Lucky Reptile Super Rain - Beregnungsanlage Testbericht

Ich besitze ein Jemenchamäleon und habe mir die Lucky Reptile Beregnungsanlage zugelegt, um eine dauerhaft feuchte Umgebung und hohe Luftfeuchtigkeit zu ermöglichen. Nach mehr als 2 Jahren Betrieb möchte ich nun meine Eindrücke schildern.



Lieferumfang

Das Gerät besteht aus einem größeren Wasserkanister mit Deckel und Loch für den Schlauch. Außerdem sind 3 bewegbare Düsen enthalten. Die Düsen haben eine Sprühwinkel von 50°. 1 Tropfer, ein langer zuschneidbarer Schlauch, inklusive einem kleinen Filter für das Wasserbecken, zum aufsetzen auf das Schlauchende. Zudem ist natürlich auch eine Pumpe dabei, dabei handelt es sich um eine Niedervoltpumpe, welche bis zu 120 L pro Stunde schafft und mit 6,5 bar pumpt. Diese Pumpe befindet sich in einem beigen Kasten. Dazu gibt es alle nötigen Verbindungsteile.
Das Gerät ist auf insgesamt 15 Düsen aufrüstbar. Zudem sind Saugnäpfe mitgeliefert, welche ermöglichen sollen den Schlauch anzubringen. Hier kann ich von vorneherein sagen: kauft euch andere aus der Aquaristik Abteilung eueres Zoofachhändlers. Die Saugnäpfe sind unglaublich hart und funktionieren einfach nicht. Auch nicht wenn man sie lange in Wasser einlegt, wie es mir ein Mitarbeiter klar machen wollte. Außerdem soll das Gerät doch sofort einsatzbereit sein.



Aufbau und erster Eindruck

Der Aufbau ist eigentlich relativ simpel, dennoch habe ich Hilfe benötigt. Der Aufbau hat im Endeffekt auf jeden Fall eine Stunde in Anspruch genommen. Direkt enttäuscht war ich vom verwendeten Material. Alle Verbindungsstücke, so wie auch die Düsen sind aus Plastik. Für den schon höheren Preis, hätte ich etwas mehr erwartet. Ganz zu schweigen von den absolut unnützen Saugnäpfen. Trotzdem hat das Gerät zunächst einmal einen guten Eindruck gemacht.


Das Gerät

Ein Schlauch führt von dem Wasserkanister in die Pumpe, aus dieser führt ein zweiter heraus, ins Terrarium. Dazwischen sind die Düsen geschraubt, um ein Wochenprogramm mit festen Sprühzeiten einzurichten. Dabei eignet sich nicht unbedingt das passende Lucky Reptile Produkt. Das hatte ich auch. Es war 1. viel zu teuer und 2. nach einigen Wochen kaputt. Die billigere Variante war nicht nur mit mehr Funktionen ausgestattet, sondern hält auch bis heute noch.


Der Praxistest

Als die Regenanlage dann das erste mal Ansprang, bin ich doch etwas zusammengezuckt. Das Gerät ist wahnsinnig laut, egal wie oder wo man es hinstellt. Die einzige Alternative wäre eine Hängevorrichtung. Die Pumpe löst sehr starke Vibrationen aus, die eben diesen Lärm verursachen. Abgesehen davon hat das Gerät zunächst gute Arbeit geleistet. Das Terrarium war überall feucht. Die Zeitschaltuhr musste noch ein paar Mal neu programmiert werden, um die richtige "Sprühlänge" zu finden. Wie bereits erwähnt, ich rate von der Lucky Reptile Zeitschaltuhr ab, da diese bei mir nach 2 Wochen kaputt war und die Regenanlage dann einfach ununterbrochen gesprüht hat. Glücklicherweise war ich zuhause um eine größere Überschwemmung zu vermeiden. Mein Geld habe ich übrigens nicht wieder bekommen. Mit der neuen Zeitschaltuhr wurde dann alles besser. Die Probleme mit der Regenanlage fingen jedoch gerade erst an.

Innerhalb kürzester Zeit musste ich alle Paar Tage die kleinen Teile im Terrarium suchen, welche die Einzelteile des Schlauchs miteinander verbinden. Die aufgeschraubten Teile aus Plastik, halten dem starken Druck des Wassers oft gar nicht aus und springen einfach ab. Logisch - denn es ist ja eben nur Plastik. Das war nicht nur mühsam, sondern auch ärgerlich. Denn immer wenn ein Teil des Schlauches abfiel (weil ein Verbindungsteil abplatzte) lief das Wasser natürlich einfach so ins Terrarium, ohne zerstäubt zu werden. Diese Probleme hielten sich ewig lange, sogar bis heute. Dazwischen ist auch ein Verbindungsteil komplett kaputt gewesen und musste ersetzt werden. Netterweise gibt es diese Ersatzteile einzeln zu kaufen. Nach einem halben Jahr war ich von diesem ewigen reparieren wahnsinnig genervt. Die Regenanlage sollte schließlich das Sprühen von Hand ersetzen. Oft kam ich abends nach Hause und fand ein total trockenes Terrarium vor. Im besten Fall war das Terrarium trocken aber mein Boden nass. Das passierte mehr als einmal. Die Folge waren aufgequellte Stellen in Laminat und Regalen. Besonders toll war es, als der Schlauch, der in der Pumpe steckt (an den man also nur durch aufschrauben drankommt) abplatzte. Komplett nasses Regal und die Sorge das die Pfütze in die Elektronik gelangt. Ich mein, da muss man einfach mal nachdenken. Die Regenanlage wird selbst mit Strom versorgt und ein Terrarium ist noch mit viel mehr Elektronik versorgt, wie z.B. UV Lampe und Spot. Ich habe das alles fernab der Regenanlage platziert, aber so viel Spiel bietet das eigene Kabel der Regenanlage nun mal auch nicht. Ein Kurzschluss hat nur noch gefehlt. Falls der Schlauch innerhalb des Terrariums abplatzte hatte ich dort eine wahnsinnige Überschwemmung, ganz zu Freuden meines Tieres. Auch Nasse Wände kamen vor - da blieb nichts aus. Nach knapp 1 1/2 Jahren hat die Regenanlage für mehrere Wochen komplett den Geist aufgegeben. Niemand aus dem Fachhandel konnte mir weiterhelfen. Nachdem ich das Gerät dann kurzerhand selbst aufgeschraubt habe und nichts vorfinden konnte (außer extremen Plastikgeruch) habe ich entnervt aufgegeben. Wenige Wochen später habe ich mein Glück nochmal versucht - und siehe da sie hat einfach wieder funktioniert als wäre nie was gewesen.

Seit diesem Vorfall läuft das Gerät eigentlich einwandfrei. Keine abgeplatzten Schläuche und keine Überschwemmungen. So sollte es eigentlich auch sein.

Kommen wir also auch mal zu etwas Positivem. Das Gerät verstäubt das Wasser schön fein, so dass es quasi überall hinkommt. Den Pflanzen kommt das zugute und meinem Chamäleon natürlich auch. Durch den Timer überbrückt man die Zeit, in welcher man beispielsweise Arbeiten ist, ohne das es dem Tier an Wasser mangelt. Der Tropfer am Ende des Schlauches soll Pflanzen dienen, oder aber dem Tier die Möglichkeit geben das Wasser direkt von dort in Tropfenform zu beziehen. Mein Chamäleon interessiert das herzlich wenig, er trinkt einfach das Wasser von den Blättern der Pflanzen. Dennoch eine gute Idee denke ich. Der Wasserbehälter ist groß genug, um mindestens einen Tag Wasser zu bieten. Generell sollte man das Wasser aber täglich wechseln. Unter anderem auch, weil kaltes Wasser weniger gut ist. Hier bietet das Gerät leider keine Möglichkeiten. Zudem sollte der Behälter regelmäßig gereinigt, oder aber desinfiziert werden. Hier bitte nur auf Mittel vom Tierarzt zurückgreifen, alles andere wäre schädlich. Man kann das Desinfektionsmittel dann einmal komplett durch die Anlage laufen lassen, um das Gerät sauber zu halten. Wie gesagt, nur Desinfektionsmittel benutzen, welches der Tierarzt mitgibt (für eben diesen Zweck). Mit dem richtigen Timer ist das Gerät durchaus nützlich und sinnvoll.


Fazit

Alles in allem bin ich mir nicht sicher, ob ich dieses Gerät wirklich empfehlen soll. Momentan läuft es bei mir einwandfrei, jedoch habe ich auch schon einiges hinter mir mit diesem Teil. Das billige Material sorgt für Frust und Ärger. Man muss ständig Ersatzteile kaufen, wenn etwas verloren geht, oder aber kaputt geht. Die Saugnäpfe, welche mitgeliefert werden sind absoluter Müll und müssen sofort ersetzt werden. Zudem ist das Gerät wahnsinnig laut. Die Zeitschaltuhr der gleichen Firma, welche sogar für dieses Gerät empfohlen wird ist außerdem ebenfalls nicht zu empfehlen, günstigere Timer leisten hier bessere Arbeit. Ich würde jedem, der über eine Regenanlage nachdenkt dazu raten, zu recherchieren. Es gibt mittlerweile deutlich bessere Anlagen, für die es sich auch lohnt mehr Geld zu investieren. Lucky Reptile ist oft der Platzhirsch wenn es um Innovationen geht, jedoch folgen schnell Konkurrenzprodukte, welche es durchaus mit Lucky Reptile aufnehmen können. Wichtig ist, dass nicht alle Teile aus Plastik sind, da dieses sich unter Druck einfach verbiegt.

Ich gebe aus diesen Gründen nur 2 Sterne. Die Abzüge kann man sich erklären. Ich würde weniger geben, wenn das Gerät zur Zeit nicht absolut einwandfrei laufen würde. Hätte es damals schon bessere Anlagen gegeben, hätte ich zu einer anderen gegriffen, daher spreche keine Kaufempfehlung aus. Für so billige Materialien sollte man wirklich nicht so viel Geld verlangen.