Samsung Galaxy S3 mini GT-I8190 Testbericht

Einleitung

Knapp 5 Jahre hat mir mein altes Tasten-Handy seine Dienste verrichtet, doch als der Akku am Ende war und auch das Handy selbst schon einige Risse erhalten hat, war es Zeit für ein neues Stück Hardware. So bin ich nun auch in die Riege der Smartphone-User gelangt und meine Wahl ist auf das Samsung S3 mini (I8190) gefallen, von dem dieser Bericht handelt.

Ich galt schon fast als Smartphone-Verweigerer, war ich in Runden oft der letzte mit einem Tastenhandy. Doch Handy verwende ich immer bis zum Ende. Mich interessieren nicht unnötige Kosten oder Einarbeitungszeit in das neue Stück. Hauptsächlich sollte es zum Telefonieren dienen und selbst davon mache ich im Vergleich zu anderen wohl eher wenig Gebrauch.
Da ich kurze Zeit davor aber für meine Frau ebenfalls nach einem Smartphone gesucht habe (es wurde auch ein S3mini), war ich halbwegs gut am Stand der aktuellen Dinge und hab mich relativ kurzfristig auch für das selbe Teil entschieden.

Gründe dafür waren zum einen der noch akzeptable Preis (200 Eur für die white-Edition bzw. 188 Euro für die blue-Edition). Ich habe mir das blaue gegriffen, da es am günstigsten war und auch recht gut aussieht.
Weiters schien mir das s3mini noch auf gutem Stand der Dinge mit Android 4.1, es ist flott, bietet alle Vorteile eines Android-Systems und von der Größe her ist das s3mini auch noch in Ordnung. Passt es doch noch gut in eine Hosentasche, in der ich auch mein altes Handy gerne transportiert habe.
Gekauft wurden die Handys bei Amazon, wenige Tage später landeten die Teile dann auch immer bei uns daheim.

Design

Es liegt gut in der Hand, wenn auch etwas rutschig. Es gewinnt wohl keine Designbewerbe, sieht aber dennoch schick aus. Ich finde die abgerundete Form wesentlich gefälliger als zb. das IPhone. In Summe war mir das aber weniger wichtig.
In jedem Falle hat es für mich eine Größe die noch in Ordnung ist.

Qualität & Verarbeitung

Der Bildschirm ist eine spezielle AMOLED Schicht, fragt mich nicht was das bedeutet. In jedem Falle finde ich jedoch ein sehr klares und schönes Bild. Im Vergleich zu den größeren Flaggschiffen S2, S3 kommt es zwar nicht ganz mit, aber diese Einschränkung akzeptiere ich gerne.

Generell sei an dieser Stelle vermerkt, dass man sich beim S3 mini kein kleineres S3 erwarten darf. Kann man Testberichten Glauben schenken, ist es eher ein aufgemotztes Ace2.

Ausstattung

Schon mal gut gefallen hat mir die kompakte Verpackung des Smartphones. Mit 14 x 5 x 8 cm wurde echt platzsparend entworfen, in Zeiten wo ich mir schon lange übertiebene Verpackungen wegwünsche sehr empfehlenswert.
Der weisse Karton bildet ist einheitlich für alle Varianten, ein Aufkleber zeigt den wahren Inhalt (Farbe), sowie ein Siegel der eine ungeöffnete Schachtel garantiert.
Vorne findet man noch das Samsung Logo, sowie die Handy-Type, an der Rückseite einige grobe Funktionen des Technikstückes.

Im Inneren finden wir neben dem Smartphone noch einen dazu gehörigen Deckel, den Akku, ein Netzteil-Ladegerät, ein USB-Kabel und ein Headset (Kopfhörer mit Mikrofon) sowie dazu einen passenden Schutz der Ohrstöpsel. Eine Mini-Bedienungsanleitung ist ebenfalls dabei (die man eigentlich nicht benötigt, andererseits ist auch noch ein Handbuch bereits aufs Handy gepackt).

Handhabung & Bedienung

Ich möchte an dieser Stelle nochmals bemerken. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mich (ausser der Suche für meine Frau) noch nie mit Smartphones befasst. Vielleicht mal eines in Händen gehalten, aber nie aktiv verwendet!
Die einfache Bedienbarkeit hat mich selbst sehr positiv überrascht - soviel vorweg.

Bevor man das Smartphone nutzen kann, muss man die SIM-Karte an der Rückseite einstecken (Richtung ist am Smartphone eingraviert). Das S3mini unterstützt noch die älteren grösseren Sim-Karten und man muss sich nicht extra eine besorgen. Zusätzlich habe ich eine microSDHC Karte (16GB) für erweiterten Speicher eingesetzt, die ich mir gleich mit gekauft habe.
Den sehr dünnen (Li-Ionen 1500mAh) Akku richtig einsetzen und den Deckel vorsichtig aufdrücken. Dieser sieht etwas zerbrechlich aus, ist leicht biegbar und sitzt meiner Meinung aber sehr satt und gut.

Etwas Saft hat der Akku bereits für ein erstes Einschalten, doch ich haben ihn gleich noch angesteckt am Ladegerät um ihn völlig zu laden.

Nach dem ersten Einschalt-Vorgang (einige Sekunden am Knopf bleiben) fährt das System hoch, ein Samsung Logo erscheint und man muss einige Fragen zu Einstellungen bearbeiten. In welcher Zeitzone, Sprache und evtl. vorhandene Konten (Google, ...) die man bereits einrichten möchte, soweit ich mich noch erinnern kann.
Die SIM-Karte wie auch die microSDHC wurden sofort erkannt und eigentlich kann man sofort los telefonieren.
In meinem Falle waren die Kontakte alle auf der SIM-Karte (welche ich dann sofort aufs Smartphone synchronisiert habe). Bei meiner Frau haben wir die Kontakte mittels Blue-Tooth vom alten aufs neue übertragen, auch recht problemlos.

Und schon ist das Teil einsatzbereit ...

Bei den ersten Einrichtungen muss man sich als Erst-Smartphone-User auf das Wischen und Touchen einstellen. Dies wird im Falle des s3mini aber recht leicht gemacht, da man im jeweiligen Falle eine kurze Hilfe eingeblendet bekommt. Somit ist die Bedienung echt schnell und einfach erlernbar und es sind auch zahlreiche nützliche Tipps dabei, wie man das Teil effektiv nutzen kann.

Die Größe war für mich wichtig (die Flaggschiffe finde ich allsamt viel zu groß), das s3mini bietet hier für mich noch eine akzeptable Größe. Es liegt auch recht gut in der Hand, wobei der Deckel schon recht rutschig und glatt ist. Man sollte sich aber ohnehin eine zusätzliche Schutzhülle aufziehen die das Smartphone zum einen griffiger macht und es auch vor Schäden etwas schützt.
An dieser Stelle habe ich mir auch gleich eine Schutzfolie aufgezogen um das Display vor Kratzern zu schützen.

Für mich viel die Wahl auf ein Android-Handy bzw. Betriebssystem. Android wurde hauptsächlich von Google entwickelt die auf dem freien Linux-Kernel aufsetzten. Linux-Freunde dürfen jedoch kein typisches Linux-OS erwarten, da Google hier doch kräftig geschraubt hat. So arbeitet man aber zumindest als User mit eingeschränkten Rechten, den Kernel erkennt man auch im Hintergrund werkeln. Ein Superuser / root fehlt an dieser Stelle, doch Bastler können sich ihr Handy rooten um so mehr Rechte zu erhalten. Beispielsweise kann man sich dann auch eigene Betriebssysteme (neuere, angepasste Android-OS, ...) aufspielen. Klar ist, dass man sich hier aber etwas tiefer ins Ganze einarbeiten muss/sollte und erwähnt sei hier auch dass Garantien dadurch erlöschen können bzw. man sein Gerät im schlimmsten Falle auch schrotten kann.
Ich habe mich noch nicht darüber gewagt, obwohl es schon seinen Reiz hätte. Besonders weil Ubuntu Touch 2014 wahrscheinlich in einen einsatzfähigen Zustand kommt, der in der Smartphone- Tablett-Scene wieder einiges umkrempeln könnte.
2013 hatte Googles Android einen Marktanteil von knapp 80 Prozent, beachtlich und erschreckend zugleich.

Bis dahin werde ich mich wohl weiterhin von Adroid 4.1 begleiten lassen und so gut es geht die ganzen Google-Schnüffeleien abdrehen. In keinem Falle kam für mich ein Windows oder Mac (IPhone) in Frage.
In Zusammenarbeit Google-Samsung hat man so auf dem S3 mini also ein Android System, dass recht sauber läuft, aber mit einigen unnötigen Programmen (von Google und Samsung) vollgestopft, die man wegen fehlenden root-Rechten auch nicht entfernen kann.

Die Bedienung ist wie gesagt einfach und schnell verständlich. Am besten einfach probieren und testen.

Smartphones sind keine einfachen Handys mehr, vielmehr kompakte Computer. So werkelt im S3 mini sogar ein Dualcore, der ausreichend Leistung bringt für schnelle Bedienung, sanftes Scrollen, Spiele, Videos uvm.
Im Falle von Android hat man mehrere Screens zur Verfügung die man nach links oder rechts weiter wischen kann. Jeden kann man sich fast völlig frei gestalten und Programm-Icons, einzelne Kontakte oder Widgets ablegen kann. Widgets sind kleine Programmfelder wie zb. ein Notizzettel oder eine optisch gestaltete Uhr.
Die Programme kann man sich durch sogenannte Apps nach Belieben erweitern. Hierzu gibt es GooglePlay, wofür man ein google-Konto benötigt aber auch von Seiten Samsung stehen zahlreiche dieser kleinen, nützlichen Tools zur Verfügung.

Ich habe mir hier gleich mal einen Virenscanner von avast installiert, der auch zahlreiche Funktionen zur Überwachung und Einschränkung am Handy bietet. Zusätzlich bieten sie eine Anti-Theft Erweiterung an, mit der man sein Handy im Falle von Verlegen oder Diebstahl evtl. wieder finden kann.
Jeder wird hier sicher zahlreiche Apps finden, dafür muss jeder für sich etwas Einarbeitungszeit investieren.

Dafür benötigt man natürlich einen Online-Zugang. Am bequemsten funktioniert das mit WLAN, was schnell und einfach eingerichtet ist (man sollte in seinem Netzwerk auf Verschlüsselung achten). Wenn man von seinem Telefonanbieter auch Datenvolumen bekommt, kann man auch über die SIM-Karte auf mobile Daten zugreifen. Je nach Empfang kann das recht zäh, oder auch flott gehen.
Neben WLAN und mobile Daten bietet das Handy auch einen GPS Empfänger, Bluetooth. All diese Übertragungsarten kann man entweder immer laufen lassen oder so wie ich nur im Bedarfsfalle aufdrehen. Spart Strom und man hat besser in der Hand, wann das Handy ins Netz greift. Beim Android-OS geht das recht einfach, man wischt dazu einfach von oben die Seite nach unten und aktiviert die jeweiligen Punkte per Tippser.
Hier kann man das Smartphone auch lautlos stellen.

Es sind aber nicht nur (meiner Meinung nach) unnötige Tools mitgeliefert, sondern auch ein paar super nützliche. So kann man sich schnell und einfach Notizen ablegen, oder Geburtstage und Termine im mitgelieferten Kalender ablegen. Rechner, Stoppuhr, Wetter-Widget uvm. ist ohnehin Standard. Der ganze social-network Müll kann mir gestohlen bleiben, ich muss bei dem Überwachungswahn nicht auch noch freiwillig mitspielen, außerdem wär mir hier meine Zeit zu schade.

Zwecks Energiesparen habe ich die Bildschirmhelligkeit meist sehr zurückgedreht, was meist auch ausreichend ist.
Bei sehr heller Umgebung draußen, vielleicht noch im Schnee ist dann aber kaum noch etwas zu erkennen und man sollte vorher die Helligkeit entsprechend hoch drehen.

Akkulaufzeit

Ein sehr wichtiger Punkt für mich war die Akku-Leistung. Ich bin sicher kein Power-User was Smartphones betrifft, und ich habe einige Einstellungen durchgeführt um eine gute Leistung aus dem Ding heraus zu bringen.
So kann ich mit Freuden eine Akku-Leistung von 5-6 Tagen bekunden mit dem Original-Akku, welche meine Erwartungen sogar übertraf.
Dazu sagen muss man, dass dies nur klappt, weil ich alle unnötigen Dienste (GPS, Wlan, mobile Daten) nur im Bedarf aufdrehe. Des weiteren die Bildschirmhelligkeit herunter und auch das EasyBattery App wird hier etwas mit helfen eine vernünftige Laufzeit zu erhalten. Android bietet auch eine Stromsparfunktion, bei der die CPU nicht auf volle Leistung fährt. Für den normalen Betrieb aber dennoch völlig ausreichend.
Telefoniert habe ich in diesen 5 Tagen etwas über eine Stunde und es waren auch einige Internet-Gänge, sowie Installationen dabei.

Spielt man regelmäßig, hört laut MP3 oder Radio und telefoniert täglich 5h und mehr, so wird man sich wohl auf tägliche Ladevorgänge einstellen müssen.

Ein Ladevorgang dauert hier schätzungsweise 2 bis max. 3h, das kann über USB-Kabel oder über das Netzteil geschehen.

Positiv (wenn auch aktiv gar nicht darauf geachtet beim Kauf) sei hier der auswechselbare Akku erwähnt, was in heutiger Zeit gar nicht mehr selbstverständlich ist. Die Akkus fix zu verbauen um mehr Neukäufe zu erzwingen und mehr Müll zu produzieren finde ich unverantwortlich und eine Frechheit!

Weitere Erfahrungen & Fazit

Komisch finde ich, dass man in vielen Berichten nichts über Sprachqualität erfährt, sollte das Hardwarestück doch vorwiegend zum telefonieren dienen?
In diesem Punkt hat mich das S3 mini auch sehr überzeugt. Der Gesprächspartner ist klar und deutlich zu verstehen und auch der Empfang ist im Vergleich zu meinem alten Handy wesentlich besser. Und das obwohl das S3 mini einen geringeren SAR (Strahlungswert) hat als mein altes Handy, wo ich damals speziell auf einen niedrigen Wert gesehen habe.
So hat das S3 mini einen SAR Wert von 0,52 W/kg, während die IPhones zwischen 0,8 und 0,9 herum strahlen. Es gibt aber auch schon Handys die bei 0,2 und darunter liegen.

Das S3 mini hat 8 GB eingebaut, von dem etwa die Hälfte mit dem Betriebssystem vorbelegt ist. So hat der Durchschnitts-User wohl ausreichend Speicher für zahlreiche Fotos oder zusätzliche Apps die man installieren möchte. Möchte man jedoch etwas mehr dabei haben, kann man das Smartphone mit bis zu 32 GB aufrüsten. Ich habe mir dazu eine 16 GB Samsung microSDHC Karte geleistet, auf der nun Dokumente, MP3, Bilder usw. abgelegt werden. Praktisch ist auch eine gelegentliche Sicherung von Kontakten, SMS, oder dem kompletten System auf die externe Karte.

Die Übertragung zum PC kann hier auf verschiedensten Weisen erfolgen. Über entsprechende Tools, social network, oder Clouds von denen es schon zahlreiche Varianten gibt. Natürlich geht auch ganz klassisch per USB-Kabel, nebenbei wird dann auch gleich das Smartphone wieder etwas aufgeladen.
Obwohl ein Linux Kernel am S3 werkelt hat man sich hier nicht für die klassische USB-Mass-Storage Anbindung entschieden, sondern auf das von Microsoft entwickelte MTP Protokoll. Hier erkennt Ubuntu dennoch den internen sowie externen Speicher problemlos und auch Kopiervorgänge sind möglich. Ein direktes Öffnen, Ansehen oder Bearbeiten funktioniert aber leider nicht. Etwas ärgerlich, für mich aber nicht notwendig.

Ein MP3 Widget ist natürlich mit dabei und so kann man unterwegs seinen Songs lauschen. Das sollte man allerdings über Kopfhörer machen. Zum einen verbraucht es so wesentlich weniger Strom, gibt besseren Sound (der eingebaute Lautsprecher ist doch sehr dürftig) und man will ja auch sein Umfeld nicht nerven!

An dieser Stelle sei auch S-Voice erwähnt (das Pendant zu Iphones Siri). S-Voice funktioniert nur mit aktiver Internetanbindung, dann oftmals gruselig gut. Praktisch wenn man schnell mal eine Notiz ansagt und diese sofort eingetragen ist. Man kann per Sprachwahl Anrufe tätigen, eine Autonavigation schnell anstoßen ohne am Handy herum tippen zu müssen oder eine Internet-Suchanfrage ein sprechen.

Es gäbe über das Samsung S3 mini noch unglaublich viel zu schreiben, aber ich denke die wichtigsten Dinge sind geschrieben.
Ich bin mit dem S3 mini soweit recht zufrieden, es ist für mich eine noch akzeptable Größe und bietet alle Möglichkeiten eines Smartphones.
Geht man sparsam mit den ganzen Netzwerkdiensten und Gadgets um, so hat das Stück auch eine gute Akkuleistung.
Mit einem Preis unter 200 Euro (frei geschaltet), liegt es wohl im Durchschnitt der Mittelklasse-Smartphones. Man darf sich kein Flaggschiff erwarten, es ist auch kein kleiner Bruder des S3, aber man bekommt viel für sein Geld.

Einzig beim Betriebssystem Android würde ich mir mehr Eingreifmöglichkeiten wünschen um auch die Schnüffeleien effektiver abdrehen zu können. Vorerst werde ich es aber dabei lassen, weil es sauber und gut läuft. Interessant wird das ganze wenn Ubuntu Touch auf den Smartphones so richtig einsatzbereit wird - hoffentlich noch 2014. Dieses System würde meiner Vorstellung eines Linux-OS ein gutes Stück näher kommen und wär auch völlig unterschiedlich zu Android. Bleibt abzuwarten was sich in dieser Richtung noch so alles ergibt!

In Summe ein empfehlenswertes Smartphone von Samsung, die mit der etwas verkleinerten Ausführung sicherlich eine große Kundengruppe ansprechen werden.
Mittlerweile gibt es schon das S4 mini, welches preismäßig aber noch ein gutes Stück höher liegt!

So bedanke ich mich fürs Lesen dieses Berichtes und wünsche unterbrechungsfreie Gespräche ...
... heute schon geMOFFt?