Wie im Himmel (DVD) Testbericht

ab 10,29
Auf yopi.de gelistet seit 05/2011

5 Sterne
(2)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von Red_Hydra

Großartig, einzigartig - Jag älskar denna film!

Pro:

genialer Film, super Soundtrack, tolle Menügestaltung, Umfang des Bonusmaterials

Kontra:

nur bedingt klitzekleine Kritik : Menü am PC per Maus nicht ganz einfach zu bedienen, die "fehlenden" Songs des Soundtracks nur als Filmausschnitte

Empfehlung:

Ja

Ich möchte heute über den schwedischen Film "Så som i himmelen" (deutscher Titel: "Wie im Himmel") aus dem Jahr 2004 berichten.
Nein, eigentlich sollte ich in dieser Kategorie über die DVD berichten. Doch weil mich dieser Film so bewegt hat, möchte ich auch auf den Film selbst detaillierter eingehen als vielleicht bei anderen DVD-Rezensionen, doch ich möchte auch nicht so viel vorwegnehmen um einen eigenen Bericht dafür zu schreiben.
Wer sich also nur für die DVD interessiert und den Film bereits kennt (oder sich nichts vorwegnehmen lassen will), der kann den Teil "DER FILM" getrost überspringen! Also nicht vom Umfang des Textes abschrecken lassen! :-)



##-_ DER FILM _-##

#~. Wie kam ich zu diesem Film? .~#
Vor etwas mehr als einem Jahr erzählte mir eine Freundin von einem Film, den ihre Mutter auf einem Filmfestival gesehen hatte, und der sie sehr bewegt haben soll. Sie fragte mich, ob ich denn nicht Lust hätte, mir mit ihr diesen Film anzuschauen, in dem es um Musik ginge, da wir gemeinsam Musik als Hauptfach in der Oberstufe belegten und uns das Musikabitur bald bevorstand. Der Film lief nur in einem einzigen Kino in der Stadt, der "Schauburg", einem Kino, welches Filme auch in Originalsprache mit Untertiteln zeigt und auch kleinere und unabhängige Produktionen im Programm führte. Aufgrund dieser Tatsachen ging ich auch schon mit recht hohen Erwartungen in die Vorstellung - und diese wurden bei weitem übertroffen! Über die Wirkung möchte ich aber später noch sprechen.


#~. Inhalt des Films .~#
Schon als Junge hatte es Daniel Daréus nicht leicht. Nach dem Tod seines Vaters von seiner liebevollen Mutter großgezogen, wollte er schon früh mit seiner Musik die Menschen bewegen, doch muss er sich deswegen als Außenseiter mit den Hänseleien der anderen Kinder konfrontiert sehen. Als er eines Tages beim Geigeüben auf einem Feld von anderen Kindern zusammengeschlagen wird, fasst seine Mutter den Entschluss, mit ihm in eine andere Stadt zu ziehen.
Aus Daniel - der diesen Namen erst mit 15 von seinem Agenten erhalten hat - wird schnell ein berühmter Violinist, später ein erfolgreicher und berühmter Dirigent, zum Teil abgehoben und mit cholerischen Zügen, doch mit ganzer Kraft bei der Musik.
Doch eines Tages holt ihn das Schicksal auf den Boden zurück, in der Pause eines Konzertes bricht er zusammen - Herzinfarkt.
Und plötzlich ist sein Terminkalender leer. Und irgendein Gefühl zieht ihn zurück in den Norden Schwedens, in den Ort, in dem er als Kind aufgewachsen war. Dort lernt er die unterschiedlichen Dorfbewohner kennen, die ihn dazu überreden können, sich eine Probe des Kirchenchores anzuhören. Daniel sieht trotz seines Ruhestandes große Arbeit auf sich zukommen, doch ihm gefällt die Idee und so entschließt er sich, neuer Kantor zu werden. Er verliebt sich in die junge Verkäuferin Lena, doch mit dem neuen Wind und den neuen Methoden macht er sich aber nicht nur Freunde im Dorf und schnell lernt er auch die Schattenseiten dieses ach-so-idyllischen Dorflebens kennen.
Der Chor beschließt - anfangs entgegen Daniels Widerstand - an einem internationalen Wettbewerb in Österreich teilzunehmen, wo er dann auch Lena seine Liebe gesteht. Der Chor hat großen Erfolg - obwohl der Auftritt nicht unter Daniels Leitung stattfindet, wird es doch zugleich Daniels letzter Auftritt sein.
Mehr wird nicht verraten!!! ;-)


#~. Die Figuren und die Wirkung des Filmes .~#

18 Jahre hat sich Regisseur Kay Pollak für dieses Drehbuch Zeit genommen. Auch die Besetzungsfrage war für ihn eine schwere Aufgabe. Doch er hätte es nicht besser machen können! Michael Nyqvist, einer der bedeutendsten Schauspieler Schwedens, spielt Daniel, den großen Dirigenten, der sich aufgrund seiner Krankheit für den Rückzug in das Dorf entscheidet. Wunderbar gibt er die Rolle des etwas weltfremden Musikfanatikers wieder. Die bis zu diesem Film eher unbekannte Frida Hallgren übernimmt die Rolle der offen- und gutherzigen, lebensfrohen Linda, die es schafft, dem "Maestro" hin und wieder ein Lächeln zu entlocken.
Und so sehr dies schon stereotypisch klingen mag, um so mehr klischeehaft sind auch all die anderen Figuren - der im ganzen Dorf als Alkoholiker bekannte Conny, der seine Frau prügelt, während alle anderen nur zusehen; Arne, der Sportladenbesitzer der amerikanische Autos liebt, das beleibtere Chormitglied Holmfrid nur als "Speckschwarte" bezeichnet und den geistig behinderten Tore am liebsten nicht mitsingen lassen würde.
Doch zu keiner Zeit wirken diese verschiedenen Typen überzeichnet, im Gegenteil - immer Wieder erkennt man Alltagssituationen, wie zum Beispiel diese Hänseleien, gegen die keiner etwas unternimmt. Und immer wieder denkt man sich "ja, genau diese Art Mensch oder dieses Verhaltensmuster kenne ich auch".
Das ist es, was diesen Film ausmacht. Man geht aus dem Kino und sieht alles viel bewusster - zumindest für eine weile, bis einen der Alltagstrott wieder eingeholt hat. Er stimmt traurig, nachdenklich und doch heitert er einen auf. Hinzu kommt natürlich die Musik, die bei einem Gospel-Film natürlich im Vordergrund stehen sollte, hier aber genau die richtige Portion abbekommen hat.

Und es war der erste Film, bei dem ich es erlebt habe, dass der ganze Kinosaal so lange sitzen geblieben ist, bis der Abspann mit der letzten Note verklungen war, und die Zuschauer noch darüber hinaus in sich versunken, stumm verharrend sitzen geblieben sind. Gänsehautfeeling pur und bei diesem Film darf man auch als Mann zutiefst berührt oder sogar den Tränen nahe sein, denn in diesem Film ist für jeden etwas dabei - nicht nur für Musikliebhaber, Chormitglieder oder Romantiker; Hier fühlt sich einfach jeder angesprochen und trotz des Anspruchs wird auch der Humor wird nicht gänzlich vernachlässigt.

Dafür sprechen auch die Auszeichnungen, wie die Nominierung als "bester ausländischer Film" beim Oscar 2005 und die Verleihung der Auszeichnung in ebendieser Kategorie auf der 6. Filmkunstmesse in Leipzig mit dem Gilde-Filmpreis.



##-_ DIE DVD_-##

#~. Der Kauf .~#
Schon beim Verlassen des Kinos war mir klar, dass ich mir diesen Film auf DVD holen würde. Den Soundtrack hatte ich mir schon so bald wie möglich kurz darauf geholt. Ich habe dann leider vergessen, öfter mal nach dem Erscheinungsdatum zu schauen. Als ich Vorgestern nach anderen DVD bei amazon.de suchte, fiel mir urplötzlich wieder dieser Film ein. Innerhalb von Sekunden fiel dann auch die Entscheidung, den Film in den virtuellen Warenkorb zu legen. Länger brauchte ich allerdings für die Entscheidung, ob ich die Einzel-DVD-Version oder die Special Edition mit 2 DVDs nehmen sollte. Erstere kostet 17.95, letztere ist für 22,95 zu haben. Eine zusätzliche DVD also bei nur 5 Euro Preisunterschied. Die Einzel-DVD ist zur Zeit ab Lager verfügbar, bei der Sonderausgabe steht "Gewöhnlich versandfertig bei Amazon in 8 bis 11 Tage", ABER ich habe sie am Donnerstag bestellt und heute bereits erhalten!!
Sicher gibt es diese DVDs auch irgendwo günstiger, aber ich kaufe nun mal bei Amazon und außerdem hatte die ganze Sache noch folgenden Vorteil: Ab 20 Euro liefert Amazon kostenlos, weshalb ich für die Bonus-DVD im Grunde genommen nur 2,95 mehr bezahlt habe. Und das hat sich auf jeden Fall gelohnt!!!


#~. Umfang und Ausstattung.~#

Auf der ersten DVD befindet sich wie zu erwarten der Hauptfilm. Wie bei fast allen DVDs gibt es Untertitel- und Audiooptionen (je Deutsch und Schwedisch) und ein Szenen-Auswahlmenü. Die Menüs sind sehr schön gestaltet, im Hintergrund laufen Filmausschnitte begleitet von der Filmmusik, die Auswahl trifft man auf einer Art Partiturstreifen, in dem man die Noten auswählt, die mit den einzelnen Menüpunkten verbunden sind (siehe Screenshot!). Diese Idee hat mir besonders gut gefallen, stellt zugleich aber den einzigen, doch winzigen Kritikpunkt dar: Am PC wird es ohne Fernbedienung etwas umständlicher, den richtigen Menüpunkt zu treffen, aber so schwer ist es dann doch nicht, und es gibt ja auch noch Pfeiltasten! ;-) Außerdem gehört so ein Film auf dem Fernseher, besser noch auf Großleinwand angeschaut!!

DVD2, die Bonus-DVD:
Auch hier ist die Menüstruktur wieder in "Notenform", aber mit anderen Szenen hinerlegt. Ebenso wie auf DVD1 sind auch alle Untermenüs mit anderen Ausschnitten und Musik gestaltet.
Das Bonusmaterial fällt für einen Film, der nicht aus Hollywood kommt, eigentlich recht umfangreich aus:

Fast eine Halbe Stunde "Making Of", der knapp 2-minütige Filmtrailer, ein Interview mit Regisseur Kay Pollak und den zwei Hauptdarstellern Michael Nyqvist und Frida Hallgren über fast 20 Minuten mit zahlreichen Details über Story, Schauspieler und Dreharbeiten. Außerdem gibt es eine Biografie in Textform über die wichtigsten Schauspieler, mit Angabe zu Persönlichkeit und Film- und Fernsehauftritten. Das finde ich für eine DVD auch ein nettes Extra.

Und zum Schluss noch zwei Leckerbissen für die Soundtrack-Fans: In den Rezensionen über den Filmsoundtrack war eine - meist alleinige, aber oft gehörte - Kritik, dass die beiden markantesten und schönsten Lieder, "Gabriellas Sång" und "Lenas Sång" nicht in der Chorversion aus dem Film, sondern in eher "kommerziell" anmutenden Fassungen auf CD gepresst worden seien. Dem kann ich voll und ganz zustimmen, doch die Bonus-DVD schafft abhilfe! Hier gibt es die beiden Lieder in der jeweiligen Filmversion samt Liedtext - einziges Manko hierbei: Leider sind es nur direkte Filmausschnitte, nicht lediglich die Audiospur von Chor und Solostimme. Das stört besonders bei "Lenas Song" (Liebesszene! ;-)), bei "Gabriellas Song" fällt das aufgrund der sehr ruhigen Atmosphäre so gut wie nicht auf! Als Musikliebhaber werde ich mir diese Musik gleich von DVD aufnehmen! :-)


#~. Weitere technische Details .~#

Auch wenn ich kein Freund dieser Auflistungen bin, der Vollständigkeit halber hier die weiteren Details (Angaben laut DVD-Hülle):

Sprachen: Deutsch, Schwedisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Schwedisch
Laufzeit: ca. 127 Min.
Bild: 1,85:1 Full Frame, Farbe, PAL
Extra Features: Trailer, Making Of, Songs mit Texteinblendungen, Interview mit Kay Pollak, Frida Hallgren & Michael Nyqvist, Biografie-Tafeln
Regional-Code: 2
Altersfreigabe: ab 12 Jahren

_______________________________
Soo, dieser Bericht ist sehr lang ausgefallen und ich weiß, dass das viele als störend empfinden werden. Aber ich bin nicht bereit so ein Werk wie diesen Film in aller Kürze als technischen DVD-Bericht abzuhandeln. Trotzdem hoffe ich, dass ihr euch nicht vom Lesen habt abhalten lassen! ;-)

Viele Grüße,
Red_Hydra

13 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Puenktchen3844

    06.05.2007, 02:35 Uhr von Puenktchen3844
    Bewertung: sehr hilfreich

    ‹^› ‹(•¿-)› ‹^› Liebe Grüße aus Berlin, Wilfriede

  • morla

    06.05.2007, 00:48 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    l. g. petra

  • sandrad198

    05.05.2007, 19:25 Uhr von sandrad198
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH--LG Sandra

  • Sabate

    05.05.2007, 18:50 Uhr von Sabate
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Todd