Bialetti Moka Express 2 Testbericht

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ab 19,99
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Summe aller Bewertungen
  • Qualität & Verarbeitung:  durchschnittlich
  • Handhabung & Komfort:  gut
  • Reinigung:  schwierig
  • Design:  gut

Erfahrungsbericht von CoffeeAce

Espressokanne für starken Kaffee

4
  • Qualität & Verarbeitung:  durchschnittlich
  • Handhabung & Komfort:  gut
  • Reinigung:  schwierig
  • Design:  gut
  • Besitzen Sie das Produkt?:  ja

Pro:

günstiger Preis einfache Handhabung schnelle Zubereitung kleinerer Mengen Kaffees

Kontra:

Aufwand bei der Zubereitung Verarbeitung (Gusstechnisch bedingt)

Empfehlung:

Ja

Diese Alukannen sind vielen bekannt. Vom Aussehen zumindest. Die markante sechseckige Form, die schanke Taille und die spitze Nase: eine italienische Diva.

Was gibt es über diese Kanne zu schreiben? Lohnt sich der Aufwand. Ich denke schon. Denn so simpel die caffettierra, wie sie in Italien genannt wird, aussieht, so fein sind die Details.

**Hintergrund**
Von vielen wird die Bialetti Moka als Espressokocher genannt. Vielleicht, weil sie kleine Mengen Kaffee auf eine in Italien entwickelte Art und Weise herstellt. Und da Italien für uns in Deutschland als das Land des Espresso gilt, ist dies wohl synonymhaft verwendet worden. Aber der kleine Kaffeekocher stellt keinen Espresso her. Sondern er bereitet einen kräftigen Kaffee. Mehr nicht. Warum? Bei der Zubereitung von Espresso wird der Wasserdampf mit einem bestimmten Druck durch das verdichtete Kaffeemehl gepresst (typische Angaben sind 9 bar Druck, 92° C Wassertemperatur, Durchlaufzeit ca 25 Sekunden ...). So entsteht zum einen die Crema und zum anderen der kräftige Geschmack des typischen Espresso. Diesen Druck kann diese kleine Maschine nicht erzeugen.

In der Alukanne wird also kein Espresso gekocht, sondern ein Kaffee, den die Italiener Moka nennen. Nicht zu verwechseln mit dem arabischen Mokka, der wiederum anders hergestellt wird.

**Funktionsweise**
Kaffee kann unterschiedlich zubereitet werden. Die klassische Methode in Deutschland ist das Überbrühen des Kaffeepulvers mit heißem Wasser. Entweder mit einem Filteraufsatz, der das Kaffeemehl aufhält und das gefilterte Kaffee durchlässt. Oder mittels Kannenaufguss, bei dem das Pulver mit kochendem Wasser in einer Porzellankanne vermischt wird und nach einer kurzen Zeit, in der das Pulver im Wasser ziehen kann, dann durch ein Sieb in die Tassen gefüllt wird.

Der Espressokocher funktioniert etwas anders: Er funktioniert nach dem Steigrohrprinzip. Die Kanne besteht aus drei grundlegenden Bestandteilen. Einem Wasserbehälter, einem Kaffeepulverträger und der darauf aufgeschraubten Kanne. Zusammengeschraubt wird die Kanne mit Wasser befüllt auf eine Herdplatte gestellt (Gas, Strom, etc) und wenn sich das Wasser erhitzt steigt es durch die dünne Kanüle (Rohr) durch das Kaffeepulver hinauf in die noch leere Kanne und füllt diese mit dem so aufgebrühten Kaffee.

**Verwendung**
Die vorgestellte Caffettiera (wie die Espressokanne auch genannt wird) wird auseinander geschraubt. Das untere Teil wird bis zur Markierung mit Wasser gefüllt (die Markierung stellt das Sicherheitsventil dar, das nicht vom Wasser bedeckt sein darf). In den Trichtereinsatz wird das fein gemahlene Kaffeepulver gegeben. Achtung: das Pulver nicht verdichten, wie Sie es vielleicht von einer "echten" Espressomaschine gewohnt sind, da sonst das Wasser nicht mehr durchfließen kann und es so zu einer Verstopfung kommen kann. Das Pulver glatt streichen und den Einsatz auf den Wasserbehälter setzen.

Jetzt das Kannenoberteil fest aufschrauben. Dabei ist darauf zu achten, dass das Gewinde frei von Verunreinigungen ist. Drehen Sie das Kannenoberteil fest auf. Jetzt wird die Kanne auf die Kochstelle gestellt (Herdplatte) und erhitzt. Erst wenn ein deutliches Geräusch in der Art eines Zischens zu hören ist, ist die gesamte Wassermenge durchgelaufen und die Kanne kann vorsichtig von der Herdstelle genommen werden. Schalten Sie die Platte aus.
Jetzt kann der Kaffee in Tassen gegeben und getrunken werden.

**Reinigung**
Die Kannen sind aus Aluminium. Das leitet den Strom besser und schneller. Leider ist dieses Material aber nicht für die Spülmaschine geeignet. Lassen Sie die Kanne einfach komplett abkühlen, schrauben Sie sie dann auseinander und reinigen Sie die Teile unter fließendem Wasser. Spülmittel habe ich nie gebraucht und ich würde von dessen Gebrauch auch abraten.

**Erfahrungen**
So einfach das Prinzip dieser Kanne ist, so viel kann man aber auch falsch machen. Es bedarf schon einer gewissen Übung, bis alles harmonisiert. So spielt der Mahlgrad des Kaffees eine wichtige Rolle. Zu fein, kann es dazu kommen, dass das Wasser seinen Weg nur schwer durch das Pulver findet, zu grob, werden die Aromastoffe zu schlecht gelöst und der Kaffee schmeckt fade.

Die Erwärmung spielt eine Rolle. Wird zu schnell erhitzt, dann hat das Wasser keine Zeit, die Geschmackstoffe aus dem Pulver zu lösen, wird zu langsam erhitzt, steigt das Wasser nicht durch das Rohr.

Es ist ein Spiel der Abwägung aus Kaffeemahlgrad, -menge, Wassertemperatur und Durchlaufgeschwindigkeit.

Auch ist auf Sauberkeit zu achten, dass die Kanne gut schließt. Gerade am Schraubverschluss können Kaffeereste für undichte stellen sorgen, wo der Wasserdampf entweicht. Man sollte nicht vergessen, dass die Kanne unter einem Druck steht. Daher auch minutiös darauf achten, dass das Sicherheitsventil im unteren Wasserbehälter nicht unter Wasser steht. Denn sollte der Druck nicht wie vorgesehen durch das Steigrohr entweichen können, so sorgt das Sicherheitsventil dafür, dass die Kanne nicht explodiert, sonder der Druck über das Ventil entweicht.

Was mir bei den Aluminium Kannen aufgefallen ist: Der Grad der Verarbeitung differiert. Bei meiner Kanne war soweit alles ok. Doch habe ich beim Kauf einer dieser Kannen, die ich verschenken wollte, sowie bei der Kanne meines Bruders unsauberer Verarbeitungen gesehen, gerade an Kanten. Hier können Grate abstehen, die teilweise sehr scharf sind. Besonders zu beachten ist die Verarbeitung des Gewindes. Hier darf kein Fehler vorliegen, kein Grat stören. Denn wenn die Oberkanne nicht richtig sitzt kann es zu Verbrühungen kommen. Bei meiner Kanne geht der Deckel etwas schwer. Was ich allerdings dem Umstand zuschrieb, dass das hochsteigende Wasser nicht gleich den Deckel hebt :)

**Empfehlung**
Die Espressokanne ist ein Stück Kaffeegeschichte. Geeignet für Genießer, die mit Kaffee spielen möchten, um ihren persönlichen Geschmack zu finden. Esist keine Alternative für echte Espressomaschinen. Aber ein gute Alternative für Menschen die kleine starke Kaffees bevorzugen und dem Geschmack von Stempelkannenkaffee nicht so sehr favorisieren.

Es gehört eine ganze Menge Routine dazu, bis ein wunderbarer Kaffee aus der Kanne entsteht. Im Zusammenspiel mit selbstgemahlenem Kaffee (Mahlgrad circa #5) ist es eine weitere Möglichkeit Kaffee alternativ zuzubereiten und mit Aromen zu spielen.

**Infos zum Hersteller**
Meine Espressokanne kommt von Bialetti,(www.bialeti.it) der italienischen Firma, die in den 30er Jahren diese Art der Kaffeezubereitung entwickelte und die Kannen traditionell aus Aluminium herstellt. Mittlerweile gibt es unzählige Typen und Variationen, mit denen sich bis zu 18 Tassen Kaffee zubereiten lassen.

Ich habe meine Kanne im Internet für rund 20 Euro erstanden. Ein Preis, der sich lohnt, wenn ich bedenke wie robust die Kanne ist und wie "unzerstörbar" und pflegeleicht.

20 Bewertungen, 5 Kommentare

  • katjafranke

    25.08.2011, 19:59 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße von der KATJA

  • Nina1805

    25.08.2011, 17:58 Uhr von Nina1805
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und noch einen sonnigen Tag ;-)

  • cleo1

    25.08.2011, 17:12 Uhr von cleo1
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG cleo1

  • uhlig_simone@t-online.de

    25.08.2011, 17:10 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    würde mich sehr über deine gegenlesung freuen , liebe grüße v. simone

  • feliciano2009

    25.08.2011, 17:09 Uhr von feliciano2009
    Bewertung: sehr hilfreich

    hab ich auch...