Louis Cockpit-Digital-Thermometer Testbericht

Einige Zubehör-Teile und insbesondere Instrumente sind für ein Motorrad jetzt nicht zwingend erforderlich. Ein Thermometer beispielsweise. Der Kradler benötigt genaue Werte eigentlich eher selten, denn wenn man in der Lederkombi langsam gar gekocht wird, ist es definitiv zu warm und wenn der Poppes an der Sitzbank fest friert eindeutig zu kalt. Dennoch ist so ein Instrument sicherlich ein schöner Blickfang und Lückenfüller bei ansonsten karger Cockpitgestaltung. Gekauft wurde das Teil vor einiger Zeit aufgrund eines Sonderangebots in einer Louis-Filiale und weil an der ollen GPZ bereits das baugleiche Zeiteisen angebracht war. Sprich: Aus rein optischen Gründen bzw. aus Ästhetik- und Symetrieempfinden heraus.

Wie die passende Uhr, weist auch das Digital-Thermometer das großzügig dimensionierte und vergleichsweise gut ablesbare LCD-Display auf und wird natürlich ebenfalls von einer Knopfzelle befeuert. Logischerweise des gleichen Typs. Die Gemeinsamkeiten enden hier jedoch noch nicht., so ist die Wasserundichtigkeit im Bereich des Batteriefachs hier wie dort das größte Problem, wenn man das Thermometer auf dem Bike einsetzt. Ein Kleks Silikon, Kaugummi o.ä. stoppt das Problem hier allerdings effektiver, als bei der Uhr, denn anders als diese hat das Thermometer keine weiteren Bedienknöpfe und somit weniger potenzielle Schwachstellen, worüber Feuchtigkeit an die elektronischen Bauteile gelangen kann.

Befestigt wird der kleine (60 x 30 x 10 mm) schwarze Plastik-Kasten wahlweise mittels doppelseitigem Klebe- oder Klett-Pad (beides im Lieferumfang enthalten) an geeigneter, gut einsehbarer Stelle. Manche pappen es auf die Gabelbrücke, andere - sofern vorhanden - in den Bereich der Innenverkleidung. Das Instrument hält damit vergleichsweise gut, wenn man sich an das übliche Prozedere penibel hält: Oberfläche ist vor dem Kleben wirklich trocken, staub- sowie fettfrei und idealerweise topfeben. Erschütterungen, welche im ganz normalen (Straßen-)Fahrbetrieb auftraten, hat das Thermometer anderthalb Jahre lang nicht in Verlegenheit bringen können.

Als besonders praktisch hat sich die Klettbefestigung herausgestellt, sodass man das gute Stück, falls gewünscht, abnehmen kann. Dazu besteht zwar auch im Winter nicht zwingend die Notwendigkeit, da das Gerät Temperaturen von -20° bis +60°C nicht nur anzeigen, sondern auch klaglos aushalten kann, doch wenigstens als simpel-effektiver Diebstahlschutz ist Mitnehmen eigentlich immer eine gute Idee. Viel Platz nimmt das Thermometer in Hosen- oder Jackentasche nämlich auch nicht weg. Ein weiterer Grund das Thermometer mal in die Warme Bude mitzunehmen ist das Trocknen. Das einzige, was es eben nicht sonderlich mag, ist dauerhafte Feuchtigkeit.

Ständiger Niesel oder Nebel sind hierbei übrigens aufgrund seiner Kriechfähigkeit schlimmer als ein kurzer, heftiger Platzregen. Gelegentlich zeigt sich dann mal Kondenswasser von innen am Display, was aber für gewöhnlich durch (rechtzeitiges!) Entfernen der Batterie und gründliches, offenes Auslüften lassen (fönen geht auch - aber vorsichtig) ohne negative Folgen in Sachen Funktionstüchtigkeit bleibt. Ansonsten ist das Digital-Thermometer vollkommen unkompliziert, dennoch musste es kürzlich seinen Platz im Kawa-Cockpit zugunsten eines Analogen weichen und tut seinen Dienst nun dafür dauerhaft im Keller, doch das ist eine andere Geschichte.

Fazit
Kostengünstiges und gut ablesbares Digital-Thermometer. Aufgrund konstruktiver Schwächen in Sachen Dichtigkeit ist es ohne begleitende Maßnahmen leider nicht uneingeschränkt für den ungeschützten Außen- bzw. Bike-Einsatz empfehlenswert. Dafür zeigt es die Temperatur innerhalb seines Messbereichs vegleichsweise genau und zuverlässig bis auf eine Nachkommastelle an. Damit eignet es sich auch und besonders für eine Reihe weiterer Anwendungsfälle abseits des Motorrads.

So Long

Der Wärmeleit-Pharao