Nikon D90 Body Testbericht

Möchte Euch mal die Nikon D90 vorstellen:


***Hersteller***

Nikon GmbH
Tiefenbroicher Weg 25
40472 Düsseldorf

Tel.: 0211 / 9414-0
Fax: 0211 / 9414-311

www.nikon.de


***Preis***

Ich habe die Kamera bei computeruniverse für 779 Euro im Januar gekauft. Mittlerweile müsste man den Body schon etwas günstiger bekommen.


***Lieferumfang***

Im Lieferumfang enthalten ist die Kamera (klar :) ), Gehäusedeckel, Monitorschutz, Okularabdeckung, Lithium-Ionen-Akku, Schnellladegerät, Trageriemen, Abdeckung für Zubehörschuh, Audio-Video-Kabel und ein USB-Kabel. Ebenso noch die Garantieunterlagen, Benutzerhandbuch, Schnellstartanleitung, Software-Installationshandbuch und eine CD mit Software.


***Stromversorgung***

Die D90 wird mit einem Lithium-Ionen-Akku EN-EL3e betrieben. Dieser ist mit ca. 60 Euro ziemlich teuer. Aber ich würde den Originalen immer einem Fremdhersteller vorziehen.


***Speicherkarten***

Die D90 arbeitet mit SD-Karten (Secure Digital Memory Card). Sie unterstützt aber auch SD-HC Karten. Es funktionieren Karten bis 32 GB. Ich habe mir die SanDisk Extreme III gekauft. Wichtig - darauf achten, dass es die 30MB/s-Version ist, es gibt nämlich auch eine mit 20. Die 30er arbeitet schneller und ist optimal für die Serienbild-Aufnahme oder die Videofilmchen. Für die Karte habe ich im Januar 33 Euro bezahlt (4 GB). Ich empfehle lieber ein paar mehr kleine Karten statt eine große - falls doch mal was kaputt geht....


***Sinnvolles Zubehör***

Die Kamera kann man mit verschiedenen Objektiven kaufen. Alle hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Die Objektiv-Vielfalt von Nikon ist groß und u.a. vom Geldbeutel abhängig.

Da die D90 einen Sensor im DX-Format hat, eignen sich natürlich die DX-Objektive am besten. Die D90 hat einen Crop-Faktor von 1,5 gegenüber den Vollformat-Kameras. Ob man sich für Objektive von Nikon oder Fremdanbietern wie Sigma oder Tamron entscheidet, ist eine Frage der Einstellung und des Geldbeutels. Was ich persönlich wichtig finde: das Objektiv sollte VR (Vibration Compensation = Bildstabilisator) - so kann man länger freihand fotografieren. Die Lichtstärke eines Objektivs ist natürlich auch sehr wichtig - aber auch das ist eine Geldfrage. Je besser die Lichtstärke, desto teurer das Objektiv....

Ein anständiges Stativ ist zu empfehlen, vorallem für Makrofotografie und Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen.

Ein Fernauslöser ist für die Makrofotografie sehr nützlich. Auch wenn die Kamera auf einem Stativ steht - drückt man den Auslöser, vibriert die Kamera trotzdem. Es gibt den Fernauslöser MC-DC2 mit Kabel (ca. 25 Euro) oder den Infrarotauslöser ML-L3 (ca. 23 Euro).

Dann gibt es natürlich noch diverse Filter wie den UV-Filter oder den Pol-Filter.

Wichtig ist auch die richtige Wahl des Rucksacks oder der Tasche. Hier würde ich immer mit meiner ganzen Ausrüstung zum Händler fahren und prüfen, ob a) alles rein passt und b) es auch angenehm zu tragen ist.


***hier ein paar Details von der Produktseite***:

- Aufnahme von außergewöhnlich detaillierten Bildern und erstaunlich scharfe Vergrößerungen dank des CMOS-Bildsensor im DX-Format mit 12,3 Megapixel.

- Integriertes Sensorreinigungssystem zur wirksamen Reduzierung von Staub.

- Hohe ISO-Empfindlichkeit (200-3.200), erweiterbar aufwärts bis zu ISO 6.400 (entsprechend) und abwärts bis zu ISO 100 (entsprechend). Ermöglicht schnellere Verschlusszeiten zur erheblichen Verringerung des Risikos von unscharfen Bildern beim Fotografieren von sich schnell bewegenden Objekten oder bei Aufnahmen bei schwacher Beleuchtung.

- Active D-Lighting verbessert die Detailzeichnung in den Tiefen (dunkle Partien) und Lichtern (helle Partien) und stellt einen natürlichen Kontrast im Bild her. Es kann manuell oder automatisch aktiviert werden. Vier Einstellungen stehen zur Auswahl, einschließlich der neuen »Extrastark«.

- Picture Control ermöglicht Ihnen die Veränderung des Erscheinungsbilds und der Stimmung Ihrer Bilder. Sechs vorkonfigurierte Picture Controls stehen zur Auswahl: Standard, Neutral, Brillant, Monochrom, Porträt und Landschaft.

- Motiverkennungssystem mit Gesichtserkennung das Daten der Belichtungs- und Autofokussensoren verwendet und so für präzise belichtete und scharfe Aufnahmen sorgt und außerdem Gesichter in Porträt- oder Gruppenfotos erkennt und auf diese Weise sicherstellt, dass die Hauttöne natürlich wiedergegeben werden.

- Verbesserte Autofokusleistung mit dem vielseitigen Autofokussystem mit elf Messfeldern Multi-CAM 1000 für eine reaktionsschnelle und präzise Abdeckung des gesamten Bildfelds. Verschiedene AF-Messfeldsteuerungen einschließlich des 3D-Tracking-AF, der Sie den Bildausschnitt nach dem Fokussieren auf das Hauptmotivelement neu bestimmen lässt, meistern fast alle Aufnahmesituationen.

- Live-View mit Autofokus ermöglicht die einfache Wahl des Bildausschnitts über den LCD-Monitor. Es gibt drei AF-Modi: »Porträt-Autofokus« für Porträts (erkennt bis zu 5 Gesichter), »Großer Messbereich« für Freihandaufnahmen und »Normal« für Aufnahmen mit einem Stativ.

- Innovative D-Filmsequenz-Funktion (HD-Movie) ermöglicht Ihnen die Aufzeichnung von Filmsequenzen im Motion-JPEG-Format. Der (im Vergleich zu dem eines typischen Camcorders) große Bildsensor und die hohe ISO-Lichtempfindlichkeit sorgen für eine bestechende Qualität. Übertragen Sie die Arbeitsweise eines Fotografen in die Welt des Films, indem Sie NIKKOR-Wechselobjektive vom Fisheye über Weitwinkel- bis hin zu Superteleobjektiven verwenden oder sogar extreme Nahaufnahmen mit Micro-NIKKOR-Objektiven filmen.

- Hochauflösender 3-Zoll-LCD-Monitor mit 920.000 Bildpunkten und Betrachtungswinkel von 170° für die einfache Verwendung der Live-View-Funktion.

- Erweitertes Motivprogramm, das automatisch die optimalen Kameraeinstellungen einschließlich der Picture-Control-Konfigurationen und des Active D-Lighting für häufig verwendete fotografische Stile, Effekte und Aufnahmeorte auswählt. »Porträt«, »Landschaft«, »Nahaufnahme«, »Sport« oder »Nachtporträt« stehen zur Auswahl.

- Heller Pentaprisma-Sucher mit einem Sucherbildfeld von 96% und einer Lage der Austrittspupille von 19,5 mm für eine genaue Wahl des Bildausschnitts.

- Schnelle Reaktionszeit: mit einer Einschaltzeit von circa 0,15 s, einer Auslöseverzögerung von 65 ms und einer Bildrate von 4,5 Bildern pro Sekunde.

- Umfangreiches Bildbearbeitungsmenü mit einer Vielzahl fotografischer Effekte, wie »Fisheye«, »Verzeichnungskorrektur« und »Ausrichten«. Das Originalbild wird dabei nicht verändert, da die Kamera einfach schnell eine Kopie des Bildes erstellt, die Sie in der Kamera bearbeiten und verbessern können.

- Umfangreiche Wiedergabefunktionen einschließlich kamerainterner Pictmotion-Diashow, Bildindex mit 72 Bildern, Anzeige nach Datum und einer Histogrammdarstellung, die Histogramme vergrößerter Bildbereiche anzeigt.


***Einstellen der Grundfunktionen***

Wenn die Kamera nach Hause kommt, muss man noch ein paar Grundfunktionen einstellen. Zuerst natürlich Akku laden und Speicherkarte einsetzen.

Im Systemmenü stellt man Datum, Zeit und Sprache ein

Im Aufnahmemenü stellt man die Bildgröße (S, M oder L) und Bildqualität (NEF mit verschiedenen JPG-Einstellungen oder JPG Fine, Normal oder Basic) ein. Je nachdem, für was für eine Kombi man sich entscheidet, ist der Platz auf der Speicherkarte. Klar - je größer die Größe und Qualität, desto mehr Speicherplatz benötigt das Bild auf der Karte.

Im Menü Individualfunktionen habe ich das AF-Hilfslicht ausgestellt, weil es einfach blendet (Tiere oder bei Porträtaufnahmen). Die Gitterlinien habe ich eingeschaltet, damit man im Sucher das Bild an den Linien ausrichten kann (keine schiefen Häuser oder Horizonte). Auch das Tonsignal habe ich ausgestellt, weil die Kamera sonst immer piepst - im Sucher sieht man einen grünen Punkt, wenn die Kamera scharfgestellt hat.

Im Wiedergabemenü habe ich mir die Lichter eingestellt. Wenn ich fotografiere und Bildelemente zu hell sind (keine Zeichnung mehr aufweisen), blinkt es im Display scharf. So hat man die Möglichkeit, die Belichtung manuell zu reduzieren. Das Hochformat habe ich ausgeschaltet - ich dreh einfach die Kamera. Ansonsten wird das Bild verkleinert dargestellt.


***meine persönliche Erfahrungen***

Das Gesichtserkennungssystem funktioniert super, die Gesichter werden richtig schön scharf.

Der Autofokus stellt sehr schnell scharf.

Mit dem Live View muss man nicht mehr durch den Sucher schauen, sondern kann sich das Bild wie auch bei einer normalen Digicam direkt hinten auf das Display holen. Ich habe den LiveView-Modus inzwischen lieben gelernt - vorallem bei Makroaufnahmen ist er eine große Hilfe, da man während des LV-Betriebes auf dem Monitor zoomen kann. Zudem lässt sich, wenn man 2x die Info-Taste drückt, Gitterlinien im Display anzeigen, so dass man das Bild richtig gut anordnen kann. Und man muss sich nicht so verrenken um durch den Sucher zu gucken.

Die Kamera ist nach einer Einschaltzeit von 0,15 sec. startbereit

Die Videofunktion ist eine nette Spielerei, aber für mich nicht wichtig. Es können ganz normale Objektive dafür benutzt werden, aber auch Spezialobjektive wie z.B. ein Fisheye ermöglicht tolle Effekte. Nachteil der Videofunktion ist jedoch, dass der Autofokus nicht zur Verfügung steht. Das heisst, man muss scharf stellen, bevor man mit dem Filmen beginnt. Während des Filmens kann man aber manuell scharfstellen. Das Filmen selbst ist ganz einfach - man drückt die LiveView-taste und dann die ok-Taste, das wars. Drückt man während der Aufnahme den Auslöser komplett durch, endet die Filmaufnahme. Mittlerweile finde ich das Tool ganz lustig - wenn man eh am fotografieren ist, kann man gleich ein paar kleine Videos drehen.

Die Kamera wiegt nur 620g und liegt gut in der Hand. Ich habe recht kleine Hände, aber die D90 kann ich noch gut mit einer Hand halten. Das Gehäuse ist kompakt und die Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet und leicht zu erreichen. Zudem ist das Menü sehr übersichtlich gestaltet, man findet sich leicht zurecht und kann die Einstellungen leicht bedienen.

Die Abmessungen betragen ca. 132x103x77mm (BxHxT)

Zur Bildwiedergabe stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Einzelbild oder bis zu 72 Bilder können auf dem Monitor angezeigt werden. Man kann sich das Histogramm anzeigen lassen oder auch die Spitzlichter.

Das Hauptmenü ist übersichtlich gegliedert in die Registerkarten: Wiedergabe-Menü, Aufnahme-Menü, Individualfunktionen, System-Menü, Menü Bildbearbeitung und Letzte Einstellung/Benutzerdefiniertes Menü.

Die Serienbildfunktion arbeitet schnell und zuverlässig. Je nach Bildgröße und eingestellter Qualität ist natürlich auch die Zeit. Bei Highspeed kann man je nach Einstellungen 4,5 Bilder/sek. machen. Das nimmt man bei Motiven, die sich schnell bewegen. Im Gegensatz dazu gibt es Lowspeed.

Der Selbstauslöser ist auch gut, man kann die Vorlaufzeit auf 2-20 sek. stellen. Gerade bei Makroaufnahmen mit dem Stativ arbeite ich gerne mit dem Fernauslöser. Auch hier kann man wählen, wann ausgelöst werden soll. Von 1m/1min. bis 15m/15min.

Die Bildbearbeitung in der Kamera möchte ich auch noch erwähnen. Man benötigt nicht immer einen PC. So kann man bei der D90 z.B. das Bild in der Kamera begradigen, einen Fisheye-Effekt anwenden oder eine Bildmontage erstellen. Nützlich ist auch die Funktion D-Lightning, mit dem die Schatten/Lichter etwas verfeinert werden können. Dann gibt es noch die rote Augen-Korrektur und verschiedene Filterfunktionen (Monochrom, Sterneffekt....)

Das Handbuch ist nüchtern, aber verständlich geschrieben.

Ich benutze die Kamera hauptsächlich für Tier- und Landschaftsfotografie.
Am Anfang fand ich die Farben etwas blass. Aber nach einigem Testen und ändern der vorgegeben Werte habe ich die für mich passende Bildeinstellung gefunden.

Ich bereue den Tausch nicht und würde jederzeit wieder zur D90 greifen.

Info: die Produktdetails sind von der Händlerseite:
http://www.nikon-highlights.de/SLR/CONSUMER/D90/