The Raid (Blu-ray) Testbericht

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ab 103,11
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  sehr humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von Treice564

The Raid

5
  • Action:  viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  sehr humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren

Pro:

Schauspiel

Kontra:

3D Überflüssig (Kino)

Empfehlung:

Ja

Originaltitel SERBUAN MAUT THE RAID: REDEMPTION
Buch Gareth Huw Evans
Darsteller Iko Uwais (Rama)
Joe Taslim (Jak)
Doni Alamsyah (Andi)
Yayan Ruhian (Mad Dog)
Pierre Gruno (Wahyu)
Ray Sahetapy (Tama)
Tegar Satrya (Bowo)
Iang Darmawan (Gofar)
Dauer 10124 B./sec.)/97 (25 B./sec.) min
Jahr 2011
Kamera Matt Flannery
Produktionsland Indonesien/USA
Musik Aria Prayogi, Joseph Trapanese, Fajar Yuskemal
Produktion Pt. Merantau Films/XYZ Films
Produzent Gareth Huw Evans, Ario Sagantoro
Regie Gareth Huw Evans
Schnitt Gareth Evans
Verleih Koch Media
Inhalt
Eine Elite-Einheit der Polizei in Jakarta dringt in ein Hochhaus ein, in dem sich der Kopf des organisierten Verbrechens mit seinen Schergen aufhält. Das Gebäude ist jedoch wie eine Festung ausgerüstet und droht für die Männer zur Todesfalle zu werden. Geradliniger Actionfilm, der seine schlichte Handlung rasant und ohne Schnörkel entfaltet und ein spannendes Bedrohungsszenario aufbaut. Auch wenn die perfekt choreografierte Bildsprache um einiges vielschichtiger ist als bei vergleichbaren Genrefilmen, verstören die extremen Gewaltszenen.

Kritik
Das Geheimnis eines guten Actionfilms ist entweder ein komplexes, gut durchdachtes Drehbuch oder, was weit effektiver ist, Simplizität. Dafür hat sich Gareth Evans entschieden, als er das Drehbuch zu "The Raid" schrieb. Die Grundlage liefern die Fähigkeiten seiner drei Hauptdarsteller: Iko Uwais, Joe Taslim und Yayan Ruhian fallen weniger durch außergewöhnliche schauspielerische Talente als durch eine überdurchschnittliche Körperbeherrschung sowie eine überragende Kenntnis des südostasiatischen Kampfsports Pencak Silat auf. Evans, ein aus Wales stammender, inzwischen in Jakarta ansässiger Filmemacher, konzentriert sich auf einen einzigen Handlungsort: ein Hochhaus, das mit 30 Stockwerken eine Menge an Nischen bietet, um dem Kampf Gut gegen Böse den nötigen Raum zur Entfaltung zu geben. Es handelt sich um einen monolithischen Wohnblock inmitten der Slums der indonesischen Hauptstadt, bewohnt vom Paten des organisierten Verbrechens namens Tama Riyadi.

Um ihm und seiner Bande den finalen Schlag zu versetzen, macht sich eine bis an die Zähne bewaffnete SWAT-Einheit unter Führung von Sergeant Jaka auf, um bei Morgengrauen den Komplex zu stürmen und Etage für Etage zu "säubern". Noch wissen sie nicht, dass der im 15. Stock residierende Warlord das Haus zu einer via Bildschirme überwachten Festung ausgebaut hat, in der neben Durchschnittskriminellen und vereinzelten Normalbewohnern vor allem die Killer-Schergen der Organisation residieren. Schnell ist die Kampfeinheit entdeckt, wird für vogelfrei erklärt und sieht sich einer aufreibenden Menschen- und Materialschlacht gegenüber, in der sie hoffnungslos unterlegen scheint. Wäre da nicht Rama, ein neu zur Truppe gestoßener, nicht sonderlich erfahrener, dafür aber umso energischer auftretender Rookie, dessen Überlebenswille übermenschliche Züge annimmt.

Die Ausgangssituation ist also simpel, aber eben auch effektiv: Die Gruppe von Polizisten wird von der "Zivilisation" abgekapselt, weil in der Führungsriege ein Einzelner (Lieutenant Wahyu) einen Privatkrieg gegen Tama führen will und daher den Einsatz nicht angemeldet hat. Abgeschieden im bunkerhaften Wohnblock in einem Zehn-Mio.-Einwohner-Moloch, können nun die wildesten Schießereien und Schlägereien vonstattengehen, ohne dass es Presse und Polizei mitbekommen. Nach diesem "Insel-Prinzip" funktionierten schon Terror-Klassiker wie John Carpenters "Assault - Anschlag bei Nacht"; und ein solches Prinzip gibt auch "The Raid" einen klaustrophobischen Anstrich, in dem der Kampf Gut gegen Böse seiner gesellschaftlichen Verankerung im Rechtsstaat beraubt wird: Im Reich des Bösen gewinnt das Gute nicht automatisch. Unter diesen Randbedingungen bekommt eine Materialschlacht wie "The Raid" eine im Kino nur selten zu spürende Grundspannung. Hinzu kommt, dass Evans dem wichtigsten Vertreter der bösen Seite, einem Schergen namens Mad Dog, eine Attitüde der Unbesiegbarkeit verleiht, der die Sympathieträger zunächst nichts entgegenzusetzen haben - eine Prämisse des typischen Hollywood-Actioners, in dem die Unbesiegbarkeit dem guten Helden vorbehalten ist, wird auf den Kopf gestellt.

Ist dieser Aggregatzustand erst einmal erreicht, trägt auch eine recht simple Handlung, in der die Polizisten Etage um Etage einnehmen, bis zwischen der elften und 15. Etage der Showdown beginnt. In der ersten Hälfte ist der Film nicht viel mehr als Waffen strotzendes Effekte-Kino, wandelt er sich in der zweiten Hälfte zum atemberaubenden traditionellen Martial-Arts-Spektakel, wie man es in den letzten Jahren häufiger aus Thailand und Indonesien erlebte denn aus China, das sich zunehmend auf historisch-bunte Kostüm-Epen konzentriert. Reihen wie "Ong Bak" oder der als Trilogie angelegte "The Raid" mit Iko Uwais präsentieren sich mit expliziter Brutalität zwischen schmerzhafter Akrobatik, Knochenbrüchen und blutigen Tötungsaktionen. Dass der Film ungekürzt in seiner Originallänge (ab 18) freigegeben wurde, deutet an, dass der Film um einiges vielschichtiger ist als das Gros eindimensionaler Gewaltfilme. Gleichwohl ist "The Raid" in seiner Drastik mitunter nur schwer erträglich, auch wenn er neben dem exzellenten Sounddesign immer wieder durch fulminant choreografierte Bilder besticht.

3 Bewertungen, 1 Kommentar

  • goat

    19.05.2013, 22:55 Uhr von goat

    Der Bericht hört irgendwie mittendrin auf ...