Paper Mario (Nintendo 3DS Spiel) Testbericht

Paper-mario-nintendo-3ds-spiel
ab 19,03
Auf yopi.de gelistet seit 08/2011
5 Sterne
(0)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Wochen
  • Suchtfaktor:  hoch
  • Spielanleitung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Silverdog

Leider nur halb geklebt!

4
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Wochen
  • Suchtfaktor:  hoch
  • Spielanleitung:  sehr gut
  • Altersbeschränkung:  ab 6 Jahren
  • Schwierigkeitsgrad:  Fortgeschrittene
  • Multiplayerfunktion:  nicht vorhanden

Pro:

Humorvolle Story, viele Sticker und Möglichkeiten, Nebenquests, viel Abwechslung

Kontra:

RPG-Elemente fehlen fast komplett, tote Städte

Empfehlung:

Ja

Gliederung


1. Vorwort
2. Story
3. Weltkarte
4. Gameplay
5. Kampf & Sticker
6. Steuerung
7. Personen und Dialoge
8. Präsentation
9. Fazit

1. Eine tolle Kombination, schon seit dem N64

Ich mag Rollenspiele, von daher ist The Legend of Zelda meine Lieblingsspielserie. Gleichzeitig mag ich aber auch neben Rollenspielen, einigen Simulationen und Point and Click Adventures auch eher einfach Jump‘n‘Runs. Dazu gehört, wer hätte es gedacht, gerade Mario und seine Freunde dazu, aber auch Sonic und Konsorten. Dem Mario Franchise gehören aber neben dem Mario Bros. Teil auch ein RPG und Party Teil. Zu beiden habe ich bereits geschrieben. Allerdings ist eine sehr interessante Kombination von Jump‘n‘Run und Rollenspiel bisher nahezu unerwähnt geblieben. Vor kurzem schrieb ich über Super Paper Mario, welches bestimmte Elemente neu definierte und das sogar sehr gut geglückt ist. Das gleiche versuchte Nintendo nocheinmal für den 3DS, dabei wurden Sticker in den Vordergrund gestellt und es sollten einige feststehende Elemente entfernt oder geändert werden. Dabei ging man nicht mehr von Super Paper Mario aus, sondern von deren klassischen Vorgängern.

Als Fan dieser Reihe führte für mich natürlich kein Weg daran vorbei und ich schob noch am Releasetag das Modul in meinen 3DS XL. Gespannt, was sich genau verändern würde und wie das Gameplay erneut revolutioniert werden sollte fing ich an zu spielen und habe bis heute mehr als ausgiebig alles getestet, um euch einen umfassenden Überblick zu bieten. Viel Spaß beim Lesen!

2. Es gibt keinen Alltag im Pilzkönigreich!

Im Pilzkönigreich ist immer etwas los. Entweder herrscht Aufruhr und Peach wird entführt, oder man feiert gerade eine Party oder veranstaltet Sportfestivals. Also immer Hektik und Trubel, aber natürlich darf auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Das Sternenfest aus Mario Galaxy stellt einen solchen Anlass dar und auch bei Paper Mario Sticker Star wurde ein neues Fest eingeführt und bietet Grundlage für Handlung.

Das Stickerfest steht an! Ihr wisst nicht was das ist? Mario anscheinend auch nicht, denn schließlich erklärt Peach als Moderatorin des besonderen Ereignis ihm die Bedeutung. Alle tausend Jahre kommt der Stickerkomet am Pilzkönigreich vorbei. Aber nicht nur bildlich gesprochen wie ein normaler Komet. Nein, er besucht sogar die Bewohner. Dementsprechend aufgeregt sind die Toads und auch Peach, bis schließlich der strahlende Stickerkomet erscheint und über einem Podest schwebt. Er gewährt alle Wünsche und ist so natürlich ein sehr begehrte Objekt. Wie ihr euch sicherlich alle schon denkt, taucht hier unser Lieblingsbösewicht auf. Niemand anderes als Bowser erscheint, schubst Prinzessin Peach weg und berührt den Stickerkomet. Damit erhält er alle Wünsche und uneingeschränkte Macht. Diese bezieht sich vor allem auf die 6 Royal Sticker, die besondere Mächte besitzen und einen großen Teil der Macht der Kometen ausmachen. Bowser verschwindet zusammen mit Peach, vorher jedoch bannt er mithilfe von einem speziellen Sicherheitsband die anwesenden Toads und wirbelt alles durcheinander.

Mario kommt kurz danach zu sich, jedoch sichtlich demoliert: Er ist zerknittert und zu einem kleinen Papierknäul verformt. Mit einigen Sprüngen nimmt unser Held wieder seine alte Form an und macht sich auf zum Abenteuer. Denn er hört eine Stimme, die ihn um Hilfe ruft. Nach einer kurzen Sache löst er den Sticker Kersti, eine kleine silberne Krone von einem Schild ab. Dankbar schaut sie sich das Geschehen an und entdeckt plötzlich ihn Mario den Bösewicht. Während sie sich lautstark über ihm beschwert, merkt sie gar nicht, wer der wirkliche Übeltäter war. Hier wird der typische humorvolle Charakter des Spieles klar. Kurz darauf beruhigt sich Kersti angesichts der Wahrheit wieder und weist Mario in die geheimnisvolle Kunst des Sticker-Klebens ein. Denn um Bowser aufzuhalten, muss Mario die verstreuten Royal Sticker einsammeln und deren Macht nutzen um Bowser ein für alle mal das Handwerk zu legen.

Die Story ist wie immer sehr gut gelungenen und ausführlich. Zwar besitzt sie keine Wendepunkte, was allerdings kein Problem darstellen sollte. Sie punktet viel mehr mit amüsanten Dialogen, Charakteren und Zwischenpunkten in der Story. Aber zu den einzelnen Personen im Pilzkönigreich werde ich später kommen. Außerdem ist die Story mit mehreren Videosequenzen, Entwicklungen und vielen verschiedenen Etappen ausgestattet und gewinnt so an Qualität und natürlich Humor.

3. Auch Mario braucht eine Karte

Im Gegensatz zu den früheren Ablegern der Paper Mario - Serie gibt es keine komplett fließende Gebietsübergänge. Stattdessen gibt es einzelne Gebietskomplexe. Verlässt man sie, erscheint man auf einer Karte. Sie ähnelt dem Turm mit den Weltentoren bei Super Paper Mario.

Meistens sind die Level linear verbunden und man schaltet das nächste Level mit dem Einsammeln des Sternes am Ende eines Gebietes ein. Dabei werden Story und Gameplay sehr gut eingeplant und das Gameplay wirkt dabei nicht linear, sondern komplett und vielfältig. Die insgesamt 6 Welten sind jeweils einem Thema zuzuordnen. So spielt mario-typisch die erste Welt in einer friedlichen und von Gras und Blumen bewachsenen Landschaft, die zweite Welt in der Wüste und so weiter. Am Ende jeder Welt erhält man einen Royal Sticker und wird dadurch nach und nach stärker um letztendlich Bowser besiegen zu können.

Bei Bedarf kann man jedes Level jederzeit neu spielen um Nebenquests zu erledigen oder etwas anderes noch zu suchen. Dabei werden Story-Elemente nicht mehr wiederholt, das Level bleibt allerdings komplett und wie zuvor spielbar. Teilweise eröffnen sich sogar im Nachhinein neue Wege durch spezielle Sticker, aber dazu später mehr.

4. Ein Heft voller Aufgaben und eine Welt voller Hindernisse

Das Gameplay erweist sich dabei als relativ abwechslungsreich, passt sich jedoch bis auf den sehr veränderten Kampf, den ich im nächsten Punkt beschreibe, sehr an die Vorgänger an. So gibt es meistens ein klares Ziel, jedoch gibt es auf dem Weg immer wieder Hindernisse. Diese lassen sich in vier Kategorien einteilen.

Die Jump‘n‘Run Hindernisse sind wohl die einfachsten und am schnellsten überwindbaren Hindernisse. So können einige Plattformen über einem tödlichen Meer aus Säure schweben oder man muss rotierenden Sägen ausweichen und in Zwischenräume flüchten. Diese Hindernisse prägen jede Umgebung und machen so auch das Gameplay ohne Kämpfe und Story immer wieder interessant. Allerdings fordern diese Hindernisse auch immer mehr die Reaktionen und die Ideen des Spielers, sodass hier nie Langeweile aufkommen wird.

Die Story-Hindernisse erweitern das Gameplay und nehmen vollends den verbliebenen linearen Charakter. Möchte man beispielsweise einfach nur ein Gebiet durchwandern, kann plötzlich etwas passieren und ein Hindernis entsteht. Beispielsweise klauen vier Shy Guys wichtige Gegenstände eines antiken Temepls, der daraufhin die Türe schließt. Fürs erste kein Vorrankommen, also muss man den Shy Guys schnell nachjagen. Dabei beschränken sich diese Ereignisse fast immer auf ein Level, eine größere Mission umfasst sogar eine ganze Welt und prägt die Story nachhaltig und bis zum Schluss.

Die Gegner-Hindernisse sind recht simpel zu erklären. Denn neben freundlichen Charakteren laufen außerhalb der Städte viele böse Gestalten herum. Angefangen bei dem normalen Gumba, bis hin zum exotischen Speer Shy Guy oder den besonderen Bossgegnern. Die Vielfalt und damit auch die Angriffsmuster der Gegner sind vielfältig und ebenso die möglichen Attacken. Dazu jetzt mehr.

Die Sticker-Hindernisse sind eine Besonderheit dieses Ablegers. So kann man „papirisieren“ und den aktuellen Schauplatz als Papierfläche vor sich legen. Dabei schwebt Mario mithilfe von Kerstis Magie und kann Sticker aufkleben oder aber auch falsche Sticker abnehmen und richtige ankleben oder ganz anders zu verwenden. Gerade durch die Möglichkeit an verschieden Stellen Sticker aufzukleben gewinnt das Spiel an Komplexizität. Allerdings ist störend, dass man teilweise nicht weiß, welchen Sticker man braucht. So kann man viele sticker verlieren, weil man sie aufklebt, sie aber in dem Fall nicht die richtigen sind. Gerade bei Ding-Stickern ist das sehr kompliziert. So kann man keine Wasserschlauch oder ein Holzbrett, sondern nur ein kleines Eis verwenden, um einen Vulkan abzukühlen. Das ist ärgerlich und irgendwie auch blöd.

Es gibt immer wieder einige kurze Nebenquests. So kann man dem weinenden Toad ganz zu Beginn im späteren Verlauf Feuer- und Eisblumen aufkleben, da sie zerstört wurden. Der weinende Toad beruhigt sich dann und rennt aufgeregt umher und kümmert sich um seine neuen Pflanzen. Diese spendieren dann deutlich mehr und bessere Sticker als vorher. Auch bei anderen Nebenquests bekommt man solche Belohnungen, im Zweifelsfall sogar HP+-Sticker, die insgesamt 5 Kraftpunkte hinzufügen.

5. Der Kampf mit den Stickern

Das Kampfsystem wurde grundlegend verändert und komplett neu gestaltet. So wird das Level-System, welches auch bei der RPG-Serie genutzt wird, leider komplett abgeschafft. Das finde ich sehr schade, da es doch ein wichtiger Bestandteil ist. Zudem wird man so belohnt einen Gegner zu besiegen und bezieht sich dann auf unterschiedliche Werte. Egal ob Verteidigung, Angriff etc. bei der RPG - Reihe, oder etwa den Kraftpunkten oder Blumenpunkten in der Paper-Serie. Eine Steiergung der Lebenspunkte ist allerdings weiterhin möglich, allerdings werden diese Steigerungen anders vergeben. Entweder erhält man sie automatisch als Belohnung eines besonderen Nebenquest oder man erlangt sie als standardmäßige Belohnung während der Story.

Gekämpft wird außerdem nicht mehr mit Items und Attacken, sondern mit Stickern. Somit hat man eigentlich nur noch Items, die bei Benutzung auch verbraucht werden. Man sammelt sie im Stickeralbum, wobei man nur eine gewisse Kapazität hat. Mit jedem Royal Sticker kommt eine Seite hinzu, ansonsten ist Schluss beim Füllen aller Seiten. Die Sticker kann man sich kaufen, als Belohnung erhalten oder einfach finden. Den dank des Sticker Festes findet man Sticker überall, jedoch ab der zweiten Spielhälfte nur sehr selten. Das Kampfsystem ist dabei rundenbasiert und man kommt in den Kampfmodus automatisch beim Kontakt mit dem Gegner.

Die Art der Sticker ist ebenfalls grundverschieden, insgesamt gibt es fast 200 Stück. Dabei muss man allerdings wieder unterscheiden. Jeder Sticker weist besondere Vorteile, Fähigkeiten und Aktionen auf. Die meisten mächtigen Sticker sind größer als normale, sodass sie mehr Platz wegnehmen, allerdings auch mehr leisten können.

Die „Ding-Sticker“ sind nämlich etwas besonderes. Findet man einen Gegenstand, von denen es im Pilzkönigreich so einige gibt, kann man ihn in einen Sticker umwandeln lassen. Teilweise benötigt man solche Sticker in Kämpfen oder auch um spezielle Wege freizuschalten. Dabei kommen die Dinge allerdings nicht aus dem Mario-Universum, sondern direkt von uns. Angefangen bei Scheren, über Staubsaugern bis hin zum Gartenschlauch und Bowlingkugel. Diese Sticker sind aber unabhängig von ihrer Funktion immer sehr mächtig, allerdings sind sie nach dem Verbrauchen verschwunden und man muss den Gegenstand neu finden. Nach einem Drittel des Spieles kann man auf einer Art Schwarzmarkt bereits gefundene Gegenstände gegen einen hohen Preis erneut kaufen, wenn man beispielsweise nicht mehr weiß, wo die Posaune liegt. Oder man sehr lange bräuchte, um sie wieder zu finden.

Die normalen Sticker sind dabei mindestens genau so vielfältig. Angefangen bei dem simplen Sprung und dem Hammerschlag bis hin zum „Infinity Jump“ ( engl. unendlich). Dabei gibt es Stickerfamilien, so gibt es verschiedene Arten der Sprünge und Hammerschläge. So gibt es jeweils einen unendlichen Hammerschlag und Sprung, einen Feuer- oder Eis- Hammerschlag und so weiter. Daneben gibt es aber auch Items wie Feuer- und Eisblumen oder auch Pilze. INteressanter sind die Gegnersticker. Besiegt man einen Shy Guy in der Wüste, so kann man seine Sombrero erhalten und als Wurfgeschoss verwenden. Oder bei fliegenden Gumbas einen Waschbärschwanz zum abwehren gegnerischer Attacken.

Viele Sticker lassen sich auch kaufen, nach einiger Zeit schaltet man dann auch die unterschiedlichen Stärken frei. Denn neben normalen Stickern gibt es auch die stärkeren Platin- und Regenbogen-Sticker. Schließlich kommt das ganze noch einmal in groß und ein abschließender in riesig dazu. Diese Abstufung gibt es bei den meisten Stickern, nicht aber bei den Gegnerstickern.

Man schaltet relativ schnell ein Museum frei, in dem man alle Sticker einmal aufkleben und sammeln kann. Das ist viel Arbeit jeden Sticker einmal zu finden, den gerade die „Dinge“ sind sehr gut versteckte und die großen rebogenfarbenen Sticker ebenfalls. Die Münzen findet eman teilweise, hauptsächlich bekommt man sie aber durch das Besiegen von Gegnern oder dem Verkaufen eigener Sticker. Denn wenn das Stickeralbum voll ist, kann man nur noch Sticker tauschen oder muss welche verkaufen. Wenn man wertvolle Sticker findet, kann das ziemlich ärgerlich sein.

Beim Kämpfen kommt es aber nicht nur auf die vielen Sticker an, sondern auch auf das Timing, was üblich für die Mario Paper und Mario RPG-Reihe ist. So muss man im entscheidenden Moment A drücken um dem Angriff die maximale Wirkung zu verleihen. Holt Mario beispielsweise mit dem Hammer aus, muss man so sät wie möglich A drücken, allerding früh genug, damit ihm der Hammer nicht aus der Hand fällt. Mit den Verteidigungsaktionen kann man sich Ducken und so im richtigem Moment fast die Hälfte des Schadens umgehen.

Zusätzlich gibt es noch ein Roulette, welches sich ebenfalls gegen ein bisschen Geld aktivieren lässt. Maximal einmal pro Runde ist das möglich, allerdings steigert sich der Preis danach. Und da man auf die Sticker angewiesen ist, braucht man immer genug Geld um sich neue zu kaufen. Beim Roulette kann man drei drehende Scheiben anhalten. Hat man zwei oder drei richtige, so wird deren Effekt freigesetzt. Gegen deutlich mehr Geld kann man sogar aktivieren, dass die ersten beiden automatisch gleich sind. Dabei gibt es den heilenden Pilz, einen Münzenregen, aber auch einen giftigen Pilz. Außerdem schalten man bei zwei gleichen einen und bei drei gleichen zwei zusätzliche Stickerplätze frei. So kann man in der nächsten Runde gleich zwei oder drei Sticker einsetzen, was gerade bei Bossgegnern einen großen Vorteil ausmacht.

6. Intuitiv und nur eine Berührung entfernt - Die Steuerung

Während des Spielens befindet sich die Umgebung auf dem Topscreen und ist natürlich dreidimensionale, zum technischen allerdings erst später mehr. Auf dem Touchscreen befindet sich das Stickeralbum. Die Sticker kann man nicht selber sortieren, allerdings mit einer speziellen Funktion so ordnen, das Sticker gleicher Art hintereinander liegen und auch in die entsprechenden „Familien“ sortiert werden. Das gute daran ist, dass kein Platz durch große Sticker verloren geht.

Die Aktionen, die Mario zur Verfügung stehen sind allerdings recht begrenzt. Er kann per Knopfdruck springen und „papirisieren“. Außerdem kann man noch seinen Hammer schwingen, um verschiedene Mechanismen zu aktivieren. Dabei liegt eben der Fokus auf der verschiedenen Möglichkeiten und Mechanismen, beispielsweise fleischfressende Pflanzen, die man an den Wurzeln schlagen kann, damit sie kurz anhalten. Jetzt muss man schnell hochlaufen und springen um über die kurz ungefährliche Pflanze zu kommen.

Besondere Fähigkeiten wie beispielsweise die Brüder-Moves in Mario-RPG oder die Papier-Fähigkeiten aus Mario Paper und das Äonentor fallen leider komplett raus. Ebenfalls die Partner oder Pixxels mit ihren vielen verschiedenen Fähigkeiten fallen komplett raus, sodass das Spiel in der Hinsicht leider sehr flach ist.

7. Absolute Stille - Wo sind nur die Toads hin?

Die Vorgänger zeichnen sich durch skurrile und seltsame Charaktere aus. So kann ein abenteuerlustiger Toad, ein schüchterner Koopa oder ein freundlichen, pinkes Bob-omb für die ein oder andere lustige Unterhaltung sorgen. Das alles fällt leider komplett weg. Denn größere Städte findet man so gut wie gar nicht, nur eine Hauptstadt, in der man alles mögliche besorgen muss. Dort findet man allerdings fast nur Toads, die allerdings keine wirkliche Hintergrundgeschichte oder etwas spezielles zu sagen haben. Sehr schade, wo doch gerade das den Humor ausgemacht hat.

Auch im weiteren Verlauf trifft man eigentlich nur auf Gegner und recht selten auf den ein oder anderen Charakter. Und selbst dann haben diese nur recht wenig Persönlichkeit und meistens nur eine praktische Dimension. Außerdem gibt es dann sowieso durchgehend fast nur Toads, die sehr kurze Dialoge führen und eben einen praktischen Nutzen besitzen.

Die wenigen Dialoge, die es allerdings gibt sind humorvoll und lustig und enthalten auch viele gute Ideen. Leider wurde das nicht weitergeführt und kommt wirklich nur selten vor. Und irgendwie macht es das Spiel unvollständig. Denn einfach so herumzulaufen, Rätsel lösen und die Story... Es fehlt das lustige, lebendige Treiben. Dadurch verliert das Spiel sehr viel an Potential und ist für mich kein wirkliches Paper Mario, so ohne wirkliche RPG-Elemente.

8. Papier muss nicht zweidimensional sein

Das Spielgeschehen ist komplett dreidimensional, da der Touchscreen vom Stickeralbum belegt wird. Die Schauplätze und nicht zuletzt die Weltkarte sind detailliert gestaltet worden. Außerdem ist alles lebendig und es läuft hier ein Gumba herum, da raschelt es im Gebüsch und weiter hinten läuft ein Toad herum. Was an Städten fehlt wird durch diese vielen kleinen Details wieder wett gemacht. Auch das papirisieren, bei dem der Topscreen als Stück Papier umkippt und man mit Mario drüber schwebt ist sehr eindrucksvoll gemacht. Natürlich ist der Stil dabei nicht realistisch, sondern typisch für ein mario Spiel. Außerdem wird durch entsprechende Umrisse die Papieroptik und das Prinzip der Sticker klar, schließlich kann man mit böser Magie auch Toads irgendwo aufkleben.

Der Soundtrack hebt sich von den Vorgängern ab. So kommen teilweise auch Jazz-Titel vor und laufen beispielsweise während man in der Hauptstadt herumläuft. Insgesamt ist der Soundtrack abwechslungsreich und an die jeweilige Umgebung angepasst. Auch die Geräusche und Ausrufe der verschiedenen Charakter (hauptsächlich Toads) sind dabei sehr gut gelungenen. Eine Sprachausgabe gibt es wie immer nicht, allerdings schafft es Mario sich auch ohne Sprache verständlich auszudrücken und bei Kersti oder den Toads vermisst man wie üblich nichts.

Die Spielumgebung und der Umfang sind sehr großzügig. Um wirklich alle Sticker zu sammeln kann man gerne 30 Stunden verbrauchen, ein normales Durchspielen dauert je nach Nebenquests etwa 20 Stunden. Dabei ist nicht nur der Umfang, sondern auch die Welt umfangreich. Immer wieder neue Umgebungen, Einfälle und Mechanismen begegnen Mario und Kersti, sodass das Spiel bis zum Schluss hin aus der Sicht abwechslungsreich und sehr gut bleibt.

Die Spielschwierigkeit ist insgesamt bis zum letzten Drittel relativ einfach, was teilweise stört. Allerdings zieht es im letzten Drittel stark an und der Endkampf gegen Bowser ist dabei verdammt schwer. Eigentlich schade, so ein unausgewogenes Spiel zu haben. Zwar können Anfänger so besser einsteigen, allerdings sollten sie dann gegen Ende größere Probleme haben. Und für Profis und Fortgeschrittene wird erst das letzte Drittel und der Endkampf wirklich fordernd. Allerdings sind die „Dinge“ und besonderen Sticker immer sehr gut versteckt, manchmal muss man lange suchen oder bestimmte Sticker kombinieren, sodass hier die eigentliche Spielschwierigkeit liegt. Und diese Kombination aus beidem ist insgesamt gut gelungen.

9. Fazit

Das Spiel bietet immer noch viel Abwechslung, Humor und eine gute Story. Auch die verschiedenen Nebenquests und Stickerrätsel machen das Spiel mit seiner neuen Art besonders. Allerdings vermisst man die Dialoge, einige RPG-Elemente oder auch die Partner, die Mario neue Fähigkeiten verliehen haben. Denn irgendwie wirkt das Spiel für ein Paper Mario unvollständig. Dabei bleibt aber auch dieser Teil technisch auf hohem Niveau und auch Schwierigkeit und Umfang sind gut gelungen. Warum man diese massive Einschränkung des Gameplays und Abschaffung der vielen verschiedenen Charaktere und Dialoge durchführen musste, ist mir dabei ein Rätsel. Das Spiel bekommt von mir 4 Sterne, da selbst dieses nicht wirklich perfekte Grundgerüst dafür toll umgesetzt wurde. Nächstes Mal aber bitte ein vernünftiges Paper Mario!

Übrigens kann ich an dieser Stelle aus den Gründen eher zu einem früheren Paper Mario für Wii, Gamecube oder N64 raten. Alternativ gibt es auch die RPG-Reihe, über die ihr auch von mir einzelne Erfahrungsberichte findet.

19 Bewertungen, 7 Kommentare

  • Haustierhalterin

    24.09.2013, 20:09 Uhr von Haustierhalterin
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich lese gegen - Du auch? :)

  • Juri1877

    25.08.2013, 22:40 Uhr von Juri1877
    Bewertung: sehr hilfreich

    Fotos bis 4 MB kann man inzwischen auch hier einstellen

  • anonym

    22.08.2013, 09:19 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    Prima vorgestellt. Über eine Gegenelsung würde ich mich freuen =)

  • katjafranke

    21.08.2013, 18:39 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße KATJA

  • Lale

    21.08.2013, 18:26 Uhr von Lale
    Bewertung: besonders wertvoll

    Allerbesten Gruß *~+

  • monagirl

    21.08.2013, 18:24 Uhr von monagirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Mona lässt dir liebe Grüße da

  • mausi1972

    21.08.2013, 11:06 Uhr von mausi1972
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele liebe Grüße von der Marion.