Canon FS100 Testbericht

Canon-fs100
ab 128,49
Auf yopi.de gelistet seit 11/2008
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Summe aller Bewertungen
  • Bildqualität:  sehr gut
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  • Akkulaufzeit:  lang
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  • Tragekomfort:  sehr gut
  • Support & Service:  sehr gut

Erfahrungsbericht von xunthait

Mein kleiner Hand-Held

5
  • Bildqualität:  sehr gut
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  • Akkulaufzeit:  lang
  • Verarbeitung:  gut
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  • Support & Service:  gut
  • Besitzen Sie das Produkt?:  ja

Pro:

Bildqualität, Verarbeitung, Speichermedium, Preis

Kontra:

Nicht HD-fähig

Empfehlung:

Ja

Überblick
HD oder kein HD - das ist hier die Frage!
Unboxing - Look & Feel
Das Speichermedium und seine Vorteile
Das Aufnahmeformat
Bildqualität
Tonqualität
Ergonomie
Display
Akku
Objektiv und Zoom
Bedienung
Zusatz-Features
Fazit
(Mein genutztes Zubehör)

HD oder kein HD - das ist hier die Frage!
Ich bin schon seit längerer Zeit fasziniert gewesen von Videos und von Videoschnitt. Ein paar kleine Experimente und gute Erfolge dabei haben mir gezeigt, dass ich unbedingt eine Videokamera brauche zu meiner Fotokamera.

Die Frage, die bleibt ist heutzutage natürlich: HD oder kein HD. Und wenn HD, welches? FullHD, was ist denn noch mal 1080i oder 720p? Heute ist doch alles HD, brauch ich das auch?

Nun, die Frage ist immer ein bißchen ähnlich, wie bei den Digitalkameras auch: Was bringt mir eine 14 Megapixel-Kamera, wenn klar erkennbares Bildrauschen und schlechte Bilder dabei heraus kommen, weil der Bildsensor viel zu klein und die dahinter stehende restliche Technik auch nicht gut ist? Dann doch lieber eine Kamera mit weniger Auflösung und ausgiebiger Technik, die das Gegebene optimal nutzt und darstellt.

Eben dies ist auch wieder einmal eine Frage des Geldes. Klar gibt es richtig gute und supergute Camcorder, die in FullHD aufzeichnen, aber einen Mercedes und einen Maserati kann sich eben nicht jeder leisten. Statt eines chinesischen Billig-Oberklassemodells greift man aber eben doch zu einer guten Kompakt- oder Mittelklasse und ist doch zufriedener.

So entschied ich mich nach vielem Lesen, vielem Zögern und Nachdenken doch für die Canon FS100. Eben eine gute Kamera - mit technisch nicht ganz so großen Leistungsdaten, in der Hoffnung in der Klasse aber etwas hochwertiges zu bekommen.

Vorab also noch mal: Dies ist keine HD-Kamera, aber ich entscheid mich auch bewusst dagegen.


Unboxing - Look & Feel
Der Moment, wo ich das auspacken begann, war für mich aufregend. Der erste Eindruck war sehr gut. Die Kamera liegt gut in der Hand, trotz der recht kompakten Ausmaße und des nicht sehr teuren Preissegments. Ich würde mich auch fast zu der Aussage hinreißen lassen, dass die Kamera wertiger wirkt, als der Preis, der dahinter steht. Das Zubehör ist durchaus bemerkenswert reich und dementsprechend übberraschend. Lediglich das Speichermedium, sei es noch so klein, fehlte leider.


Das Speichermedium und seine Vorteile
Die Canon FS100 benutzt nicht-flüchtigen Flash-Speicher in Form einer SD-Karte. Eine normale SD-Karte ist hierbei nicht ausreichend, es wird eine SDHC-Speicherkarte benötigt, da die Schreib-Geschwindigkeit doch sehr hoch ist und die Speicherkarte hierfür ausgelegt sein muss. Eine SDHC-Speicherkarte der Class 6 wird hier dringend empfohlen. Sollte eine Class 4 (oder niedriger) eingelegt werden, warnt einen die Kamera beim Einschalten über mögliche Aussetzer bei der Aufzeichnung. Meine getestete Class 4 Speicherkarte funktionierte tadellos ohne Aussetzer, allerdings nutze ich im Alltag eine 16GB Class 6 SDHC-Speicherkarte. Sie ist nicht immens teuer und hat für diese Kamera genügend Speicherplatz.

Der große Vorteil einer Speicherkarte einer Videokamera hat diverse Vorteile. In erster Linie werden die digitalen Datenströme direkt auf einem digitalen Speichermedium gespeichert. Die Weiterverarbeitung auf dem PC fällt so sehr leicht. Man muss nicht über die Kamera digitalisieren, man kann die Speicherkarte auch direkt am Laptop oder über ein Lesegerät am PC anschließen und auslesen.

Aber der für mich wichtigste und ausschlaggebende Punkt war die Unempfindlichkeit gegenüber allem. Dadurch, dass sich bei der Datenspeicherung keine Motoren oder sonstigen beweglichen Teile befinden, gibt es eine absolute Unempfindlichkeit für Stöße, Erschütterungen und Bewegungen während der Aufnahme. Hinzu kommt die höhere Haltbarkeit. Ein Motor beginnt irgendwann unzuverlässig zu werden, viel Mechanik bedeutet eine höhere Ausfallrate der Technik und nicht zuletzt genannt sei der große Feind am Strand gegenüber jeglicher Mechanik: Der Sand des Urlaubsstrandes. Dies stellt alles kein Problem dar und es sollte somit ein langer Spaß am Gerät gegeben sein.

Einziges, wenn auch sehr kleines, Manko: SDXC, die neuen Speicherkarten mit Kapazitäten über 32GB und höherer Schreib- und Lesegeschwindigkeit, werden nicht unterstützt. 32GB-Speicherkarten sollten allerdings mehr als ausreichen, notfalls eben noch mit einer zweiten.


Das Aufnahmeformat
Auf der Canon FS100 wird im MPEG2-Format gespeichert. Hier werden Datenraten, je nach Qualitätseinstellungen mit bis zu 9MBit/s erreicht. Der Ton ist ein AAC-Stream mit 256kbit/s. Der Ton ist ausgezeichnet mit "Dolby Digital Stereo Creator". Es wird in richtigem Stereo aufgenommen. Zu dem verbauten Mikro und der Tonqualität komme ich an späterer Stelle aber noch mal.

Ein großer Nachteil dieser Formatentscheidung von Canon ist der hohe Datenaufwand. Auf eine 16GB-Speicherkarte passen so "gerade einmal" 3,5h Videomaterial in höchster Qualität. Der große Vorteil dabei ist allerdings die Qualität. Manche Kameras haben eine eigentlich gar nicht so schlechte Bildqualität, ruinieren aber alles durch die wesentlich stärkere Video-Komprimierung und ein unvorteilhaftes Videoformat. Dies ist hier definitiv nicht.

Vergleicht man den Vorteil mit dem Nachteil nehme ich den Nachteil aber sehr gerne in Kauf. Zum einen sind mir 3,5h Aufnahmekapazität pro Speicherkarte ausreichend, und die größere 32GB-Speicherkarte kann sogar 7 Stunden aufnehmen. Sollte einem dies nicht genügen, gibt es noch die Möglichkeit mehrere Speicherkarten zu nutzen. Lieber habe ich die doch gute Bildqualität.

Ein weiterer großer Vorteil ist die Weiterverarbeitung. Viele Schnittprogramme arbeiten bevorzugt mit MPG-Dateien, im Original-Format, wie auch in der Produktion. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist hierbei auch recht hoch und auch nicht hochaktuelle Rechner kommen einigermaßen fix damit zurecht, gerade bei größeren Datenmengen.


Bildqualität
Das Bild ist recht Canon-typisch. Der Kontrast ist stark, die Farben recht intensiv. Wer Fotos von (einigermaßen aktuellen) Canon-Digitalkameras gesehen hat, weiß vielleicht, was ich meine. Den meisten gefällt dies sehr gut, einige werfen Canon eine gewisse Verfälschung von Farb-Nuancen vor und somit eine Verfälschung des Aufgenommenen. Ich gehöre eher zu jenen, denen es gefällt.

Die Farben sind knackig, der Kontrast gut, ich finde sogar sehr naturgetreu. Die Artefakt-Bildung ist sehr niedrig, einzig leicht bewegtes Wasser wird nicht hundertprozentig dargestellt. Ich finde das Bild sehr detailreich und auch in in den kleinsten Bereichen geht kaum etwas verloren. Da war ich mehr als positiv überrascht, gerade, wenn man sich den Kaufpreis der Kamera ansieht!

Von der Bildqualität lässt sich gerade bei Außenaufnahmen nahezu filmreifes Videomaterial einfangen. Ein Stück weit lässt sich dies bestimmt mit dem verbauten Videoprozessor begründen. Der hier verbaute DIGIC-III-Videoprozessor wird auch in teureren HD-Canon-Modellen verbaut und ist wohl beinahe gelangweilt mit der Codierung. Dies kommt dem Akku zugute, aber das an späterer Stelle noch genauer.

Bei nicht ganz so hellen Lichtverhältnissen, beispielsweise in geschlossenen Räumen, kann man sich jedoch auch nicht wirklich beschweren. Sicherlich wird hier nicht das Niveau von Außenaufnahmen erreicht und ein leichtes Bildrauschen ist bei einer "Nicht-Festtags-Beleuchtung" fest zu stellen, sie ist aber keinesfalls groß störend oder besonders auffallend. Es ist eben ein Detail.

Bei eher dunklen Lichtverhältnissen, mit einer eher gemütlichen Beleuchtung oder Kerzenschein ist dann allerdings der Spaß vorbei. Eine recht deutliche Artefakt-Bildung ist fest stellbar, ein leicht verwischtes Bild bei schnelleren Bewegungen sichtbar. Hier kommt der Bildsensor an seine Grenzen und schafft keine 25 Bilder / Sekunde mehr. Durch digitale Tricks wird das Bild künstlich aufgehellt und die vollen 25 Bilder / Sekunde erreicht - die Bildqualität leidet aber deutlich. Dabei vergessen darf man allerdings nicht, dass es sich hierbei um eine Kompakt-Kamera handelt mit einem recht kleinen Objektiv - in sofern ist das absolut okay und bei jeder Kompakt-Kamera gegeben. Es handelt sich eben nicht um eine professionelle oder semi-professionelle Video-Kamera im vierstelligen Preissegment.


Tonqualität
Das Aufnahmeformat AAC mit 256kbit/s in Stereo ist schon einmal mehr als vorbildlich. Eine höhere Qualität ist beinahe unsinnig für eine Kompakt-Kamera.

Voll ausreizen kann die Kamera das Potenzial mit dem verbauten Mikrofon allerdings nicht. Es ist zwar ein Stereo-Mikrofon verbaut, allerdings liegen diese zwei Mikrofone sehr nah beieinander. Ein klar trennbaren Stereo-Ton kann man damit nicht optimal erreichen. Zudem gibt es keinen effektiven Windschutz in diesem Mikrofon. Bei leichtem bis mäßigen Wind ist dieser schon hörbar im Video, starker Wind ist beinahe ein Knockout-Kriterium für den guten Ton.

Insgesamt hört es sich gut an und ist vollkommen akzeptabel im Amateur-Film-Bereich. Ohne Wind ist das Mikrofon sehr empfindlich. Ein weiter entfernter Singvogel ist deutlich wahrnehmbar im Video, die Lautstärke-Verhältnisse stimmen, der Abgleich funktioniert gut. Auch in lauteren Umgebungen verzerrt die Videokamera den Ton nicht. Vorbildlich.

Möchte man ordentlichen, professionellen Stereo-Ton mit Windabsorbierung, hat man die Möglichkeit ein Stereo-Mikrofon per 3.5mm Klinkenanschluss anzuschließen. Dies ist absolut nicht selbstverständlich in diesem Bereich und ein akzeptabler Kompromiß. Sollte man wirklich einmal eine hochwertige Aufnahme eines Orchester-Auftritts der Kinder aufnehmen wollen, hat man die Möglichkeit dazu mit Zubehör-Mikrofonen.


Ergonomie
Schon wieder muss ich loben. Wenn es doch nur etwas gäbe, über das ich mich ernsthaft beschweren dürfte... Nun ja, weiter im Text. Die Ergonomie ist sehr angenehm. Die Handschlaufe ist gut gepolstert und wird auch nach längeren Aufnahmen nicht unangenehm. Sie lässt sich mit einem starken Klettverschluss auf die Handgröße individuell einstellen. Sie liefert guten Halt und hilft, das Video nicht allzu sehr verwackeln zu lassen. Das aufklappbare Display lässt sich gut betrachten, eine unangenehme Halteposition tritt eigentlich nicht auf.


Display
Das Display ist trans-reflektiv. Selbst draußen im Sonnenschein lässt sich (meist) das Display gut betrachten. Es ist recht groß, somit bringt es einen guten Blick auf das, was man filmt. Einzigst die Auflösung des Display könnte etwas höher sein. Aber auch hier - ein Detail. Im Display sind einige Bedientasten verbaut, was ich als recht angenehm empfinde. So muss man nicht 90° um die Ecke denken ;-)


Akku
Der Akku ist recht ausdauernd. Nicht überragend riesig hoch, aber 180 Minuten Dauerfilmerei ist mit der Kamera machbar - und diesmal übertreibt der Hersteller damit wirklich nicht. Sollte man Fotos machen wollen, oder sich das Material nur anschauen wollen, steigt die Akkulaufzeit noch nach oben.


Objektiv - und Zoom
Das Objektiv ist nicht allzu groß - bewundernswert, was man da heraus holen kann. Natürlich ist es fest verbaut. Der Zoom läuft nach innen, ein weiter heraus guckendes Objektiv ist hier also nicht gegeben.

Wenn wir über Zoom reden, sollte ich wohl eher Zooooom schreiben. Wohl gemerkt: Optischer Zoooooom. 43x ist hier die nominale Angabe, durch einen technischen Trick lässt sich sogar ein minimal höherer Zoom erreichen ohne Qualitätsverlust. Optimal und für die weitesten Objekte ausreichend.

Um diese Vergrößerung zu bändigen ist ein elektronischer Bildstabilisator verbaut, um Verwackelungen auszumerzen. Er werkelt recht zuverlässig, allerdings ist er in Zoom-Bereichen jenseits der 10x natürlich nicht ausreichend. Hier sollte ein Stativ her.

Um diesen Zoom in alten Werten zu nennen: 2.6-96,2mm.


Bedienung
Ich möchte es kurz halten: Ich finde es angenehm und intuitiv. Die Meinungen gehen hier sicher auseinander, aber ich finde sie gut.


Zusatz-Features
- Eine wirklich helle Video-Lampe in Form einer LED für Aufnahmen in dunklerem Umfeld
- AV-Out, um das Bild der Kamera inkl. Stereo-Ton auf den Fernseher zu übertragen
- Die Kamera ist ausgelegt für 16:9 Aufnahmen, 4:3 Aufnahmen aber genauso möglich
- 2000x Digital-Zoom (Achtung! Bildqualität leidet!)
- 1,07 Megapixel CCD-Bildsensor
- Mitgelieferte Software
- Reichhaltiges Zubehör: Anschlusskabel für den Fernseher, USB-Verbindungskabel, Ladegerät mit langem Anschlussstecker auch für Akku-unabhängigen Betrieb, Software


Fazit: Wer ein gutes Nicht-HD-Gerät sucht mit guter Bildqualität und Tonqualität, guter Verarbeitung und Speicherkarte - der ist hier gut bedient. Wenn es eine HD-Kamera sein soll - bitte - gebt ein wenig mehr aus, sonst macht es keinen Sinn!

(mein genutztes Zubehör:
- 16GB Speicherkarte Class 6, Transcend
- 16GB Speicherkarte Class 6, hama
- Software: CyberLink PowerDirector 8)

30 Bewertungen, 5 Kommentare

  • knoopiwahn

    29.10.2010, 17:02 Uhr von knoopiwahn
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße von knoopiwahn!

  • katjafranke

    27.10.2010, 11:59 Uhr von katjafranke
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße KATJA.....

  • morla

    26.10.2010, 16:07 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. ^^^^^^^^^^^^^petra

  • Miraculix1967

    26.10.2010, 09:58 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • Lanch999

    26.10.2010, 00:25 Uhr von Lanch999
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht! LG von Lanch999 Würd mich freuen wenn du bei meinen Berichten vorbeischaust! :D