BASE Lutea 2 Testbericht

Mit dem BASE Lutea 2 kam mir mein erstes Smartphone ins Haus, da die Mögllichkeiten, die mir damit offenstanden, mich mittlerweile doch etwas verführt hatten. Dazu gab es im örtlichen BASE-Shop ein nicht schlechtes Angebot, weshalb ich entschloss, mir eben jenes Smartphone zuzulegen. Anfängliche Begeisterung wich aber bald dem unsicheren Gefühl, ein nicht ganz astreines Smartphone zu besitzen. Denn man muss klar sagen: es weist ein paar Mängel und doofe Fehler aus, die mich oft etwas nerven.

Die technischen Aspekte, Vorzüge und sontigen Funktionen kann ja jeder selbst nachlesen. Ich versuche im Folgenden vor allem, meiner Meinung nach störende Dinge darzulegen und besonders gelungene Aspekte aufzuzeigen.


Kritik 1 - Das Design

Das Smartphone ist ziemlich groß und etwas klobig - wobei das nichteinmal einen großen Unterschied zu anderen Vertretern seiner Klasse darstellt. Jedoch ist die Außenhülle aus Hartplastik, auf der man erstens wirklich jeden Fingerabdruck wiederfindet und die zweitens vor allem beim Telefonieren unangenehm in der Hand liegt. Vor allem eine Nahtstelle schneidet oft leicht in den Daumen und den Handballen.

Dazu ist es fast zu groß für die Hosentasche. Selbst wenn man es in die Hose bekommt, spannt es doch sehr beim Sitzen (sofern man es nicht irgendwie seitlich platzieren kann). Zwar ist dies nötig wegen des großen und sehr guten Displays, aber bisweilen stört es eben auch.


Kritik 2 - Der Touchscreen

Logisch ist, dass man auch hier Fingerbadrücke en masse sieht - aber dazu ist der Touchscreen ja auch da. Störender ist, dass es hin und wieder vorkommt, dass er leicht ungenau oder gar nicht reagiert. Da er außerdem nicht auf Druck, sondern ein elektromagnetisches Feld reagiert, kann man ihn weder mit Stiften bedienen, noch wenn man Handschuhe trägt.


Kritik 3 - Der Akku

Natürlich kommt es bei der Akkulaufzeit auch auf den Gebrauch des Smartphones an. Aber selbst, wenn das Internet zwar läuft, aber nicht aktiv durch Apps genutzt wird, entleert sich der Akku gerne in weniger als einem Tag. Zwar ist er schnell aufgeladen und wieder einsatzbereit. Nur steht eben nicht immer ein Ladegerät zur Verfügung. Ein Akku mit etwas längerer Laufzeit wäre sicherlich angemessen gewesen.


Kritik 4 - Das Betriebssystem

Nach dem, was ich so gehört habe, soll das Android-System ja zu den besseren gehören. Tatsächlich habe ich kaum Probleme damit, es ist schnell und meist zuverlässig. Nur hin und wieder - eigentlich sogar relativ oft - passiert es, dass sich alles aufhängt. Das kommt oft völlig unvorhergesehen und plötzlich, ohne dass das Telefon hätte überlastet sein können. Hier wäre etwas mehr Stabilität sinnvoll gewesen.


Sonstige Kritikpunkte

Da das Smartphone auf Berührung reagiert, ist es ja nachvollziehbar, dass während eines Telefonats der Touchscreen gesperrt wird - man könnte ihn ja versehentlich mit der Wange reizen. Leider kommen dabei bei 2 Situationen unangenehme Dinge hervor.

Erstens lässt sich die Mailbox dadurch nur im Lautsprech-Modus abhören. Die ersten Monate bin ich wirklich daran verzweifelt: ich wollte meine Mailbox abhören - also habe ich die Nummer angerufen und wurde aufgefordert, die "1" einzugeben, um fortzufahren. Man kann es sich denken: der Display war gesperrt, es war unmöglich, die "1" zu drücken. Ich konnte meine Mailbox nie abhören.
Später fand ich zwar heraus, dass man das Problem umgehen kann, wenn man das Gespräch im Lausprecher-Modus führt (da dann der Touchscreen noch bedianbar ist); eine optimale Lösung ist das jedoch auch nicht.

Außerdem ist durch die Display-Sperre bei einem Anruf bedingt, dass man standardmäßig nicht einfach auflegen kann, wenn der Partner nicht abhebt. Zwar kann man dies durch eine simple Einstellung beheben, doch diese ist so gut versteckt und aufgrund einer ungeschickten Fehlers im System nicht wirklich erkenntlich, dass ich von alleine nie darauf gekommen wäre. Wochenlang beendete ich Gespräche damit, den Akku herauszunehmen, was weder eine elegante noch eine unschädliche Lösung war. Nun kann ich es zwar mit dem Aus-Ein-Knopf beenden, aber das muss man ersteinmal herausfinden.

Ebenfalls störend finde ich die enorme Hitze, die das Smartphone erzeugt. 36° im Ruhezustand sind keine Seltenheit, aber besonders bei Nutzung des Internets und - in meinen Augen schlimmer - beim Aufladen erhitzt es sich um einiges stärker. Die Angst, dass dadurch etwas kaputtgehen könnte, ist bei mir ständig vorhanden. Bzw. die Sorge, dass bereits etwas kaputt ist. Und gerade, wenn es an die Steckdose angeschlossen ist, sorge ich mich natürlich, ob es nicht zu einem Kabelbrand kommen könnte.

Noch ein kleiner Kritikpunkt zuletzt: der Telefonspeicher ist etwas gering, sodass bereits nach einigen Updates und neuen Apps das Problem auftaucht, nichts neues mehr herunterzuladen oder aktualisieren zu können. Man kann zwar die neuen Apps auf die SD-Karte übertragen, das Grundproblem löst das jedoch auch nicht.


Sonstiges

Nun, so negativ es sich aber auch anhört: im Großen und Ganzen kann man nicht unbedingt meckern. Denn der Rest ist doch ganz gut und die beschriebenen Kritikpunkte sind die meiste Zeit nichtmal unbedingt störend. Nur hin und wieder kosten sie mich Nerven.

Schön dagegen finde ich etwa den Display, der eine sehr gute Auflösung und Bilddarstellung besitzt. Auch der Ton bei Telefonaten ist stets gut; nicht ohne Rauschen, aber mehr als passabel ist es trotzdem.
Die Knöpfe sind gut angeordnet, leicht zu erreichen und relativ stabil. Die Möglichkeit, das Smartphone als Hot Spot zu benutzen, ist sehr sinnvoll. Das Android-System ist natürlich - trotz manchem Hänger - sehr übersichtlich, leicht zu bedienen und wirklich empfehlenswert.
Der Android-Market mit seiner riesigen Auswahl an Apps ist eh absolute spitze, wodurch das Smartphone zum perfekten und sinnvollen Begleiter wird, dass auf jeden Nutzer individuell abgestimmt werden kann.


Fazit

Viel Licht und auch viel Schatten. Die aufgezählten Kritikpunkte sind durchaus bisweilen störend und nervig, unterbrechen die ansonsten reibungslose Nutzung und mindern ein wenig den Spaß, den ich ansonsten mit dem BASE Lutea 2 habe.
Abgesehen davon bleibt jedoch ein überdurchschnittliches Smartphone zurück, das einfach zu bedienen ist und vor allem seinen Zweck hervorragend erfüllt. Mehr jedoch auch nicht.