Nikon AF-S Nikkor Micro 105mm f2.8 G VR Testbericht

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ab 239,23
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Summe aller Bewertungen

Erfahrungsbericht von Maradain

Mit dem Objektiv alleine ist es normal nicht getan...

Pro:

tolle Verarbeitung, spitzen Qualität

Kontra:

ein Makroobjektiv ist kein "Allrounder"

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Leser,

heute geht es um das Nikkor 105 mm 2.8 Makroobjektiv von Nikkor. Ich kann nicht schreiben ob es für euch was ist. Das müsst immer noch ihr entscheiden. Ich kann euch nur eine Einschätzung geben wofür es gut ist.
Wie der Name schon sagt handelt es sich um ein spezielles Makroobjektiv mit einer
Lichtstärke von 2.8

Das Makroobjektiv wurde dazu entworfen Aufnahmen im Modus 1:1 zu machen. Hier liegt sein Stärke, und zwar nur hier.
Ich könnte hier viel über die Technik schreiben. Aber hey das ist ein Nikkor, da erwarte ich einfach Qualität. Vor allem bei circa 800 EUR Kaufpreis. Das Relevanteste geht eh aus dem Titel des Objektivs hervor.

Dieses Objektiv verfügt über ein VR (Vibration Reduction), aber wer zur Hölle fotografiert Makros freihand und nutzt da die Vibration REduction? Autofokus gibts auch. Den kann man hin und wieder benutzen. Aber um den genauen Schärfepunkt zu finden empfehle ich den manuellen Fokus.
In disem Bericht muss es mehr darum gehen in welcher Situation so ein Objektiv genutzt wird und mit welcher Zusatzausrüstung.

So ein Objektiv kauft man sich nicht weil man drauflosknipst. ERstmal ist es dazu wohl zu teuer und zweitens erfordert es einfach viel Zusatsausrüstung um das ganze zu perfektionieren Als ich mir damals dieses Objektiv aussuchte war mir völlig egal wie gut es ist . Meine Frage war: Wie kann ich es für den Zweck perfekt einsetzten für den es gemacht ist und was brauch ich noch alles?
Ich hab lange gebraucht wirklich alles zu finden was nötig ist wie ich finde. Und ich brauche immer noch es wirklich gut zu können. Zuerst einmal: Makroaufnahmen sind keine 1 Minuten Fotos. Makros erfordern Zeit, Geduld und Hingabe. Man sollte sich zuerst Gedanken machen was man fotografiert.

Bei 105 mm ist die Fluchtdistanz ziemlich groß. Das heisst ich kann bis zu 30 Zentimeter von meinem Objekt entfernt sein, wohlgemerkt ohne Gegenlichtblende, oder korrekt Streulichtblende. Mit der sinds dann doch nur circa 20 Zentimeter. So eine große Distanz brauche ich bei lebenden Tieren die dazu neigen gerne abzuhauen wenn man ihnen zu Nahe kommt. Da wären Bienen, Schmetterlinge und anderes Kleinvieh. Fotografiert man nur unlebendige objekte wie zb. Blumen, Gegenstände oder Baumrinden muss man kein 105 mm haben. Wenn man dann allerdings doch mal Tiere ablichten will steht man halt mit zuwenig Brennweite da. Meine Meinung: 1x richtig investieren und was haben. 105 mm sind ausreichend.

Wieso funktionieren Makroaufnahmen nur bedingt freihändig?

Nun So ein Objektiv wiegt schon was. Wir reden hier immerhin von 720 Gramm. Und der Schärfepunkt ist ein paar Milimeter. Der Mensch zittert. Und nun soll man auch noch eine Biene treffen die vielleicht nur 4-5 Sekunden auf der Blüte sitzt. Da kann man nur sagen: Viel Glück. Man wird es brauchen.
Genau deswegen ist auch eine Vibration Reduction eigentlich Mumpiz. Sie gleicht vielleicht das Zittern aus, aber allein den Schärfepunkt zu finden ist schon eine Wissenschaft für sich. Außerdem hat man zum Schärfepunkt finden meistens den manuellen Fokus aktiv. Kamera am Auslöser halten, Objektiv halten und dabei noch Schärfe einstellen auf ein paar Milimeter genau. Ich halte nichts davon.

Gut, hätten wir geklärt das Freihandaufnahmen mit so einem Objektiv eigentlich nichts sind. Hätten wir das schon mal geklärt.

Was sollte man haben, was kann man haben?
Stativ. Und zwar kein 08/15 Ding sondern was gescheites. Es sollte ein paar Eigentschaften mitbringen. Standfest und bodennah. Viele kleine Tiere sind nunmal am Boden. Und mal anders: Wenn was von den Bäumen fällt, wo fällt es hin? naaa??? Genau, auf den Boden, also gibts da immer tolle Motive. Immer vor Auge führen, eine Tannennadel ist uninteressant, aber wenn du sie auf nem Poster von 40x30 Zentimeter hast kann das ganz anders wirken. Ich empfehle übrigens ein Berlebach, Da gibts welche die gehen auf 5 cm über Boden runter, Kostenpunkt 170 EUR. Das ist noch im Rahmen. Teurer gehts natürlich immer. Aber da das Berlebach frei eingestellt werden kann schwör ich drauf.

Dann wäre da noch der Fernauslöser. Ich nehme immer einen Kabelgebundenen, viele schwören auf Infarot. Geschmacksache. Wer sich keinen Zulegen will macht das Ganze über Selbstauslöser, aber vorsicht das geht nicht bei beweglichen Objekten. so nen Nikon Auslöser, kabelgebunden, kostet so um die 25 EUR.
Spiegelvorrausauslösung nicht vergessen. Wäre ärgerlich wenn das Bild verwackelt weil der Spiegel sich bewegt.

Das sollte man haben, aber was geht noch?
Also ich hab noch Kugelkopf von Novoflex (Magic Ball "der Große"), einen Makroschlitten von Novoflex und den Lwinkel von Novoflex. nimmt man das alles zusammen, inklusive Kamera, und hatt vllt noch nen Blitz oben drauf (im
Wald kann es dunkel sein) wiegt das ganz schön. Das Stativ sollte also 10 KG tragen können. Ich benutze im Moment den SB 900 von Nikon was aber keine perfekte Lösung ist wegen der Schattenbildung. Ohne Blitz fotografieren ist
natürlich optimal, aber nicht immer möglich. Aber ein Makroblitz ist halt sehr "speziell"

Ich empfehle als sinnvolle Ergänzung noch auf Ebay eine Bundeswehrisomatte für 15 EUR zu kaufen. die ist nämlich klappbar, oder wollt ihr immer unten im Dreck liegen?

Was ist wenn ich mehr größer 1:1 fotografieren will?
Ja das geht, mit Qualitätsverlusten. Das Nikkor ist auf 1:1 ausgelegt, Balgengeräte, Zwischenringe oder Vorsatzlinsen mögen dazu beitragen das man auch mal ein 2:1 hinbekommt, aber die Qualität leidet etwas. Auch bekommt man natürlich keine 2.8 Lichtstärke mehr hin. Es ist vielleicht ganz nett mal eine Vorsatzlinse
auszuprobieren, aber auf Dauer würde ich nicht dazu raten.


Wie schütze ich die LInse des NIkkor?

Viele sagen das die Streulichtblende völlig reicht da sie der Linse vorgelagert ist und sie somit schützt. Auch ist es so das ein UV Filter eine Spiegelung hervorrufen kann wenn er vor die Linse geschraubt ist. Ich benutze den UV Filter trotzdem. vielleicht bin ich übervorsichtig. Aber ein Kratzer im UV Filter ist immer
noch billiger als einer in der Linse von einem 800 EUR Objektiv. Aber hier gibt es wie gesagt geteilte Meinungen.

Fazit

So wie ihr seht ist es mit dem Nikkor 105 mm nicht getan. Es ist ein sehr gutes Objektiv, aber ich empfehle euch zu überlegen was man noch alles braucht oder brauchen könnte.
Weil um Portärts zu schiessen (dafür geht das 105 mm übrigens auch bedingt) ist es einfach zu schade. Es ist und bleibt nunmal ein Makroobjektiv. Und wer Makros ambitioniert fotografieren will kommt um etwas Zusatzausrüstung eigentlich nicht herum.

38 Bewertungen, 5 Kommentare

  • Kaufmann81

    25.10.2011, 22:21 Uhr von Kaufmann81
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Manuela

  • morla

    25.10.2011, 17:26 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, ^^^^^^^^^^^^petra

  • Langenberger

    25.10.2011, 16:30 Uhr von Langenberger
    Bewertung: sehr hilfreich

    wieder ein toller Bericht, Gruß

  • hameln58

    25.10.2011, 15:27 Uhr von hameln58
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße..Gina

  • katjafranke

    25.10.2011, 11:31 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße...Katja.