dass die Leih-DVD mit keinen Extras außer Werbung ausgestattet ist, führt ebenfalls zu Punktabzug.
Fazit: drei von fünf fantastischen Sternen.
Michael Matzer (c) 2003ff
Hintergrund
Regie führte bei diesem Streifen Iain Softley, der schon mit der Beatles-Biografie \"Backbeat\" (eigentlich über Stu Sutcliffe) zu beeindrucken wusste. 1995 drehte er \"Hackers\" und 1997 \" The Wings of the Dove\" eine Klassiker-Verfilmung über rebellische Viktorianer.
Die Buchvorlage zu \"K-Pax\" stammt von dem Amerikaner Gene Brewer. Brewer studierte Mikrobiologie an der Universität von Wisconsin und lebt in New York. \"Wie von einem anderen Stern\" erschien 1995 und war sein erster Roman. Für die Leinwand wurde das Buch umgesetzt von Charles Leavitt, der schon das Drehbuch zu dem beeindruckenden Außenseiter-Streifen \"The Mighty\" lieferte.
Filminfos
O-Titel: K-PAX (USA, 2001), DVD: ab 13.5.2003
FSK: ab 12
Länge: 115 Min. ohne Abspann
Regisseur: Iain Softley
Drehbuch: Charles Leavitt
Darsteller: Jeff Bridges, Kevin Spacey, Mary McCormack u.a.
Handlung
Der Patient (Kevin Spacey), der eines Tages in eine New Yorker Nervenklinik zu Dr. Mark Powell (Jeff Bridges) gebracht wird, hat keine Identität - sehr rätselhaft. Alle, die mit ihm bislang zu tun hatten, halten ihn für geisteskrank. Der Patient nennt sich Prot und behauptet, er komme aus einem anderen Sonnensystem, genauer gesagt vom Planeten K-PAX, einer Welt, auf der Gier, Grausamkeit und Krieg nicht existieren. Dr. Powell versucht herauszufinden, was Prot denn nun im Grunde fehlt.
Prot wirkt alles andere als verrückt. Je länger ihm der Psychiater bei seinen Sitzungen zuhört, desto plausibler wird die Welt, von der er erzählt, bis in biologische und astrophysikalische Details. Er überzeugt sogar gestandene Astronomen. Dr. Powell ist fasziniert, zumal er in seiner eigenen Familie nicht gerade Erfolgserlebnisse hat. Das liegt daran, dass er, geplagt von Selbstzweifeln, um sein Herz eine regelrechte Mauer errichtet hat. Dennoch nimmt er Prot zu einem Familienfest mit, um auch andere Meinungen und Reaktionen zu beobachten. Ergebnis: Prot versteht sich gut mit Kindern und Hunden.
Darüber hinaus findet Prot Zugang zu den anderen Patienten, wie es dem Arzt selbst nicht möglich ist - der Kontakt mit ihm scheint heilsam für die anderen Insassen der Klinik zu sein, von denen einige mirakulös genesen. Außerdem hoffen alle, mit auf die Reise genommen zu werden, wenn Prot, wie angekündigt, in wenigen Tage nach Hause zurückkehrt. Doch nur einer kann der Auserwählte sein, und so bittet Prot, jeder solle seine Gründe aufschreiben, warum ausgerechnet er oder sie mit nach K-PAX muss.
Währenddessen geht der Psychiater weiter auf die Rolle seines mysteriösen Patienten ein, weil er weiß, dass nur diese der Schlüssel sein kann. Doch als Prot ihm mitteilt, daß er die Heimreise nach K-PAX antreten wird, und kurz darauf verschwindet, ahnt Powell, daß ihm nicht mehr viel Zeit bleibt, das Geheimnis seines Patienten zu lüften: Per Hypnose Powell gelingt es, in die real existierende Vergangenheit seines rätselhaften Patienten vorzudringen. Er stößt dort auf ein grausames Verbrechen. Und dann ist auch schon der \"Tag der Abreise\" gekommen - ein schicksalhafter Tag?
Die Leih-DVD
Veröffentlichung: 14.5.2003
Kauf-DVD: ca. 15.9.2003
Bildformate: 2,35:1, 16:9
Tonformate: DD 5.1
Sprachen: D, Engl.
Untertitel: D, Engl.
Extras:
- Originaltrailer
- Trailershow: Habla con ella - sprich mit ihr; Der Pianist; Nackt (Dörrie); Führer EX
Gesamteindruck
\"K-Pax\" erscheint wie eine Mischung aus dem Psychiaterdrama \"Awakenings\" (mit Robin Williams) und \"Starman Jones\", der netten Story vom freundlichen, auf Erden gelandeten Alien (ebenfalls mit Jeff Bridges). Diese Plotmischung ist durchaus aus SF-Filmen vertraut. Und es könnte leicht ein tränenreiches Melodram wie \"E.T.\" daraus werden. Prot könnte aber auch ein koboldhafter Alien mit Schabernackambitionen werden. Doch der Drehbuchautor hat alle Klippen wie weiland Skylla und Charybdis umschifft zu haben. \"K-Pax\" ist eine halb ernst gemeint Komödie mit mehreren wunderbaren Schauspielern, allen voran natürlich Spacey und Bridges.
Der Trick der Verfilmung von Gene Brewers Roman beruht darauf, daß wir nie genau wissen (können), ob Prot wirklich ein Außerirdischer ist. Angenommen, er wäre einer, dann haben wir einen sehr freundlichen Besucher auf Erden - eine Art Jesus der Geistesgestörten. Aber angenommen, er ist keiner, dann bringt uns der Erzähler dazu, Mitgefühl mit einem völlig andersartigen Bewusstsein zu entwickeln, bis wir soweit sind, an seinem künftigen Schicksal anteilzunehmen.
Abgesehen von diesem Verwirrspiel wird eine wichtige Aussage deutlich herausgearbeitet: Bei den Insassen von Powells Anstalt versagen die Methoden der Schulmedizin. Prots Methode ist wesentlich wirkungsvoller, denn die Patienten leben ja regelrecht auf und feiern sogar eine Party - unerhört! Woran kann es nur liegen, dass Prot so viel Erfolg hat? Er beschäftigt sich mit jedem Patienten auf ganz individuelle und kluge Weise. Er bringt die Patienten dazu, Dinge zu tun, an die sie zuvor nie gedacht hätten (geschweige denn ihre Pfleger!). Und manche Wünsche gehen sogar auf wundersame Weise in Erfüllung, so etwa der, dass sich ein blauer Vogel im Garten der Klinik niederlässt und Glück bringt.
Der Film hat nur wenige Schwächen, aber diese sind ausgeprägt: Zum ist er viel zu lang und erfordert in den zahlreichen langsamen Szenen viel Geduld und Einfühlungsvermögen - ein Film also für Frauen? Zum anderen gibt es im Hauptteil des Films kaum Actionszenen oder Momente, in denen Gefahr auftaucht, sondern erst gegen Schluss, als Dr. Powell auf ein grausiges Verbrechen stößt, dessen Opfer offenbar \"Prot\" ist. Dadurch floppte der mit Euro-Geld finanzierte Streifen an den US-Kassen und hatte auch bei uns einen schweren Stand, sein Geld wieder einzuspielen. Hier fehlte auf Produktionsseite offenbar eine strenge, kontrollierende Hand.
Die Leih-DVD bietet außern Trailern keinerlei Bonusmaterial, und das ist für einen solchen Kunstfilm einfach inakzeptabel.
Unterm Strich
\"K-PAX\" ist sicherlich einer der besseren Science Fiction-Filme der letzten Jahre. Clever wandelt die Handlung auf dem schmalen Grat zwischen \"Starman Jones\", dem Psychiatrie-Melodram \"Awakenings\" und schließlich einem knallharten Psychothriller. Die Aussagen zu den impliziten Behandlungsmethoden der Psychiater sind durchaus bedenkenswert. Getragen wird das Ganze vor allem von den zwei fabelhaften Hauptdarstellern.
Aber wie oft kann man Kevin Spacey in eine ungeschälte Banane beißen sehen, ohne innerlich zusammenzuzucken? Auch der größte Reiz der Verfremdung nutzt sich einmal ab und trägt zu der Langweile bei, die lange Sitzungen mit Dr. Powell erzeugen. Der Film braucht viel zu lange, um in die spannende Vergangenheit von Prot vorzudringen und das Rätsel seiner Herkunft ein wenig zu lüften.
Dass die Leih-DVD mit keinen Extras außer Werbung ausgestattet ist, führt ebenfalls zu Punktabzug.
Fazit: drei von fünf fantastischen Sternen.
Michael Matzer (c) 2003ff
Bewerten / Kommentar schreiben