Taxi Taxi (DVD) Testbericht

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ab 8,45
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Erfahrungsbericht von PrinceofLies

Die Wiederbelebung des französischen Humors kehrt zurück

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Gliederung:

  • 1.Vorwort
  • 2.Schauspieler
  • 3.Story
  • 4.Art des Humors
  • 5.Bemerkenswertes
  • 6.Fazit


1.Vorwort
Gute Komödien sind in diesen Tagen selten und haben oftmals noch das Problem,daß sie sich allzuoft ähneln.
Nahezu jeden Monat erscheint eine Filmpersiflage oder ein Teeniefilm,die uns mit den minimalsten Abweichungen der bereits gesehenen Gags unterhalten sollen.
Das ist so und wird wohl auch so bleiben,solange Produzenten konservativ an die Materie herangehen und ein ums andere Mal das Erfolgsschema F von einem bekannten Regisseur mit den üblichen Darstellern runterleiern lassen.
Versteht mich nicht falsch,solche Filme können unterhalten,ja sogar witzig sein,aber es gibt kaum etwas was einem Witz mehr schadet als die Pointe zum hundertsten Mal zu erzählen.

Was kann also passieren,damit eine Komödie wieder erfrischend neu und begeisternd sein kann?
Die Antwort ist einfach,sie möge nicht von den üblichen Produzenten,Regisseuren und Schauspielern kommen,wie im Erfolgsfilm Taxi von 1997!
Eine französische Komödie wurde zum Hit,wenig verwunderlich steht sie doch in der großen Tradition von de Funes und Reno.

So anders als das gewohnte,zu oft gesehene war sie,daß sie auch mich begeisterte,doch konnte sie noch einmal so belebend wirken in einem zweiten Teil?

2.Schauspieler
Samy Nacéri alias Daniel
Spielt den Geschwindigkeitsfanatiker mit der Agonie gegen Autoritäten,der unfreiwillig von seinem Kumpel Emilien und seinem Schwiegervater in spe in die Arbeit der Marseilleer Polizei hereingezogen wird.
Im Grunde will er nur Taxi fahren und mit seiner Freundin Lilly in die Kiste steigen,aber irgendwie kommt ein ums andere dazwischen.
Die Mimik und Gestik erinnern mich stark an typische französische Komiker mit ihren übertriebenen Gesten und Blicken.
Sehr erfrischend nach wie vor wirkt sich die dynamische Mimik im Vergleich zu den bekannten amerikanischen Darstellern aus.

Frédéric Diefenthal alias Emilien
Daniels Kumpel von der Polizei ist ein wenig schusselig und hat endlich seinen Führerscheintest bestanden.
Keiner traut ihm allzuviel zu,nicht einmal seine Kollegin Petra,mit der er eine Beziehung angeht,doch da er das Herz auf dem rechten Fleck hat und mit Daniel einen Trumpf im Ärmel überrascht er alle.
Seine Mimik ist nicht ganz so perfekt,aber er wirkt dafür noch stärker in seiner Gestik,insbesondere bei den Gelegenheiten wo er daneben liegt.
Die starken Emotionen der Liebe zu Petra und des Verantwortungsbewußtseins der Figur kommen wieder herausragend zur Geltung.

Marion Cotillard alias Lilly
Daniels Freundin ist entflammt vor Begierde während sie ihn ihrem Vater vorstellt.
Dummerweise zieht sich diese Begegnung ein wenig hin,da Daniel ihren Vater fahren muss und dann kurzerhand unter die Fitiche genommen wird.
Cotillard spielt die entflammte Begierde,das Hauptkriterium der Rolle vor allem akustisch herrlich (ich empfehle den Originalton mit Untertiteln).
Auch ihre Gestik und Mimik wird im Laufe des Films immer besser und gipfelt schließlich in der Szene als sie Daniel im Fernsehen sieht.

Emma Sjöberg alias Petra
Emilliens deutsche Kollegin ist sozusagen der Vorzeigebulle von Marseille.
Sie empfindet deutlich etwas für Emillien,wobei diese Beziehung sowohl stürmisch ist als auch sich in kleinen Schritten entwickelnd.
Sie hält jedoch nicht viel von seinen beruflichen Qualifikationen,was Emilliens Haupgrund für seinen Ehrgeiz ist.
Eine Schwedin als deutsche mag verwundern,aber in diesem Film wird gerne übertrieben mit den europäischen Eigenarten gespielt.
Ihre Mimik,insbesondere ihr Lächeln für Emillien ist begeisternd.

Bernard Farcy alias Kommissar Gilbert
Der wäre gern Elitekämpfer des Films ist Emilliens und Petras Boss.Seine Vergangenheit in diversen Elitekommandos kommen wieder zur Geltung,diesmal als Ninjabesessenheit.
Dummerweise hat er aber Emillien als Mitarbeiter und darunter darf er auch mal physisch leiden.
Die Mimik ist im besten Stile eines Louis de Funes inspiriert,man kann es nicht anders sagen.
Man mag den Burschen einfach,trotz oder wegen seiner abgehobenheit von der Realität,was ein Hauptverdienst des Schauspielers ist,der die Rolle sehr real erscheinen lässt.

Jean-Christophe Bouvet alias General Bertineau
Lillys Vater,der Daniel kurzerhand einberuft als Not am Manne ist.
Die Figur wirkt durch die Mimik etwas surreal,da sowohl der verantwortliche scharfsinnige General als auch der naive Vater,der Daniels und Lillys offenkundig heiße Beziehung übersieht.
Das Mienenspiel ist typisch französisch mit einem dynamischen Wechsel von einem Gesichtsausdruck zum nächsten sowie den dazugehörigen überdeutlichen Gesten.

3.Story
Lilly will Daniel endlich ihrem Vater vorstellen.
Da es sich um einen ultrakonservativen General handelt und Danielles Abneigung gegen Respektpersonen bekannt ist wird diesem das blaue vom Himmel runtergelogen was Danielles Beruf und Person betrifft.
Als der General eiligst zur Begrüßung des japanischen Außenministers muss gibt es natürlich nur einen,der ihn in der knappen Zeit zum Flughafen bringen kann - Danielle!
Die bekannte rasante Fahrt aus Teil 1 gibt es wieder und die übliche Abschließende Erbrechung!
Jedenfalls soll dem japanischen Minister die Polizeiarbeit von Marseille vorgeführt werden und man braucht kurzerhand einen Fahrer für den Minister.
Dreimal darf man raten,wen der General dazu ernennt.

Dummerweise kommen nun japanische Mafiamitglieder in das Spiel,die Emilliens Schautruppe ausschalten und den Minister und Petra entführen.
Letztlich liegt es also mal wieder an Emillien und Danielle die Lage zu retten und mit der millitärischen Hilfe des Generals können sie in einer blechregnenden Autofahrt durch Paris die Entführten befreien.

Mehr sei nicht veraten um euch den Spaß nicht zu verderben!

4.Art des Humors
Der Humor weicht sehr stark vom üblichen hollywoodmäßigem Bekannten ab.
So liegt der Humor weniger im Slapstick und momentaufnahmigen Mimiken sondern viel mehr im Wortspiel und der Dynamik des Mienenspiels.

Beispielsweise sucht Danielle auf der abschließenden Verfolgungsjagd bei der Pariser Polizei um Hilfe,doch da die Marseiller Polizei und die Pariser Polizei sich nicht verstehen,kann man nicht einfach so nachfragen.
Danielle fährt also in eine Polizeistation und beleidigt ein paar Polizisten,welche sich damit der Verfolgungsjagd anschließen.
Wärend sich die Beleidigungen hier aus einem freundlich dreinblickenden und süffisant sprechendem Monolog Danielles ergeben wäre die typische Variante Hollywoods ein unflätige Geste beispielsweise.

5.Bemerkenswertes
Der gravierende Unterschied zu Hollywood in der Art des Humors wurde ja bereits gesagt,doch es gibt weitere eklatante Unterschiede.
So werden Actionsequenzen nicht als üblicher Blockbustereffekt verwendet sondern durchaus auch in den Humor eingeflossen,wie etwa einer musikalischen Untermalung des choreographierten Massencrashs diverser Polizeiautos.

Eine sehr deutliche,wenn auch wenig verwunderliche,Unterscheidung findet sich in der Allgemeinbildung.
So liegt hier die Schweiz nicht am Meer wie in der Bourneidentität oder verhalten sich Mitglieder verschiedener Nationen nicht untypisch für ihren kulturellen Kreis.
Insbesondere bei vielschichtigeren Kulturen wie den Mitgliedern früherer französischer Kolonien wird dies deutlich.

Wobei wir von kulturellen Unterschieden sind sei erwähnt,daß die prüde amerikanische Art im Bezug auf Sexualität hier nicht nur nicht vorhanden ist sondern schlicht ins Gegenteil gekehrt wird.

6.Fazit
Taxi begeisterte mich mit seiner Wiederbelebung der französischen Komödie mit all ihren Eigenarten und Abweichungen vom heutigen Mainstream.
Wie der britische,war auch der französische Humor immer ein eigener,der sehr unterhaltsam und anders und damit belebend auf einen wirkte.
Konnte also eine Neuauflage dies ebenfalls erreichen?

Ja,denn man verzichtete auf die typischen Möglichkeiten einen Film fortzusetzen,wie sie heutzutage üblich sind.
Man spann nicht nur die Geschichte weiter sondern auch die Characktere,sichtbar an Petras und Emilliens,beziehungsweise Lillys und Danielles Beziehung oder beispielsweise an Emilliens bestandener Führerscheinprüfung.

Zudem ließ man sich Zeit mit der Fortsetzung,was verhinderte,daß der Kinogänger übersättigt wurde und ein weiteres Mal dieses lange vermisst Gefühl erlebte.

Ein Film,den man gesehen haben muss,wenn man auch nur annähernd Komödien mag!
Euer Lügenprinz

74 Bewertungen, 13 Kommentare

  • Puppekaa

    25.04.2008, 20:52 Uhr von Puppekaa
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller Bericht - LG Karsta

  • Mondlicht1957

    03.03.2008, 23:12 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH LG Pet

  • panico

    10.01.2008, 21:47 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico:-)

  • paula2

    24.11.2007, 17:12 Uhr von paula2
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße

  • moniseiki

    16.11.2007, 13:00 Uhr von moniseiki
    Bewertung: sehr hilfreich

    ***-SH-***-LESEN UND GELESEN WERDEN---Liebe grüße moniseiki

  • diana75

    28.11.2006, 20:38 Uhr von diana75
    Bewertung: sehr hilfreich

    :O)**** LIEBE GRÜSSE ****(O:

  • Zzaldo

    26.11.2006, 15:21 Uhr von Zzaldo
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein sh von mir für Dich!!!! LG Stephan

  • Baby1

    24.11.2006, 11:00 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anita

  • Zuckermaus29

    18.10.2006, 13:02 Uhr von Zuckermaus29
    Bewertung: sehr hilfreich

    :o) liebe Grüße Jeanny

  • Vamada

    07.10.2006, 00:00 Uhr von Vamada
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Michaela*

  • junior33

    03.10.2006, 18:41 Uhr von junior33
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und liebe Grüße, Ingo !

  • misscindy

    03.10.2006, 18:20 Uhr von misscindy
    Bewertung: sehr hilfreich

    ☺☺☺ Klasse Bericht ☺☺☺

  • anonym

    02.10.2006, 18:10 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruß :-)) Marianne