Pinnacle SoundBridge Testbericht

Pinnacle-soundbridge
ab 36,35
Auf yopi.de gelistet seit 06/2006
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Summe aller Bewertungen
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Bedienung:  einfach
  • Download-Geschwindigkeit:  schnell
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut
  • Verarbeitung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Rolfo

Internetradio und Jukebox abseits vom PC

3
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Bedienung:  einfach
  • Download-Geschwindigkeit:  schnell
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut
  • Verarbeitung:  sehr gut

Pro:

Audio-Qualität und Design

Kontra:

fehlender Hauptschalter

Empfehlung:

Ja

Die Soundbridge ist ein Network Music Player, der als Bindeglied zwischen einem Router bzw. PC und einer Musikanlage fungiert. Ziel ist es, Internet-Radio ohne PC hören und digitale Musik vom PC zu beliebigen Empfangsorten in der Wohnung übertragen zu können. Für letzteres ist ein WLAN-Router (wireless local area network) erforderlich, der für Internet-Radio auch eine DSL-Verbindung zur Verfügung stellen sollte (möglichst mit Flatrate, sonst wird es teuer!).


Spezifikation des Modells M1001
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- Maße 254 x 60 mm, Gewicht 0,68 kg
- zweizeiliges VFD-Display 240 x 16 Pixel
- 16 MB DRAM-Speicher
- hochwertiger 20-Bit Digital/Analogwandler
- Infrarot-Fernbedienung
- kleines Steckernetzteil (7 W)
- Ausgänge: 3,5mm Klinke, koaxiale und optische (TOS-Link) Buchsen
- 5.1 Surround für Dolby und DTS
- RJ45 Anschluß für 10/100 Ethernet
- Wi-Fi 802.11b Spezifikation
- Signal/Rauschabstand > 96 dB, Dynamik > 104 dB
- Übertragungsbereich 20Hz-20kHz.


Lieferumfang
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- Player in röhrenförmiger Ausführung mit Gummifuß
- Netzkabel mit Steckernetzteil, 3 verschiedene Stecker
- Fernbedienung (inkl. 2 AAA-Batterien)
- Stereokabel Klinke auf Cinch
- 2 Handbücher (Englisch und 5 weitere Sprachen)


Installation
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"WPA wird noch nicht unterstützt" lese ich in der Kurzanleitung. In Gedanken wird die Rücksendung angedacht. Erinnere mich jedoch rechtzeitig, dass Leser von der WPA-Fähigkeit berichten, also Hoffnung. Und dann geht alles sehr schnell: LAN-Stecker rein, Stromkabel rein und siehe da, schon ist die Soundbridge online. Bietet als erstes ein Firmware-Update an, danach beide Stecker raus und Strom wieder an. Sofort zeigt das Gerät die SSID meines WLAN-Routers an und fordert die Eingabe des WPA-Schlüsselworts. Die Zifferneingabe geht intuitiv, aber wie schließe ich die Eingabe ab? Handbuch her und finde nach qualvollen 10 Minuten das erforderliche OK in den unteren Ebenen der Cursor-down Taste. Hier wäre eine kleine Skizze im Handbuch hilfreich gewesen. Aber man sollte es positiv sehen, auf diese Weise lerne ich über 40 Sonderzeichen der europäischen Sprachen kennen, das war richtig eindrucksvoll! Danach funktionierten die Internet-Radiostationen der Favoriten- und Preset-Listen und ein Verstärker konnte angeschlossen werden.

Etwas fummliger war es schon, die Musik Server Software in Betrieb zu nehmen. Hierzu wurde zunächst das Programm Bonjour, dann der Firefly Media Server geladen und beide installiert. Firefly will wissen, wo die Wiedergabelisten zu finden sind. Bei den meisten Anwendern ist das der Ordner "Eigene Musik", wo sich auch iTunes mit seinen Musiklisten (wie z.B. Party-Jukebox oder "Meine Lieblingstitel") einnistet. iTunes hat seit V7 eine direkte Schnittstelle zu Firefly. Dieser Vorteil und die Tatsache, dass Firefly von Roku für die Soundbridge optimal abgestimmt wurde, hat meine Entscheidung geprägt diese Software und nicht Windows Media Connect oder Musicmatch Jukebox als Interface zu wählen, was auch möglich wäre und beschrieben ist.

Wer eine eigene Sammlung von mp3- oder wma-Musik hat, wird dann Wiedergabelisten (z.B. m3u-Dateien) erzeugen (das geht am besten mit Winamp), die dann von Firefly gefunden und von der Soundbridge zur Auswahl angeboten werden. Firefly erkennt die physikalischen mp3-Dateien selbst nicht. Ich mußte dann noch absolute Pfade in die Dateien einfügen, denn meine mp3-Dateien befinden sich alle auf einer externen Festplatte und nicht unter "Eigene Musik".

Die Inbetriebnahme der Kommunikation war dann etwas problematisch, da nach der Öffnung der Windows-UPnP-Komponenten und Anklicken des Soundbridge-Icons in Netzwerkumgebung immer wieder die Meldung kam, dass dies Gerät nicht online sei (obgleich bereits Internet-Radio zu hören war). Das Anklicken sollte die Browser-Oberfläche der Soundbridge zum Einstellen zugänglich machen. Erst nachdem ich mit Ziehen des Netzsteckers einen Reset der Soundbridge erzwungen hatte, wurde dieses UPnP-Gerät nicht nur angezeigt sondern auch die Kommunikation mit ihr gestartet.

Falls ich euch hiermit verwirrt habe, so befolgt einfach folgendes:
1. lest im Abschnitt 1 der Kurzanleitung die Ausführungen über "Musik Server Software" sorgfältig,
2. haltet euch an die Ausführungen im Abschnitt 7 "Soundbridge WEB Interface"
3. und falls es irgendwo klemmt, setzt die Soundbridge zurück durch Ziehen des Steckers (Standby-Taste reicht nicht!).


Einstellungen
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Im Browser-Fenster der Soundbridge (unter Netzwerk die Soundbridge anklicken) können folgende Einstellungen vorgenommen werden:
1. Sprachenauswahl für das Soundbridge-Display
2. Anzeige in Standby-Zustand (Nichts oder Datum/Uhrzeit)
3. Datums- und Zeitformat, Zeitzone und Uhrzeitserver
4. Parameter für die wma-Formatumwandlung nach PCM
5. 18 Preset-Plätze (A1-A6, B1-B6, C1-C6) mit URLs von Radiostationen oder Namen von Wiedergabelisten belegen oder ändern.

Im Browser-Fenster des Musikservers (Firefly Symbol in der Taskleiste anklicken) können folgende Einstellungen vorgenommen werden:
1. Ort der Wiedergabelisten und eine Liste der gefundenen Titel
2. optional ein Passwort für die Media-Bibliothek
3. Startoption und Logbuchfunktion
4. Administration: Dateitypen für Musik- und Wiedergabelisten, Scanperiode, Status.

Die Scanperiode ist eine Zeitangabe für die wiederholte Suche nach neuen Musikdateien. Achtung: während dieser Zeit wird die Soundbridge nicht bedient!


Betrieb
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Die Soundbridge wird mit der Fernbedienung oder dem Web-Interface gesteuert. Am Gerät ist nicht mal ein Ein/Ausschalter vorhanden, was ein gewisser Nachteil ist. Denn das Gerät ist auch im Standby-Zustand am Netz und verbraucht Strom, nicht zuletzt für die helle Anzeige der Uhrzeit und des Datums, die nicht dimmbar ist.

Ausgehend vom Home Menü (das ist die linke obere Taste mit dem Haus) werden 3 Funktionen angeboten:

1. Internet-Radio
Hier kann man einen der Favoriten, einen Preset (aus max. 18) oder einen Suchvorgang (Browse) für die Senderwahl auszuwählen. Die ok-Taste (die Mittlere mit dem Haken) startet dann die Wiedergabe. Beim Suchvorgang hat man die Wahl zwischen Radiostationsnamen, Genre, Sprache und Land. Die voreingestellten Favoriten und die durch einen Suchlauf erreichbaren Sender sind eher bescheiden verglichen mit den iTunes- oder phonestar-Player-Listen.
Für das einfache Einbringen von beliebigen Radiostationen wird im Soundbridge Browser-Interface ein Link zum Download des Roku Radio Snooper angeboten. Ich habe das Programm installiert. Leider findet es meinen Netzwerkadapter nicht und sucht bei den DFÜ-Verbindungen. Falls ich eine Lösung finde, so werde dies später in diesem Bericht ergänzen.

2. Wiedergabelisten
Hier werden die selbst angelegten Listen und die Listen von iTunes zur Wahl angeboten. Man kann auch eine Liste über ein Preset starten, das muss aber vorher per Soundbridge Brower-Interface administriert worden sein. Ein Suchlauf ist ebenfalls möglich und zwar nach Titel, Album, Künstler und Komponist. Das funktioniert aber nur, wenn die ID3-Tags der Musikstücke auch entsprechende Daten enthalten. In den meisten Fällen wird man dies editieren müssen, wenn man das machen will. Zum Editieren der ID3-Tags ist der Winamp sehr gut geeignet.

Meine Erwartungen wurden hier voll erfüllt und der User wird ein weites Feld für individuelle Musik-Zusammenstellungen finden. Hinweis: falls Wiedergabelisten Fehler enthalten, so kann es vorkommen, dass der Musikserver stoppt. Er muss dann über sein Browser-Interface erneut gestartet werden. Leider sind die an der Soundbridge angezeigten Fehlermeldungen sehr WLAN-spezifisch und helfen oft nicht weiter. So fehlertolerant wie Winamp ist der Musikserver nicht (der ignoriert alles was nicht plausibel ist).

3. Einstellungen (Settings)
Hier werden Optionen für den Music Visualizer, das Speichern von Radio-Playlisten, ein Wechsel der Musiksammlung sowie Einstellungen für Netzwerk und System angeboten. Da dies recht umfangreich ist, verweise ich hier auf die Kurzanleitung.


Stärken und Schwächen
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Die Soundbridge hat ein dezentes und ansprechendes Design: ein Rohr aus gebürstetem Aluminium auf einem Gummifuß. Die Technik erscheint ausgereift und die Wiedergabe erfolgt stabil und in digitaler Qualität, also ohne Rauschen, Brummen oder Knacken. Die Klangqualität ist so gut wie die Radio-Quelle bzw. Quelldatei. Ist die Aufnahme hervorragend, so ist auch die Wiedergabe hervorragend.

Die WLAN-Empfindlichkeit ist sehr gut. Das Signal vom Router muss sich bei uns durch 2 Betondecken quälen, hat nur -69 dBm (mein Notebook zeigt dort Signalpegel "niedrig" an.), trotzdem kommen keine Aussetzer vor und das sogar im WLAN g-Standard.

Der optische Ausgang für ein TOS-Kabel zur Musikanlage ist klasse. So werden Brummschleifen sicher vermieden.

Die Steuerung mit der Fernbedienung ist einfach und intuitiv. Allerdings führt die Return-Taste nicht immer in die nächst höhere Steuerungsebene zurück sondern ist dann wirkungslos. In diesem Fall muss man sich über die Home-Taste wieder runterhangeln. Das ist ein Schwachpunkt in der Bedienung.

Die Helligkeit des Displays lässt sich mit der Fernbedienung einstellen. Leider wirkt diese Einstellung nicht im Standby-Modus. Ich habe zwar nichts gegen Nachtlichter, werde aber, wenn ich es nicht vergesse, die Anzeige von Uhrzeit und Datum in der Nacht im Browserfenster der Soundbridge abschalten. Ein Hauptschalter am Gerät würde es auch tun, leider fehlt der.

Das Handbuch scheint von Entwicklern erstellt worden zu sein. Einige grundlegende Vorgänge werden als bekannt vorausgesetzt. Außerdem ist die Themenaufteilung zwischen Internet-Radio und Musiklistenwiedergabe nicht immer klar. Hier besteht Verbesserungsbedarf.


Fazit
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Die Soundbridge ist ein empfehlenswertes Gerät zur drahtlosen Verbindung der Musikanlage mit einem PC oder Router und ein Schmuckstück in jedem Wohnzimmer. Wer soetwas braucht wird an der Pinnacle "Klangbrücke" gefallen finden. Sie sieht gut aus, ist funktionell, updatefähig und bietet ein besonderes Bedien- und Klangerlebnis der eigenen Musiksammlung und potentiell den Empfang von Tausenden von Radiostationen in aller Welt.

28 Bewertungen, 8 Kommentare

  • bettie47

    28.03.2010, 00:34 Uhr von bettie47
    Bewertung: besonders wertvoll

    Super Grü0e von Bettie47

  • Prueter87

    29.10.2009, 14:26 Uhr von Prueter87
    Bewertung: sehr hilfreich

    Mann lernt ja nie aus;) Sehr Hilfreich

  • Gemini_

    18.10.2009, 18:02 Uhr von Gemini_
    Bewertung: sehr hilfreich

    Vielen lieben Gruß von Gemini_

  • MoeGott

    17.10.2009, 20:50 Uhr von MoeGott
    Bewertung: sehr hilfreich

    toll berichtet, gefällt mir gut. freu mich auf gegenlesungen. liebe grüße aus augsburg.

  • FeliChan

    17.10.2009, 19:18 Uhr von FeliChan
    Bewertung: besonders wertvoll

    Ein BW von mir für diesen ausführlichen Bericht!

  • morla

    17.10.2009, 18:42 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    wünsche dir ein schönes wochenende lg. petra

  • sigrid9979

    17.10.2009, 18:21 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht.....

  • minasteini

    17.10.2009, 17:39 Uhr von minasteini
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh und lg. Freue mich über Gegenlesung.