Motorola KRZR K1 Testbericht

Gold-is-beautiful
ab 64,44
Auf yopi.de gelistet seit 01/2009
5 Sterne
(0)
4 Sterne
(7)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(2)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(1)
Summe aller Bewertungen
  • Design:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  gut
  • Ausstattung:  gut
  • Akkulaufzeit:  sehr lang

Erfahrungsbericht von hanskrone

Das kleine blaue Sch(w)ätzchen

4
  • Design:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Ausstattung:  durchschnittlich
  • Akkulaufzeit:  sehr lang

Pro:

Telefonieren, Design, Qualität

Kontra:

Langsamkeit und manche Umständlichkeit. Blöde Klingeltöne. Software fehlt.

Empfehlung:

Ja

Das Motorola KRZR K1 mit dem Zungenbrechernamen, der aber nur "Kräser" ausgesprochen wird.

Zuerst etwas über Wertfühligkeit. Gegenstände, die man jeden Tag in die Hand nimmt, sollten das den meisten Menschen angeborene Wertgefühl nicht beleidigen oder irritieren. Da gibt es so manches Handy auf dem Markt, das beim ersten Hinsehen beinahe noch etwas hermacht und so manchen Augenkäufer überrumpelt. Aber sobald man es in die Hand genommen hat, signalisieren sofort alle Alarmsysteme: "Finger weg, billig!" Trauen Sie hier durchaus ihrem Instinkt, denn ein Hersteller, der sich keine Mühe gibt, wie sein Produkt außerhalb eines nur mit den Augen erfahrbaren Katalogs anfühlt, der lässt es meist auch an jeglichen inneren Werten fehlen. Aber Vorsicht, manche Billigheimer haben das bereits herausgefunden und stellen Ihren Schrott nun auch schon wertfühliger her. Wie auch immer, man muss jedenfalls kein Snob sein, um sich von einem schönen Gegenstand angezogen zu fühlen, ihn gern anzufassen und zu verwenden. Das Moto K1 erfüllt diese Voraussetzung bravourös. Es sieht sehr schick aus - und schick ist hier tatsächlich die einzig zutreffende Bezeichnung - es fasst sich sensationell gut an. Das liegt einmal an seinem im Vergleich zum Razr V3 eindeutig besseren Format. In der Höhe geringfügig dicker als das V3, ist es deutlich schmaler, liegt daher viel besser in der Hand und ebenso auch in der Hosentasche. Zwar ist der Bildschirm so kleiner, aber das betrifft schon die reine Funktionalität, zu der ich noch komme. Zum anderen kokettiert es raffiniert "doppelsinnig" mit seinem Benutzer: Oben glänzt es unverschämt, fast lackartig, wogegen die Rückseite mit einer matten 'soft and velvety' Gummierung überzogen ist, die der Haut zu sagen scheint: "Hab mich lieb, ich bin wie du!" Ob diese Schicht sich allerdings im Laufe der zwei bis vier Jahre, die ein Handy in aller Regel verwendet wird, nicht abnutzt und dann schäbig aussieht, ist hier die Frage. Aber wie das Ding zuklappt, so ohne Nackelei und Knarzerei, mit einem klaren und schönen "Klapp", das ist ja dann wohl richtiges Sounddesign?

Ich habe das Handy in der blauen Version genommen, ein Blau, das ich sowieso sehr schön finde. Die eingefasste Glasscheibe an der Oberseite verträgt keine Stürze auf harten Steinboden, das sollte stets bedacht werden. Aber so ein gutes Stück gehört ja auch in die Hosen- oder Handtasche und nicht auf den Fußboden!

Beim ersten Eischalten stellt die Behäbigkeit und Langsamkeit des Betriebssystems den Ungeduldigen zunächst auf eine harte Probe. Wenn das K1 aus dem Dornröschenschlaf aufwacht, dann kann man beinahe erst mal Kaffeetrinken gehen. Hier ist offenbar eine sehr lahme Elektronik verbaut worden. Erfahrungsgemäß verbrauchen aber alle schnellen und multifunktionalen Sachen in der Elektronik auch mehr Strom, und den liefert bei einem Handy der Akku. Daher ist zu vermuten, dass die langsame Elektronik des K1 einer langen Akku-Laufzeit zugutekommt. Nach zwei Jahren Gebrauch hat sich das nun bestätigt. Der Akku hält immer noch beeindruckend lange durch. Ohne lange Telefonate bleibt das Handy gut eine Woche in Bereitschaft. Die Motorola Akkus sind, wie schon zuvor beim dem RAZR V3, sehr langlebig und leistungsfähig. Jedoch sollte man der Ladestandsanzeige nicht allzu blind vertrauen, denn Lithium-Ionen Akkus reagieren auf Tiefentladung sehr zickig.

Auch die Synchronisation mit dem PC dauert z. B. viel zu lange, was das K1 als guten Partner für den PC untauglich macht. Hinzu kommt, dass Motorola mit dem K1 nicht seine PC-Software Motorola Phone Tools ausliefert, sondern diese dafür extra als bezahlpflichtige Software vertreibt. Und das ist schon ein starkes Stück. Außerdem ist die Windows 7 Unterstützung von Motorola Phone Tools und den nötigen Treibern mehr als lausig. Ich habe noch die Version 4 dieser Software von dem V3, die nach vielen Versuchen und Updates nun einigermaßen mit dem K1 zusammenarbeitet. Die Kalenderfunktion über die Software zu steuern ist ein Graus! Spätestens dieser Umstand führt bei aller Liebe zu Punktabzug; und nur aus alter Freundschaft nicht zu zwei Punkten Abzug.

Was die Eigenheiten der Motos betrifft, erfolgte der Wechsel von meinem alten V3 zu dem K1 fast ohne jede nennenswerte Umgewöhnung. Da ich für das mobile Internet ein eigenes Modem mit einer separaten SIM verwende, stört mich die fehlende UMTS und HSDPA-Fähigkeit des K1 nicht. Die Tastatur ist nun besser und kontrastreicher als beim V3, in dessen silbergrauem Tastenfeld man die Zahlen bei Sonnenlicht nicht mehr erkennen konnte. Gegen den dunkelblauen Hintergrund des K1 heben sich die Beschriftungen nun auch ohne die innere Beleuchtung gut ab, sodass die Bedienung im Sonnenschein keine Probleme mehr bereitet. Die Rufannahme mit einer Hand - beim V3 eine Herausforderung - ist mit dem K1 nun besser zu bewerkstelligen, wenn es auch immer noch nicht reibungslos klappt. Mit etwas Übung geht es aber.

Nun zum Funktionsumfang. Allen, die außer Telefonieren (mit dem vorhandenem Quadband sogar auf der ganzen Welt), SMSen, und einige nützliche Nebenfunktionen wie einem einfachen Kalender, einem Taschenrechner, einem Wecker (der hat sogar Snooze und bleibt in der eingestellten Weckzeit aktiv, wenn er über die rote Telefontaste ausgeschaltet wird), einem bis 1GB aufrüstbarer USB-Datenspeicher, oder einem passablen mp3-Player nichts mehr wollen, denen sei das K1 wärmstens empfohlen. Allen anderen hingegen, die damit annehmbar fotografieren, Bilder ansehen, Filme aufnehmen, spielen, diktieren, im Internet mit HSDPA oder UMTS surfen, Daten trensportieren, Radio hören, Fernsehen, GPS nutzen oder gar fernbedienen wollen, denen sei vom Moto K1 DRINGEND abgeraten, denn all das kann es definitiv nicht oder nicht gut!
Aber auch als MP3-Player ist es nur bedingt tauglich, da Playlisten nur sehr umständlich programmiert werden können, weil das Handy die einzelnen Dateien dummerweise rückläufig nummeriert darstellt und keine Ordnerstruktur erstellt. Was an Musikdateien auf dem Handy ist, wird hintereinander ohne Punkt und Komma aufgelistet, egal ob sie in verschiedenen Ordnern gespeichert wurden. Der Klang des K1 ist über gute Kopfhörer jedoch ausgezeichnet.

Ich lege großen Wert auf gute Sprachqualität auf beiden Seiten der Leitung. Hier hat das K1 seine Stärken. Es klingt alles sehr deutlich und die Lautstärke lässt sich einfach regeln. Kein Anrufer hat sich je über schlechte Sprachqualität beschwert, was freilich auch noch von anderen Bedingungen abhängig ist. Im Freisprechbetrieb klingt es meiner Meinung nach sogar noch besser als das V3. Der Freisprechmodus wird von einigen Gesundheitsexperten wegen der schädlichen Handystrahlung empfohlen, was zwar oft bestritten wird, aber man weiß ja nie.

Das K1 hat eine Sprachsteuerungsfunktion. Die Idee dahinter ist wohl, dass der Nutzer sozusagen triefnass aus der Dusche kommend das Telefon über die Sprache bedienen kann. Dennoch muss aber ein Knopf gedrückt werden - was soll das also. Gut ich bin fair, im Auto mag das sinnvoll sein. Es war unterschiedlich schwer zu schaffen, mit dem Sprachsteuerungsbefehl einen Anruf zu tätigen. Mal funktionierte es gut, mal nicht. Unter dem Befehl "Service" verstand das Telefon einmal "Traudel" und wollte mich sogleich verbinden. Es ist eindeutig schwerhörig. Gut, dass ich diese Funktion nicht brauche.

Der innere Bildschirm des K1 entspricht der Qualität des V3. Er ist etwas kleiner, hat aber die gleiche Auflösung von 176 x 220 wie zuvor schon das V3. Manche meinen, der Bildeindruck sei pixelig, aber das kann höchstens an den verwendeten Themes liegen, denn die Pixel des K1 sind mit bloßem Auge nicht zu unterscheiden. Somit wird die reine Informationsaufgabe des Bildschirms voll gewährleistet. Die dargestellten Farben sind auch ganz nett. Zum Filme-Angucken taugt er natürlich nicht. Anders ist das mit dem kleinen Außenschirm des K1. Hier ist eine klare Qualitätsverschlechterung zu erkennen. Das Außenschirmchen des alten V3 war in Darstellung, Kontrast und Farbe jedenfalls eindeutig besser als bei dem K1.

Die voreingestellten Ruftöne des Moto hören sich leider an, als ob der Lautsprecher übersteuert wird. Zuerst dachte ich, dass dem wirklich so sei, aber als ich dem K1 meine gewohnten mp3 Ruftöne auf der Mini-Sdram zugewiesen hatte, klang alles wie gewohnt gut. Die Ruftöne des K1 sind genauso unattraktiv wie die des V3. Somit bin ich nicht sonderlich enttäuscht. Aber ich bevorzuge ja sowieso selbst gewählte Ruftöne. Im Moment ist das eine flotte kleine Klavierpassage von Chopin. Ich hoffe nur, Chopin dreht sich wegen mir nicht im Grab herum.

Die Browser-Taste ist anders als beim V3 links neben dem Steuerkreuz. So kann sie nicht ganz so leicht aus Versehen gedrückt werden, wie bei gewissen Vertragshandys. An dieser Stelle ein kleiner Tipp, wie man sich der lästigen und unter Umständen sogar sehr teuren Internet-Browsertasten-Funktion erwehren kann: Einfach im Bereich "Sicherheit" und im Menü "Anwendungen sperren" den Browser und die WAP-Funktion mit dem im Handbuch erfahrbaren Code sperren. Wird nun der Internetbrowser aufgerufen, muss erst der Sperrcode eingegeben werden, was "zufällig" wohl niemals geschehen wird. Sollte doch einmal das Internet gebraucht werden, dann kann der Code ja eingegeben werden.

Der interne Speicher lässt sich mit einer Micro-SD-Karte leicht aufrüsten. Im Lieferumfang ist keine SD-Karte, mehr Speicher muss also extra gekauft werden. Auch ein Ohrhörer, der bei dem V3 noch beilag, muss bei Bedarf zugekauft werden. Um mehr Speicher einzusetzen, muss nur die hintere Metallabdeckung entfernt werden. Der Akku kann drin bleiben. Empfohlen sind zwar nur 1GB, aber von der Marke SanDisk können ohne Probleme oder Geschwindigkeitsverlust 2GB eingesetzt werden. Bei mir laufen die 2 GB super.

21 Bewertungen, 5 Kommentare

  • 1simsgirl

    31.01.2011, 18:16 Uhr von 1simsgirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht - Lg Melli :D

  • katjafranke

    31.01.2011, 17:16 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße von der KATJA

  • cleo1

    31.01.2011, 16:02 Uhr von cleo1
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG cleo1

  • anonym

    31.01.2011, 15:52 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Prima beschrieben - LG und eine schöne Woche.

  • XXLALF

    31.01.2011, 14:56 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    und ganz liebe grüße