George Gina & Lucy Mos Cowgirl Testbericht

Nachdem mein letzter Taschenerwerb bei GG+L (George, Gina & Lucy) so äußerst förderlich für mein Image als Girly war, mache ich jetzt ernst und kaufe mir gleich das Modell "Mos Cowgirly". So steht's auf dem Label in der Tasche. Könnt mich ja dumm und dämlich kaufen an dem Zeug!

Meine erste Tasche der Firma habe ich ja noch völlig unwissend über ebay bezogen, weil ich keine Lust hatte durch die Pampa zu fahren, um in unbekannten kleinen Läden deren Adressen man auf http://www.george-gina-lucy.com erforschen kann, mein Glück zu versuchen. (Bei uns in der Stadt gibt es nämlich einen Laden, der ab und an die Riesenauswahl von 3-5 Taschen im Schaufenster hat.) Im Grunde lasse ich auch sehr gern nach Hause liefern. Eigentlich hatte ich auch mit meiner "Paradise Angel" die perfekte Tasche gefunden - die ist nämlich so perfekt, daß meine Freundin sie nach einem Taschenvergleich auch gekauft hat.

Das Kult-Label George, Gina & Lucy (GG&L) kursiert seit einiger Zeit immer mal wieder durch die Weltgeschichte, klingt überaus kosmopolitisch und global und kommt aus einem Kuhdorf in Hessen. Mit etwas Glück, günstigen Voraussetzungen und gestreuten Gerüchten endete es dann so, dass Frau die Handtaschen dieser Marke ganz unbedingt mit sich herumschleifen muss.

Das Ergebnis war dann, daß sie gern eine größere wollte und ich gern eine kleinere und sie kannte die Läden in der Nachbarstadt, weshalb sie mir bestätigen konnte: die haben echt Auswahl.

Gaaaaaaaaaaaaaaaanz ehrlich! ich wollte wirklich nicht unbedingt eine zweite Tasche, aber den Laden wollte ich trotzdem mal näher ansehen. Selbiger war eine eher winzige kleine Boutique, aber voll von Taschen! leider handelte es sich wohl um die neue Frühjahrskollektion, denn ich habe Farben gesehen, das glaubt kein Mensch. Was bitte soll ich mit einer Tasche in orange-aprikot oder kotzgrün? mich vor den Zug schmeißen, herrje!

Der Verkäufer wusste dann aber Rat, denn es war noch eine Bestellung unterwegs - daraus konnte man sich direkt Ware wegreservieren. Ich durfte mir das Buch dann mal durchblättern und da kam mein Verderben, denn dort fand ich die allererste Tasche, die mir letztes Jahr als "schön" ins Auge gesprungen war - eben die "Mos Cowgirly". Konnte mir sogar aussuchen, ob ich sie in schwarz oder beige/grau-braun haben wollte. Habe mich dann für letzteres entschieden, weil ich dachte im Sommer ist was helleres ja ganz nett. Mittlerweile ärgert mich das, weil mir fehlt einfach was zu schwarzen Klamotten. Der Preis lag um die 80 Euro (hab die Quittung verbummelt), was relativ günstig ist, dafür ist die Tasche auch eher ein kleines Modell, das sogar für Kinder gedacht ist (32x18 cm), aber auch gern von Erwachsenen am Abend genommen wird, wie mir gesagt wurde. Ich musste dann noch etwa 5 Wochen warten, bis die Lieferung im Laden ankam und ich die Tasche endlich nach Hause schleppen durfte.

Die Tasche besteht aus einem dicken und festen Nylonstoff, was ich gut finde, weil das ist robust, abwaschbar und vor allem wasserfest. Allerdings bekommen die Taschen durch diesen Stoff schon ein ordentliches Eigengewicht. Außerdem mag ich die Optik mit den ganzen Schnallen, Zippern und Nieten - für mich macht das die Taschen universal einsetzbar, zu Jeans, zu Leder oder auch mal zu einem Kleid. Allerdings bin ich auch der Taschentyp, der immer gesagt bekommt "ja du kannst die so tragen". Die Farbe kann ich nicht genau definieren, entweder ist es ein graues Beige oder ein beiges Grau.

Tragen kann man die Tasche an zwei Handgriffen, die jeweils etwa 2 cm breite Stoffstreifen sind. Das finde ich nicht ganz so angenehm, wie bei meiner anderen Tasche, wo die Griffe schmaler, aber dafür dicker und umwickelt sind. Da greift man blind hin, die sind steifer und praktischer. Bei der "Mos Cowgirly" muss man mehr sortieren. Falls man mag, kann man den separaten Schultergurt anklinken und so die Tasche auch umhängen. Die Länge ist einstellbar. Auch beim Tragen über der Schulter habe ich festgestellt, daß diese Tasche dort nicht so bequem und unverrückbar hängt, wie mein erstes Exemplar.

Innen bietet die Tasche nicht viel. Selbst ein Handyfach fehlt. Allerdings gibt es eine Tasche mit Zipper für kleine Dinge oder das Portemonaie. Das macht mir nicht viel aus, weil ich Einteilungen nicht mag. So muss ich mir nicht merken, wo was hingehört und kann fröhlich verbuddeln. Den Taschenschlund kann man zum Suchen auch schön weit aufreißen, weil sie etwas bauchig konzipiert ist und der Reisverschluss gebogen über die Seiten verläuft. Die Größe ist eigentlich akzeptabel, aber auch hier bin ich von meiner anderen Tasche etwas verwöhnt, die macht einfach mehr mit, wenn man mal spontan was im Supermarkt einsacken will.

Der Mangel an Innentaschen wird durch 4 Reißverschlusstaschen ersetzt, die sich flach in der Außenhaut verstecken ohne der Tasche eine dicke bzw. knubbelige Optik zu geben. Zwei davon verbergen sich geschickt unter den Trägern. Das Fassungsvermögen ist unterschiedlich. So kann man aber Handy und Geldbörse, oder auch einen Kalender/Einkaufszettelblock unterbringen und muss nicht lange wühlen, wenn man das nicht möchte. Ich nutze diese Taschen ab und an, habe mich dabei aber schon ein paar Mal verzettelt und ungläubig nach Dingen gefahndet, weil ich in dem Moment die schuldige Tasche übersah.

Alles in allem finde ich die Tasche optisch immer noch schöner - war halt Liebe auf den ersten Blick - der praktische Nutzen ist hier aber nicht so gegeben, wie bei meiner Vergleichstasche.