Cargo (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von LilithIbi
"Schließ die Tür, mach die Augen zu und schlaf sofort ein".
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Was macht man, wenn man geschätzte 40 ungesehene DVDs, in etwa die gleiche Menge an noch nicht beachteten Büchern zu hause stapelt und sich eigentlich um zig Dinge kümmern müsste?
Richtig: man geht in eine Videothek und stöbert nach Gebrauchtartikeln. Wenn's jene in ner Metallbox gibt, ist's doch gleich noch mal viel schöner.
Wesentlich mehr positives gibt es zu dem 88minütigen
==“Cargo“==
an für sich nicht zu sagen.
Bezahlt habe ich in diesem Fall 4,99€ und mit einer Zeitspanne in meinem Leben, die sich gefühlt auf etwaige 3 Stunden ausdehnte.
Die auf der DVD-Rückseite beschriebene Story klang packend, überaus spannend und gewissermaßen klaustrophobisch ~ dass (auch) in diesem Fall jedoch allzu dick aufgetragen und überdies (erneut) die komplette Handlung wiedergegeben wurde, konnte ich naturgemäß nicht ahnen.
Tatsächlich lässt sich das Wesentliche auf wenige Worte reduzieren: Chris (Daniel Brühl) klaut auf einem afrikanischen Markt ein Armband, wird ertappt, flüchtet vor der Polizei und versteckt sich schließlich als blinder Passagier auf der „Gull“, wo er sich auf recht dümmliche Weise ertappen lässt. Der Kapitän (Peter Mullen) beschließt, Chris an Bord zu dulden und verdonnert ihn zur Küchenarbeit. Ein kleiner Hinweis für den Filmgucker, dass mit der zugewiesenen Kabine Nr. 9 irgendetwas buhu-iges verbunden sein muss, überdies Vogelfreund Hermann (Gary Lewis) einen an der Waffel haben muss... und schon befindet dieser sich im Tal der gefühlten Ewigkeiten.
Stoisch die Anweisung
„Noch 7 Tage. Kopf runter, Maul halten“
seitens des Küchenchefs Baptist (Louis Tosar) ignorierend, manövriert sich Chris immer mehr ins gesellschaftliche Abseits. Sofern man in diesem Film überhaupt von solcherlei sprechen kann. Soll heißen: wirklich sympathisch ist hier niemand, so dass es fürwahr schwerfällt, mitzufiebern oder gar um einen der Protagonisten zu bangen. Einzig und allein der Kapitän schafft es, aus der grauen, zum Teil desinteressiert wirkenden Masse hin und wieder hervorzustechen und ein wenig Tiefe zu suggerieren. Der Umstand, dass Daniel Brühl als angeblich geschockter Jungspund viel zu oft so ausschaut, als müsste er sich ob der dargebotenen Unsinnigkeiten das Grinsen verkneifen, macht das Ganze logischerweise nicht besser.
Allzu viel erscheint nicht nur unlogisch, sondern darüber hinaus absolut überflüssig und eher improvisiert als anhand eines Drehbuches geschauspielert. Etliche Dialoge machen für mich persönlich keinen Sinn; während ich überdies die ganze Zeit darauf wartete, dass das suggerierte „grauenhafte Geheimnis“, von dem die Filmbeschreibung sprach, endlich mal ans Tageslicht befördert werden würde. Dass damit ausschließlich der Usus gemeint war, blinde http://www.yopi.de/index.php?name_index=prd_5333617-reviewwriting&activate_form=1#Passagiere gnadenlos über Bord zu werfen... damit hatte ich offen gestanden nicht gerechnet. Natürlich ist das nicht die feine Art, aber wenn man als Zuschauer davon ausgeht, es würde „noch mehr“ passieren.. dann ist das durchaus fatal.
Mag sein, dass Regisseur Clive Gordon durchaus eine grundsolide Idee für den unscheinbaren Thriller innetrug ~ tragischerweise will „Cargo“ jedoch an keiner einzigen Stelle aus sich heraus. Allzu gerne würde ich etwas über die erschaffene Atmosphäre offenbaren... nur leider stellt „Cargo“ die einzig mir bekannte Veröffentlichung dar, die nicht mal eine hat.
Stattdessen erzielt das Machwerk in mir ein durchgängiges „Höh?“ ~ und das, Freunde der Filmverweigerung.... das hatten wir immerhin schon lange nicht mehr.
==Summa summarum==
gibt es über „Cargo“ erstaunlich wenig zu sagen; nicht mal zu beanstanden findet man viel ~ kein Wunder, es passiert ja auch nichts.
Kleines Schmankerl durchaus, etliche Papageien bewundern zu dürfen und bis zuletzt nicht wirklich verstehen zu können, was mit vereinzelten Personen überhaupt geschehen ist. Die einzige überraschende Wendung ereignet sich zum Filmausgang hin ~ nur doof, dass die Weiterung dieser absolut unglaubwürdig erscheint.
Wer sich für DVD-Extras begeistert, kann sich in diesem Fall die beiden Originaltrailer, eine Bildergalerie sowie ein making of ansehen. Ich persönlich wage allerdings zu behaupten, dass fast ein jeder nach diesem fraglichen Filmgenuss derartig ermüdet sein wird, dass er sämtliche potentielle Schlafstörungen wie durch ein Wunder überwunden hat.
Die FSK12 Freigabe lehnt sich meiner Vermutung nach vorrangig an ein drolliges Masturbationsszenchen sowie einem einzigen sichtbaren Gewaltvorgang an' ~ auf psychologischer Ebene fischt der Mist derartig im Trüben, so dass nicht einmal analysesüchtige Hobbytherapeuten etwas für ihren zu bekritzelnden Block zu tun hätten.
Ergo des Ergos: das eingangs immer wieder gelangweilt geäußerte Sätzchen „Stell ja keine Fragen“ gilt quasi als Leitmotiv für den Zuschauer.
Waisenststernchen, keine Empfehlung.
37 Bewertungen, 6 Kommentare
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19.12.2011, 19:40 Uhr von austin77
Bewertung: sehr hilfreichsh... würde mich sehr über deine Gegenlesung freuen. lg
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19.12.2011, 18:11 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichwünsche dir einen guten wochenstart lg. petra
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19.12.2011, 15:59 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichLg und eine schöne Vorweihnachtzeit..
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19.12.2011, 13:45 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichGrüße aus dem Schbg. - Land
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19.12.2011, 13:33 Uhr von Miraculix1967
Bewertung: sehr hilfreichWWW = Wunderschöne Wochenstarts-Wünsche! LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967
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19.12.2011, 13:15 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLG und einen schönen Wochenstart.
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