Epson Stylus DX4400 Testbericht

Na Du, das freut mich aber ganz gewaltig, dass Du diese Seite angeklickt hast :-D ... artiges Dankeschön auch.

Stell Dir vor, Du wärst Unternehmer und wolltest, sagen wir ´mal eine qualitativ gute Kaffeemaschine herstellen. Du würdest die Kosten für Entwicklung, Herstellung, Vertrieb, Verkauf etc. durchrechnen, Deinen Verdienst natürlich auch berücksichtigen und zu dem Resultat gelangen, dass Dein "Kaffeemat" für den Endkunden 70,00 EURO kosten würde. Tja, mein Lieber, heutzutage kauft Dir aber kein Mensch eine stinknormale Kaffeemaschine für 70,00 EURO ab!

Und nun? Gibst Du das Vorhaben auf? Mitnichten!

Du sorgst vielmehr dafür, dass das Maschinchen für den Endkunden nur ca. 25,00 EURO kostet, zu dem Preis reißt man Dir das Ding bestimmt aus den Händen. Allerdings achtest Du darauf, dass ausschließlich ein ganz bestimmtes Kaffeepulver verwendet werden kann ... und diesen ganz bestimmten Kaffee bekommt man nur bei Dir, er kostet zwar 10 mal so viel wie der Kaffee aus dem Discounter, aber der Verbraucher muß genau den kaufen, sonst kriegt er halt keinen Kaffee. Du hättest zwar keinen Gewinn am eigentlichen Verkauf Deines "Kaffeematen" gemacht, würdest Dich aber in der Folgezeit durch Dein Kaffeepulver dumm und dämlich verdienen ... Genial, oder? Na ja, egal, ich schweife ab ;-) ... eigentlich wollte ich hier ja über ein Multifunktionsgerät schreiben.


Themawechsel!

Früher war wirklich nicht alles besser, wenn ich da mal an die neunziger Jahre zurück denke ...
da tummelten sich in meinem Büro neben vielen anderen Geräten:

ein Fax-Gerät
ein Drucker
ein Scanner
ein Kopierer (natürlich schwarz-weiß, Farb-Kopierer waren viel zu teuer)

Und heute? Ich vermute, dass viele junge Leute noch nicht einmal mehr wissen, was ein Fax-Gerät überhaupt ist, die "Direktkorrespondenz" läuft in der Gegenwart über SMSen, vor allen Dingen aber über Emails. Drucken, Scannen und Kopieren? Dafür braucht der gewöhnliche Computer-Nutzer sowie der "Up to date - Bürohengst" (oder eben die "Up to date - Bürostute" :-D ) im Jahre 2008 praktischerweise nur noch ein einziges (Multifunktions-)Gerät. Wie wär´s beispielsweise mit dem

~~~ EPSON DX-4400 ? ~~~

Jedenfalls geht es in diesem Bericht um genau dieses Modell. Ich hatte davor gleich mehrere Exemplare des Vorgängermodells CX-3850, diese Geräte waren alle nach 1-2 Jahren der (intensiven) Nutzung defekt, ein Zustand, der mich seinerzeit doch ziemlich verärgert hat, mittlerweile sehne ich mir aber wieder so einen "3850er" herbei, dieses Gerät war nämlich ansonsten schnell, problemlos, machte tolle Ausdrucke und nahm auch klaglos jede noch so billige kompatible Patrone ...

Der Epson 4400 ist ein Nachfolger, davon gehe ich einmal aus. Von einem Nachfolger erwarte ich, dass er mindestens genau so gut ist wie sein Vorgänger, das hier getestete Multifunktionsgerät hat mich aber unterm Strich enttäuscht, soviel einmal vorab.Zunächst einmal hören sich die reinen Daten (die habe ich irgendwo abgeschrieben, ich geb´s zu) recht gut an, das Multifunktionsgerät Epson DX-4400 bietet im Wesentlichen folgendes:

Tintenstrahl-Farbdruck, Farb- und SW Kopien, A-4 Scanner

4 getrennte Patronen: Black T0711; Cyan T0712; Magenta T0713; Yellow T0714; solche Geräte sind im allgemeinen sehr wirtschaftlich, da immer nur die aufgebrauchte Farbe ersetzt werden muss.

Druckauflösung s/w: 300 dpi x 600 dpi
Druckauflösung Farbe: 300 dpi x 600 dpi
Druckgeschwindigkeit: s/w 4 S/min, Farbe 8 S/min
Kopiergeschwindigkeit: s/w 4 S/min, Farbe 8 S/min

Scanauflösung: 600 dpi x 1.200 dpi

Max. 80 Blatt Papierzuführung

Medienformate: Briefumschlag DIN/ISO B5, Briefumschlag DL, DIN/ISO A4, DIN/ISO A5, DIN/ISO A6
Schnittstellen PC: USB 2.0; Maße: B452 mm x H203 mm x T347 mm; Gewicht: 5 kg

Unterstützte Betriebssysteme: Windows Vista, Windows XP, Windows XP 64 Bit, Windows XP, Windows 2000, Windows Me, Windows 98, Mac OS X 10.2

Software: Epson Attach to Email, Epson Scan Assistant, Epson Copy Utility, Epson Easy, Photo Print, Epson Web to Page, Epson Creativity Suite

Das Gerät ist - wie den Maßen entnommen werden kann - ziemlich kompakt und passt trotz etwas heraus gezogener Papierablage gut auf einen normalen Schreibtisch, der Papiereinzug befindet sich auf der hinteren Seite und ist bequem zugänglich. Lediglich über das Outfit kann man streiten, ein glänzendes, graues Gehäuse erinnert mich irgendwie an einen Brotbehälter oder an ein Spielzeug, aber das ist schließlich Geschmacksache. Übrigens scheint die Verarbeitung gut zu sein, jedenfalls macht das Teil einen recht stabilen Eindruck.

Bezahlt habe ich dafür 49,00 EURO (Multimedia-Discounter), zum Lieferumfang gehörte neben dem Drucker ein Satz Patronen, die Treiber CD-ROM mit zusätzlicher Software, die knappe Bedienungsanleitung und das Stromkabel. Das ganze war in der heutzutage üblichen Verpackung (farbig bedruckter Karton, Styro-Schalen, Plastikfolie...).

~~~ Der Epson DX-4400 im täglichen Gebrauch ~~~

Über die Installation möchte ich hier nicht viele Worte verlieren, sie geht schnell und problemlos vonstatten und kann auch von Neulingen und Menschen, die ansonsten mit "Technik auf Kriegsfuss" stehen (mithilfe der Bedienungsanleitung) erledigt werden. Man entfernt nach dem Auspacken diverse Schutzklebestreifen, verkabelt das Gerät mit der Steckdose bzw. per USB-Kabel (dieses gehörte übrigens nicht zum Lieferumfang) mit dem Rechner, setzt die vier Patronen ein, installiert die mitgelieferte Software und schon ist das Schnuckelchen betriebsbereit. Ich habe für diese Arbeiten insgesamt ca. 40 Minuten gebraucht, wobei ich nebenher noch irgend etwas anderes erledigt habe, wenn man "dranbleibt" geht´s wohl auch noch schneller.


~~~ Drucker-Funktion ~~~

Am häufigsten gebraucht wird das Gerät wohl als Drucker. Hierbei tanzt das Gerät qualitativ nicht aus der Reihe, das ausgedurckte Schriftbild ist scharf und "satt", es entspricht dem Standard, den man heute von Tintenstrahlern gewohnt ist, selbiges gilt auch für farbige Graphiken. Natürlich druckt das Gerät auch Fotos, das Resultat ist in jedem Fall immer recht ordentlich, selbst auf normalem Papier sehen Fotos noch ganz gut aus, natürlich gewinnt deren Qualität, wenn man spezielles Foto- oder Hochglanz-Papier verwendet. Allerdings betrachte ich die Fotodruck-Option als nette Zugabe, um vielleicht mal ein einzelnes Bild zu drucken. Will man beispielsweise sämtliche Urlaubsfotos zu Papier bringen, trägt man besser die CD-ROM mit den "Buideln" zum nächsten "Profi-Photo-Markt", das wird billiger, macht weniger Arbeit und man erhält wahrscheinlich noch bessere Fotos für´s Album.
Der Drucker machte auch keine Probleme mit "kritischem" Papier, darunter verstehe ich Etikettenbögen, Briefumschläge, dünne Pappen und vor allen Dingen gebrauchtes (auf einer Seite schon bedrucktes) oder zerknülltes Papier. All das nahm der DX-4400 ohne Murren ohne jemals einen Papierstau zu vermelden.

Normalerweise druckt man im Standardmodus, der versierte Anwender kann aber im Druck-Menü noch sehr exakte Einstellungen (Farbdichte, Farbabgleich etc.) vornehmen, in der Regel wird man aber das Druck-Menü nur für die ganz gewöhnlichen Aufgaben (Papierdicke, Papierart, Normal- oder Fotodruck) bemühen.
Das Druckmenü bietet neben den o.a. Einstellungen in einem weiteren Menü die Drucker-Utilities. Hier kann u.a. der Druckkopf justiert, kontrolliert und gereinigt werden, außerdem wird hier das Wechseln der Patronen software-seitig gesteuert, bzw. vereinfacht.


~~~ Scanner-Funktion ~~~

Für was scannt man heute noch? Mir fällt da ein, dass man vielleicht mal ein Schriftstück einscannen könnte, um es anschließend im Email-Anhang zu versenden. Ich selbst scanne damit gerne CD-Covers von CDs , die ich in Ebay versteigern möchte, das geht in der Regel schneller als fotographieren.
Bei der Installation wurde auch eine spezielle Scansoftware (Epson Scan) eingerichtet. Diese läßt sich separat starten, öffnet sich normalerweise aber auch automatisch, wenn man von einem anderen Programm (z.B. Corel Photo-Paint) aus scannen möchte. Der ganze Vorgang läßt sich absolut problemlos bewältigen, die Vorlage wird einfach auf die DIN-A4 Glas-Fläche gelegt, man betätigt den entsprechenden Button und schon beginnt das Gerät zu scannen, nach ca. 2 Minuten (und gefühlten 15 Minuten :-D ) erscheint das Bild auf dem Bildschirm, man kann es dann speichern, bzw. es speichert automatisch. Natürlich ist auch eine Weiterverarbeitung mit jeder kompatiblen Software möglich, zu erwähnen bliebe noch, dass man zwischen 3 Scan-Modi wählen kann, diese wären der "Standard-Modus" der "automatische Modus" sowie der "benutzerdefinierte Modus".
Mit dem automatischen Modus habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, es passierte, dass beispielsweise Text-Vorlagen sehr grob gerastert wurden und später auf dem Bild sehr undeutlich oder gar unleserlich waren. Ich würde stets den benutzerdefinierten Modus bei hoher Auflösung nehmen (auch wenn´s dann mal wieder etwas länger dauert), da kann man jedenfalls nichts falsch machen, da erhält man qualitativ hochwertige Scans (egal, ob Text oder Foto). Verändern, beschneiden, verkleinern bzw. "verschlechtern" können Sie das gescannte Bild jederzeit mit einer Bildbearbeitungs-Software.


~~~ Kopier-Funktion ~~~

Der 4400er kann auch kopieren, ohne dass dafür ein PC notwendig wäre, bzw. diese Funktion arbeitet auch separat bei ausgeschaltetem Rechner. Legen Sie nun aber bitte nicht die Maßstäbe an, die Sie an ein spezielles Kopiergerät anlegen würden. "Mal schnell eine Kopie machen" könnte problematisch werden.
Die Qualität ist auch bei Farbkopien wirklich gut, man muß aber zwei Minuten darauf warten. Man legt die Vorlage auf die Glas-Fläche (Sie wissen schon, die Fläche, die wir eben beim Scannen schon hatten) und drückt einen der beiden Kopier-Taster (SW oder Farb-Kopie) auf der linken Seite. Danach fängt der Epson an zu arbeiten, er liest die Vorlage ein und druckt sie dann aus.

Wie erwähnt, schnell ist er für meine Begriffe dabei nicht gerade:
Farbkopie: ca. 15 sec Vorlauf, ca. 1 min 42 sec für die eigentliche Kopie >>> fast 2 Minuten Dauer
SW-Kopie: ca. 15 sec Vorlauf, ca 1 min für die eigentliche Kopie >>> 1 ¼ Minute Dauer

~~~ Wirtschaftlichkeit und Kritik: ~~~

Bis hierhin ist der Drucker absolut brauchbar, bis jetzt habe ich bei dem Preis nicht viel zu meckern. Für 49,00 EURO macht er passable Ausdrucke, er kopiert schwarz wie farbig und scannen kann er auch. Das einzige störende bis jetzt ist, dass er gelegentlich etwas langsam arbeitet und dass er ziemlich lautstark daher kommt, wenn man lange druckt, kann einem der Geräuschpegel schon ganz schön "auf den Senkel gehen".

Die fette Entäuschung kam, als ich das Gerät mit kompatiblen Billig-Patronen bestückt habe, mindestens die Hälfte dieser Patronen machte Probleme. Mangelhafte Ausdrucke, schmierige Flecken und dicke schwarze Kleckse waren bei mir an der Tagesordnung. Ich habe zwischendurch immer mal wieder den Druckkopf gereinigt, danach konnte man wieder 10 - 12 Seiten ausdrucken, dann aber passierte das gleiche wieder. Es spielte auch überhaupt keine Rolle, von welchem Händler ich die Billig-Patronen gekauft hatte, ganz gleich, ob es nun die "77-Cent Dinger" oder die "1,99 Euro Exemplare" waren ... der Epson 4400 weigerte sich meistens, mit der "Low-Cost-Gilde" zusammen zu arbeiten. So etwas stresst und ist für mich somit uninteressant! Was bleibt also: Der geschätzte Käufer dieses tollen All-in-One-Gerätes MUSS auf die Original-Patronen zurückgreifen, die funktionierten bei mir zwar IMMER, kosten aber natürlich auch ein kleines bisselchen mehr. Für eine einzige Original-Kartusche müssen Sie vielerorts fast 10 EURO berappen, das ist 12mal mehr als für die billigste Kompatibel-Patrone. Ich vermute, die reicht dann - wenn´s hoch kommt - in der Regel für noch nicht einmal 200 Ausdrucken bei 15%iger Blattabdeckung. Es gibt auch noch den T07115 Multipack, hier erhält man einen kompletten Satz (4 Patronen) für etwa 33,00 Euro. Trotzdem: Bei solchen Preisen ist dieser Drucker somit nicht gerade ein "Wirtschaftlichkeits-Wunder".

Ich würde bis 150,00 Euro so einen Drucker bezahlen, wenn er denn mit den Billig-Patronen stressfrei funktionieren täte. So aber gewinne ich den Eindruck, dass der Hersteller das Gerät zu einem "Lock-Preis" verkauft, um dann an den Folgekosten "richtig zu verdienen". Natürlich weist Epson (respektive das Menü) vor jedem Patronenwechsel darauf hin, dass man den 4400er doch bitte ausschließlich mit Originalkartuschen bestücken möge, das tröstet aber auch nicht über die Tatsache hinweg, dass eben jene richtig ins Geld gehen.


~~~ Fazit für "Wenig-Drucker." ~~~

Sie drucken ab und zu mal einen Text, eine Zeichnung oder ein Foto? Ihr monatliches Druckaufkommen liegt nicht deutlich über 100 Seiten? Den gelegentlichen Kauf von Original-Patronen stecken Sie locker weg?
Nun, dann machen Sie nichts falsch mit dem Epson DX-4400, er druckt, scannt, kopiert, ist ansonsten ein solides, brauchbares "Maschinchen" und kostet nicht die Welt in der Anschaffung.

~~~ Fazit für "Vieldrucker", Büros und kleinere Fimen ~~~

Vieldrucker? Dazu zähle ich neben Büros und kleinen Betrieben auch meine Wenigkeit. Ich drucke nämlich ca. 1000 bis 1500 Seiten monatlich. Und für solche Zeitgenossen kann ich den Epson DX-4400 absolut nicht empfehlen, da ginge aber einiges an Geld weg für den Kauf von Epson-Original-Kartuschen. Da nützt es auch nichts, dass der Drucker bei Verwendung dieser Patronen eventuell länger halten würde, das rechnet sich nie und nimmer, meiner Meinung nach.
Ich jedenfalls stoße das Ding wieder ab und halte weiter Ausschau nach einem wirklich wirtschaftlichen Gerät, auch wenn es in der Anschaffung etwas teurer ist!