Apple Mac Mini Core i5 1TB Testbericht

Der Mac Mini ist seit jeher das kostengünstigste Modell in der Mac-Produktlinie von Apple. Nichtsdestotrotz kann dieses unscheinbare kleine Rechnerchen mit einer durchaus ansehbaren Rechenleistung aufwarten. Ich habe mir den Mac Mini zum Preis von etwas über 500€ als leistungsstarkes Mediacenter angeschafft. Für dieses Einsatzgebiet ein eindeutiger Overkill und etwas überteuert, aber dafür genügt er damit auch wirklich allen Ansprüchen, die ich an ein perfektes Zuspielgerät stelle. Das soll nun aber reichen zu meiner persönlichen Verwendung des Geräts. Denn ich bin der Meinung, dass der Mac Mini aufgrund seiner hohen Leistungsfähigkeit auch sehr gut als Desktoprechner nutzbar ist - und das nicht nur für Einsteiger und Gelegenheitsnutzer.




== Technisches == 


Der Mac Mini wird von Apple in zwei Desktop- und einer Servervariante angeboten. Darüber hinaus kann man das gewünschte Modell auch noch in einem begrenzten Rahmen von Apple aufrüsten lassen, was allerdings sehr schnell sehr teuer werden kann.
Mein Testbericht bezieht sich auf das kleinste Desktopmodell. Ich verzichte an dieser Stelle der Übersichtlichkeit zuliebe auf ein komplettes Copy&Paste der Herstellerangaben, und verweise auf Apple Homepage. Ich werde im folgenden nur die für wichtigsten technischen Daten herausheben, wenn Fragen offen bleiben bekommt man diese mit Sicherheit hier beantwortet:

http://store.apple.com/de/browse/home/shop_mac/family/mac_mini

Ein Argument vieler Apple-Gegner ist ja oftmals, dass die Macs viel zu wenig Anschlüsse für Peripheriegeräte haben. Darüber kann man sich in meinen Augen beim Mac Mini absolut nicht beschweren. Er hat neben 4 USB-Anschlüssen (leider nur 2.0) auch noch einen Firewire 800 und einen Thunderbold-Anschluss um Peripherie-Geräte anzuschließen. Thunderbold ist außerhalb von Appleprodukten bisher noch nicht sehr verbreitet, auch wenn es in der Theorie mit sehr guten Übertragungswerten aufwarten kann. Ob sich Thunderbold durchsetzen wird lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt wohl noch nicht sagen - in meinen Augen aber weniger, dafür sind die Kabel viel zu teuer. 


Ein Display kann entweder über den HDMI-Port oder auch über Thunderbold (Apple Cinema Display) angeschlossen werden. Durch den HDMI-Anschluss eignet sich der Mac Mini auch hervorragend als leistungsstarkes Mediacenter, ohne das ein Adapter zum Anschluss an den Fernseher benötigt wird. Für mich persönlich erwähnenswert, denn genau hierfür dient mein Kleiner. Dabei kommt mir ein weiteres Merkmal des Mac Mini entgegen, der kombinierte optisch/digitale Audioausgang. Über ein Mini-Toslink zu Toslink-Kabel kann man somit auch digitale Tonformate wie DolbyDigital oder DTS an einen Receiver senden. Dies funktioniert theoretisch natürlich auch über HDMI, aber hierbei stellen sich dann üblicherweise einige Fernseher quer, da nur wenige Modelle über DTS(-Passthrough) verfügen.


Ein weiteres erwähnenswertes Ausstattungsmerkmal ist der integrierte SD-Karten-Slot. Hierdurch muss man keinen externen Kartenleser anschließen um beispielsweise die Fotos von der Digitalkamera auf den Mac zu kopieren.


Man sollte an dieser Stelle natürlich auch anmerken, dass der Mac Mini über kein optisches Laufwerk wie CD, DVD oder Bluray verfügt. Ich persönlich halte dies nicht für einen Grund vom Kauf abzuraten. Denn ein Gros der Software für OSX ist im App Store oder über andere Online-Bezugsquellen erhältlich. Sollte man doch mal ein CD/DVD-Laufwerk benötigen, so gibt es in Lion eine nette Funktion um über eine Netzwerk-Verbindung auf das optische Laufwerk eines anderen Computers zuzugreifen. In meinen Augen ist das Zeitalter der optischen Datenspeicher aber wirklich aus auslaufen, ich persönlich kann mich gar nicht erinnern, wann ich zum letzten mal eine CD in meinem MacBook verwenden wollte.




== Leistung == 


Entscheidet man sich beim Neukauf eines Computers für einen Mac, so muss wird der Standard-Desktop-Benutzer wohl zwischen dem preiswerten Mac Mini und dem deutlich teureren, dafür aber mit eigenem Display ausgestatteten iMac schwanken. Für die meisten wird wohl die Frage sein, ob die Leistung des Minis ausreichend ist. Wie gesagt, ich nutze meinen Computer hauptsächlich als Mediacenter, aber ich habe ihn trotzdem einer Performance-Tests unterzogen.

Der 2,3 GHz i5-Prozessor des Mac Mini reicht aus um auch Spiele auf diesem Gerät zu benutzen. Flaschenhälse sind in der Standardausführung eher der Arbeitsspeicher, die Festplatte und natürlich die Grafikkarte. Wer das Kleingeld hat, dem rate ich in jedem Fall zu einer SSD-Festplatte. Das beschleunigt jeden Mac wirklich unglaublich und ist jeden Cent der Investition wert. Aber natürlich lässt sich der Mac Mini auch mit einer Standard-SATA-Festplatte sehr gut nutzen.

Von Haus wird der kleinste Mac Mini mit einem Arbeitsspeicher von 2 Gb ausgeliefert. Dies reicht für HD-Wiedergabe und auch für die grundlegende Nutzung von arbeitsspeicherintensiven Grafikprogrammen wie Photoshop durchaus aus. Wer Bedenken hat, dass ihm die 2 Gb reichen, der sollte im Hinterkopf behalten, dass der Arbeitsspeicher sehr leicht und kostengünstig auf bis zu 8 Gb aufrüstbar ist. 8 Gb 1333 MHz DDR3 SDRam findet man im Internet schon ab ca. 45€. Der Einbau ist simpel und mit Hilfe von Anleitungen wie bei iFixit.com auch für technisch wenig versierte Menschen machbar. Ich würde definitiv davon abraten eine bereits aufgerüstete, personalisierte Version bei Apple direkt zu bestellen, da der Aufpreis hierfür absolut nicht gerechtfertigt ist.

Der Intel HD Graphics 3000 Grafikprozessor ist eine dedizierte Grafikkarte, das heißt er teilt sich den Arbeitsspeicher mit dem System. Trotzdem reicht er für die Wiedergabe von HD-Material und weniger anspruchsvolle Spiele durchaus aus. Wer aber Grafikanwendungen und aktuelle Spiele in größerem Umfang oder gar Videoschnittprogramme nutzen will, der sollte der Ausführung mit der separaten AMD Radeon HD 6630M Grafikkarte eindeutig den Vorzug geben. Nachträglich aufrüstbar ist die Grafikkarte nicht - hier sollte man sich also gut Gedanken machen, was man für die Bewältigung seiner individuellen Aufgaben benötigt.

Was mich persönlich sehr freut: der Mac Mini arbeitet nicht nur flüsterleise sondern auch noch sehr energiesparend. Im Ruhezustand verbraucht er gerade einmal 1 Watt und selbst Nulllast schlägt gerade einmal mit 12 Watt zu Buche. 




== Design == 


Das Design und auch die Verarbeitung des Mac Mini ist wie bei jedem Apple-Produkt makellos. Das Gehäuse ist aus einem Stück Aluminium gegossen, Apple bezeichnet diese Herstellungsweise auch als "Unibody"-Technik. Daraus resultieren sehr robuste, aber gleichzeitig auch leichte Geräte.

Auf der Unterseite befindet sich ein schwarzer Standfuß aus Plastik, auf der Oberseite das allseits bekannte Apple-Logo in Glossy-Schwarz. An der Front befinden sich der Infrarot-Empfänger (schwarz) und der Standby-Indikator. Im normalen Betrieb ist dieser nicht sichtbar - die LED leuchtet im Standby durch winzige, mit dem Auge kaum erkennbare Bohrlöcher in der Front. Ein wie ich finde durchaus nettes Detail. Bei Apple macht gerade die Summe dieser Kleinigkeiten eine Menge vom exzellenten Bedienungsgefühl aus.
Was ich persönlich vermisse sind Gumminoppen auf der Unterseite des Geräts. Leider steht es tatsächlich nur auf einem schwarzen Plastiksockel und rutscht deshalb sehr leicht über die Unterlage. Ich könnte mir vorstellen, dass dies auf einem Schreibtisch äußerst nervig ist, da man hier ja des öfteren Dinge herumschiebt und dadurch auch mal versehentlich das Mac in Richtung Tischkante rücken könnte ...

Alles in allem ist der Mac Mini ohne Zweifel ein absoluter Hingucker und sollte in keinem Büro/Wohnzimmer in irgendeiner Schublade oder unter Aktenbergen versteckt werden. Dafür ist das Unibody-Design einfach viel zu elegant. 




== Lieferumfang ==


Der Lieferumfang fällt recht spartanisch aus. Im Gegensatz zum großen Desktop-Bruder - dem iMac - wird beim Mac Mini quasi kein Zubehör mitgeliefert. Das heißt eine Maus und Tastatur sollte vorhanden sein, sonst steht man auf verlorenem Posten. Auch die Apple Remote muss separat erworben werden. Zumindest ist ein Netzkabel vorhanden.

Der Mac Mini wird wie alle anderen Macs mit dem aktuellen Betriebssystem (in meinem Fall OSX Lion) ausgeliefert. Darüber hinaus erhält man mit iLife ein umfangreiches Softwarepaket, womit sich quasi alle Alltagsaufgaben stilvoll bewältigen lassen. Ein Office-Paket wie iWork oder Microsoft Office befindet sich nicht im Lieferumfang und muss separat erworben werden. 




== Fazit == 


Der Mac Mini ist ein kostengünstiger und leistungsfähiger Desktop-Mac, der sich vor allem dann lohnt, wenn die fehlenden Peripheriegeräte (Bildschirm, Tastatur, Maus) bereits vorhanden sind. Leistungsmäßig kann er natürlich nicht mit seinem großen Bruder - dem iMac - mithalten, aber wem diese einfach zu teuer sind und nicht unbedingt ein intensiver Gamer oder Photoshop-Nutzer ist, der ist mit einem Mac Mini durchaus gut beraten. Alles in allem ist er ein günstiger Einstieg in die Mac-Welt, aber auch bereits versierte Mac-User werden mit dem Mac Mini ihre Freude haben. Natürlich erhält man vergleichbare Windows-Produkte zu einem viel geringeren Preis. Macs haben aber weiterhin den grandiosen Vorteil, dass die Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind mit OSX das eindeutig fortschrittlichste Betriebssystem besitzen. Wer einmal mit einem Mac gearbeitet hat wird diesen Arbeitskomfort nie wieder hergeben wollen. Man erhält für sein Geld wirklich ein absolutes Spitzen-Produkt. So etwas hat nunmal auch seinen Preis.