Hama USB 4:1 Hub Alu mini Testbericht

Manchmal ereilt auch Merkwürden das seltsame Schicksal von einem Einkauf mit mehr wieder zu kommen, als eigentlich geplant war. So'n Pharao ist schließlich auch nur ein Mensch, vor allem einer, der in der Schule wenigstens rudimentär beim Rechnen geistig anwesend war. Selten genug, doch offenbar aureichend, um beim Bummel durch die Regale oftmals stutzig zu werden. Es gehört zu den ewigen Mysterien des Universums, warum manche Produkte einzeln teurer sind, als in Verbund mit anderen. Es sollte nur ein simples USB-Kabel her, damit das herrscherliche Mobiltelefon sich mit PC und Laptop nett unterhalten kann. Letztendlich lief es auf die alte Tante-Emma-Frage "Darf's ein wenig mehr sein?" raus. Es durfte.

Für 12,99 Euro wanderte ein kompletter Eins-zu-Vier USB-Hub in den Einkaufskorb und der Prozess der ausgeklügelten Phrasenvorbereitung schräg oben rechts in der Großhirnrinde kam ganz automatisch in Gang, schließlich muss der holden Göttergattin, in ihrer überaus ehrenvollen und geschätzten Funktion als gestrenge Hüterin des Haushaltsbudgets, auch diese Ausgabe plausibel gemacht werden - was sich freilich nicht immer einfach gestaltet. Diesmal schon. Der kleine, praktische Kasten von HAMA fand ihre Gnade. Ob's die schicke Optik war, oder das Argument, dass das im Lieferumfang befindliche (und eigentlich benötigte) Kabel mit seinem USB-Mini-Stecker für sich alleine fast genauso viel kosten sollte, ist nicht überliefert.

Damit hätten wir den Lieferumfang bereits elegant abgehakt. Apropos Haken: Um das volle Potenzial des Hubs nutzen zu können, nämlich auch mehrere, gierige Stromfresser anzuschließen, benötigt man etwas was nicht im Blister steckt. Ein Netzteil nämlich. HAMA empfiehlt fast schon verschämt im Kleingedruckten sein Modell 46600. Das kostet derzeit um die 25 Euro. Es kann aber auch jedes andere 5V/2500mAh (universal-)Steckernetzeil verwendet werden - theoretisch reicht gar eins mit 2000 mAh, da ein USB-Port für maximal 500 mAh ausgelegt ist (und das halt mal Vier gerechnet). Allerdings kommt eine Belastung dieser Größenordnung in der Praxis eher selten vor und es genügt vollends den Hub "nackt" anzustöpseln.

Die meisten Geräte, die mehr Power bnötigen - etwa Drucker - haben ohnehin eine eigene Stromversorgung. Mäuse, Speichersticks & Co. benötigen bauartbedingt eh nur einen Bruchteil der Energie, welche der USB bereit stellen kann. Zudem ist es recht unwahrscheinlich, dass gleich alle 4 Ports simultan verwendet werden, daher ist für das Gros der User ein externes Netzteil lediglich sinnvoll, wenn tatsächlich zu befürchten steht, dass der Port häufig überstrapaziert wird.

Grade Notebook Nutzer werden die Abmaße von mickrigen 58 x 45 x 10 mm und das Federgewicht zu schätzen wissen, denn oftmals herrscht beim mobilen Computing in den Taschen ja chronischer Platzmangel. Dabei kann man mit dem Hub auch schön repräsentieren, das Alu-Gehäuse sieht wertig-schick aus und ist in drei (Eloxal-)Farben erhältlich: Natur, Blau und Rot. Dabei verteilen sich die Anschlüsse auf Vorder- und Rückseite, die Front beherbergt 2 Ports und eine blaue Betriebsdiode, die Rückseite ebenfalls 2 Ports, nebst der USB-Mini-Buchse zur Anbindung, mittels des beigelegten 60cm USB-Kabels, an den Rechner, sowie die Anschlussmöglichkeit für ein externes Netzteil.

Der Hub ist für Highspeed-USB 2.0 (480 Mbit/s max.) ausgelegt, versteht sich aber auch mit Eins-Punkt-Einsern (12 Mbit/s max) gut. Moserten die alten gelegentlich noch in Gebrauch befindlichen Hubs von Typhoon und Anubis trotz angeblicher Kompatibilität zu USB2.0 gerne mal rum und stuften nachweislich schnellere Peripherie runter auf langsameres 1.1, zeigt sich das HAMA absolut kooperativ und ermöglicht maximalen Durchsatz. Der Datentransfer wird im Übrigen durch seine Verwendung nicht gebremst. Ein Benchmark Test mit dem Freeware-Tool "System XXL" und einem Sony USM8GJ-MicroVault als USB-Speichermedium ergab mit und ohne zwischengeschalteten Hub fast identische Transferraten (etwa um 18 MB/sec Lesen und 10 MB/sec Schreiben) - geringe Abweichungen nach oben und unten lagen allesamt im Toleranzbereich.

Fazit
Ein eleganter, platzsparender 4fach-USB-Verteiler für die Westentasche, der nach mobilem Einsatz förmlich schreit, doch selbstverständlich auch für den stationären Einsatz am heimischen Desktop absolut geeignet ist. Optisch und technisch großes Kino und dabei höchst erschwinglich. Dass kein Steckernetzteil serienmäßig beiliegt, obwohl der Hub für externe Befeuerung mit Strom aus der Steckdose ausgelegt ist, kann man ganz unterschiedlich interpretieren. Ich halte die Wahlfreiheit für begrüßenswert, denn man bezahlt so nur die Features, welche man auch tatsächlich benötigt - zudem ist man auch nicht an ein bestimmtes Netzteil gebunden und kann sich bei Bedarf ein kostengünstige(re)s vom Elektronikdiscounter anlachen. Daumen hoch.

So Long

Der Universal-Serial-Pharao