Mayer Sitzmöbel Chefsessel City Line Testbericht

Da ich viel zu Hause am Schreibtisch arbeite, wollte ich nicht an der Sitzgelegenheit sparen und etwas Ordentliches kaufen, es sollte auch noch gut aussehen. In den örtlichen Möbelhäusern hatte ich nichts Passendes gefunden , also habe ich mich mal im Internet umgeschaut und bin auf das Angebot des Internet-Portals "Inwerk" gestossen, namentlich das Produkt "Chefsessel Inwerk 14" . Die Abbildung sagte mir zu, der Stuhl sah mit seiner langen Lehne sehr bequem und gleichzeitig edel aus und hatte Synchronmechanik. Hersteller war, wie ich nach Bestellung erfuhr, die Fa. Mayer-Sitzmoebel aus Redwitz, die selbst den Sessel in ihrem Produktportfolio unter der Bezeichnung "Chefsessel City Line" führt. Mit diesem Hersteller kam dann letztlich auch der Kaufvertrag zustande, das Internet-Portal ist nur Vermittlung. Gegen Vorkasse sollte ich die Ware nach ca 2 Monaten erhalten.
Nach etwas überzogenener Lieferzeit kam er dann und war auch ziemlich bequem, lediglich die Oberschenkelauflagefläche war etwas lang, was in einer Sitzposition mit angewinkelten Beinen immer etwas in der Kniekehle drückt und die Nähte der Armlehnen standen wie eine Kante ab, was mich beim Aufstützen gestört hat.
In der Kippstellung konnte man sich prima zurücklehnen, doch genau da lag die Krux. Der Korpus war nicht stabil genug, die Lehne gab immer mehr nach und nach knapp einem Jahr lag die Lehne fast waagerecht, eine aufrechte Sitzposition liess sich überaupt nicht mehr einstellen.
Vorher schon war die Halterung der Laufrollen teilweise ausgeleiert, so dass sie abfielen, sobald man den Stuhl anhob. Die Laufrollen wurden anstandslos ausgetauscht und auch der Sessel wurde anschliessend auf Kosten des Herstellers abgeholt, um ihn zu reparieren. Soweit konnte man zumindest über den Service nicht klagen. Leider hielt der reparierte Stuhl keine 4 Wochen, die Lehne gab erneut nach, nur diesmal viel schneller, bis sie dann sogar an ihrer Befestigung an der Sitzfläche brach und jetzt nur noch lose am Sessel runterhängt. Jetzt konnte man auch sehen, warum: der Korpus ist aus Sperrholz und die ganze lange Lehne ist da, wo sie an die Sitzfläche andockt, lediglich mit ein paar Schrauben auf dem blossen Holz ohne jegliche Beschläge zur Verstärkung festgeschraubt. Bei einer derartigen Konstruktion schaudert es jeden, der auch nur ein bisschen technisches Verständnis hat. Auf meine erneute Reklamation beim Hersteller erhielt ich nicht einmal eine Antwort. Ich schrieb ihn ein zweites Mal an und er ignorierte auch das dieses Schreiben. Offensichtlich möchte der Hersteller keine Reparatur mehr leisten. Da das Produkt lediglich die übliche EU-Gewährleistung hat, hat man nur ein halbes Jahr Garantie, danach müsste der Käufer mittels eines Gutachtens nachweisen, dass es sich um einen Konstruktionsfehler handelt. Ich habe mich letztlich gegen einen Rechtsstreit entschieden und verbleibe also mit einem teuren Sessel, der nur noch Schrott ist und hoffe, dass ich mit diesem Erfahrungsbericht den einen oder anderen vor der gleichen Erfahrung bewahren kann. Ich möchte hinzufügen, dass der Stuhl bis 110 kg zugelassen ist und ich mit einem Körpergewicht von 95kg doch noch deutlich darunter liege.