Popello M1 Testbericht

Hallo liebe YOPI–Nutzer,

heute möchte ich Euch etwas über eines der
wichtigsten Ausstattungsgegenstände in
meinem Büro berichten. Na, mein Büro
stimmt natürlich nicht ganz, denn das Büro
wird natürlich von meinem Arbeitgeber
gestellt und gehört daher nicht wirklich mir.
Aber nun zurück zum Thema:
Meiner Meinung nach ist es nicht unerheblich wie ich während meiner Arbeitszeit (immerhin 40 Std./wöchentlich) sitze. Wie kann man gute Arbeit ableisten, wenn das Sitzen am Schreibtisch zur Qual wird??
Nachdem ich in den letzten Jahren immer häufiger Probleme beim Sitzen hatte, was ja für einen Patienten mit Morbus Bechterew (MB) nicht gerade selten ist, habe ich im letzten Jahr meinen Arbeitgeber gebeten mir einen anderen Bürostuhl zur Verfügung zu stellen.
Meine Wahl – denn den Stuhl durfte ich mir selber aussuchen und vorschlagen – fiel auf den Popello M1 der Firma Poppel Form & Funktion aus Ilmenau.


Wer oder was verbirgt sich hinter der Firma Poppel:
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a) Anschrift:
Poppel Form & Funktion
Schmückerstr. 66
98693 Ilmenau-Manebach

Tel.: 03677 / 781751
www.popello.de

b) Leitspruch der Firma Popello:
„Ergonomisch, Relaxt, Einfach besser Sitzen“

Die Firma „Poppel Form & Funktion“ ist ein kleines Familienunternehmen aus dem Bundesland Thüringen. Seit 1998 beschäftigt sich die Firma Poppel intensiv mit der Entwicklung und Produktion besonders ergonomischer Sitzlösungen.
Seit etwa 2001 produziert dieser Betrieb Segmentrückenstühle und dem Namen Popello.
Mit dieser Stuhlserie konnten inzwischen nachweisliche Erfolge bei der Bekämpfung von Rücken- und Bandscheibenproblemen, sowie bei Verspannungen (im Bereich des Rückens) erzielt werden.

Ebenfalls hat die Firma Poppel einen eigenen Online-Shop in dem Sie Ihre Stühle vertreiben. Dieser ist unter der URL:
www.ergowebshop.de
erreichbar. Über diese Seite können dann auch Preisinformationen zu einzelnen Stühlen nachgeschlagen werden.


Was wird von der Firma Poppel angeboten:
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Lt. meinen Recherchen stellt die Firma Poppel sowohl die bereits beschriebenen ergonomischen Bürostühle wie aber natürlich auch die klassischen Bürostühle her, aber auch verschiedenste Stehhilfen, Gäste- und Konferenzstühle und sogar komplett ergonomische Arbeitsplätze (Schreibtische) werden vertrieben.


Die angesprochenen ergonomischen Bürostühle werden in drei Produktlinien unterteilt:
1. R - Rippenstuhl
2. M - Morbus Bechterew Stuhl
3. S - Sattelstuhl

Infos über die unterschiedlichen Produktlinien können natürlich auch im Internet abgerufen werden.


Der M1 - Morbus-Bechterew-Stuhl:
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So nun komme ich endlich zum „meinem“ Stuhl, der mich durch meinen Arbeitstag begleiten darf.
Jetzt werden sich einige von Euch fragen „Wie bitte schön ist die auf diesen Bürostuhl gekommen?“ Diese Frage will ich Euch natürlich gern beantworten: Wie es häufig ja auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens der Fall ist, so ist auch hier mal wieder „Kommissar Zufall“ nicht ganz unschuldig gewesen.
Bei einer überregionalen Tagung, an der im Sommer 2006 in Göttingen teilgenommen hatte, war einer der anwesenden Aussteller die Firma Poppel mit ihren Bürostühlen.
Das Ergebnis war – wie unschwer aus der späteren Anschaffung zu sehen – mehr als überzeugend.
Allerdings hatten diese Stühle einen sehr großen Nachteil: Sie sind alles andere als günstig.
Sicherlich sind die Stühle ihr Geld wert, aber bei einem Preis von etwa 600 € / zzgl. MWSt und Versand überlegt man schon mehr als einmal ob es wirklich so ein exklusiver Stuhl sein muss.
Die Lösung kam von der Fa. Poppel: Warum stellen Sie nicht einen Antrag, dass der Arbeitgeber diesen Stuhl beschafft? Ich hatte zwar schon von Kollegen gehört, die einen besonderen Stuhl hatten, habe diese Möglichkeit aber nie für mich selber in Betracht gezogen. Aber warum eigentlich nicht, zum einen habe ich nachweislich eine entzündliche Rückenerkrankung, kann aber auch noch einen Bandscheibenvorfall bieten.
Gesagt getan – und dadurch dass ich auch noch einen GdB von 70 hatte wurde mein Antrag dem zuständigen Integrationsamt vorgelegt, das dann meinem Arbeitgeber den Hauptteil des Anschaffungspreises erstattet hat.


Ausstattungsmerkmale des M1:
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Der M1 wurde von der Firma Poppel zusammen mit der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew (DVMB – ist eine Selbsthilfevereinigung von Patienten mit MB) entwickelt und kann daher auch als Spezialstuhl für Patienten mit Morbus Bechterew oder ähnlichen Erkrankungen (Spondlylitis ankylosans – so der Fachbegriff) bezeichnet werden.

Besonderheiten dieses Stuhles sind:

a) Die in alle Richtungen beweglich gelagerte Rückenlehne passt sich den Ansprüchen des Benutzers an und bietet durch eine flexible Lagerung Bewegungsunterstützung und Entspannung.

b) Multifunktionsarmlehnen mit einer sehr weichen und angenehmen Gel-Auflage sorgen für eine optimale Abstützung ohne Druckempfinden an den Ellenbogen.

c) Die komfortable Sitzmechanik und ein doppelt gefederter Gaslift machen die Stühle sehr beweglich und anpassungsfreudig.

d) Die Rückenlehne ist mit einem speziellen Schaum gepolstert. Dieser Memoryschaum sinkt langsam ein, federt aber nicht sofort zurück. Durch diesen Effekt bildet sich eine passgenaue Rückenschale mit gleichmäßiger Druckverteilung. Außerdem bewirkt dieses spezielle Herstellungsverfahren, dass möglichst viele Knochenpartien druckfrei gestellt werden.

e) Die hier verwendete (natürlich auch patentierte) Rückenlehne sorgt für eine besondere Anpassungsfähigkeit. Durch dieses spezielle Design werden Druckkontakte auf Knochenpartien vermieden.

f) Durch eine sehr weiche und dicke Polsterung der Sitzfläche und die „Serienmäßig“ vorhandene Sitztiefenverstellung wird ein spezieller Sitzkomfort geschaffen.

g) Die bereits oben angesprochenen Multifunktionsarmlehnen sind – auch hier wieder serienmäßig – höhenverstellbar. Die speziellen Gelauflagen lassen sich in der Länge verschieben und sind zusätzlich noch um 15º nach innen und außen verschiebbar.

h) Die hier verwendete Sitzmechanik lässt sich leicht und bequem bedienen (ich spreche hier aus eigener Erfahrung). Sie lässt sich neigen (je nach Einstellung) und kann so nicht nur zum Relaxen (nach hinten) sondern auch bei Bedarf (und das ist bei meinem Stuhl natürlich die „Haupteinstellung“) in eine nach vorn geneigte ergonomische Arbeitshaltung eingestellt werden.


Wie sieht der M1 aus:
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Wie auf den ggf. angebrachten Produktbild unschwer zu erkenn ist, besitzt der Stuhl eine hochgezogne Rückenlehne. Die Besonderheit dieser Rückenlehne ist die Aussparung des Wirbelsäulen-Bereiches. Gerade bei vielen MB-Patienten ist es die Wirbelsäule, die entweder durch eine begonnene bzw. vollständige Ankylosierung und/oder durch das vorhanden sein von Entzündungen von Dornfortsätzen, die das Sitzen für die Betroffenen zur Plagen werden lassen (von den Steißbeinproblemen bzw. ISG-Entzündungen will ich hier gleich komplett absehen, sie erleichtern die Situation aber auch nicht unbedingt).
Durch die Aussparung dieses besonders betroffenen Wirbelsäulenbereiches wird die Belastung genommen und der MB-Patient wird auch das entspannende Sitzen wieder länger genießen können und dürfen.

Der Stuhl ist werkseitig in 3 Bezugsvarianten und natürlich in unterschiedlichen Farben erhältlich.
Folgende Materialien stehen derzeit zur Verfügung:
• Corvara / unempfindlicher und robuster Trevira CS Stoff
• Cora / 100 % Schurwolle und/oder
• Florenz / natürlich gegerbtes Nappaleder.

Daneben kann der Kunde dann noch zwischen einem schwarzen Kunststoff- oder einem polierten Aluminium-Fußkreuz auswählen.
Bei den Holzelementen kann zwischen Ahorn, Esche und Buche gewählt werden – auf Wunsch können zusätzlich spezielle Farbtöne mittels beizen erzielt werden.
Auch für die Bodenrollen sind für die unterschiedlichen Fußböden spezielle Rollen auszuwählen (Teppich / harte oder weiche Fußböden), es kann aber auch – ebenfalls auf Wunsch – auch Filzgleiter gewählt werden.

Diese Flexibilität ist halt der große Vorteil, wenn man auf Produkte aus kleineren Betrieben zurückgreift.

Mein Bürostuhl wurde – auf Wunsch meines Arbeitgebers – mit einem blauen Schurwollebezug ausgestattet. Sicherlich nutzt man auf Dauer gesehen nicht ständig alle der vorhandenen Funktionen, die der Stuhl nun mal bietet; aber trotz alle dem habe ich hier mal die wichtigsten aufgeführt:

• Sitzhöhe individuell einstellbar
• Neigung der Rückenlehne: entweder aktiv dynamisch oder aber festgestellt
• Armlehnen einstellbar (ist bereits erklärt worden)
• Sitztiefe und Neigung des Sitzes.

Nach anfänglichen „Spielereien“ hat sich eine Sitzhöhe als für mich bequem heraus kristallisiert, so dass ich diese nun beibehalte. Eine Einstellung erfolgt nur noch dann, wenn einer meiner lieben Kollegen daran herumgespielt hat und sich dadurch mal wieder die Sitzhöhe verändert hat.
Was die Rückenlehne angeht, so habe ich mich für die dynamische Variante entschieden. Dieses sorgt immer dann für einen gewissen Überraschungseffekt, wenn Kollegen den Stuhl „probesitzen“ und sich gemütlich anlehnen wollen…
Als besonders angenehm empfinde ich die sehr weichen Armlehnen. Bei meinem „alten“ Standartstuhl waren diese aus einem ungepolsterten Hartkunststoff – so haben sich regelmäßig leicht Druckstellen im Bereich der Ellenbogen gebildet.


Was kostet so ein Bürostuhl:
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Wie so häufig haben gerade besondere Produkte auch ihren - leider – besonderen Preis. Für „Normalsterbliche“ beträgt der Basispreis des M 1 - laut dem mir vorliegenden aktuellen Prospekt – 629,-- € zuzüglich Märchensteuer und Versand. Allerdings bin ich bei den Recherchen zu diesem Bericht auf die Internetseite des ja schon oben genannten Firmeneigenen-Onlineshop gestoßen. Hier ist der Basispreis mit 598,00 € inkl. besagter Steuer, aber zzgl. Versandkosten (also doch schon um einiges günstiger).
Wenn von Euch einer wirklich Interesse an einen solchen Stuhl hat, würde ich auf jeden Fall nachfragen und auch Handeln würde ich hier nicht beiseite schieben (denkt an Euer Portemonaise).

Auch kann es sein, dass bei Abnahme durch einen Arbeitgeber oder bei einer größeren Stückzahl dieser Basispreis Verhandlungsbasis darstellt – Fragen schadet ja nicht und was hat man denn groß zu Verlieren???


Fazit:
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Nach nunmehr etwa 6 Monaten intensiver Nutzung (zumindest an den Arbeitstagen) dieses Stuhles bin ich immer noch restlos begeistert – aber trotz alledem stelle ich mir immer wieder die folgenden Fragen:
1.) Wie hast Du nur früher ohne diesen Stuhl überhaupt sitzen können?

und vor allem auch

2.) Warum bin ich nicht schon viel früher auf die Idee gekommen einen Antrag auf Beschaffung eines besonderen Bürostuhles zu stellen?

Alles in allem kann ich aber sagen: Dieser Stuhl ist sein Geld wert und wer sich eh einen besonders rückenschonenden oder banscheibengerechten Bürostuhl anschaffen möchte sollte sich auf jeden Fall mal über die speziellen Angebote der Firma Poppel informieren.
Übrigens: Jeder Stuhl wird erst nach der Bestellung gefertigt, dadurch kann es zwar zu etwas längeren Lieferzeiten kommen – dafür können aber auf jeden Fall auch individuelle Wünsche eingearbeitet werden.

Da ich wg. einer beruflichen Umsetzung derzeit leider auf meinen Stuhl verzichten muss, werde ich Bilder von diesem Stuhl zu einem späteren Zeitpunkt nachreichen. Hoffentlich dauert es nicht mehr so lange, denn ich merke doch ziemlich, dass ich meinen Schreibtischstuhl zurzeit nicht nutzen kann.


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