Samsung Galaxy Tab 2 10.1 16GB Testbericht

==Samsung Galaxy Tab 2 10.1==

===Einleitung===

Heute gibt es nach langer Zeit mal wieder einen neuen Bericht von mir. Es geht um meinen neuen Tablet-Computer aus dem Hause Samsung.

===Kaufgrund===

Zuerst einmal möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich absoluter Smartphone- und Facebook- Verweigerer bin und noch ein sechs Jahre altes Nokia-Mobiltelefon besitze, welches schon damals nicht auf dem Stand der Technik war. Es erfüllt seinen Zweck, der Akku hält lange und die Telefonkosten sind dank PrePaid-Vertrag ausgesprochen günstig.
Da Tablets ja im Prinzip nichts anderes als übergroße Smartphones sind und ich bereits einen Laptop und einen Kindle-Ebookreader besitze, habe ich bisher auch einen weiten Bogen um diese Geräteklasse gemacht.
Allerdings studiere ich jetzt seit zwei Monaten und bekomme von meinen Professoren und Dozenten häufig Skripte und PowerPoint-Präsentationen zugesandt, die wir oft genug auch zu den Vorlesungen mitnehmen sollen. Innerhalb der ersten zwei Wochen kamen da schon weit über 500 Seiten zusammen. Das alles auszudrucken wurde mir schnell zu viel, da meine Druckkosten durch die Decke schossen und ich immer gefühlte 5kg Papier zusätzlich zu Lehrbüchern und Gesetzestexten mit mir herumgeschleppt habe. Es musste also eine andere Lösung her.
Meinen Laptop mitzunehmen fiel als Option aus, da das Gerät ca. 3kg wiegt und der Akku auch keinen ganzen Tag an der Fachhochschule mitmachen würde. Abgesehen davon finde ich es umständlich zu warten, bis Windows hochgefahren ist, nur um schnell ein PDF zu öffnen.
Es sollte also ein Tablet sein. Leicht zu transportieren, ohne Warten auf ein hochfahrendes Betriebssystem und eine lange Akkulaufzeit waren die Anforderungen.

Warum ausgerechnet dieses?
Apple-Produkte mag ich aufgrund des geschlossenen Betriebssystems und der überhöhten Preise generell nicht. Die mobilen Windows-Betriebssysteme halte ich für noch nicht ausgereift genug und außerdem gibt es bisher noch kaum Software dafür. Es musste also ein Android-Gerät sein und da gibt es einfach noch keine ernstzunehmende Konkurrenz zu Samsung.

Es gibt das Galaxy Tab 2 in verschiedenen Varianten. Zum einen gibt es 7“- 10“- und 10.1“-Geräte mit und ohne UMTS. Zum anderen kann man sich zwischen 16 und 32 GB Speicher entscheiden. Abgesehen davon gibt es die Geräte in verschiedenen Farben. Gesehen habe ich bisher erst silber-graue und weiße. Ob noch andere Farben angeboten werden ist mit nicht bekannt.

Ich habe mich für ein 10.1“ Gerät ohne UMTS und mit 16GB Speicher in silber-grau entschieden. Bezahlt habe ich dafür bei Media Markt in Köln 329€. Die Preise schwanken aber erheblich, bei Saturn 500m weiter zahlt man für das gleiche Gerät 369€ und im Internet habe ich es auch schon für 299€ gesehen. Vor dem Kauf lohnt sich also ein Preisvergleich.

===Technische Daten===

übernommen aus der Amazon-Produktbeschreibung

25,65 cm (10,1 Zoll) TFT-Touchscreen mit 16 Mio. Farben
Android 4.0 Betriebssystem
3,2 Megapixel Kamera mit Selbstauslöser und Frontkamera mit VGA-Auflösung
16 GB interner Speicher, erweiterbar auf bis zu 32 GB
Lieferumfang: Tablet, Ladeadapter, Datenkabel, Kurzanleitung
Produktgewicht inkl. Verpackung: 898 g

Die Größen- und Gewichtsangaben von Amazon habe ich nicht übernommen, da sie schlicht falsch sind. Laut meiner Küchenwaage wiegt das Gerät an sich 581g. Die Maße sind 25,5cm x 17,5 x 0,5 cm.

===Design===

Der überwiegende Teil der Vorderseite wird vom Display eingenommen. Dieser ist schwarz umrandet. An den Kanten ist die Kunststoffhülle in einem dunkel glänzendem grau gehalten. Hier sind auch die silbernen Stereo-Lautsprecher eingelassen. Unter dem Display ist der Herstellername in silbernen Buchstaben angebracht. Darüber befindet sich die kleine Kamera für Videotelefonie. Auf der Oberseite befinden sich der Kopfhörer-Ausgang sowie der ein-/Aus-Schalter und die Lautstärkeregelung. Außerdem befindet sich hier unter einer Blende der Micro-SD-Slot. Auf der Unterseite ist die Aufnahme für das Lade-/Datenkabel. Auf der Rückseite ist der Kunststoff in hellerem grau gehalten als vorne. Ansonsten befinden sich hier nur die Hauptkamera und ein weiterer Herstellerschriftzug. Insgesamt finde ich das Design ansprechend. Es ist schlicht und funktional gehalten.

===Inbetriebnahme===

Wenn man das Gerät das erste mal aus der Packung nimmt, ist es sehr schnell einzurichten. Beim ersten mal muss das Gerät das Betriebssystem hochfahren, danach habe ich es nicht mehr komplett ausgeschaltet, da der Akku auch sehr lange im StandBy-Betrieb hält.
Der Akku ist schon vorgeladen und ein Assistent führt einen beim ersten Mal durch die Einstellungen (Land, Sprache, Datum, Uhrzeit, E-Mailadresse etc.) Die grundlegenden Programme sind schon vorinstalliert. Dazu gehören zum Beispiel ein Office-Paket, Google-Maps, ein E-Mail-Client, ein Webbrowser, der Samsung-App-Store sowie der Google-Play-Store und verschiedenes mehr. Auf dem Startbildschirm gibt es verschiedene Widgets für Nachrichten Wetter etc. Insgesamt verfügt das Gerät Standardmäßig über 6 Bildschrime zur Ablage von Apps, was mehr als ausreichend ist.
Das Tablet liegt angenehm in der Hand und macht trotz der Kunststoffschale einen recht stabilen und wertigen Eindruck. Zur Sicherheit habe ich trotzdem vor allem um das Display vor Kratzern zu schützen eine Lederhülle von Kensington für ca. 40€ dazugekauft. Diese erfüllt auch bisher gut ihren Zweck und ist nur zu empfehlen.

===Betrieb===

Im alltäglichen Gebrauch ist das Gerät angenehm und intuitiv zu bedienen. Der Touchscreen ist sehr genau und hakt dank des 1Ghz Dual-Core-Prozessors nie. Die Farben des Displays sind satt und erreichen voll aufgedreht auch eine überraschende Helligkeit. Allerdings schalte ich die Display-Beleuchtung meist deutlich herunter, da der Akku sonst ziemlich schnell leergesaugt würde. Negativ aufgefallen ist mir bisher nur, dass es etwas dauert bis sich das Bild dreht, wenn man das Gerät dreht. Dies macht leider einen etwas hakeligen Eindruck. Außerdem dreht sich das Bild manchmal auch ungewollt, wenn man das Gerät etwas neigt. Daher habe ich diese Funktion meistens nicht in Betrieb. Man muss außerdem darauf achten, nicht benutzte Funktionen wie GPS oder WLAN und Bluetooth auszuschalten, wenn man sie grade nicht benötigt. Dies ist aber zum Glück mit zweimal Tippen schnell erledigt.
Das surfen im Internet geht, eine entsprechende WLAN-Verbindung vorausgesetzt, sehr zügig und gut. Auch werden dank vorinstallierter und zusätzlicher Apps praktisch alle Typen von Dokumenten geöffnet und korrekt dargestellt. Das vorinstallierte Office-Paket habe ich aber ziemlich schnell gegen ein anderes ausgetauscht, da ich die Darstellung sehr unübersichtlich fand und ich außerdem einen PDF-Reader benötige, mit dem man auch Notizen und Hervorhebungen in bestehenden Dokumenten machen kann.
Auch das Wiedergeben von Videos und das Spielen selbst von grafikintensiven Spielen ist dank der leistungsstarken Hardware problemlos möglich. Die Lautsprecher haben einen recht guten Klang und erreichen auch eine passable Lautstärke. Wer aber auf richtig guten Sound Wert legt, sollte lieber zu anständigen Kopfhörern greifen.
Lesen kann man auf dem Display gut, solange man aufgelockerten Text vor sich hat. Längere Texte oder ganze E-Books sollte man dagegen auf einem speziellen Reader mit elektronischer Tinte im Display lesen, da die Augen sonst schnell ermüden.
Das Tippen auf der Display-Tastatur ist okay, aber nicht der Weisheit letzter Schluss. Suchbegriffe bei Google eingeben ist kein Problem, da die einzelnen Buchstaben im Gegensatz zu denen bei Smartphones groß genug sind. Längere Texte zu tippen wird aber schnell zur Qual, da Sonderzeichen und Umlaute nicht direkt zugänglich sind, sondern erst auf einem anderen Bildschirm ausgewählt werden müssen. Ein Schreibfluss kann sich so nicht aufbauen. Zum Glück gibt es von diversen Herstellern Zubehör-Tastaturen, die angesteckt oder per Bluetooth verbunden werden können und das Gerät so praktisch fast zum Netbook-Ersatz machen. So ein Teil werde ich mir auf jeden Fall noch dazukaufen.
Eine Spracherkennung über das integrierte Mikrofon ist ebenfalls möglich. Einfache Worte werden gut erkannt. Wenn die Worte aber länger oder komplizierter werden hat die Software arge Probleme.Wirklich praxistauglich ist die Spracherkennung somit nicht.
Der Vollständigkeit halber erwähne ich an dieser Stelle noch die beiden Kameras, die ich bisher aber nur ausprobiert und nicht wirklich genutzt habe. Die kleine Kamera über dem Display mit VGA-Auflösung bietet ein Bild, wie man es von uralten WebCams gewohnt ist und ist daher bestenfalls für Videotelefonie über Skype o.ä. zu gebrauchen. Die Hauptkamera mit 3,2 Megapixeln bietet da schon deutlich bessere Bilder, da sie aber nicht über eine Beleuchtung verfügt, werden die Bilder meist viel zu dunkel. Auch sie ist daher bestenfalls für Schnappschüsse geeignet.

===App-Stores===

Es gibt für Android mittlerweile eine schier unübersichtliche Anzahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Apps. Für jeden Geschmack, Bedarf und Geldbeutel ist etwas dabei. Daher gibt es auch relativ viele Anbieter mit eigenen App-Shops.
Vorinstalliert sind wie gesagt der App-Store von Samsung, allerdings mit einer recht geringen Auswahl, sowie Googles Play-Store. Hier ist die Auswahl erheblich größer und es werden auch E-Books und Filme angeboten. Der Schwachpunkt ist allerdings, dass man nur mit Kreditkarte bezahlen kann.
Am häufigsten nutze ich mittlerweile den Amazon-App-Store. Bei diesem kann man sich mit seinem normalen Amazon-Benutzerkonto anmelden und somit per Lastschrift zahlen. Die Auswahl ist auch recht groß und es gibt jeden Tag eine kostenpflichtige App gratis.

===Fazit===

Ich bin mit dem Gerät sehr zufrieden. Die Akkulaufzeit variiert natürlich stark, je nachdem wie man das Gerät nutzt. Ich komme bei normaler Nutzung auf ca. 8 Stunden, bei Spielen oder Videos muss das Gerät natürlich deutlich früher wieder an die Steckdose.
Ein Tablet ersetzt natürlich keinen PC, ist aber eine gute und leicht zu transportierende Alternative zu Notebooks.

Aufgrund meiner generellen Zufriedenheit und der kleineren Mankos vergebe ich 4 von 5 Sternen und spreche eine Kaufempfehlung aus.