Motorola Razr V3x Testbericht

Bei Vetragsverlängerung gibt es ja meist ein neues Handy. So auch geschehen, als ich vor kurzem meinen Handyvertrag bei O2 verlängerte.

Die Auswahl war nicht besonders groß; ich bin allerdings auch kein großer Handyfreak, daher war mir nur wichtig, dass es ein Klapphandy ist und einen einigermaßen großen Speicher für SMS und Telefonbucheinträge hat. Weil es diese Ansprüche erfüllte und nur 1 € kostete (ohne Vertrag kostet dieses Handy teilweise bis zu 399 €), entschied ich mich also für das Motorola V3x.

Erster Eindruck, Aussehen, Gewicht.
Zunächst war ich geschockt, wie "klobig" und schwer dieses Handy mit Maßen von 99x53x20 mm und einem Gewicht 125 g ist. Das Handy ist dunkelblau, hat ein farbiges Frontdisplay in der Mitte der geschlossenen Klappe und direkt darüber die Kameralinse sowie das Kameralicht. An den Seiten hat das Handy mehrere Tasten, eine zur Bedienung der Kamera, eine für die Sprachsteuerung, eine zum Einschalten der Beleuchtung des Frontdisplays und zwei, um die Rufton-/Gesprächslautstärke lauter/leiser zu machen. Die Klappe lässt sich ziemlich schwer aufklappen.

Erste Anwendung.
Ich hatte anfangs, trotz Anleitung, Probleme, die SIM-Karte sowie die beigefügte Speicherkarte einzulegen, da die dafür vorgesehenen Steckplätze ziemlich eng sind - man muss schon ein wenig Kraft aufwenden, um die Karten an ihren Platz zu stecken. Der Akku lässt sich relativ leicht ein-, aber sehr schwer wieder ausbauen. Ich muss bei Ausbauen immer irgendwas zu Hilfe nehmen, um den Akku herauszuhebeln. Hat man SIM-Karte, Speicherkarte und Akku am richtigen Platz verstaut, kann man das Handy mit dem mitgelieferten Ladekabel an jeder beliebigen Steckdose aufladen.

Innenansicht
Klappt man das Handy auf, hat man oben - wie üblich - das Display, welches in diesem Falle farbig ist. Das Hintergrundbild ist frei wählbar; man kann eines der auf dem Handy vorhandenen Bilder nehmen oder ein selbstgemachtes Foto benutzen. Oben wird die Empfangsstärke angezeigt, der Akkustand und die Ruftonart, in der das Handy eingestellt ist. Die Uhrzeit wird eingeblendet, wobei man entscheiden kann, ob man die Anzeige der Uhr digital oder analog haben möchte und an welcher Stelle des Displays die Uhr stehen soll. Links und rechts unten hat man die Möglichkeit, zwei beliebig wählbare Punkte aus dem Menü zum Schnellabruf zu hinterlegen; bei mir ist das die Nachrichten-Funktion sowie das Telefonbuch. Unterhalb des Display befindet sich die interne Kamera sowie ein Schalter, mit dem man einstellen kann, ob die beiden Kameras etwas fotografieren oder filmen sollen, was näher dran ist, oder etwas, was weiter weg ist. Gekennzeichnet durch einen Berg für weiter weg und eine Blume für näher dran.
Das Tastenfeld hat wie üblich die Zahlentasten sowie * und # im unteren Bereich, im oberen Bereich zwei Menütasten links und rechts, vier Pfeiltasten auf einem Rad, eine Bestätigungs-, eine Lösch-, eine Anruf- und eine Auflegtaste. Des Weiteren gibt es je eine Taste für Bluetooth, sowie eine für die WAP-Verbindung.

Bedienung, Menüführung.
Zunächst mag ich bemängeln, dass an so prominenter Stelle eine Taste zur Direktanwahl der WAP-Verbindung ist - sehr schnell passiert es, dass man versehentlich diese Taste betätigt und das Handy die kostenpflichte WAP-Verbindung herstellt, ohne, dass man das eigentlich will.
Wie bereits oben erwähnt, sind die Menütasten frei belegbar, ebenso die Pfeiltasten (man kann hier z.B. die Kalender des Handys drauflegen, den MP3-Player oder einen anderen Menüpunkt). Drückt man die Bestätigungstaste in der Mitte der Pfeiltasten, bekommt man eine Menüübersicht.

Einzelne Menüpunkte/Handhabung:
- Web-Menü
- Web-shortcuts
nutze ich beides nicht, weil ich aus Kostengründen nicht mit dem Handy ins Internet gehe.
- Games
es sind zwei Games auf dem Handy gewesen, die ich allerdings nicht nutze, weil ich lieber am PC spiele
- Kamera
das Handy verfügt über eine 2GB-Kamera, die sowohl über die Außenseite des Handys funktioniert als auch mit der "Internansicht" - damit kann man Fotos von sich selbst machen und dabei gucken, wie man auf dem Foto aussehen wird. Praktisch auch, wenn man mal den Schminkspiegel vergessen hat. Für die Außenansicht hat das Handy eine zusätzliche Kamerabeleuchtung, die einen kleinen Lichtstrahl produziert - als Blitzlichtersatz, sozusagen. Die Qualität der Fotos/Videos lässt natürlich zu wünschen übrig, wenn man an qualitativ hochwertige Digitalkameras gewöhnt ist; ich nutze die Handykamera auch eher als "Spielkram" - hier und da mal ein Foto machen, wenn man was lustiges sieht und keine Digicam dabei hat. Dafür reicht es vollkommen aus, Urlaubsfotos und -videos würde ich damit allerdings nicht machen wollen. Die Fotos kann man per MMS versenden oder per Datenkabel auf den PC überspielen.
- Nachrichten
Versand von MMS/SMS. SMS lassen sich mit iTap schreiben - im Gegensatz zu dem gängigen T9 lässt es sich allerdings schwerer bedienen. Man hat nicht die Möglichkeit, in einem neuen Fenster ein neues Wort einzugeben, sondern muss in der SMS direkt jeden Buchstaben durchskippen. Das ist mitunter sehr mühsam. Das iTap ergänzt im Übrigen über die eingegebenen Buchstaben hinaus, gebe ich also bspw. "Ha" ein, macht das Handy gleich "Hallo" draus. Hin und wieder geht es so weit, dass bei Eingabe eines Wortes ein ganzer Satz ergänzt wird, nur, weil ich den Satz in der Wortkonstellation vielleicht vorher bereits ein, zwei Mal geschrieben habe. Ich habe Monate gebraucht, um mich daran zu gewöhnen und brauche heute noch manchmal (je nach Bekanntheitsgrad der Wörter) bis zu 5 Minuten, um eine SMS zu schreiben. Der MMS-Versand von Fotos auf MMS-Handys oder an eine Emailadresse klappt aber einfach und problemlos.
- Letzte Anrufe
Ansicht der letzten empfangenen, nichtempfangenen und ausgehenden Anrufe
- Verbindungen (Bluetooth, USB, Synchronisation mit dem PC)
Nutze ich nicht, da ich das Handy stets über Datenkabel an den PC anschließe.
- Multimedia
Hier findet man dem MP3-Player (MP3s kann man selbst per Datenkabel vom PC auf das Handy spielen), sowie die Verwaltung von Fotos/Videos.
- Telefonbuch
- Tools (Rechner, Wecker, Notizblock)
Rechner und Notizblock funktionieren simpel und gut, der Wecker lässt zu wünschen übrig: So muss man jeden Alarm einzeln aktivieren, dann das Weckermenü erneut aufrufen, um den Alarm auf die passende Uhrzeit zu stellen, die ist gerade Abends vor dem Einschlafen, wenn man müde ist, sehr mühsam. Man kann mehrere Alarmzeiten speichern und nach Wunsch aktivieren und deaktivieren, sowie verschiedene Wecktöne einsetzen.
- Kalender
Der Kalender hat eine Monatsansicht und eine Wochenansicht, es lassen sich einmalige und regelmäßige Termine eintragen. Ich benutze den Kalender allerdings nicht, da es nicht möglich ist, alle Termine einer Woche auf einen Blick zu sehen, die über 19 Uhr hinaus gehen. Ich bleibe beim Filofax.
- Einstellungen
Hier kann man das Handy personalisieren, den Hintergrund einstellen, Klingeltöne auswählen, einen Screensaver auswählen sowie den Speicher- und Akkuladestand ansehen. Als Hintergrund kann man Vorlagen aus dem Handy oder selbstgemachte Fotos verwenden, als Klingelton ebenso Vorlagen oder selbst auf das Handy gespielte MP3s. Jamba, adé. Neben dem Klingelton kann man natürlich auch Lautlos oder Vibrationsalarm auswählen. Das Handy hat außerdem eine Flugzeugoption, also: Man kann es im Flugzeug anlassen, aber es sendet und empfängt keine Daten.

Anrufe:
Mittlerweile nebensächlich bei neuen Handys, aber der Vollständigkeit halber dennoch erwähnt: Anrufen kann man über das Telefonbuch (Nummer auswählen und bestätigen) oder, wie in guten alten Zeiten, über das Nummernfeld (Nummer eingeben, Anruftaste drücken). Die Sprachverbindung ist abhängig vom Empfang; ist der Empfang nicht gestört, ist die Qualität hervorragend.

Technische Details:
Mag ich Euch ersparen, könnt Ihr aber hier ansehen: http://www.areamobile.de/datenblatt/Motorola/RAZR+V3x/474_0.html

Lieferumfang:
Bei O2 gab es zu dem Handy eine Speicherkarte mit 247040 KB (das Handy allein hat 61632 KB), ein Datenkabel (USB), eine CD mit Software für den PC (damit kann man Fotos vom PC aufs Handy spielen und umgekehrt, sowie aus MP3s Klingeltöne schneiden oder ganze MP3s auf das Handy spielen, aber auch das Adressbuch verwalten) sowie das obligatorische Ladekabel.

Fazit:
Ich habe sehr lange gebraucht, um mit der Menüführung, insbesondere dem SMS-Schreiben klarzukommen, dabei bin ich eigentlich kein so großer Dummkopf in Sachen Technik. Nach einer Eingewöhnungszeit von ca. 3 Monaten kann ich jetzt sagen: Das Handy ist ok. Es erfüllt seinen Zweck (für mich: Erreichbar zu sein, SMS schreiben zu können, hin und wieder mal einen Schnappschuss machen zu können), hat aber für mein Gefühl fast zu viel Schnickschnack, den ich sowieso nicht nutze. Großes Manko: Der Akku. Obwohl ich ihn immer ordnungsgemäß ge- und entladen habe, hält er bei normalem Handygebrauch (in meinem Leben: täglich ca. 2 SMS schreiben, max. 5 min telefonieren, 3 Fotos machen) allerhöchtens drei Tage. Die Akkuanzeige ist außerdem trügerisch: Hat der Akku morgens noch vollen Ladestand laut Anzeige, kann er gern mal 5 Stunden später komplett leer sein, ohne, dass man mit dem Handy irgendwas gemacht hat.