Kawasaki Z1000 Testbericht

Ein absolutes Traumbike für einen ganzen Tag.

Letzte Woche musste ich gezwungener Maßen wieder mal mit meiner Kawa ZR 7 in die Werkstatt, der Vorderreifen war absolut abgefahren und ein neuer Reifen musste drauf und die Jahresdurchsicht war fällig. Ich hatte schon eine Woche auf den neuen Reifen warten müssen und war eigentlich etwas schlecht gelaunt, als ich bei meinem Händler auftauchte. Der merkte das wohl und fragte mich, ob ich nicht die neue Z1000 als Leihfahrzeug bis zum nächsten Tag mit nehmen wolle. Da sagte ich nicht nein.

Die Z 1000 hatte ich schon seit längeren als neues Bike ins Auge gefasst, leider gefielen mir die angebotenen Farben in Rot, Orange oder Grün sowie das Schwarz nicht so reicht, aber als ich das Leihmotorrad sah schlug mein Herz gleich höher eine Titan Silberne Z 1000 Modeljahr 2005, einfach ein Hammer.

Das Motorrad war ja nun ein bisschen aggressiver als meine mir gewohnte ZR 7, und so machte ich mich erst einmal vorsichtig auf eine schöne Tour aufs grade Wohl.
Ich fuhr entlang des Schwarzatals in Richtung Thüringer Wald um mal eine richtige kurvenreiche bergige Strecke zu fahren. Ich war echt verwundert vie leicht sich die Z 1000 in die Kurven legte und ob man nun behebe oder etwas mehr am Gashahn drehte das Bike kam in jeder Drehzahl sofort zur Sache. Da merkte man schon die Welten zwischen meiner ZR 7 und auf jeden Fall die 51 PS mehr an Leistung.

So fuhr ich den ganzen Nachmittag und der Kilometerzähler raste nur so. Ich fuhr geschlagene 300 km und wenn mich nicht die anbrechende Dunkelheit an die verstreichende Zeit erinnerte, hätte mich keiner von diesem echt geilen Motorrad weg bekommen.

Zu meinem Fahreindruck

Zum Anzug, super Stark. Die Z 1000 zieht in ihrem Drehzahlspecktrum von 2000 bis 10500 U/min in allen Lagen voll durch ohne das man nur im geringsten einen Leistunkseinbruch merkt. Das 6 Gang Getriebe schaltet sich super leicht. Man kann die Gänge richtig quälen, aber auch dank des hohen Hubraums einfach mal sachte im 5 Gang mit 50 km7h lang fahren und die Natur genießen, wenn man dann aber doch mal zum überholen ansetzt ist sie auch aus tiefster Drehzahl ohne schalten leistungsmäßig wieder voll zur Stelle.

Die Bremsen beißen für mich ungewohnt scharf, dank der zwei Bremsscheiben mit je einem 4 Kolbensattel am Vorderrad. Am Hinterrad wirkt zwar nur eine Einkolben Bremse, aber das auch mit sehr guter Bremsleistung. Die Bremsen brauch man aber auch, denn die Z 1000 lädt richtig zu sportlicher Fahrweise ein.

Nach dem ich das Bike abgeholt hatte, tankte ich gleich noch vor meiner Tour. 18 Liter Tank, das find ich schon ein bisschen wenig. Ich bin aber auch verwöhnt, von meiner ZR 7 mit 22 l wo man schon mal 350 km mit einer Tankfüllung fährt. So kam es auch nach nur 200 km warnte mich die Z 1000 mal wieder zu tanken, das fand ich schon ein bisschen früh. Die Z 1000 hat für meine Sicht einen zu kleinen Tank.

Der Motor ein richtiger Renner. Eigentlich stammt er aus der alten 9 er Ninia und wurde überarbeitet. Aber man merkt Ihm seine Supersportlergene noch stark an. Fast ein bisschen zu stark für ein Nakedbike, aber gut wenn man Reserven hat. Denn Reserven kann man nie genug haben.

Die Instrumente find ich nicht so gut, sind etwas schlecht ablesbar. Dominant ist der Geschwindigkeitsanzeiger der mit seinen großen Zahlen richtig aufdrängt. Im Bogen darum geht der Drehzahlmesser, das finde ich etwas verwirrend. Sonst ist aber alles gut Ablesbar. Alles ist im Display digital kein manueller Zeiger mehr zu sehen, für mich erst mal ungewohnt, wenn einem die zu schnelle Fahrweise immer direkt vor den Augen angeprangert wird.

Das Fahrverhalten bei schneller Autobahnfahrt was nicht so das Vergnügen. Auf den letzten Kilometern meines Ausflugs ging es auf die Autobahn, mal richtig am Gashahn drehen. Mit einer super Beschleunigung war ich Ratz Fatz auf 220 km/h, aber der Wind zerrte an meinem Helm. Da fehlt eindeutig eine kleine Kanzel hinter der man sich auch mal verstecken kann. Die 245 km/h angegebene Höchstgeschwindigkeit zu erreichen hatte ich keine Lust, das geht schon an die Schmerzgrenze, aber gut zu wissen das man es könnte. Es ist eben ein absolutes Fun Bike, da muss man eben auch Kompromisse eingehen.

Das Erscheinungsbild der Z 1000 ist etwas gewöhnungsbedürftig, zu einem ein starkes Technobike mit einem super Motor aber dann wieder dieser Gegensatz mit den 4 Auspuffrohren nostalgisch wie vor 20 Jahren. Aber ich finde gerade das macht sie sehr auffällig und hebt sie stark von anderen Motorrädern dieser zeit ab. Als sie vor 3 Jahren neu vorgestellt wurde gefiel mir das Aussehen erst nicht so recht, aber nach der ausgiebigen Testfahrt in ich doch etwas verliebt in dieses Bike

In Sachen Platzangebot hat die Z 1000 nur für den Fahrer viel zu bieten, mitfahren wird zur Qual, dann lieber eine Soziusabdeckung drauf und Gut. Gepäck kann man nicht viel mit nehmen. Ich habe ein Taschensystem. Das ließ sich probehalber gut anbringen, mehr geht aber nicht und mit Tasche hat aber kein Sozius mehr platz, da die Taschen die hinteren Fassrasten verdecken. Wer will aber mit so einem Bike schon reisen. Es ist ein ausgesprochenes Funbike, und keine Reisemaschine wie bei BMW und Co. Das muss man sich beim Kauf bewusst sein.

Zur Technik

Hubraum: 953 qcm
Leistung: 93,4 KW / 127 PS
Drehmoment: 96 Nm
Kat: ungeregelt
Höchstgeschwindigkeit: 245 km/h
Verbrauch: laut Werksangaben Durchschnitt 5,4 l normal
Verbrauch meinerseits: auf den von mir gefahrenen 300 km meist Landstrasse und 50 km Autobahn bei normaler Fahrweise etwas über 7 l auf 100 km
Tankinhalt: 18 l
Bereifung: vorn 120/70 und hinten 190/50

Am nächstem Tag als ich die Z 1000 mit schweren Herzens wieder abgeben musste merkte der Händler dies gleich und setzte ein kühles Lächeln auf. Sogleich unterbreitete er mir ein super Angebot. Barpreis 8999 Euro bei einem eigentlichem Listenpreis von 9995 Euro. Aber leider macht mir meine Frau einen Strich durch die Rechnung, " Seih vernünftig " sagt sie nur, aber nächstes Frühjahr steht sie bestimmt in meiner Garage.

Fazit

Ein super Bike mit einem knackigen Motor und starkem Aussehen. Einfach super. Sehr zu empfehlen. Die Z 1000 wird wohl auch mein nächstes Motorrad werden, bestimmt schon im nächsten Sommer. Wenn dann gibt es eine ausführlichere Überarbeitung dieses Berichtes, durch meine noch nicht sehr umfangreiche Erfahrung habe ich alle meine Erkenntnisse in den Bericht einfließen lassen, mehr ging nicht.. Ich bitte um Euer Verständnis.

Nachtrag

Meisstens kommt es anders als man denkt. Ich habe mir nun eine Honda CB 1300 bestellt. Ich hab sie zu einem super Preis angeboten bekommen 8195 € bei einem Listenpreis von 10300 €, da konnte ich einfach nicht wiederstehen, die ist ja auch noch eine Klasse besser als die Z 1000. Ein Bericht über die CB 1300 folgt auf jeden Fall.