Seelen (gebundene Ausgabe) / Stephenie Meyer Testbericht

Vorgeschichte

Ich habe die Twilight-Serie von Stephenie Meyer gelesen und da ich diese ganz gut fand, wollte ich unbedingt auch Seelen lesen. Und mein Freund kann wohl meine Gedanken lesen, jedenfalls hat er mir dieses Buch zu Weihnachten geschenkt.
Autorin

Stephenie Meyer wurde 1973 in Connecticut geboren. Ihr erstes Buch, Bis(s) zum Morgengrauen, schrieb sie, ohne zuvor irgendwelche Erfahrungen im Schreiben von Romanen gehabt zu haben. Inspiriert hat sie dazu ein Traum. Durch die Bis(s)-Reihe wurde sie berühmt.
Inhalt

Die Hauptpersonen sind Melanie und Wanda. Ein Mensch und eine Seele (die aber Anfangs noch Wanderer heißt, erst später wird dieser Name zu Wanda abgekürzt). Das hört sich jetzt recht einfach an - ist es aber nicht. Denn Seelen brauchen einen Wirt, und Melanie ist Wandas Wirt. Eigentlich sollte das menschliche Bewusstsein durch die Seele komplett ausgelöscht werden, doch Melanies Bewusstsein ist einfach zu stark, daher müssen sich die beiden Wesen fortan einen Körper teilen.
Die Menschen sehen Seelen als Parasiten, die die Herrschaft über die Erde übernehmen wollen. Die Seelen sehen das etwas anders, da sie nicht diese, in ihren Augen lächerlichen, Konflikte haben, wie sie bei Menschen üblich sind, so entsteht bei ihnen auch kein Krieg. Sie sehen sich also in gewisser Hinsicht als Friedensbringer.
Jedenfalls kommen Melanie und Wanda zu einer Gruppe von Rebellen, die in den Bergen leben. Diese stellen fest, dass Melanies Körper von einer Seele besetzt ist und glauben ihr nicht, dass auch Melanies Bewusstsein noch vorhanden ist. So müssen sich die beiden erst einmal das Vertrauen der Rebellen erarbeiten, unter denen auch Melanies Freund Jared ist. Nur Melanies kleiner Bruder glaubt den beiden. Langsam erarbeitet sich Wanda das Vertrauen der Rebellen, doch dass sich schließlich eine Liebesbeziehung zwischen ihr und dem Rebellen Ian entwickelt, macht die Sache nicht einfacher. Man muss bedenken: Melanie und Jared, Wanda und Ian - aber Melanie und Wanda sind leider in einem Körper gefangen. Nun wird für dieses Problem nach einer Lösung gesucht...
Das Buch ist 862 Seiten dick.
Meine Meinung

Meiner Meinung nach sind die ersten paar Seiten zwar recht spannend, aber dann kommt erstmal eine lange Zeitspanne, in der zwar einiges passiert, das aber nicht sehr spannend beschrieben wird. Doch ab einem gewissen Punkt konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Woher kennen wir das wohl? Achja, von Twilight.
Auch sonst findet man einige Parallelen zwischen Twilight und Seelen.
Bei beiden Büchern handelt es sich um Liebesbeziehungen, in die Wesen verwickelt sind, die teils gut und teils Monster sind
In beiden Büchern wird die Ich-Erzählung als Erzählperspektive gewählt
Beides sind Fantasy-Romane
Beides baut leider viel zu wenig Spannung auf
Trotzdem ist es interessant zu lesen, und auch die Frage, ob nun die Menschen recht haben oder die Seelen. Immerhin wird leider wirklich viel zu oft sinnlos Krieg geführt, der viel zu viele Menschenleben fordert. Damit haben die Seelen irgendwie recht, weil sie in Frieden leben und die Bedürfnisse unserer Erde berücksichtigen.
Aber auf der anderen Seite ist auch die Perspektive der Menschen verständlich. Ich denke, niemand von uns will, dass sein Bewusstsein durch ein außerirdisches Wesen einfach ausgelöscht wird. Selbst wenn unsere Erde dann nicht mehr so sehr zerstört wird.
Allerdings bleiben auch einige Fragen offen. Zum Beispiel ist unklar, wie eigentlich die erste Seele einen Menschen befallen konnte. Die Einpflanzung der Seele in einen Menschen erfolgt durch einen Schnitt in den Nacken, in den die Seele eingesetzt wird, sodass sie ihre Stränge mit den Gehirnsträngen der Menschen verbindet. Doch die Seelen sind ohne Wirt ziemlich schwach und können auch nur in Tiefkühlbehältern längere Zeit überleben. Das sollte Frau Meyer uns vielleicht etwas genauer erklären.
Doch alles in allem finde ich das Buch ganz gut.
Fazit

Es lohnt sich wirklich, das Buch zu lesen. Wer sich nicht sicher ist, ob es ihm gefällt, kann es ja zuerst in einer Bibliothek oder von Freunden ausleihen. Ich denke aber, dass es jedem gefallen wird, der die erste Hälfte hinter sich bringt. Denn danach fesselt es einen wirklich. Ich musste mich jeden Abend zwingen, das Buch wegzulegen und einmal habe ich deshalb sogar einen Schultag verpasst, weil ich die ganze Nacht gelesen habe und am nächsten Tag dann krank gefeiert habe, weil ich nicht aus dem Bett kam. Denkt jetzt aber bitte nicht, dass ich so etwas regelmäßig mache, denn das stimmt nicht. Auf jeden Fall würde ich das Buch immer wieder lesen und ich würde es jedem empfehlen.