Promax CT-D378W Testbericht

Für einen Zweirad-Ganzjahresfahrer gibt es eine Winterpause eigentlich ja gar nicht und dennoch wurde die kalte Jahreszeit mal wieder genutzt, um sowohl Motorrad als auch die pharaonischen Drahtesel ein wenig auf Vordermann zu bringen - etwas weniger fährt man ja dann doch. Wenn's draußen friert, ist man in der Garage dann sicherlich bastelnd besser aufgehoben, als radelnd unter freiem Himmel. Unter anderem haben die Bremsbeläge sämtlicher Fahrräder über die im letzten Jahr mannigfaltig abgespulten Kilometer mächtig gelitten und mussten samt und sonders ausgetauscht werden. Für das herrscherliche Kalkhoff-Gefährt mussten Cartridges her, da die Shimano Deore XT V-Brakes bzw. deren Bremsschuhe über wechselbare Beläge verfügen. Sehr praktisch.

Da der Markt ein recht üppiges Angebot geeigneter Austauschklötze bereit hält, war der Gang zum Radladen des Vertrauens angesagt. Die originalen Shimano-Blöcke haben zwar zur Zufriedenheit funktioniert, doch fragen koscht ja nix, ob's nicht vielleicht was Besseres gibt. Vor allem für Vielfahrer wie mich, die auch bei ausgesprochenem Scheißwetter mit dem Bike unterwegs sind. Zudem sind die Originalteile - schon allein ob des berühmten Namens - auch kein Sonderangebot. Der Freundliche empfahl die dreiteiligen wie -farbigen 72 mm Cartridges, welche einerseits von "ProMax" als CT-D378W oder baugleich von "Point" (sozusagen als Generika) angeboten werden. Kostenpunkt: Knapp 6 Euro für das Pärchen. Inklusive neuer Splinte.

Es versteht sich fast von selbst, dass die Cartridges eine festgelegte Laufrichtung haben und dementsprechend richtig herum in den Bremsschuh eingesetzt werden müssen - sofern man nicht zur fertig bestückten Komplettvariante greift. Auf der sorgt der Aufdruck "Front" für Klarheit, wie herum richtig ist. In beiden Fällen ist die Montage im Prinzip recht simpel, setzt aber gewisse Schrauberkenntnisse voraus bzw. erfordert nach Anbringung ein geschicktes Händchen bei der Ausrichtung und Abstandseinstellung der Klötze, die nach kurzer Einfahrperiode vorgenommen respektive meist noch einmal etwas korrigiert werden muss.

Die Teilung und Form der Beläge hat durchaus einen tieferen Sinn und ist nicht nur ein optischer Gag. Die drei unterschiedlich gestalteten Abschnitte haben ganz verschiedene Aufgabenbereiche zu bewältigen - zusätzlich zum eigentlichen Hauptaufgabengebiet den Drahtesel zu verlangsamen, natürlich. Das grüne Segment ist pfeilförmig sowie etwas weicher und hält die (Alu-)Felge sauber, der schwarze, gobstollige Mittelteil hat den höchsten Anpressdruck und verzögert am effektivsten, während die nachgeschaltete rote, feiner gegliederte, Zone etwaiges Bremsquietschen unterbindet. Diese Kombination haut in der Praxis exzellent hin.

Kurz & Bündig

Je nach anliegender Zugkraft am Hebel geben sich die Bremsen ordentlich giftig, sind aber stets feinfühlig dosier- wie berechenbar. Dabei spielt es kaum eine Rolle ob die Verhältnisse trocken, nass, warm oder gar winterlich kalt sind. Die dreiteiligen Bremsbeläge machen im alltäglichen Gebrauch eine sehr gute Figur - auch was die Geräuschentwicklung angeht. Bislang zeigt sich der Verschleiß ebenfalls im normalen Rahmen und steht den Originalen zumindest nicht nach, die immerhin rund 1000 km bei Wind und Wetter geschafft haben. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, werden die schicken ProMax-Klötze beim nächsten fälligen Austausch wieder den Zuschlag erhalten. Daumen hoch.