Behringer X32 Digitalmixer Testbericht

Behringer-x32-digitalmixer
ab 599,20
Auf yopi.de gelistet seit 09/2013
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Summe aller Bewertungen
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Bedienkomfort:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut
  • Verarbeitung:  gut
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  sehr gut
  • Support & Service:  gut

Erfahrungsbericht von rhavin

Der große Wurf: Behringers "Midas X32"

5
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Bedienkomfort:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut
  • Verarbeitung:  gut
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  sehr gut
  • Support & Service:  gut
  • Besitzen Sie das Produkt?:  ja

Pro:

Preis/Leistungsverhältnis unschlagbar. Gute Verabeitung. KnowHow von Midas und KlarkTechnik.

Kontra:

kein redundantes Netzteil, Behringers (hier ungerechtfertigter!) schlechter Ruf. Nur im stabilen Case Roadtaublich, für pralle Sonne Display zu dunkel.

Empfehlung:

Ja

== Vorab ==

Behringer war ja viele Jahre als Firma bekannt, welche die eierlegende Wollmilchsau für 99,99€ verspricht und dann Effektprozessoren liefert, deren SNR ungefähr Pavarotti vor dem Niagarafall entspricht. Die Übernahme der für ihre professionellen High-End-Produkte bekannten Firmen KlarkTeknik und Midas durch Uli Behringers MusicGroup war für viele ein Schock, denn auf den Tech-Ridern wurde und wird keine Firma so oft generell ausgeschlossen wie Behringer. Uli Behringer wurde bezüglich der Failure-Rate von Behringer-Produkten gefragt, wie die Firma ihr Qualitätsmanagement in den Griff bekommen möchte und gab an, daß der Bau der "BehringerCity" in China die logische Konsequenz war, da nach seinen Erfahrungen Qualitätsvorgaben und Produktionsvorschriften bei chinesischen Subunternehmern nur so lange gelten, wie man selber in der Firma steht. Daß bei den immensen Stückzahlen, die Behringer produziert und der ebenfalls avisierten "Prosumer"-Kundschaft, fehlerhafte Chargen häufig nicht zurückkehren, sondern Jahre später eBay überfluten, trug viel zum Ruf der Firma bei. Alles nur Vorurteile?

== Kaufen oder nicht? ==

Rechtzeitig zu meiner Überlegung, eine moderne Digitalkonsole anzuschaffen (SiCompact, LS9, …) ging der Hype um das X32 los und natürlich war auch mein erster Gedanke: "Behringer oder was 'Richtiges'?". Ich habe viele Tests (GL, SF, SOS,…) seither gelesen und mein Eindruck war: wer es hat, ist begeistert und wer es nie hatte, ist überzeugt, daß es nix taugt. Also habe ich vor 3 Wochen eines gekauft und es nun eine Woche intensiv in die Mangel genommen, wobei ich den Vorteil hatte, hier bei mir im Studio mehrere Direct-Out-Liveaufnahmen zu haben, ich konnte also das Pult hier unter relativen Livebedingungen testen, und wer mich kennt, weiß, daß das – Garantie hin oder her – auch mal den Schraubendreher beinhaltet :).

== Eindruck ==

Ich muß sagen, ich bin relativ beeindruckt. Natürlich würde ich sofort vieles benennen können, was man noch besser hätte machen können, und weil ich weiß, das Uli im SF mitließt und schreibt, habe ich dort auch meine Requests für das nächste Firmware-Update zusammengetragen (http://tinyurl.com/rhvSF1), aber für den Preis ist das Pult einsame Spitze. Zwar hat Uli Behringers MusicGroup zur Zeit massive Probleme, weil ihr Hauptrechenzentrum in den Philippinen liegt und dort im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen ist, aber bisher wurden Firmware-Updates schnell umgesetzt.

== Details ==

  • 32 analoge Midas-Preamps in der großen Version (die ich habe) 16 in den kleineren Versionen und in der Stagebox.
  • Gates/Ducker und Kompressoren/Expander, die beide Key-Frequenzbereich und Güte bieten (wie BSS DPR 502!), dabei entweder nach Peak oder RMS arbeiten und auch noch gut klingen.
  • 4-Band vollparametrischer EQ + Lowcut pro Eingangskanal, 6-Band vollparametrischer EQ pro Bus
  • bis zu 6 analoge Inserts, die *irgendwo* in die Signalkette gehängt werden können oder als 6 zusätzliche AUX-Ins arbeiten.
  • 16 frei belegbare XLR Ausänge, 6 frei belegbare Klinkenausgänge
  • 2 AuxIn und 2 Aux out zusätzlich als RCA (Cinch) vorhanden, um auch HiFi-Geräte mal eben anschließen zu können.
  • 16 Busse, individuell als Prefader, Postfader oder Subgruppe verwendbar.
  • LCR oder LR+C Architektur + 6 Matrizen
  • Latenz Eingang zu Ausgang: 0.8ms (!) auch unter Vollast.
  • Firewire I/O mit 32 digitale in und 32 outs, um ein Konzert 1:1 mitzuschneiden. Vollduplex. ASIO kompatibel und mit Cubase getested.
  • getestet mit iPad, PC und Handy gleichzeitig fernsteuerbar
  • PCM-WAV in 16bit direkt vom Stick abspielbar über dedizierten I/O-Kanal
  • frei belegbare LCD-Displays über jedem Channel mit angenehmer Auflösung.
  • 8 Stereo-Effekte, vier davon als Sidechain einsetzbar, weit besser und günstiger als vergleichbare Produkte (LS9/32 etc.).

== Fazit ==

Ich kann aber Jedem, der das X32 noch nicht ausprobiert hat, nur empfehlen,
sich das Teil mal anzuschauen. Hätt ich z.B. die doppelte Kohle zur Verfügung gehabt, oder auch die dreifache, hätt ich's mir dennoch geholt, und den Rest lieber für andere Anschaffungen ausgegeben. Und mein Qualitätsanspruch kann für Andere ziemlich anstrengend sein, deshalb bau ich vieles selber, weil mir die angebotenen Sachen eben nicht reichen…:) – sogar mein BSS DPR 404 und 504 sind nicht mehr "original".

Kann man dieses Pult ablehnen? Man kann, wie Orphaned Land mir bei einer anstehenden Produktion gerade erst bewiesen haben, weil der Techniker der Meinung ist, Behringer liefere nur Crap. Es ist also noch ein langer Weg für Uli, das angeschlagene Image von Behringer zu restaurieren. Zu wünschen wäre es, denn das X32 wäre problemlos als "Midas X32" durchgegangen.

Rhavin, freier Tontechniker, rhavin.de

13 Bewertungen, 3 Kommentare

  • bella.17@live.de

    13.09.2013, 14:22 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    Grüße Annabelle

  • Little-Peach

    13.09.2013, 14:18 Uhr von Little-Peach
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und einen schönen Start ins Wochenende :))

  • monagirl

    13.09.2013, 13:15 Uhr von monagirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Mona lässt dir liebe Grüße da