Campingaz Koffergasgrill Pueblo 3 Testbericht

Sobald die ersten Sonnenstrahlen unseren Planeten wieder etwas erwärmt haben, gibt es für mich und meine Familie nichts schöneres als zu grillen. Mangels eigenem Garten bleibt nur der Balkon übrig. Und da ja bekanntlich der Frömmste nicht in Ruhe leben kann, wenn's dem bösen Nachbarn nicht gefällt, kommt ein Holzkohlengrill nicht infrage. Zum einen würde mich selbst der Rauch und Geruch stören, zum anderen darf man natürlich auf keinen Fall die Brandgefahr unterschätzen, falls mal ein Lüftchen Funken ins Gebälk stieben. Und was viele unterschätzen: auf die Glut tropfendes Fett ist nicht gerade gesundheitsfördernd.
Aber mit einem Gasgrill habe ich -schon seit vielen Jahren- nur gute Erfahrungen gemacht.

Und nun kommt, wie ja allgemein bekannt, erst die Arbeit (für mich schreiben, für euch lesen), dann das Vergnügen. Und das ist ein saftiges Halssteak auf meinem vor einem Monat erworbenen Koffergasgrill.

Hier mein Bericht:

Hersteller:
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Camping Gaz Deutschland GmbH
Ezetilstr. 5
35410 Hungen-Inheiden
Tel.: 06402 / 89-0

Artikelname: Koffergasgrill Pueblo 3
Artikelnummer. 28883


Vertrieb und Preis:
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Gekauft habe ich ihn bei einem örtlichen Einkaufsmarkt (Kaufmarkt) zum Preis von 59 Euro. Ich habe auch im Internet recherchiert. Auf der Homepage des Herstellers (www.campinggaz.com) ist dieser Grill allerdings nicht aufzufinden. Bei entsprechender Suche wird sowohl auf der deutschen Seite als auch auf internationaler Ebene behauptet, dass diese Artikelnummer nicht vorhanden ist. Ich habe ihn lediglich bei ebay gefunden, dort allerdings unter dem Namen Koffergrill Ökostar 3 zu 50 Euro (neu, OVP).

Äußeres:
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Zuerst einmal zur Verpackung. Der Grill befindet sich in einem sehr stabilen Karton. Die Grundfarbe ist blau. Bedruckt ist er mehrsprachig mit Hinweisen zum Gebrauch und dass zwei Jahre Garantie bestehen. Sehr anschaulich sind ein paar Fotos, die einen ersten Eindruck vermitteln, was man gekauft hat. Die Herstellerangabe ist allerdings mehr als dürftig. Es ist lediglich die Website vermerkt.

Heraus kommt dann der Grill (hab ich fast vermutet. *grins*), eingepackt in einer ordentlichen Plastiktüte; separat die Stange des Drehspießes und, ebenfalls in einer Tüte, die vier Füße mit Schrauben , vier Kunststoffkappen und ein Drahtbügel für den Rost. Eine weitere Tüte enthält den Griff des Drehspießes und die dazugehörigen Grillguthalter.

Der Grill besteht aus sehr stabilem Stahlblech, das in einem schönen Mittelblau lackiert ist. Die Lackierung erinnert mich etwas an Emaille und ist auch entsprechend leicht zu reinigen. Die Füße sind aus Leichtmetall hergestellt, Grillrost und Auffangschale aus verchromten Metall.

Die Edelstahl-Warmhalteplatte mit dem Grillaggregat ist mit einer Schutzfolie versehen, ebenso Rost und Schale.

Im Grill, der wie ein Koffer zusammengeklappt wird, liegen die beiden Seitenteile, die Warmhalteplatte mit Grillaggregat und der Gasschlauch. Natürlich auch der Rost und die Fettauffangschale. Was nicht zum Lieferumfang gehört, aber zwingend notwendig ist, ist ein Druckregler. Wer denkt denn schon daran, dass man sich dieses Teil auch noch besorgen muss. Bei mir war es kein Problem, weil ich ihn schon von meinem letzten Gasgrill her hatte. Aber wie viele gibt es, die davon keine Ahnung haben. Sie kaufen sich am Nachmittag einen Grill, besorgen sich noch schnell eine entsprechende Gasflasche, um dann abends (nach Möglichkeit vor vielen Gästen) festzustellen, dass man nun doch auf MäcDoof und ähnliche Gourmet-Tempel ausweichen muss. ;-)

Möglicherweise gehört ein Druckregler ja nirgendwo zum Lieferumfang. Das weiß ich nicht, ich würde aber bei jedem Gerät das Fehl bemängeln.

Aufbau:
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Der zusammengklappte Koffer wird am Verschlusshebel (befindet sich auf der Längsseite unterhalb des Tragegriffes) geöffnet und aufgeklappt. Die innenliegenden Einzelteile werden entnommen. Nun werden die beiden Seitenteile in vorgesehene Schlitze im Deckel des Koffers eingehängt und im Kofferunterteil eingerastet. Kofferdeckel und Kofferunterteil bilden einen 90-Grad Winkel. Es ist schon jetzt eine sehr gute Stabilität vorhanden.

Nun wird der Grill auf den Rücken (Deckel) gelegt und die vier Füsse angeschraubt. (Vorher noch die Kunststoffkappen aufstecken.) Im Kofferboden, also im Grillunterteil, sind entsprechende Bohrungen vorhanden. Durch diese werden die mitgelieferten Schrauben gesteckt und die Füße, die eine eingeschweißte Mutter enthalten, aufgeschraubt. Die Schrauben haben einen so breiten Schlitz, dass sie mit einem Geldstück nachgezogen werden können. Werkzeug ist absolut nicht nötig.

Jetzt den Grill auf die Beine stellen und die Warmhalteplatte mit Grillaggregat auf die Seitenteile auflegen und einrasten. Man kann hierbei nichts falsch machen, da sich in den Seitenteilen entsprechende Aussparungen für das Brennerrohr befinden. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob der Gasanschluss nach links oder nach rechts gehen soll.

Jetzt noch den Rost und die Auffangschale in die Auflagen der Seitenteile einschieben. Es sind vier Höhen möglich. Je nach gewünschter Hitze wird der Rost weiter nach oben oder weiter nach unten eingeschoben.

Wer allerdings nicht nur Steaks oder Würstchen grillen möchte, sondern vielleicht auch mal ein ganzes Hähnchen oder einen Rollbraten, für den ist der Drehspieß gedacht. Hier ist ein Aufnahmelager, ebenfalls in verschiedenen Höhen, in den Seitenteilen eingestanzt und seitliche Schlitze zum Einstecken oder Herausnehmend des Spießes. Bevor es soweit ist, muss allerdings erst der Griff aufgeschraubt werden. Das Grillgut wird dann mit den beiden mitgelieferten Klammern fixiert. Sie sehen aus wie zwei lange Gabelzinken mit dazwischen angeschweißter Schraube. Zuerst wird die erste Klammer auf den Spieß aufgeschoben und festgemacht, danach das Hähnchen oder was auch immer und zum Schluss der zweite Halter. Der Drehgriff ragt seitlich aus dem Blech heraus, und kann nun, wie der Name es ja schon vermuten lässt, gedreht werden, damit das Fleisch von allen Seiten gleichmäßig knusprig wird. Für die etwas Fauleren kann sogar ein Drehmotor befestigt werden. Hierfür ist schlüssellochartig eine Öffnung vorgesehen. In ihr wird der Motor eingehängt und mit dem Seitenteil verschraubt.

Gasanschluss:
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Wie bei jedem Umgang mit Gas ist absolutes Sicherheitsgebot: kein offenes Feuer, keine Zigaretten oder ähnliches. Dichtigkeitsprüfungen dürfen nur mit einem so genannten Lecksuch-Spray oder mit Seifenlauge durchgeführt werden.

Der Druckregeler wird an der Gasflasche angeschraubt, an diesen der zum Lieferumfang gehörende Gasschlauch. Dieser hat an einer Seite eine Art Muffe, die in das Brennerrohr unterhalb der Warmhalteplatte eingesteckt wird.

Inbetriebnahme:
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Eigentlich ist der Grill komplett einsatzbereit, wenn nicht das Flaschenventil noch zu wäre. Also öffnen und das am Grillaggregat ausströmende Gas anzünden.

Vor dem ersten Gebrauch muss natürlich die Schutzfolie restlos entfernt werden. (Gegrillte Folie ist ekelhaft) Zudem muss der Grill etwa 10 Minuten ohne Grillgut beheizt werden, damit Herstellerreste, wie Öle oder Fette verbrannt werden. Das riecht allerdings ziemlich unangenehm.

Unbedingt zu beachten ist folgendes:.

1. Gasanschlüsse haben generell ein Rechtsgewinde;
2. das heißt, dass nach rechts geöffnet und nach links geschlossen wird.
3. Zum Anzünden keine Streichhölzer oder normale Feuerzeuge benutzen. Die Verbrennungsgefahr ist zu hoch. Stattdessen einen Grillanzünder nehmen. Es ist ein Feuerzeug mit einem extra langen Rohr.
4. Das Gas muss gleichmäßig aus allen Öffnungen des Aggregates ausströmen. Sollte dies nicht der Fall sein, Gas abdrehen und das Rohr abkühlen lassen. Nun nachschauen, welche der Düsen verstopft sind. Eventuell mit einem Zahnstocher freimachen. Sind die Düsen frei, hilft nur der Austausch des Aggregates.

So, nun noch etwas Technisches:
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Es ist ein Drei-Platten-Koffer-Gasgrill (tolles Wort), der mit Propan- oder Butangas betrieben werden kann. Gasflaschen sind mit den Füllmengen 5kg und 11kg zugelassen. Druckregeler verwenden!!! Weiterhin sind auch die markeneigenen Camping Gaz-Flaschen mit direkt einschraubbarem Druckregler vorgesehen.

Nennwärmebelastung ist mit 4,4 kW, der Anschlussdruck mit 50 mbar und der Anschlusswert mit 0,340 kg/h angegeben.
Die Grillfläche beträgt 520 x 270 mm, die Arbeitshöhe 890 mm. Der hersteller gibt ein Gewicht von 8,8 kg an. Dies stimmt aber nicht. Ich habe den Koffer gewogen und bin nur auf 6,6 kg gekommen.

Meine Erfahrung:
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Koffergrille sind für mich nicht neues. Ich benutze sie schon seit einigen Jahren. Bislang hatte ich aber immer das Problem, dass sie nicht stabil genug waren. Das ist bei diesem Grill anders. Wie schon eingangs erwähnt, werden die Seitenteile in den Kofferdeckel eingehängt und im Kofferboden eingerastet. Dadurch ergibt sich bereits eine solide Grundstabilität. Das Stahlblech ist dickwandig genug, dass es verwindungsarm ist. Auch die Warmhalteplatte wird nicht nur aufgelegt, sondern eingerastet. Die Leichtmetallfüße können ordentlich verschraubt werden. Das alles ergibt in der Summe die gute Standfestigkeit und Stabilität.

Überwiegend benutze ich den Grill nur auf dem Balkon. Aber ich werde ihn auch in meinen Urlaub (Campingurlaub) mitnehmen. Ich bin mir sicher, das er auch dort seinen ausgezeichneten Dienst versieht. Aufgrund der Maße (65 x 30 x 12 cm im zusammenklappten Zustand) nimmt er wenig Platz im Kofferraum weg und ist auch vom Gewicht her gut zu tragen. Ein sehr stabiler und gut geformter Griff erleichtert das Tragen zusätzlich.

Ein aboluter Vorteil gegenüber Holzkohlegrills ist, dass kein Fett in Glut oder in Flammen tropfen kann. Der Gasaustritt ist oben, dementsprechend kann austretendes Fett nur in die Auffangschale tropfen. Es wird somit auch einer Rauchentwicklung vorgebeugt, die auch dem friedlichsten Nachbarn gewaltig auf den Keks gehen kann.

So, noch ein Wort zur Auffangschale. Hier muss ich sagen, dass ich maßlos enttäuscht bin. Sie ist dermaßen windig, dass beim Herausnehmen das meiste Fett verschüttet wird. Gerne hätte ich die Schale von meinem vorhergehenden Grill weiter verwendet. Leider passt sie nicht in der Breite. Ich habe mir halt insofern beholfen, dass ich den vorder Rand stark nach oben gebogen habe, um etwas mehr Steifigkeit zu erhalten. Aber das ist ja wohl nicht Sinn und Zweck bei einem neuen Grill.
Deshalb und wegen des nicht zum Lieferumfang gehörenden Druckreglers ziehe ich bei meiner Bewertung einen Stern ab. Trotzdem gebe ich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung ab.

So, nachdem mir nichts mehr einfällt, kann ich allen, die sich auch diesen Grill beschaffen oder beschafft haben, nur noch guten Appetit und viel Spaß beim Grillen wünschen.