iRobot Roomba 581 Testbericht

Vorgeschichte


Die Technologie hält Einzug auch in unsere Häuser und Wohnungen. Was wären wir ohne Handy, Mikrowelle, TV, Geschirrspüler, Wäschetrockner, Waschmaschine......ich könnte noch viel mehr aufzählen. Alles hat jedoch seine positiven und negativen Seiten. Ich gehöre noch einer Generation an, die von den aufgezählten Geräten lediglich den Fernseher zu Hause hatte, als ich ein Teenager war. Man musste viel mehr arbeiten, vor allem körperlich, was allerdings nicht immer schlecht war. Man hat trotzdem Kinder gehabt, man hatte ein Haus, einen Garten, musste täglich Feuer machen, musste Baumwollwindeln kochen, Gläser mit selbst eingekochtem Obst und Gemüse verstauen.......ABER wir jammerten nicht, wir hatten trotzdem ein Leben und vor allen Dingen hatten wir so ganz "nebenbei" einen Beruf. Heute sind diese ganzen modernen Geräte nicht mehr wegzudenken und ich bin froh, dass ich in einem Alter bin, wo ich alles Moderne noch genießen und selbst anwenden kann. Seit mehreren Wochen besitze ich nun ein Gerät, über das man streiten kann..........


'''iRobot Roomba 581'''
Kaufgrund

Ich will nicht verhehlen, dass mehrere Berichte auf verschiedenen Plattformen dabei einen gewissen Anteil hatten. Einen Roboter, der selbstständig durch die Wohnung fährt, dabei saugt und kehrt, mit mir spricht um dann wie von Zauberhand gezogen an seine Docking Station fährt um wieder Kraft für seinen nächsten Einsatz zu sammeln......wer wünscht sich das nicht. Die Amerikaner waren wieder mal die Vorreiter. Ich las also mehrere Berichte, meldete mich bei der Vertreiberfirma, versprach, einen Bericht über diese Seite zu schreiben und bekam den Roomba für 30 Tage zum Testen. 30 Tage......genug Zeit, das Gerät unter die Lupe zu nehmen, in meinen 240 m² ausgiebig saugen zu lassen.

Der Hersteller


Der Roomba ist wie gesagt ein amerikanisches Produkt.

iRobot
8 Crosby Drive
Bedford, MA 01730
Phone: 781.430.3000
Fax: 781.430.3001
[email protected]


Gekauft habe ich das Gerät im Onlineshop von robosauger.com.

Preis

Mein Roomba 581 hat mich 410 Euro gekostet. Im Moment zahlt man dafür im Onlineshop noch 499 Euro, am Anfang betrug der Kaufpreis noch 529 Euro. Man sieht auch hier, dass die Preise in allen Technologiesegmenten sinken, kaum hat man das Gerät gekauft, stellt man fest, dass es schon wieder billiger geworden ist.
Zum Vergleich: Mein Vorwerkstaubsauger hat auch 500 Euro gekostet und ich behaupte mal, dass Vorwerk zu den besten Saugern gehört. Natürlich ist der Roomba kein Schnäppchen, das war mir vorher klar.

Meine Auswahl


Ich hatte die Wahl zwischen dem Roomba 581, dem Roomba 564 PET, der besonders für Haustierbesitzer interessant ist, dem Roomba 531 oder dem Roomba 555. Haustiere habe ich nicht und die beiden letzten Modelle sind für Wohnungen von 40-60 m² geeignet. Da blieb mir nur der Roomba 581, der für 80 m² gut ist, den kann ich dann prima für je 3 Etagen einsetzen. Prima auch, dass mir der Geschäftsführer von robosauger.com das gleiche Modell empfahl. So war ich auf der sicheren Seite. Ich bestellte und ungefähr 3 Tage später kam das gute Stück an.

Lieferumfang


Absolut neugierig riss ich förmlich die Verpackung auf. In einem neutralen Pappkarton befand sich ein Originalkarton des Roomba. Das Premium Modell Roomba 581 von iRobot wird in einem praktischen Tragekarton mit umfangreichem Zubehör geliefert. Darin befanden sich folgende Dinge:
Roomba 581 (Dm 33cm Höhe 8cm) mit Akku, komplettem Bürstensatz, Kehrbehälter und Filter
Ladestation Home Base
3 Virtual Wall Lighthouse (für die Raum zu Raum Funktion)
Fernbedienung zum Programmieren und Fernsteuern
Externes Netzteil
Bürstenreinigungswerkzeug
Kompletter Bürstensatz (Seitenbürste, Borstenbürste und flexible Bürste)
Staubfilter
Bedienungshandbuch
Technische Daten

Allgemeines:
Bezeichnung iRobot Roomba 581
Bauform Rund, Durchmesser 33,65 cm, Höhe 7,03 cm (erforderliche freie Durchfahrtshöhe ca. 8,5cm)

Stromversorgung:
Akku Herstellerspezifisches Akkupack NiMH, 14,4 Volt, 3000 mAh
Laufzeit bis zu 125 Minuten
Ladezeiten 3h, im Refresh-Zyklus bis zu 16h
Netzteil Ladestation mit getrenntem Netzteil (Roomba Schnelladegerät, 22V 1,25A)
Sensortechnik, Orientierung
Kollisionserkennung 180 Grad Frontschild als Berührungssensor mit zusätzlichen Infrarotsensoren zur Abstandsmessung
Absturzsensoren 4 Sensoren im Bereich des Frontschildes
Stationserkennung Infrarotempfänger
Reinigungsmechanik:
Reinigungsprinzip rotierende Kehrbürste für die Randreinigung, zwei gegenläufig rotierende Bürstenwalzen (eine Walze mit Bürsten und Gummilippen und eine Walze aus Gummilippen) und Staubsauger
Auffangbehälter angesetzte Filterbox mit Schmutzbehälter ca. 400 ccm (durch Bürsten aufgenommene Partikel) und Staubbehälter ca. 100 ccm (für Staubsauger) wird zum Entleeren vom Saugroboter abgenommen.
Filtersystem Filtereinsatz, auswaschbar

Bedienung:
Programme Automatisches Reinigungsprogramm, Punktreinigung, Stationssuche, Wochentimer, gesteuerter Raumwechsel mit Lighthouse (virtuelle Wand, Infrarotsender zur Markierung von Durchgängen)
Fernbedienung Funkfernbedienung, zeigt Ausgaben des Roboterdisplays auf der Fernbedienung an.
Basisstation Ladestation
Programmwahl 3 Tasten am Roboter, Fernbedienung, Start durch Wochenprogramm, Stand-By nach Abschalten



Die ersten Kontakte


...mit meinem neuen Hausfreund verliefen ohne Komplikationen. Zunächst musste ich den Roomba auf den Rücken drehen und die Abreißlasche des Akkus entfernen. Danach hielt ich mich an die Anweisung, den Roboter 16 Stunden lang zu laden. Das tat ich über Nacht und am nächsten Tag ging es los. Meine Stube umfasst 47 m². Hier wollte ich den Roomba zuerst testen. In meinem Wohnzimmer gibt es einen Fliesenboden und 2 Teppiche. Ich war gespannt, wie sich der neue Helfer schlagen würde. Ich unterstützte ihn lediglich darin, herumliegende Gegenstände oder Kabel zu entfernen, damit er sich nicht verheddert. Seine Homebase, die Docking-Station zum Laden war leicht installiert. Ich musste nur das dazugehörige Kabel in die Homebase stecken und mit einer Steckdose verbinden. Schon sendet die Docking- Station ein grünes Lichtsignal aus um im Falle des Ladens den Roomba zu sich zu rufen.
Ohne die Leuchttürme zu installieren, wollte ich zunächst den Gesellen beobachten. Der Roomba sprach Englisch, welches ich wohl verstand, aber ich stellte doch Deutsch ein. Das sind übrigens 2 von 16 Sprachen, die dieses intelligente Wesen spricht. Dazu hielt ich die Clean-Taste so lange gedrückt, bis der Roomba piepste und mir die aktuelle Sprache nannte. Nun drückte ich weiter auf diese Taste, bis ich bei Deutsch angekommen war.
Nun ging es los......ein erneuter Druck der grünen Taste und mein Roomba sauste los. Ein Roboter ist ja ein intelligentes Wesen. Während seines Laufes durch meine Stube berechnete er die optimale Route und ermittelt ebenfalls, welches Reinigungsprogramm er anwenden soll. Er fährt an den Wänden entlang, er durchquert den Raum kreuzweise und er erkennt Schmutz. Dann leuchtet eine blaue Dirt Detect-Leuchte und er rotiert länger als sonst auf dieser verschmutzten Stelle um eine gründliche Reinigung zu ermöglichen.
Meine große Stube reinigte er in ca. 45 Minuten......ok. mit meinem Staubsauger wäre ich sicher schneller fertig, aber ich hatte ja Zeit, konnte mich anderen Dingen widmen. Ich beobachtete ihn und konnte mir ab und an ein Lächeln nicht verkneifen. Toll fand ich zum Beispiel, wie er unter meine Ledercouch fuhr. Da er nur ca. 8 cm hoch ist, schafft er, was ich weder mit Staubsauger oder Wischmopp schaffe, er reinigte unter der Couch absolut toll, fuhr mehrfach unter das Möbelstück und an irgendeiner Stelle kam er wieder zum Vorschein. Ohne große Mühen gelingt es ihm von den Fliesen auf die Teppiche zu fahren. Natürlich war mein Mann total skeptisch......lächerlich....sinnlos.......schwach.......so seine Worte. Aber er schaute gebannt auf meinen Neuen. Spätestens als er im Flur tätig war, musste auch er schmunzeln. Ich stand auf der Kellertreppe um den Roomba sofort aufzufangen, wenn er die Treppe hinunter stürzen sollte. Er fuhr auf den Teppichschoner der Stufe, "schnüffelte" sozusagen daran um postwendend auf dem Absatz kehrt zu machen. Wie toll, auch hier konnte ich ihn allein werkeln lassen, musste keine Angst haben, dass er abstürzt. Er erkennt Treppen und Absätze durch Sensoren, ich finde diese Eigenschaft absolut genial.
Durch seine kleine rotierende Seitenbürste kann er auch in die Ecken kommen, wenn auch hier sicher der Staubsauger einen geringen Vorteil hat. Teppichfransen sind keine Hürde für ihn, er hat einen Verfangschutz. Sollte er, wie unter dem Drehsessel meines Mannes einmal stecken bleiben, meldet er sich mir einer Fehlermeldung und spricht wieder mit mir. Dann gebe ich ihn an eine neue Position und starte ihn wieder.
Die Steuereinheit des Roomba berechnet die Raumgröße und stimmt die Reinigungsdauer optimal darauf ab. Cool, wie er Hindernissen ausweicht, sich eng daran entlang navigiert um alle Stellen gründlich zu reinigen. Er fährt sanft an die Möbel heran. Die Nadeln von unserem Weihnachtsbaum wurden ausnahmslos beseitigt.



Die Arbeit mit den Leuchttürmen


Am Anfang wollte ich die Leuchttürme zurückgeben, dann hätte ich nochmal 50 Euro gespart. Dann dachte ich nach und behielt sie. Meine 77jährige Mutter hat z.B. 2 Stuben, die keine Tür trennt. Hier machen sich die Leuchttürme bezahlt, denn der Roomba fährt dann nicht in den zweiten Raum, da der Leuchtturm wie eine Lichtschranke funktioniert. Bei mir arbeitete ich meist ohne diese Türme, denn ich kann die Türen schließen. Trotzdem klappt es mir den 3 virtuellen Wänden bestens. Wenn der Roomba einen Wohnungsbereich komplett gesaugt hat, lässt ihn der Leuchtturm in den nächsten Bereich. Wenn der Roomba alle Bereiche abgearbeitet hat, weist ihm der Leuchtturm den Weg zu seiner Homebase. In meinem gesamten Erdgeschoss kann der Roboter arbeiten, er findet auch durch mehrere Räume zurück zu seiner Docking Station.


Die Programmierung


Es macht mir absoluten Spaß, dem Kerlchen bei der Arbeit zuzusehen. Aber das ist ja nicht der Sinn der Sache. Zum einen habe ich eine Fernbedienung, mit der ich den Roomba steuern kann, während ich bequem im Sessel sitze (fies, was?) Diese Fernbedienung funktioniert ähnlich einer des TV Gerätes. Man richtet sie auf den Roomba und drückt auf die entsprechenden Tasten, je nachdem, was er tun soll. Aber er soll ja möglichst arbeiten, wenn ich abwesend bin. Somit ist es toll, dass ich den Roboter programmieren kann. Wenn ich gegen 14 Uhr von der Schule komme, soll er ja mit seiner Arbeit fertig sein. Ich kann den Roomba auf eine Reinigung pro Tag und das sieben Mal die Woche programmieren. Dazu gibt es eine "Clock" Taste, die ich dann betätigen muss.
Toll....wenn ich aus der Schule komme, hat der Roomba seine Arbeit geleistet und mein Staubsauger bleibt meist in der Ecke stehen. So kann ich an jedem Tag eine andere Etage meines Hauses reinigen lassen und komme in ein sauberes Haus.
Die Reinigung

Also mein Vorwerk Staubsauger arbeitet schon gründlich. Um so kritischer beäugte ich den Inhalt des Kehrbehälters. Meine Güte, was war da alles drin....und das nur von einer Stube......dabei meinte ich doch, dass es bei uns sauber wäre. Von einem alten Dirt Devil hatte ich irgendwann die Faxen dicke, denn die fürchterlich schmutzige Angelegenheit des Entleerens war ein riesiger Nachteil dieses Gerätes. Auch der Roomba hat keinen Filterbeutel, trotzdem ein Filtersystem. Er hat eine Art Kassette, die sich auf Knopfdruck leicht entnehmen und ausleeren lässt, ohne dass man einen Hustenanfall bekommt. Unten in der Kassette befindet sich der Grobschmutz und am Filterteil bleibt der Feinschmutz hängen, Pollen, Staub, oder allergene Stoffe. Auch die Bürsten soll man regelmäßig, möglichst nach jeder Benutzung reinigen, was ich aber nicht mache. Alle Teile, die grün oder gelb sind, kann man entfernen und reinigen. Den Filter habe ich nach 4 Wochen gewechselt, ein zweiter wurde ja mitgeliefert. Ich habe den verschmutzten einfach unter fließendem Wasser ausgewaschen. Auch die Sensoren wische ich immer mit einem trocknenen Tuch ab, soll der Roomba doch auch weiter gut arbeiten.



Mein Fazit


Ich habe mit die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht und den Roomba absolut ausgiebig getestet um nach den 30 Tagen Testphase aussagekräftig zu sein. Die Reinigungswirkung des Gerätes ist toll. Dass er die Treppen und Absätze erkennt und unter meine Möbel fährt, finde ich genial. Der Roomba hat einen Tragegriff für einen bequemen Transport. Dass ich als berufstätige Frau ein wenig von der Hausarbeit entlastet bin, ist natürlich ein Pluspunkt für das Gerät. Natürlich gibt es ein paar kleine, wirklich kleine Problemchen, wenn er hängen geblieben ist oder an einer Kante immer mal wieder abrutscht. Aber das ist für mich wirklich unmaßgeblich. Klar, ein bisschen fauler wird man dadurch, aber das ist wohl der Negativaspekt eines jeden Gerätes in unserer hoch technisierten Welt. Der Preis...ja, er ist teuer. Ich bin sicher, auch diese Roboter werden billiger. Mein Vorwerk fristet momentan ein ruhendes Dasein. Ich brauche ihn im Moment noch für meine beiden Treppen und die Polsterteile in meiner Wohnung. Außerdem für die Garage oder das Auto.
Ich bereue den Kauf nicht. Manche Menschen leisten sich Putzfrauen, Bügelfrauen, Fensterputzer usw. Ich habe mir den Roomba gekauft und werde sicherlich in der Weihnachtszeit den Scooba, den wischenden Bruder näher betrachten. Von mir bekommt der Roomba 581 gute 4 Sterne und natürlich eine Empfehlung.