Roba Laufgitter rund komplett inkl. Schutzeinlage Testbericht

Liebe Leserinnen und Leser,
bei meinem Ausflug auf den Speicher ist mir ein Möbelstück in die Hände gefallen, das uns gute Dienste geleistet hat, bis meine Kinder dem Laufstall sprichwörtlich entwachsen waren.


***Kaufort und Kaufpreis***
Gekauft hatten wir das gute Stück damals bei im Babyland für schlappe 300 Mark. Ich weiß das deshalb so genau, weil ich kürzlich die Aufbauanleitung nebst Rechnung in den Händen hielt, weil meine Freundin, selbst stolze Besitzerin eines 6 Monate alten beinahe-Krabblers überlegt hat, ob sie sich das Teil ins Wohnzimmer stellen möchte.
Ich habe mal ein wenig gegoogelt und gesehen, dass der Laufstall inzwischen preisgünstiger geworden ist – Grrr, wo gibt es denn sowas! -; der Preis rangiert so um die 120 Euro je nach Shop.


***Hersteller***
Das Laufgitter stammt aus dem Hause
roba Baumann GmbH
Feldstraße 2
96237 Ebersdorf
Telefon: 09562 - 92 21 - 0
Fax: 09562 - 92 21 - 20
Email: [email protected]
Internet: www.roba-kinderwelt.de


***Herstellerbeschreibung***
“Dieses Laufgitter ist aus hochwertigem Mutliplex mit Echtholz-Furnier und Flachstäben gefertigt.
Aufgebaut bietet es eine große Spiel- und Kuschelfläche in fantasievollem Design: Durchmesser 120 cm. Die rückenfreundliche 3-fache Höhenverstellbarkeit lädt Eltern mit Freude zum Spielen mit ihren Babys ein. Ein Laufgitter als wunderschöner Spielplatz inklusive waschbarer Erlebnisschutzeinlage mit Spiel- und Lernelementen, der lange Verwendbarkeit garantiert und in dem Kinder gerne die Welt entdecken.“
(Quelle: Herstellerhomepage)


***Das Laufgitter im Einsatz***
Nun muss ich dazu sagen, dass unser Laufgitter doch ein wenig komfortabler war als das aktuelle Modell. Wir hatten zwar keine Erlebnisschutzeinlage, sondern eine herkömmliche Einlage in dunkelblau mit süßen Bärchen, Monden und Sternen, allerdings hatte unser Laufgitter 3 Schlupfstäbe, deren Nutzen unsere Zwerge mit zunehmendem Alter kennen- und schätzenlernten.

Doch fangen wir am Anfang an:
Der Aufbau des Laufgitters war nicht ganz simpel und für eine Person kaum zu bewerkstelligen, denn bevor man die Flachstabelemente fest verschrauben konnte (die Umrandung ar zumindest bei unserem Modell in 4 Teile aufgeteilt), musste man den Unterboden des Laufgitters erst einmal auf einigen Holzstäbchen auf einer stabilen Querleiste fixieren.

Da wir im Säuglingsalter erst einmal die oberste Stufe nutzten, war dies ein ziemliches Gefummel und man fühlte sich irgendwie entfernt an die Montage einer Billy-Kommode erinnert: viele Schrauben, ein Imbus, zuwenig Hände für zu viele Teile, die man gleichzeitig halten und fixieren sollte ...
Allerings ist die Aufbauanleitung sehr gut aufgebaut, jeder Handgriff abgebildet, sodass auch unbegabte Handwerker hier gut zurecht kommen.
Am Ende stand das doch sehr wuchtige Teil in unserem Esszimmer. Dieser Raum bot ausreichend Platz für die rollende Spiel- und Kuschelwiese, denn ein Laufgitter mit 120 cm Durchmesser muss man schon unterbringen können.

In den ersten Monten verloren sich unsere Zwerge ein wenig in den unendlichen Weiten des Laufgitters. Allerdings waren sie so immer mittendrin und mussten ihr Dasein nicht in irgendeiner Wippe oder im Maxi Cosi fristen. Zur Nachtruhe wurden sie natürlich stets im Kinderzimmer ins Babybett verfrachtet. Tagsüber allerdings war das Laufgitter der Hauptaufenthaltsort, und sie haben darin gerne und ausgiebig ein Nickerchen gemacht.
Praktisch fand ich an der Einlage, dass man sie an den Seiten herunterklappen konnte. So hatte Kind bei bedarf die Umgebung immer im Blick. Wenn ich mal durchlüften wollte, habe ich die Seitenumrandung einfach wieder festgebunden und Zwerg war vor Zugluft geschützt.

Als dann das Herumrollen begann, haben wir den Unterboden eine Stufe weiter nach unten abgesenkt. So konnten wir uns immer noch einigermaßen bequem, wenn auch schon in tieferer lässig gebückter Haltung, unserem darin liegenden Zwerg widmen, jener hatte jedoch keine Chance aus dem Laufgitter herauszupurzeln.
Mit den Stehauf- und Lauf-Übungen war dann die niedrigste Stufe aus Sicherheitsgründen an der Reihe, denn wer möchte schon, dass das Kind kopfüber aus dem Laufgitter fällt?
Dann war das Heraus- bzw. Hineinheben bisweilen schon ein eng mühselig, denn umso größer, umso schwerer wird auch das Menschlein, was man bzw. Frau so herumhievt.

Hier kamen dann die Schlupfsprossen zum Einsatz: Diese konnte man mit ein wenig Geschick herausdrehen und Zwerg hatte freie Bahn und konnte selbständig in das Laufgitter hinein bzw. herauskrabbeln und Mama das Gewichtheben vorübergehend einstellen.

Wenn man nicht wollte, das Zwerg herumturnte, wurden die Schlupfsprossen einfach wieder eingesetzt. Meinen Ältesten hat diese Maßnahme selten gestört, konnte man doch vom Laufgitter aus Mama oder Papa wunderbar durch die Gegend scheuchen, indem man die im Laufstall befindlichen Spielsachen in hohem Bogen aus selbigem herauskatapultierte. Der würde wahrscheinlich heute noch freiwillig da drinne sitzen und ein Buch lesen ...

Unser Jüngster hingegen fühlte sich dagegen immer in schändlicher Weise seiner Freiheit beraubt und lies dies auch laustark alle Anwesenden sowie die umliegende Nachbarschaft vernehmen.
Mit knapp 2 Jahren dann entpuppte er sich dann als wahrer Ausbrecherkönig: Eines Tages, ich wähnte den kleinen Mann sicher im Laufstall und nutze dies zum Ausflug an die Waschmaschine im Keller, kam er mir plötzlich frech und breit grinsend auf der Kellertreppe entgegen. Ihm war es gelungen, alle Schlupfstäbe herauszudrehen.

Nach diesem Vorfall habe ich mich in mein Schicksal gefügt, und der Laufstall wurde einer anderweitigen Bestimmung zugeführt: Kurzerhand haben wir die Rollen und den Unterboden entfernt, und den Laufstall ohne Schlupfsprossen auf den Spielteppich im Kinderzimmer verfrachtet. Dort diente er noch bis Anfang vergangegen Jahres unserem Jüngsten als Höhle, Piratenschiff, ... Was man mit ein paar alte Bettdecken, Spannbettlaken und einem umfunktionierten Laufstall so alles anstellen kann, einfach grandios.


***Die Reinigung***
Zu diesem Vorgang gibt es nicht viel zu sagen: Gitterstäbe und Umrandung lassen sich spielend und einfach feucht abwischen. Die Einlage kann man bei 30°C der Waschmaschine anvertrauen. Da die Einlage aus 100% Baumwolle ohne Knisternde und rasselnde Einsätze besteht, ist sie auch trocknerbeständig.
Damit die Einlage vor kleinen oder größeren Betriebsunfällen geschützt war, habe ich meist noch ein großes Handzuch bzw. eine Einweg-Wickelauflage druntergelegt. So konnten die Minis praktsich das ganze Jahr über auch mal ohne Windel in dem Laufgitter herumturnen.


***Zusammenfassung***
Wir fanden das Laufgitter allesamt spitze. Durch seine Größe hatten unsere Zwerge stets genügend Bewegungsfreiheit. Außerdem konnte man z.B. eine Erlebnisdecke mit Spielbogen ohne Probleme hineinlegen, Mobiles anbauen, ...

In den vielen Jahren hat das Teil auch kaum gelitten. Zwar hat das Holz die ein oder andere Schramme abbekommen, das bleibt nun mal nicht aus, aber das Laufgitter ist nach wie vor sicher und funktionstüchtig und kann daher gut und gerne noch einige Jahre weiter benutzt werden. Auch die Einlage ist noch in gut in Schuß und kaum verwaschen, da ich sie fast immer noch durch ein Handtuch, zusätzliche Kuscheldecken bzw. im Winter mit einem Lammfell bedeckt hatte.

Ich kann es daher aus meiner Erfahrung guten Gewissens empfehlen und vergebe für das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis volle 5 Sterne, auch wenn das neue Modell offenbar auf Schlupfsprossen verzichtet, was ich persönlich schade finde!

Ich danke fürs Lesen und Kommentieren meines Berichtes und Bewertungen werden wie immer ohne Wenn und Aber angenommen.

schmusenase.