Tron: Legacy (Blu-ray 3D) Testbericht
- Handlung:
- Anspruch:
- Unterhaltungswert:
- 3D-Effekte:
- Spannung:
- Action:
- Romantik:
- Humor:
Erfahrungsbericht von AChristoteles
Zurück im Cyberspace
Pro:
- Tricks und 3D Umsetzung - unterhält gut
Kontra:
- einige Schwächen in der Geschichte - in einigen Teilen etwas langatmig
Empfehlung:
Ja
Besieht man sich den Film heute, schmunzelt man natürlich ein wenig, da die damals revolutionäre Mischung aus Computeranimationen, Zeichentrick, Realfilm und futuristischem Dekor natürlich längst von Schnee von gestern ist und der Film dadurch eine charmant-naive Note enthält. Doch die Grundidee einer virtuellen Welt innerhalb von Datenkabel, Prozessoren und Mikrochips ist immer noch gut genug, so dass nach vielen Versuchen schließlich nach fast 30 Jahren die Fortsetzung "Tron: Legacy" im Kino läuft.
Handlung
1989 verschwindet der geniale Software-Programmierer Kevin Flynn spurlos, nachdem er der Welt angekündigt hat an einer technischen Revolution zu arbeiten, welche die Welt verändern wird. Seiner Firma ENCOM hat es dagegen nicht geschadet und stellt bis zum heutigen Tage die erfolgreichsten Betriebssysteme für Computer her. Von der philantropischen Idee von Kevin Flynn, das Ganze zum Wohle aller kostenlos zur Verfügung zu stellen, ist aber nicht viel geblieben. ENCOM ist eine rein profitorientierte Firma, die ein nur marginal erweitertes Betriebssystem gerne mal als neu verkauft (ein Schelm, wer jetzt eine böse Paralelle zu realen Software Giganten zieht).
Flynn's Sohn Sam hingegen verfolgt ganz andere Pläne: Ebenso wie sein Vater ein technisches Genie, hat er sich in ENCOMs Geschäftsgebäude geschlichen und das neue Betriebssystem ins Internet geladen. Am Abend erhält Sam Besuch von Flynn's altem Freund Alan Bradley. Dieser hat eine Nachricht auf seinem Pager, die scheinbar von Flynn's altem Büro aus seiner Spielhalle kommt. Sam weigert sich zunächst, doch neugierig sucht er schließlich die stillgelegte Spielhalle auf. Hinter dem Automat zum Spiel Tron findet er einen geheimen Gang, der zu einem mit kurioser Technik ausgestatteten Raum führt. Als Sam den alten Computer bedient öffnet sich das Portal zur virtuellen Welt.
Sam findet sich in einer digitalen Umgebung wieder, die der Realität in vielen Punkten frappierend ähnelt. In dieser Welt wird er mit einem Anzug ausgestattet ebenso wie mit einem Speicher-Diskus, auf dem all sein Wissen und seine Erfahrung gespeichert wird. Ehe Sam weiß, wie ihm geschieht muss er als Gladiator in einer Arena gegen andere Programme kämpfen. Da er überraschend siegt, wird der Herrscher über die virtuelle Welt, Clu - der seinem Vater in jungen Jahren frappierend ähnelt - zum Lichbike Rennen herausgefordert. Es sieht fast so aus, als würde er verlieren, als ihn in letzter Minute die hübsche Quorra rettet und sicher zu seinem Vater bringt.
Dieser erzählt ihm, dass das von ihm geschaffene Ebenbild Clu, aufgrund seiner Programmierung - "Erschaffe das perfekte System" - sich zum Diktator aufgeschwungen hat und mit eiserner Faust regiert. Auch Flynn's Freund, das Programm Tron, wurde von ihm versklavt. Der Grund für Clu's Machtergreifung lag unter anderem in den ISOS (Isomorphe Algorhytmen). Flynn hielt sie für die Perfektion, Clu jedoch ließ alle vernichten. Quorra ist die letzte ihrer Art. Flynn hat sich vor Clu die letzten 20 Jahre versteckt gehalten. Denn würde es Clu gelingen, seinen Diskus zu bekommen, könnte er durch das wieder geöffnete Portal in die reale Welt und wäre deren Untergang...
Kritik
"Tron" war 1982 in seiner Bildgewalt legendär, sein Nachfolger "Tron: Legacy" wollte dem natürlich nicht hinterherstehen. Und tatsächlich hat der Film in diesem Bereich ordentlich gepunktet. Das Ambiente ist düsterer, die Schnitte schneller, aber die virtuelle Realität ebenso faszinierend im Original. Das Trademarks des ersten Filmes - die Lichtrennen und die Diskuskämpfe - werden erneut angegriffen und perfektioniert. Das Rennen der Motorräder, die Diskuskämpfe im sich stets verändernden Raum, die Flucht auf Flugzeugen - alles technisch perfekt in Szene gesetzt. Klar, mag man anmerken, dass überall der glatte Schimmer der Animation zu sehen ist, aber hey: Wir befinden uns in einer bewusst virtuellen Welt. Da passt sowas auch zum Stil.
Ebenso wie bei "Avatar" funktioniert auch die 3D Umsetzung wunderbar. In den Szenen, welche in der Realität spielen, regiert allerdings noch 2D (wie ironisch). Ab dem Moment, in welcher sowohl Sam als auch der Zuschauer in die virtuelle Realität gezogen wird, setzt der 3D Effekt ein. Und der ist gewaltig: Hatten einige Vorgänger-Filme noch das Problem, eher wie ein Wackelbild zu wirken, glaubt man hier wirklich, die Elemente verlassen die Kinoleinwand. Durch das atemberaubende Design fühlt man sich dann wirklich wie in einer anderen Welt.
Eine großartige Geschichte hatte bereits der erste Teil nicht. Auch Teil Zwei ist kurz zusammengefasst: Böses Programm hält Flynn und Junior gefangen; Flynn und Junior versuchen zurück in die Realität zu gelangen um böses Programm abzuschalten. Die dünne Geschichte wäre nicht schlimm gewesen, ab dem Moment als jedoch die ISOs ins Spiel kommen erhält der Film eine Pseudo-Religion, die ihn schlauer wirken lassen will, als er ist. Den Plot hätte man sich sparen können, ohne dass der Film dadurch großartig verändert werden muss. Was mich zudem gestört hat, war die Tatsache dass ausgerechnet der Titelcharakter - Tron - kaum Auftritte im Film hat. Aber scheinbar wollte man nach Clu und Jeff Bridges nicht auch noch Tron und Bruce Boxleitner digital verjüngen (Ganz akzeptabel, auch wenn Clu noch immer sehr unreal aussieht).
Schauspielerisch gibts nichts zu beklagen. Garrett Hedlund als Sam gibt den jugendlichen Draufgänger wie einst sein "Vater" im ersten Teil; mit Olivia Wilde als Quorra hat man auch eine akzeptable Besetzung gefunden. Erfreulich natürlich, dass mit Jeff Bridges (mit wallendem Bart und grauem Haar fast an Gandalf erinnernd) sowie Bruce "Babylon 5" Boxleitner auch die Stars des ersten Teils mit dabei sind. Die Musik der Elektronik Formation Daft Punk passt erstaunlich gut und wechselt zwischen Keyboard-Teppichen und schnellen Beats mit stets guten Melodie-Ideen hin und her. Well done, auch wenn die Musik in einigen Szenen etwas störend im Vordergrund steht.
Filmdaten
Org.Titel: Tron Legacy
Regie: Joseph Kosinski
Soundtrack: Daft Punk
Laufzeit: ca. 127 Min.
FSK: 12
Besetzung
Jeff Bridges: Kevin Flynn/Clu
Garrett Hedlund: Sam Flynn
Bruce Boxleitner: Alan Bradley/Tron
Michael Sheen: Castor/Zuse
Olivia Wilde: Quorra
Beau Garrett: Siren Gem
Cillian Murphy: Ed Dillinger Jr.
Anis Cheurfa: Rinzler (Bad Tron)
Fazit
Die Story hat ihre Schwächen, aber an Bildgewalt und Action setzt "Tron: Legagy" ganz die Tradition seines Vorgängers fort. Beeindruckendes Popcorn-Kino mit Garrett Hedlund, Olivia Wilde und den Altstars Jeff Bridges und Bruce Boxleitner.
81 Bewertungen, 15 Kommentare
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06.05.2011, 13:23 Uhr von Teilsmit
Bewertung: sehr hilfreichJedem, wie´s ihm gefällt.
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29.04.2011, 10:47 Uhr von yeppton
Bewertung: sehr hilfreichsehr schoen berichtet, Mfg Markus
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08.02.2011, 22:59 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSchöne Grüsse, Talulah
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06.02.2011, 20:47 Uhr von hexi5
Bewertung: sehr hilfreichwünsch dir einen schönen Sonntag und einen guten Wochenstart.
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06.02.2011, 10:00 Uhr von mima007
Bewertung: sehr hilfreichViele Gruesse, mima007
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05.02.2011, 22:17 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichPrima beschrieben - GLG und ein wunderschönes Wochenende.
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05.02.2011, 20:14 Uhr von XXLALF
Bewertung: sehr hilfreichund ganz liebe wochenendgrüße
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05.02.2011, 20:07 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichWünsche einen schönen Abend
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05.02.2011, 19:43 Uhr von austin77
Bewertung: sehr hilfreichein guter Bericht. Ich freue mich über deine Gegenlesung. Liebe Grüße
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05.02.2011, 17:30 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichschönes wochenende lg. petra
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05.02.2011, 15:53 Uhr von [email protected]
Bewertung: sehr hilfreichein schönes wochenende, simone
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05.02.2011, 15:12 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSchwärmt unser Ältester von...:-)
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05.02.2011, 15:09 Uhr von katjafranke
Bewertung: sehr hilfreichEinen lieben Gruß, KATJA
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05.02.2011, 14:36 Uhr von 0Laggy0
Bewertung: sehr hilfreichSuper Berichtet! Gruss Laggy
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05.02.2011, 14:17 Uhr von Lale
Bewertung: besonders wertvollAllerbesten Gruß *~*
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