Splitter (Taschenbuch) / Sebastian Fitzek Testbericht
- Niveau:
- Unterhaltungswert:
- Spannung:
- Humor:
- Stil:
Erfahrungsbericht von allisonbraun
Ich würd gern dieses Buch vergessen
Pro:
Interesante Idee
Kontra:
Zuvieles, man bekommt nicht was man erwartet hat
Empfehlung:
Nein
Vorwort:
Normalerweise überlege ich es mir sehr genau, bevor ich mir ein Buch kaufe. So langt man selten daneben. Bis jetzt hab ich noch fast jedes Buch auch bis zum Ende gelesen (bis auf zwei Bücher). Dieses Buch war eher ein spontaner Kauf und diesmal gibt es eine etwas andere Art von Bericht. Ich schreibe nämlich den Bericht als Live-Erfahrungsbericht, daher wird es Spoiler geben. Wer sich also überraschen lassen will, tja der sollte diesen Bericht nicht lesen. Wer sich mit mir auf eine Reise durch das Buch machen will, der darf mir gerne folgen.
Mit Unterstrich gekennzeichneter Text stellt meine Gedanken, währen des Lesens dar.
Inhaltsangabe dieses Berichts
-Ein paar Worte über den Autor
-Inhaltsangabe auf der Rückseite des Buches
-Nun folgt mir mal auf die ersten Seiten des Buches
-Was ich an dem Buch gut finde
-Was ich an dem Buch nicht gut finde
-Noch ein paar Worte zum Schluss
Ein paar Worte über den Autor
Sebastian Fitzek, ehrlich gesagt, ja der Mann ist recht weit oben auf der Bestellerliste und ich hatte nicht die leiseste Ahnung wer zum Teufel er ist. Noch nie von ihm gehört. Wie gesagt dieses Buch war ein spontaner Kauf und daher musste ich erst mal Nachlesen, wer der Autor von meinem neuen Buch eigentlich ist.
Sebastian Fitzek stammt aus unserer Hauptstadt Berlin und ich so spielen seine Romane dort gern und man merkt dass er sich in der Stadt auskennt.
Er hat 1971 das Licht der Welt erblickt. Seinen ersten Roman hat er 2006 veröffentlicht, also ist er noch nicht so lange im Geschäft. Sein erstes Buch hatte den Titel "Die Therapie", dann war er echt fleißig bei der Arbeit und hat 2007 "Amokspiel" abgeliefert, 2008 dann war er gleich doppelt im Geschäft "Der Seelenbrecher" und "Das Kind", während er ein Jahr später "Der Augensammler" schrieb.
Dazu gibt es noch drei Sachbücher.
Alle Bücher waren sehr erfolgreich und sie wurden sogar übersetzt und man kann sie daher auch in Amerika und England erleben, was echt nicht oft vorkommt.
Die Filmrechte wurden auch schon verscherbelt.
Inhaltsangabe auf der Rückseite des Buches
Was wäre, wenn...
Was wäre, wenn wir die schlimmsten Ereignisse unseres Lebens für immer aus dem Gedächtnis löschen könnten? Und was, wenn etwas dabei schiefginge?
Na, da haben wir mal eine verdammt kurze Inhaltsangabe. Klingt doch sehr spannend
Nun folgt mir mal auf die ersten Seiten des Buches
Das Buch hat eine Art von Prolog, nur nicht im klassischen Sinn. Ein Mann schleppt sich mit letzter Kraft in eine einsame Hütte im Wald. Er verlangt Einlass und will unbedingt Antworten von dem Bewohner des Hauses. Seine Kräfte schwinden und er zweifelt daran überhaupt zu existieren. Erst durch
seine Drohung erklärt sich er nette ältere Herr bereit ihm zu helfen, aber er warnt ihn vorweg:
"Haben sie jemals eine Geschichte gehört und sich gewünscht, sie hätten sie niemals erfahren?"
Das fängt ja spannend an und ich bin dann mal gespannt was noch kommen wird
Und er sollte Recht behalten und beginnt zu erzählen:
Wir steigen direkt in die Handlung ein, wir treffen unseren Helden in einer denkbar schlechten Situation. Ein junges Mädchen möchte sich umbringen, im Freibad ohne Wasser (mal so nebenbei bemerkt ich arbeite in einem Freibad und kann es mir daher gut vorstellen) Aber Marc schafft es sie mit recht ungewöhnlichen Methoden davon abzuhalten ins leere Becken zu springen. Dabei würde er selbst gerne springen, sein eigenes Leben ist ganz schön den Bach runter gegangen. Er ist schwer traumatisiert, nachdem seine wundervolle schwangere Frau bei einem von ihm verursachten Unfall starb. Zudem quält ihn ein Splitter im Nacken, dessen Entfernung nicht möglich ist und daher muss er dringend Tabuletten nehmen. Ständig. Seine körperliche Verfassung ist dementsprechend ein Spiegelbild seiner kranken Seele.
Echt, Marc tut mir leid und ich kann mir gut vorstellen, was der arme Mann aus seinem Gedächtnis löschen lassen will. Sein Leben ist ja total scheiße und er braucht dringend Hilfe
Marc wird von der Straße weg eingesammelt von einem seltsamen Herrn, der sich als Professor vorstellt und ihm ein verlockendes Angebot macht. Er könne mit einer ganz neuen Methode all die schrecklichen Erinnerungen aus seinem Gedächtnis löschen und ihm ein völlig neues Leben schenken. Marc geht zum Schein mit in dessen Klinik und lässt sich beraten. Ist aber nicht davon überzeugt und möchte im Grunde nicht daran teilnehmen. Nach zahlreichen Untersuchungen lässt er sich Zuhause absetzen und landet in einem Albtraum. Sein Schlüssel passt nicht mehr, an der Tür steht ein anderer Name und seine tote Frau öffnet die Tür.....und kennt ihn nicht.
_Also ich finde die Vorstellung eher beängstigend alle Erinnerungen zu löschen und nur die guten Dinge wieder quasi neu zu programmieren. Aber nun ja ich hab zum Glück noch nicht etwas wirklich schlimmes in meinem Leben durchmachen müssen. Als Sandra, Marcs tote Frau, die Tür öffnet, tja mein erster Gedanke, meine Vermutung, sie hat an dem Experiment teilgenommen und weiß nun nicht mehr wer sie ist. Aber dann ist mir aufgefallen, sie ist ja schwanger, da macht man solche Dinge eher nicht._
Marc schleppt sich weiter durch einen Albtraum, sein Handy ist leer, keine Telefonnummern, sein Büro gehört ihm nicht mehr, seine Kreditkarten ungültig, weshalb er in einer Apotheke seine dringend benötigten Tabletten einfach klaut.....alle Spuren seines Lebens sind verschwunden. Er zweifelt an seinem Verstand und sein körperlicher Zustand ist miserabel. Also versucht er zurück zur Klinik zu kommen, vermutet das dort etwas passiert sein muss. Um so größer sein Entsetzen als er feststellen muss, dass dort nur eine öde Baugrube ist. Keine Klinik, dafür spricht ihn eine recht übergewichtige Frau an. Emma. Sie habe auf ihn gewartet und wäre auch Teil des Experiments...
Widerwillig geht er mit ihr, sie kann sich nicht erinnern wer genau sie ist und glaubt Teil einer Verschwörung zu sein.
_Jetzt wird es spannend. Ah, Emma gehört also auch zu den Versuchsopfern und endlich kommt mal Licht ins Dunkel. Wobei es mir seltsam vorkommt, wie viel Tabletten Marc nimmt und wie verdammt schlecht es dem Mann geht. Und wie kann eine ganze Klinik plötzlich verschwinden?_
Zwischenzeitlich folgt der Roman den Spuren von Benny, Marcs kleinem Bruder, der gerade aus einer psychiatrische Klinik entlassen wurde. Marc hat dafür gesorgt, dass er eingewiesen wird, als er mal wieder versucht hat sich zu töten. Benny hat einen Plan und ein Problem. Sein Arbeitgeber, ein irrer Unterweltboss will Geld von ihm und Benny soll seine Schulden mit einem Mord begleichen. Zudem ist Benny krank, hyper sensibel, er kann auch den Schmerz anderer Menschen fühlen und leidet unter Depressionen.
Was Benny mit der ganzen Geschichte zu tun hat ist mir noch nicht so ganz klar, aber er wird wohl keinen Mord begehen und er hat einen Plan...
Unser Held Marc landet derweil bei der Polizei, die ihm natürlich kein Wort glaubt und ihn fast verhaftet bis sein Schwiegervater Constantin auftaucht und ihm hilft. Constantin ist der erste Lichtblick in der Dunkelheit, aber als er mit ihm in seine Wohnung kommt ist alles wieder normal. Der Schlüssel passt, Sandra ist weg und alles ist wie immer.
Tja, bis Constantin verschwindet und Emma auf offener Straße überfallen wird und in einen Krankenwagen gezerrt werden soll. In letzer Minute gelingt die Flucht...
Inzwischen frag ich mich ob Marc nicht wirklich ein bißchen übergeschnappt ist, warum sollte sein von ihm verehrter Schwiegervater in der Verschwörung mit drin stecken?
Sie suchen ausgerechnet bei seinem Bruder Benny Hilfe, der gerade eine Leiche in seiner Badewanne findet. Ein Geschenk des verärgerten Unterweltbosses. Klar, ist Benny wenig erfreut und will die zwei Gestalten los werden, nur gerät die Situation langsam aber sicher völlig außer Kontrolle....Nun geschehen die Dinge Schlag auf Schlag und am Ende landet Marc in der Hütte im Wald. Zum ersten mal. Der Mann dort ist der gleiche Herr vom Anfang und verarztet Marc auf Bitten seines Bruders und findet auch heraus, dass es gar keinen Splitter im Nacken gibt.
Also steckt sein Schwiegervater wohl mit drin und seine Frau ist ganz sicher nicht tot...
Marc ist am Ende, verzweifelt, gejagt von seinen Erinnerungen, gejagt von den Häschern seines Bruders und dann sieht er eine Sendung im Fernsehen. Seine geliebte Frau Sandra im Krankenhaus. Er wäre Teil eines Experiments gewesen, es wäre schief gegangen, er solle in die Klinik ihres Vaters kommen...
Echt, das kommt doch jedem Leser spanisch vor. Da stimmt was nicht...
Am Ende erfährt Marc die Wahrheit und die ist ganz und gar nicht, was er erwartet hat. Zumal die Wahrheit ihn zu einer Erkenntnis führt und so bewahrheiten sich die Worte vom Anfang. Er hätte die Geschichte am Besten nicht gehört und nun ist alles vorbei....
Ich verrate es nicht, aber die Auflösung der ganzen Geschichte ist einfach unbegreiflich. Ich bin enttäuscht und möchte am Liebsten laut schreien
Es gibt noch eine Art von Epilog in der wir Emma und Marcs nun erwachsenen Sohn treffen, aber viel zu sagen hat die kleine Episode nicht.
Was ich an dem Buch gut finde
Mir gefiel der Grundgedanke des Buches. Die kurze Inhaltsangabe auf der Rückseite hat mich neugierig gemacht. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und man stiegt direkt in die Handlung ein. Die Hauptfigur ist durchaus sympathisch und man leidet mit ihm.
Was ich an dem Buch nicht gut finde
Wie schon gesagt, mir gefiel der Grundgedanke des Buches. Knapp in Worte gefasst. Ein Experiment geht schief, ein Versuch bei dem Erinnerungen gelöscht werden und nun gilt es die Verschwörung auf zu decken. Das hab ich erwartet und nicht bekommen. Man stolpert mit dem Helden durch die Handlung, leidet mit ihm und fragt sich was hinter all den seltsamen Dingen steckt. Aber ich muss zugeben, so richtig spannend fand ich es nicht, immer wieder nur zu lesen wie verdammt schlecht es Marc geht, dann ist seine Frau mal tot, dann wieder nicht. ...Ich glaub es liegt an mir, ich lese gerne Bücher in denen ich einigermaßen weiß worum es geht...:)
Die Auflösung ist dann einfach nur noch furchtbar. Ahhhh, da möchte man schreien. So was ist doch undenkbar. Echt, niemand, der einen anderen Menschen wenigstens ein bißchen lieb hat (ja sogar liebt) tut so etwas. Was mit Marc geschieht ist unverzeihlich und die Auflösung zieht einen ja noch weiter runter, als es der ganze Roman schon tut.
Der Leser kann ja nur entsetzt sein und ich muss gestehen, ich hätte viel lieber ein Buch über ein missglücktes Experiment gelesen als diese traurige Familientragödie.
Noch ein paar Worte zum Schluss
Teilweise mußte ich mich zwingen das Buch zu lesen. Bücher sind nun mal Geschmackssache und dieses Buch hat mir nicht gefallen, ich fand es nicht so spannend und der Schluss war einfach furchtbar.
Es ist nicht das Buch gewesen, dass ich gerne gelesen hätte.
Auch spielt der Autor zweimal mitten in der Handlung auf Geschichten aus seinen anderen Romanen (die ich nicht kenne) an und das nervt ein wenig.
Es ist kein schlechtes Buch, aber es ist nicht mein Buch und ich fand es nicht gut. Manchmal kann man bei Büchern wie bei manchen Filmen nicht genau sagen, warum man es nicht mag. Ich hatte einfach kein gutes Gefühl beim Lesen, ich war nicht von der Geschichte gefesselt oder habe mich über die sprachliche Ausdrucksweise des Autors gefreut. Nichts dergleichen.
Es ist nicht so als würde ich nur Blümchenliteratur lesen, mit schönem Happy End, nein eines meiner Lieblingsbücher ist "Schlafes Bruder" um mal ein Beispiel für ein Buch zu nennen ohne Happy End, aber es ist zwar traurig, aber ein gutes Buch. Dieses Buch ist dagegen einfach nicht gut.
Die Grundidee hätte ein spannendes und faszinierendes Buch zum Thema Erinnerungen gegeben. Man hätte grundlegende Fragen aufwerfen könne. Wer sind wir, wenn nicht die Summe unserer Erinnerungen? Was passiert wenn wir Teile unseres Lebens verlieren? Wie gesagt, hätte. Ist aber nicht.
Staatdessen erleben den Albtraum eines Mannes und eine beinahe unbegreifliche Familientragödie in der es keine Gewinner gibt.
Man kann es lesen. (was mir aber dann doch etwas schwer fiel) aber man muss es nicht gelesen haben. Oder kann es dann schnell wieder vergessen, um sich nicht von der zutiefst bedrückenen Stimmung anstecken zu lesen.
Das Buch erinnert an einen dunklen, kalten Regentag, wo man sich die Sonne her wünscht, die sich aber nicht blicken lassen will.
Vielen Dank für alle Kommentare und guten Bewertungen. Bitte Rechtschreibfehler zu entschuldigen, man übersieht immer ein paar Dinge.
69 Bewertungen, 20 Kommentare
-
05.06.2011, 12:50 Uhr von cleo1
Bewertung: sehr hilfreichBW folgt! Einen schönen Sonntag. LG cleo1
-
01.06.2011, 13:19 Uhr von anonym
Bewertung: besonders wertvollBW....Liebe Grüße Edith und Claus
-
07.01.2011, 10:29 Uhr von catmum68
Bewertung: besonders wertvollbesonders wertvoller Bericht, LG
-
31.12.2010, 21:15 Uhr von [email protected]
Bewertung: sehr hilfreichhave a happy new year !
-
28.12.2010, 14:22 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreichIch wünsche Dir einen guten Start ins Jahr 2011 .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
-
27.12.2010, 19:08 Uhr von Jennytammy
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße, Jenny
-
26.12.2010, 13:04 Uhr von XXLALF
Bewertung: sehr hilfreichund einen schönen 2. weihnachtsfeiertag
-
25.12.2010, 17:11 Uhr von mimaus
Bewertung: sehr hilfreichIch wünsche Dir wunderschöne Weihnachten! > Liebe Grüße von mimaus!
-
25.12.2010, 15:06 Uhr von trullilu
Bewertung: sehr hilfreichGrüße schickt dir trullilu !!!
-
25.12.2010, 12:50 Uhr von knoopiwahn
Bewertung: sehr hilfreichknoopiwahn wünscht frohe Weihnachten!
-
25.12.2010, 01:21 Uhr von Lale
Bewertung: besonders wertvollSchöne Feiertage ...
-
24.12.2010, 20:18 Uhr von feliciano2009
Bewertung: besonders wertvollinteressanter Bericht...bw
-
24.12.2010, 20:14 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichIch wünsche dir ein Frohes Fest und besinnliche Feiertage. GLG :)
-
24.12.2010, 17:39 Uhr von Lanch999
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht von dir. LG, Lanch999 Ich wünsche dir ein Frohes Fest und würd mich freuen wenn du mal bei meinen Berichten vorbeischnupperst! :D
-
24.12.2010, 17:30 Uhr von paula2
Bewertung: besonders wertvollliebe Grüße
-
24.12.2010, 16:29 Uhr von Frederica_20
Bewertung: sehr hilfreichMan liest sich! Liebe Grüße!
-
24.12.2010, 15:12 Uhr von tina08
Bewertung: besonders wertvollViele Grüße .... Tina
-
24.12.2010, 14:42 Uhr von rainbow90
Bewertung: besonders wertvollFrohes Fest! LG
-
24.12.2010, 14:30 Uhr von minasteini
Bewertung: besonders wertvollIch wünsche dir recht schöne und besinnliche Feiertage. LG Marina
-
24.12.2010, 14:25 Uhr von katjafranke
Bewertung: sehr hilfreichSchöne Feiertage. LG von der KATJA
Bewerten / Kommentar schreiben