Heidelberger Spieleverlag Ja, Herr und Meister Testbericht

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ab 17,35
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Summe aller Bewertungen
  • Präsentation:  gut
  • Spaßfaktor:  sehr hoch
  • Spielanleitung:  gut
  • Wird langweilig:  nie

Erfahrungsbericht von Mone_s

Ja, Herr und Meister

5
  • Präsentation:  gut
  • Schwierigkeitsgrad:  durchschnittlich
  • Spaßfaktor:  hoch
  • Spielanleitung:  sehr gut
  • Wird langweilig:  nie
  • Spieldauer:  durchschnittlich, bis zu 1 Stunde
  • Das Spiel für:  Hobby-Spieler
  • Spielerzahl:  ab 4

Pro:

Spaß

Kontra:

Alle müssen richtig in den Rollen aufgehen

Empfehlung:

Nein

Euer Boss, der dunkle Meister Rigor Mortis, kennt es schon gar nicht anders: Das Gute siegt immer! Doch wie schon an der Bezeichnung “dunkler Meister“ zu erkennen, gehört Rigor selbst nicht zu den Guten, was also dazu führt, dass ER jedes Mal verliert…
Da kommt ihr also wieder zu ihm angekrochen, die nutzlosesten aller Würmer, Rigors stets erfolglose Untertanen, die abermals bei einer ganz simplen Aufgabe versagt haben. Nun, es wäre dem Chef mit Sicherheit ein großes Vergnügen, euch alle bei lebendigem Leibe zu rösten, doch irgendwann gehen selbst einem dunklen Meister die Sklaven aus, so dass ihr zunächst einmal dazu gezwungen seit, euren Herrn mit Hilfe einer phänomenalen Geschichte von euer Unschuld an dieser Niederlage überzeugen zu müssen.
Schafft ihr es, den dunklen Meister mit euren Erzählungen nicht zu langweilen, die Schuld auf jemand anders zu schieben und gaaaaaaanz unschuldig zu tun?

Ja Herr und Meister ist ein Kartenspiel von Truant und kostet ca. 15 €. Spielen können 4-12 Leute ab 10 Jahren.

Der Inhalt:
80 Hinweiskarten
37 Aktionskarten
3 Karten mit vernichtenden Blicken

Bei diesem Spiel schlüpft der bösartigste und gemeinste von euch in die Rolle des dunklen Meisters Rigor Mortis, dem Genie des Bösen und Herrscher über das verlorene Land. Der Rest von euch… tja, ihr seit jetzt seine Diener; tollpatschig, nichtsnutzig, dumm und nicht in der Lage, dem Meister einen klitzekleinen Wunsch zu erfüllen. Um den Meister nicht noch mehr zu verärgern und zu überleben solltet ihr also eure ganze Überzeugungskraft und jede Menge respektvolles, sowie untergebenes Verhalten an den Tag legen. Immerhin wisst ihr, dass der Boss sich damit zufrieden gibt, nur einen Einzigen von euch zu bestrafen.

Spielablauf:

In diesem Spiel geht es nicht um Wüfelglück oder strategisches Geschick, das Einzige was zählt ist, dass ihr es schafft dem Meister eine glaubhafte Geschichte aufzutischen, in der es darum geht, dass EUCH mit Gewissheit keine Schuld daran trifft, weshalb der letzte Auftrag gescheitert ist.
Hierzu erhalten die Diener Hinweis- und Aktionskarten auf die Hand, mit deren Hilfe sie erzählen, Einspruch erheben und die Verantwortung auf Andere schieben können. Zu Beginn des Spiels erhält jeder der Untertanen drei Hinweiskarten, sowie drei Aktionskarten. Die restlichen dieser Karten werden als zwei voneinander getrennte Nachziehstapel auf den Tisch gelegt.
Der dunkle Meister fängt an, indem er seine Sklaven fragt, warum sie bei der von ihm gestellten Aufgabe(diese kann er sich beliebig ausdenken) versagt haben. Jetzt wendet er sich an einen seiner Diener direkt und fordert ihn dazu auf, sich zu rechtfertigen. Damit hat das eigentliche Spiel begonnen. Der auserwählte Spieler beginnt seinen Spielzug:

1.Wurde dem Spieler durch einen anderen Spieler die Verantwortung zugeschoben, so darf er zu Beginn seines Spielzuges eine Aktionskarte ziehen. Wurde er vom dunklen Meister zum Reden aufgefordert, so zieht er keine Aktionskarte.

2.Jetzt darf der Spieler eine seiner Hinweiskarten spielen. Er muss mindestens eine dieser Karten spielen und darf maximal 3 pro Spielzug verwenden. Er darf eine Hinweiskarte in Kombination mit einer Aktionskarte verwenden, um die Verantwortung an irgendeinen anderen Spieler weiterzureichen. Hat er jedoch 3 Hinweiskarten gespielt, so wird die Verantwortung automatisch weitergegeben und der Spieler muss keine entsprechende Aktionskarte verwenden.

3.Am Ende seines Spielzuges darf der Spieler so viele Hinweiskarten nachziehen, dass er wieder drei davon auf seiner Hand hält.

Die Bedeutung der Karten und ihre korrekte Verwendung

*Die Hinweiskarten*
Die Hinweiskarten dienen als Vorlage für die Erzählungen der Diener. Der Diener darf erzählen was er möchte, ob logisch oder nicht, spannend, lustig oder vollkommen bizarr, wichtig ist nur, dass er sich immer auf die von ihm gespielten Hinweiskarten beziehen muss. Auf jeder Hinweiskarte gibt es einen Titel, ein Bild und einen Text. Von welchem dieser drei Elemente er sich inspirieren lässt kann er frei entscheiden.

*Die Aktionskarten*
Aktionskarten werden immer mit einer Hinweiskarte gemeinsam gespielt. Der aktive Erzähler kann die Verantwortung an einen beliebigen Mitspieler weitergeben, indem er eine entsprechende Aktionskarte verwendet. Auf dieser Aktionskarte befindet sich das Symbol einer Hand mit ausgestrecktem Zeigefinder. Der ausgewählte Spieler muss die Geschichte nun sofort selbst weitererzählen und beginnt das Ganze, indem er auf die vom Vorgänger gelegte Hinweiskarte eingeht.
Die zweite Aktionskarte erlaubt es den Spielern Einspruch zu erheben. Während also ein Spieler gerade dabei ist, dem Meister eine Geschichte zu erzählen, darf jeder eine Einspruchkarte+ Hinweiskarte dazwischenwerfen. Der aktive Spieler muss nun diesen Einspruch in seine Geschichte einbauen.

Die Rolle des dunklen Meisters:
Die gesamte Zeit über, versuchen die Diener den Meister durch ihre Geschichten von ihrer Unschuld zu überzeugen. Er kann ihnen zuhören, sie anschreien, sie in die Mangel nehmen, jederzeit einen anderen Spieler drannehmen usw. Und ist der Meister aus irgendeinem Grund nicht zufrieden mit den Erzählungen, so wirft er dem entsprechenden Diener einen bösen Blick zu. Wenn ein Spieler drei böse Blicke erhalten hat, stirbt er und das Spiel ist beendet.
Der Meister reagiert ganz nach belieben. Kann ein Spieler keinem Anderen die Verantwortung zuschieben, weil er gerade keine dieser Aktionskarten auf der Hand hält, muss er das beichten und er erhält einen bösen Blick, genauso wenn er zu Beginn seines Zuges keine Hinweiskarten auf der Hand hält.
Langweilt sich der Meister, stottert der Spieler nur herum oder ist allgemein sehr langsam beim Erzählen, bezieht sich der Diener mit seinen Erzählungen nicht auf seine gespielten Hinweiskarten, mangelt es einem Spieler an Respekt oder stört ein Spieler dauerhaft das Spiel, so kann der dunkle Meister sich zu einem bösen Blick entscheiden. Somit darf der dunkle Meister seine bösen Blicke verteilen, wann immer er es für angemessen erachtet.
Immer, wenn ein Spieler einen bösen Blick erhalten hat, muss er alle seine Karten abschmeißen und sich drei neue Hinweis- und drei neue Aktionskarten ziehen.
Wenn ein Spieler 3 böse Blicke erhalten hat, so kommt es eventuell zum

Spielende:
Ein Spieler, der drei böse Blicke erhalten hat, stirbt und beendet somit das Spiel. Allerdings hat er die Möglichkeit, um Gnade zu flehen. Wenn der Meister sich dazu entscheidet, dass das Betteln seines Sklaven angemessen war, so erhält der Spieler eine 2. Chance. Er darf eine Karte vom Stapel der Aktionskarten ziehen. Befindet sich auf dieser Karte kein Totenkopf, so gilt der dritte böse Blick als ungültig und der Spieler darf weiterspielen. Befindet sich allerdings ein Totenkopf auf der Karte, so ist sein Schicksal besiegelt.

===Beurteilung:===
“Ja, Herr und Meister“ ist ein sehr lustiges Spiel, bei dem es allerdings auch mal zu kleinen Streitigkeiten kommen kann, falls der dunkle Meister bestimmte Personen bevorzugt behandelt. Grundsätzlich sollte der dunkle Meister ein ganz böser Mensch sein ;-), der seine Sklaven mit seinen Fragen gründlich ins Schwitzen bringt, respektloses Verhalten sofort bestraft und einfach jede Menge Spaß an dieser Rolle hat. Bei unserer letzten Partie haben wir mit einem eher fröhlichen Meister gespielt, der sich nicht traute, seine Diener fertig zumachen und ihnen böse Blicke zuzuwerfen, was dann nicht besonders gut funktioniert. Der Meister sollte jederzeit in das Geschehen eingreifen, gute Geschichten würdigen, immer wieder unverhofft nachbohren und ständig einen anderen Spieler nach seiner Geschichte fragen.
Die Hinweiskarten, durch die sich die Diener inspirieren lassen, sind schön gezeichnet und passen gut zum Humor des Spiels. Sie enthalten Orte, Lebewesen, Gegenstände und ähnliches, so dass sich viele lustige Geschichten zusammenstricken lassen. Ob das Ganze dann auch immer Sinn macht, ist allerdings nicht gesagt. Aber vielleicht lässt der Meister ja auch eine sinnlose, jedoch lustige Geschichte gelten? Versuchen kann man es auf jeden Fall. Eben diese Sinnlosigkeit, die ab und zu während des Spiels aufkommt, spaltet die Meinungen über “Ja, Herr und Meister“ in zwei Lager. Den Einen gefällt dieser Humor-Faktor, die Anderen mögen es nicht, wenn plötzlich andere Spieler die zuvor sinnvoll aufgebaute Geschichte durch abweichende Erzählstränge in ganz andere Bahnen lenkt. Aber genau darum geht es meiner Meinung nach bei dem Spiel: Man versucht die übrigen Spieler mit seinen Geschichten zu übertrumpfen, weist jegliche Schuld von sich und stellt vielleicht sogar die anderen Spieler als Lügner dar, solange man dadurch die Gunst des Meisters erlangen kann. In diesem Spiel geht es nicht darum, gemeinsam gegen den Meister zu kämpfen, sondern alleine gegen die anderen Erzähler.
Leute mit viel Phantasie werden jede Menge Spaß daran haben, die Geschichten zu erzählen und den Erzählungen der anderen zu lauschen. Gelacht wird auf jeden Fall immer sehr viel.
Meiner Meinung nach ist die Altersangabe von ab 10 Jahren etwas zu niedrig angesetzt, denn es gibt einige wenige Karten, auf denen von Traumgras, erotischen Sukubben oder ähnlichem gesprochen wird, was nicht unbedingt von Kindern in Geschichten eingebaut werden muss. Allgemein kann man sagen, dass sich das Spiel eher an Jugendliche und Erwachsene richtet.

11 Bewertungen, 5 Kommentare

  • nele83

    22.01.2008, 12:34 Uhr von nele83
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht. LGDaniela

  • Miraculix1967

    21.01.2008, 23:29 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr interessantes Spiel! SH und LG Miraculix1967

  • Gemeinwesen

    21.01.2008, 23:14 Uhr von Gemeinwesen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Igor Mortis hätte ich als Namen ja noch netter gefunden, aber ich ahne, wie sowas zustandekommt. Und dafür können ja weder der Beitrag noch seine Urheberin etwas. Beste Grüße vom Gemeinwesen.

  • DOMMEL

    21.01.2008, 23:06 Uhr von DOMMEL
    Bewertung: sehr hilfreich

    LESE GEGEN! SHH

  • marmer22

    21.01.2008, 21:29 Uhr von marmer22
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich lese immer gegen .lg