... und dann kam Polly (DVD) Testbericht

Manchmal kommt es anders als man denkt, da geht man in die Videothek um „Underworld“ zu holen und kommt mit „Und dann kam Polly“ zurück. Und über diese DVD möchte ich euch heute berichten.

Zum Film

Das haben wir Reuben. Er arbeitet für eine Versicherungsgesellschaft und schätzt das Risiko von Versicherungen ein. Es gibt dafür einen richtigen Jobnamen, aber ich versuch mich gar nicht erst an diesem Wort. Er untersucht das Leben von Leuten und schätzt ein, ob man ihnen eine Lebensversicherung geben kann oder nicht.
Er kennt jedes Risiko, welches man angeben kann. Er weiß mit welcher Wahrscheinlichkeit er auf dem Weg zu Arbeit überfahren werden kann oder mit welchen Krankheiten man sich anstecken kann, wenn man nur in einer Kneipe die Erdnüsse auf dem Tresen essen würde. Dieser Kerl vermeidet jedes Risiko wenn es nur irgendwie geht. Und trotzdem wagt er den Schritt der Heirat, es war schon immer sein Traum, irgendwann zu Heiraten, ein Haus zuhaben und Kinder. Die ersten beiden Träume will er sich sogleich erfüllen. Er heiratet seine Liebe Lisa und hat für sich und Lisa ein großes Haus gekauft.
Und ab geht es in die Flitterwochen. Für Reuben wird es jedenfalls kein langer Aufenthalt. Reuben und Lisa werden zum Tauchen eingeladen und Reuben ist nicht gerade das was man „seetüchtig“ bezeichnen könnte. So geht Lisa alleine mit und es kommt wie es kommen musste, sie und der Tauchlehrer haben es ja nicht einmal für nötig empfunden die Taucherflossen auszuziehen.

Man hat nun die Wahl sich zu verkriechen, zu heulen oder man versucht sein Leben weiter zu leben. Mit etwas Druck von seinem Freund versucht Reuben sein Leben weiter zu leben. Beide gehen auf eine Party und da trifft er Polly, sie kennen sich noch von früher, haben mal in der Schule nebeneinander gesessen. Schneller als man denkt ist das Treffen wieder vorbei und alles hat man dem Freund von Reuben zu verdanken, der unbedingt „schurzen“ musste.

Reuben hat sich wohl aber etwas in Polly verguckt, hat aber auch noch ein paar falsche Vorstellungen von ihr, sie hat sich doch etwas gewandelt seit der 7. Klasse. Ich machs kurz, sie kommen zusammen, wenn man das so nennen kann, es ist eine heiße Affäre, obwohl immer vieles darauf hindeutet, dass es nie klappen könnte, oder würdet IHR (damit sind die Frauen angesprochen) euch noch einmal mit einem Mann verabreden, der Oma Deckchen zum Säubern des Allerwertesten benutzt und beim Versuch dieses zu Vertuschen das Bad unter Wasser setzt?

Alles scheint glücklich, Reuben versucht sogar Salsa zu tanzen um mehr Gemeinsamkeiten zu haben, doch dann kommt der Moment auf den man die ganze Zeit wartet. Plötzlich sitzt Lisa in Reubens Wohnung, sie ist zurückgekehrt, sie will zurück, sie liebt Reuben ja so. Oh Ha. Für mich wäre hier an dieser Stelle alles klar, doch Reuben kommen Zweifel. Lisa bettelt und Polly macht quasi einen Rückzieher, kann man ja auch verstehen wenn plötzlich die Ehefrau vom Lover wieder auftaucht.
Und was macht Reuben? Er hat keine blödere Idee, als die Situation in seinen PC einzugeben und den PC das Risiko einer Beziehung zu den beiden Frauen auszurechnen. Als ob man nicht wüsste was passiert …..

Wie es an dieser Stelle weitergeht müsst ihr schon selbst herausfinden, aber ihr könnt es euch ja sicherlich denken.

Schauspieler

Insgesamt haben die Filmemacher, doch ein gute Crew zusammengestellt. Eigentlich bin ich ja nicht so der Fan von Ben Stiller, trotzdem hat er mir ganz gut gefallen. Trotzdem muss man sagen, er wäre auch austauschbar, hätte man auch einen anderen komischen Kerl für nehmen können, denn das was Stiller manchmal macht, wirkt nicht so komisch – ist vielleicht amerikanische Humor. Jennifer Aniston ist da schon ein Zacken besser und vor allem ein Zacken scharfer, wie sie da in knappen Höschen und Shirt aus dem Badezimmer kommt, das ist schon unwiderstehlich. Die Frau schaut und die Männer lechzen nach hier. Ich glaube dazu gehört noch nicht einmal viel, trotzdem können es manche einfach nicht, Aniston hat es einfach drauf. Als Empfehlung kann euch nur raten, den Film auch mal auf Englisch zu schauen, da ist der Film mindestens doppelt so komisch.
Und da wäre vielleicht noch Philip Seymour Hoffman zu erwähnen, er spielt Reubens besten Freund, er läuft mit seiner Leistung schon fast Stillers Rang ab. Er gibt einen doch recht versifften Möchtegernstar, der einen Film gedreht hat und es nie zu etwas gebracht hat. Erst denkt man sich nur „Wer ist der Kerl“ und zum Schluss „Ja der muss sein“.
In einer kleinen feinen Nebenrolle ist noch Alec Baldwin zusehen. Um ehrlich zu sein dachte ich da im ersten Moment „Es gab vieles gutes Essen in letzter Zeit“ ;) nichts für ungut, trotzdem war er gut und sorgte für ein paar Lacher, aber ich glaube auch er ist wiederum besser in der englischen Fassung.

Allgemeine Meinung zu Film

Ich fand „Along Came Polly“, wie er im Original heißt gut. War weder langweilig, noch wurde er durch Gags überladen. Aus den Kommentaren der Macher, die sich als Extra auf der Scheibe befinden, hört man raus, dass dies auch der Wunsch war. Der Film ist erstklassig besetzt auch unter den Nebendarstellern, befinden sich viele bekannte Gesichter.
Auch wenn der Film eine Komödie ist befasst sich der Film mit dem ernsten Thema des Fremdgehens „Es ist nicht das wonach es aussieht“, das ist es nie. Alle Männer – ich sollte mich auf viele Männer beschränken - identifizieren sich mit Reuben und alle Männer stimmen Stan Indursky (gespielt durch den grad erwähnten Alec Balwin) zu – ich verrate nichts, man könnte es mir übel nehmen. Immer inneren kommt die Forderung hoch „Nimm Polly“ und versucht es natürlich und macht alles falsch, wie kann er nur so bescheuert sein.
Alles Hoffen und Bangen nutzt natürlich etwas. Aber da muss erst Reuben ehrwürdiger Vater etwas sagen – und er hat lange nichts gesagt – um Reuben auf den richtigen Weg zu führen, denn selbiger ist das Ziel und nicht das was vor einem liegt oder hinter einem. Das beeindruckt mich und es beeindruckt auch handelnde Personen.

Und dann haben wir ja noch den „Running Gag“ und das können wir mal ausnahmsweise wörtlich nehmen. Denn es spielt auch noch ein kleines süßes Frettchen mit. Es gehört Polly und sieht nicht mehr wirklich wo es hinrennt. Nach dem Motto „Augen zu und durch“ nur dass Rudolfo – ich glaub so war der Name – die Augen offen lassen kann. Und im Endeffekt ist er ja auch der Held der Geschichte.

Etwas Beeindruckendes gab es noch. Reuben ist wieder im Urlaub, der gleiche Strand an dem er mit Lisa den Tauchlehrer getroffen hat. Und er ist wieder da und Reuben hat nur Worte des Danks.

Die DVD

Auf der DVD befinden sich natürlich auch einige Extras und es lohnt sich wirklich diese auch anzusehen. Das „Making of“ ist nicht wirklich der. Man sollte es nicht „Making of“ nennen, denn es ist mehr Werbung für einen Film. Wie auf vielen anderen Scheiben kommen hier die Darstellern Macher des Films zu Wort und sagen was sie so toll fanden. Aber zwischen durch sieht man doch noch etwas von den Dreharbeiten.

Auf die DVD hat man auch die ursprüngliche Anfangssequenz gepackt. In der Kino- und DVD-Fassung beginnt der Film kurz vor der Hochzeit. Hier ist man erst im Büro von Reuben, er wird genau vorgestellt, gezeigt dass er ein Experte bei seiner Arbeit ist und nie ein Risiko eingeht, seine Hände desinfiziert wenn er vom Schreibtisch aufsteht. Eine schöne Sichtweise, man kann sich aber schwer vorstellen, wie es gewirkt hätte. Man kann den Kommentar vom Director John Hamburg dazu schalten.

Rodolfo goes Hollywood rückt das kleine Frettchen etwas in den Mittelpunkt. Er ist doch der wahre Star des Films. Schon irgendwie süß. Besonders das Interview. „Sie spielen ein sehbehindertes Frettchen .. wie hast du dich in die Rolle reingefühlt“ ;) Sicher etwas kitschig, aber lustig.

Dann kann man sich Szenen anschauen, die es nicht in den Film geschafft haben. John Hamburg erklärt auch warum dies so ist.

Was auf einer DVD eigentlichnicht fehlen darf das sind die Outtakes, also Einstellungen die nicht auf Anhieb klappen und dabei lustig wirken. Zugegeben es sind nicht alles lustig, aber doch viele.

Zum Schluss kann man sich noch den Trailer anschauen und die DVD-Credits.

Die Menüs auf der DVD sind interessant gestaltet, da rennt Rodolfo durch die Gegend und in einem kleinen Kasten, werden ein paar Szenen aus dem Film gespielt. Und immer wieder der Satz „Are you okay? Because you´re sweating pretty profusely“ Einfach herrlich.

Daten

Original: „Along came Polly“
USA 2003
Laufzeit : 91 Minuten
Darsteller:
Ben Stiller ( Reuben Feffer)
Jennifer Aniston (Polly Prince)
Philip Seymour Hoffman (Sandy Lyle)
Debra Messing (Lisa Kramer)
Alec Baldwin (Stan Indursky)
Hank Azaria (Claude)
Bryan Brown (Leland van Lew )
Bildformat: 1.85:1
Tonformat: Deutsch (DTS 5.1, Dolby Digital 5.1) Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel in Deutsch und Englisch

Bild und Ton

Beide sind erstklassig. Keine Unschärfen sind zu erkennen. Es handelt sich ja auch um einen neuen Film, der halbwegs erfolgreich im Kino lief – ist doch so oder? Da darf man die schon erwartet. Der Ton ist auch gut, wobei ich mich auf Stereo beschränken muss.
Da kann ich auch ein ganz kurzes Statement zur Musik ablassen – sehr schöne Musik.

Fazit

Ein wirklich sehenswerter Film mit der süßen Aniston und dem eigenartig komischen Stiller. Kein Traumpaar, doch eine wirklich gelungene Komödie. Eine gute Filmidee gut gespickt mit Lachern und keines Falls mit Gags überladen.
Die DVD hat dem Kunden auch einiges zu bieten. Vieles gehört aber schon zum Standard. Eigentlich vermisste ich nur Filmografien zu Darstellern und Machern, aber wenn’s auf jeder Scheibe ist wird es wohl auch langweilig.
Da gibt es natürlich ein sehr gut von mir, hat mich zum Lachen gebracht, herrlich und Rodolfo macht kleine Kritik wieder wett.

Vielen Dank fürs lesen, bewerten und kommentieren