Hammerite Heizkörperlack Testbericht

Wir haben das glück aus Altbeständen noch Gussheizkörper zu besitzen. Der Vorteil liegt darin, dass diese eine andere Wärme erzeugen. Während die Blechheizkörper die Luft im Heizkörper erwärmen und diese dann aufgrund ihrer geringeren Dichte nach oben steigt, erzeugen sie Konvektionswärme. Gussheizkörper strahlen die Wärme aus. Dadurch hat man weniger Luftbewegungen und ein wärmer wirkendes Raumklima. Der Unterschied ist deutlich zu spüren. Auch haben sie einen weiteren Vorteil in der Wärmespeicherung. Schaltet sich der Heizkörper ab, spendet er noch über einen längeren Zeitraum wohlige Wärme. Ein Blechheizkörper ist schnell kalt.

Den einzigen Nachteil den unsere Heizkörper haben bzw. hatten, war der nicht mehr ganz aktuelle Lack. Daraufhin machte ich mich auf zu Obi und besorgte von Hammerite Heizkörperlack. Dieser reichte nicht ganz und meine Frau fuhr schnell zu Praktiker. Dort gab es nur Heizkörperlack von Faust. Ich habe beide ausprobiert und möchte Euch nun meine Erfahrungen mitteilen.


Hammerite Heizkörper-Lack

500 ml haben ca. 35 Euro gekostet.


Produktbeschreibung und Verwendung

Der Hammerite Heizkörper-Lack ist speziell für hoch temperierbare Metallobjekte geeignet bzw. entwickelt worden, die starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Bis 150 °C ist der Schutzanstrich voll funktionsfähig. Die Farbe vergilbt nicht, sondern bleibt strahlend weiß und wird auch nicht spröde. Er ist stoßfest und langlebig. Der Lack ist auf Wasserbasis.

Er ist ungeeignet für Nichteisen-Metalle und für extrem heiß werdende Metallteile, wie beispielsweise Grillgeräte, Motorgehäuse oder Ofentüren.


Vorbereitungsarbeiten

Der Hammerite Heizkörper-Lack kann nur auf sauberen, trockenen, fett- und salzfreien Untergrund aufgetragen werden. Dafür eignet sich beispielsweise der HAMMERITE Metall-Reiniger.

Lackierte Oberflächen schleift man am besten etwas an, damit der Hammerite Heizkörper-Lack darauf hält. Ich habe unsere alten Gussheizkörper mit einer Bürste für den Winkelschleifer bearbeitet. Das geht relativ schnell und ist effektiv. Rost sollte ebenso mit Schleifpapier oder einer Drahtbürste entfernt werden.

Der Heizkörper sollte Raumtemperatur haben. Entweder dreht man ihn ab oder man nimmt ihn besser von der Halterung ab. So kann man mit der Rückseite, oben, den Seiten sowie der Ansichtsseite beginnen und dann zum Schluss die Unterseite streichen.


Handhabung

Hammerite Heizkörper-Lack sollte man vor Gebrauch gründlich verrühren. Danach streicht man ohne Grundierung einfach auf das Metall. Das ist der Vorteil des Hammerite Heizkörper-Lacks gegenüber anderen Lacken. Man kann sich einen Arbeitsgang sparen. Man sollte im Abstand von 12 Stunden zweimal streichen. Der Lack deckt aber so gut, dass auch einmaliges Streichen vollkommen ausreichen kann. Das hängt jedoch auch von der Oberfläche ab. Der Heizkörper sollte erst 24 Stunden nach dem letzten Anstrich wieder langsam betrieben werden.


Gesundheit und Sicherheit

Der Lack sollte nur in gut gelüfteten Zimmern verwendet werden. Hat man die Möglichkeit den Heizkörper im Freien unter einer Überdachung zu streichen, so sollte man dies bevorzugen. Allerdings ist das auch von der Größe des Heizkörpers bzw. dessen Transportfähigkeit abhängig. Gerade Gussheizkörper sind sehr schwer und ab einer bestimmten Rippenzahl nicht mehr transportfähig.

Restentleerte Behälter sollen umweltgerecht entsorgt werden.



Technische Details

Verbrauch:

0,5l der Streichqualität sind ausreichend für ca. 7 qm bei einmaligem Anstrich und für 3,5 qm bei doppeltem Anstrich. Allerdings sind dies nur Richtwerte. Der tatsächliche Verbrauch ist abhängig von der Oberflächenstruktur. Bei Blech verbraucht man deutlich weniger als bei grobporigem Guss.


Reinigung des Materials:

Alle Streichwerkzeug, wie Pinsel o. ä., braucht man nach Gebrauch nur mit kaltem Wasser zu reinigen.


Trockenzeit:

Fingertrocken ist der Hammerite Heizkörper-Lack nach 4 Stunden. Der zweite Anstrich sollte jedoch erst nach 12 Stunden erfolgen.


Gebindegrößen:

0,5 l und 0,65 l


Inhaltsstoffe:

Harzdispersion, Pigmente, Füllstoffe, Wasser, Additive, Konservierungsmittel (Beratung für Isothiazolinonallergiker unter der Telefonnummer 0180/5240042)


Lieferform:

Flüssig


Glanz:

glänzend und seidenmatt


Dichte/20°C:

Ca. 1,3 g/cm³


Löslichkeit in Wasser:

Mischbar


Verarbeitungstemperatur:

Ab +5°C.


Verbrauch:

500 ml sind ausreichend für ca. 7 qm bei einmaligem Anstrich, für 3,5 qm bei zweimaligem Anstrich.


Trockenzeit:

je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit staubtrocken nach etwa 4 Stunden, überstreichbar nach etwa 12 Stunden


Korrosionswiderstand:

Salzsprühtest nach DIN 50021 SS


Haftung:

Gitterschnitt nach DIN 53151


Farb- und Glanzstabilität:

UV-Bestrahlung und Beregnung nach DIN 53384


Hitzebeständigkeit:

max. +80°C


Erfahrungen:

Der Hammerite Heizkörper-Lack lässt sich gut streichen. Er ist relativ dickflüssig und trägt gut auf.

Ich habe unsere alten Heizkörper etwas angeschliffen. Sie hatten keinerlei Rost. Nach einmaligem Streichen ohne vorheriger Grundierung kamen an manchen Stellen kleine Rostpünktchen. Diese Stellen habe ich dann nochmals überstrichen. Danach hat man keine Rostpünktchen oder Farbunterschiede mehr feststellen können. Es kann eben bei Lacken auf Wasserbasis daz führen, dass Rost entsteht. Das kann man nur dann verhindern, wenn man den Heizkörper vorher grundiert oder einen nicht wasserlöslichen Lack verwendet.

Der Hammerite Heizkörper-Lack muss nicht unbedingt zweimal aufgetragen werden. Gerade Guss nimmt so viel Farbe auf, dass da ein einmaliger Anstrich grundsätzlich ausreichend ist, sofern keine Rostflecken entstehen. Bei glatten Oberflächen wie beispielsweise Blech kann ich mir vorstellen, dass man den Lack zweimal auftragen muss. Dazu kann ich aber leider mit keinen Erfahrungen beitragen.

Ich hatte die Fläche der Heizkörper etwas unterschätzt, sodass meine Frau dann nochmals Lack besorgte. Dieser war von der Firma Faust. Es handelte sich auch um weißen, glänzenden Heizkörperlack. Der Unterschied war deutlich zu spüren. Beide Heizkörper standen unmittelbar nebeneinander. Doch weiß war nicht gleich weiß. Der Hammerite Heizkörper-Lack hat ein viel helleres und intensiveres Weiß als jener Lack von Faust. Auch war der Hammerite Heizkörper-Lack dickflüssiger.

Die Heizkörper hängen nun in unterschiedlichen Räumen und man sieht den Unterschied nicht mehr, da der direkte Vergleich fehlt. Der Heizkörperlack von Faust ist zwar preiswerter als der Hammerite Heizkörper-Lack, doch braucht von für den Lack von Faust noch einen Grundlack. So kommt man preislich nicht unbedingt preiswerter. Da meine Frau aber nicht noch in einen anderen Baumarkt fahren wollte und es bei Praktiker nur Lacke der Firma Faust gab, musste ich für die restlichen Flächen dann doppelt streichen. Das macht sich beim Zeitaufwand deutlich bemerkbar. Die Grundierung muss auch einige Stunden trocknen, sodass ich insgesamt einen Tag länger benötigte als ursprünglich geplant.


Fazit

Der Hammerite Heizkörper-Lack ist sehr zu empfehlen. Er deckt bestens ab. Das Weiß ist viel intensiver und besser als bei dem preiswerteren Lack von Faust. Auch benötigt man keine Grundierung, was Kosten und vor allem auch Zeit erspart.

Zwar ist der Hammerite Heizkörper-Lack teurer als beispielsweise der Lack von Faust, aber man spart die Grundierung und Zeit. Aus diesem Grund würde ich beim nächsten Mal auf jeden Fall Hammerite Heizkörper-Lack kaufen. Zusätzlich ist das Resultat auch deutlich besser, denn weiß ist nicht leich weiß.