4630 Bochum - Herbert Grönemeyer Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
- Cover-Design: sehr gut
- Klangqualität: sehr gut
Pro & Kontra
Vorteile
- 6 Gute Songs, schönes Coverdesign
Nachteile / Kritik
- 4 miese Songs, insgesamt wie immer nur 10 Stücke auf dem gesamten Album
Tests und Erfahrungsberichte
-
Tief im Westen
5- Cover-Design: sehr gut
- Klangqualität: sehr gut
Pro:
alles
Kontra:
nix
Empfehlung:
Ja
"Heute bist du dran", dachte ich mir als ich die 4630 Bochum Schallplatte (jaha das große schwarze Ding mit dem Loch in der Mitte und den vielen lustigen Rillen auf beiden Seiten) in meinem Regal stehen sah. Man wie alt ist das Baby? Ah da stehts: von 1984. Man das Teil ist ja Älter als ich... gut dass mein Vater sich eine der ersten Scheiben gesichert hat sonst müsste ich heute über nen CD-Abklatsch berichten (Versteht mich nicht falsch, ich hab nichts gegen CDs ^^, aber hey, mal ehrlich, so eine Platte hat doch viel mehr Charme, oder?)
Lets talk about... sex... achne, das war die dumme Werbung da.
Wie wärs mit ein paar Infos zum Interpreten?
Ok, hier habt ihr sie:
Am 12. April 1956 erblickt Herbert Grönemeyer in Göttingen das Licht der Welt, mit 12 gründet er seine erste Band. Danach widmet er sich dem Schauspielern und dem musikalischem Bereich im Schauspielhaus Bochum - kurz: Er wird musikalischer Leiter des Schauspielhauses Bochum und Schauspieler. Seine erfolgreichste Rolle war wohl die des Lt. Werner in "das Boot".
Seine Diskographie will ich euch nicht vorenthalten:- Mensch (2002)
- Bleibt alles anders (1998)
- Unplugged Herbert (1995)
- Grönemeyer live (1995)
- Cosmic Chaos (1994)
- Chaos (1993)
- Luxus (1990)
- Ö (1988)
- Sprünge (1986)
- Bochum (1984)
- Gemischte Gefühle (1983)
Dazu kommt noch eine DVD (2003) mit dem Titel "Mensch Live".
Das Cover der Platte sieht aus wie ein mit Kreide geschriebenes "Herbert Grönemeyer 4630 Bochum, der Hintergrund ist schlicht: einfach schwarz. Vielleicht bin ich der einzige auf der Welt, doch ich finde das Cover genial...
Auf der Backside(=Rückseite) steht eine Tracklist(=Titelliste), mit Titel (logisch) und Dauer.
Da meine eine noch eine Platte ist, sind auch noch Seite 1 und Seite 2 vermerkt worden.
Das Inlay(=Innenteil, da wo die LP 'reinkommt) besteht aus 2 Seiten:
Zur einen "Herbi" in der Nahaufnahme, *hrhr* sehr sexy *lach*. Also man sieht halt nur ihn mit einem Schlafzimmerblick der sich gewaschen hat *vor lachen vom Stuhl fall*.
Ok auf der Rückseite stehen die Texte zu den Liedern, was ganz praktisch ist denn man versteht den guten Mann bei seinem genuschel manchmal sehr schlecht... Unter den Songtexten ist die Band abgebildet. Wollt ihr die Besetzung? Ok ihr kriegt sie:- Herbert Grönemeyer - Gesang, Chor, Keyboards, Klavier
- Jakob Hansonis - Gitarre
- Gaggy Mrotzek - Gitarre
- Alfred Kritzer - Keyboards, Klavier, Trompete
- Norbert Hamm - Bass
- Detlef Kessler - Schlagzeug, Percussion
Die Tracklist
Seite 1
1. Bochum
2. Männer
3. Flugzeuge im Bauch
4. Alkohol
5. Amerika
Seite 2
6. Für dich da
7. Jetzt oder nie
8. Fangfragen
9. Erwischt
10. Mambo
Aus Liebe zum Detail....
schreib ich noch etwas zu jedem Lied...
#01 Bochum
UNSERE Hymne, ein Lied über UNS.
Egal wann, egal wo. Sobald "Bochum" gespielt wird sind alle Bochumer am singen. Zusammen sind wir Bochumer eine Unschlagbare Einheit, da reichen 3 Mann aus um ganz Winterberg zu wecken (auf Klassenfahrt haben 2 Freunde und ich nachts "Kniet nieder, ihr Bauern, Bochum ist zu Gast gegröhlt" und damit wahrscheinlich n paar geweckt...^^: wenn das wer liest den wir geweckt haben: tut mir Leid ^^ kommt nicht wieder vor (von uns^^))... Ich schweife vom Thema ab... Also in dem Lied geht es um Bochum, wie toll es ist et cetera et cetera... Am besten gefällt mir die Stelle "machst mit dem Doppelpass, JEDEN GEGNER NASS, du und dein VfL!!!"...
#02 Männer
Ein Lied über Männer... Der Mann zieht uns quasi die Hosen aus: "Männer weinen heimlich" - na seit wann das denn *lach*. Naja wir ham halt Muskeln und Lügen am Telefon (ey das ist aber auch gelogen ôÔ). Das Lied ist ziemlich schnell und rockig... toll halt ^^.
#03 Flugzeuge im Bauch
Dank dem sch....ädlichem Oli P. Cover erst richtig bekannt geworden. Das Original ist um Meilen besser als das Cover, aber wer versteht schon die Charthörer... Das Lied ist sehr ruhig und traurig, was Herbi auch den Ruf eines stilischem selbstmitleidigem Rocksänger zu sein bestätigt.
#04 Alkohol
Ruhige Strophen, kraftvollerer (Achtung: das ist relativ!) Refrain. Der Text geht über Alkohol (Überraschung), Alkoholsüchtige und darüber dass eigentlich alle süchtige sind ... sogar Aptotheker denn die nehmen "Valium und Speed"
#05 Amerika
Ein ruhiges Lied über unseren großen Nachbarn, die sich als großer Retter aufspielen aber einen hinterher doch nur als Waffenspeicher ausnutzen.
#06 Für dich Da
"Ich bin für dich da, wann immer du willst." - Solche Freunde wünscht man sich. Anfangs langsames Lied, welches im Lauf der ersten Minute noch schneller wird, und dann sein Tempo eigentlich hält.
#07 Jetzt oder Nie
Irgendwie... Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll^^... Das Lied ist irgendwie klasse: Es beschreibt das nichtstun unserer Gesellschaft und appeliert endlich mal was zu tun, anstatt immer nur "unsere Autos zu waschen".
#08 Fangfragen
ER stellt IHR Fangfragen, da er weiß, dass sie sich mit einem anderen Mann trifft, es jedoch nicht beweisen kann. Er verlässt sich da voll und ganz auf sein Gefühl. Und deshalb stellt er ihr - tada - Fangfragen!. Das Lied hat nen Rhytmus der irgendwie ins Blut geht, net zu langsam, nicht zu schnell.
#09 Erwischt
Ein ruhiges Lied über die Liebe. Es hat ihn wieder erwischt, und er sagt nie mehr "nie wieder". Der Widerspruch soll wohl irgendwie auf die Liebe hinweisen, weil in der Liebe ist ja auch nicht immer alles Glasklar.
#10 Mambo
OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOH ich drehe schon seit Stunden, hier so meine Runden +sing+. Das Lied haben wir stundenlang in Musik gesungen, ich glaub ich war einer der wenigen die das Lied nach dem Unterricht noch hören konnten...
Es ist schnell, es ist spaßig, der Text ist auch ziemlich lustig - also mir gefällts.
--
Epilog
Irgendwie jetzt, 2 Monate nach dem Verfassen gefällt mir der Bericht gar nicht mehr so... egal, ich veröffentliche ihn trotzdem.
Ich freu mich immer über Verbesserungsvorschläge über's Gästebuch oder halt über einen Kommentar
LG
Sven weiterlesen schließenProduktfotos & Videos
Front von sven16bo
am 29.11.2005Ja, so sieht sie aus von sven16bo
am 29.11.2005Kommentare & Bewertungen
-
-
ICH wohne in Düsseldorf ... Du Sack!
11.12.2003, 09:08 Uhr von
Daverigger
Der Name ist Daverigger und die Interessen sind breit gestreut. Ich schreibe gerne über Bücher, M...Pro:
6 Gute Songs, schönes Coverdesign
Kontra:
4 miese Songs, insgesamt wie immer nur 10 Stücke auf dem gesamten Album
Empfehlung:
Ja
Grönemeyer ... dieser Name stand für mich lange Jahre als synonym für eine Stimme, die nicht singen kann, die Töne mehr gequält als Melodiös erzeugt. Für einen Mann, mit dem ich nicht so viel anfangen kann, was auch für seine Musik gilt. Eigentlich war mir Grönemeyer als Person ziemlich schnuppe. Genauso seine Musik. Bis vor kurzem. Aber so weit, das mich Grönemeyer interessiert ist es noch lange nicht. Darum geht es jedoch in keinster Weise. Es geht um sein Album „4630 Bochum“.
Auf den ersten Blick erscheint es wie ein seltsam anmutendes „Best of“ mit einem Schuss „schlechtst of“ und einer Prise „Wo sind die restlichen Tracks abgeblieben?“. Doch es ist ein gewöhnliches und sehr frühes Album. Das bedeutet jedoch nicht, das man auf seinen neueren Alben mehr Tracks findet. Gold findet man schließlich auch nicht an jeder Straßenecke. 10 scheint für Grönemeyers Alben von zentraler Bedeutung zu sein. Oder er ist einfach nur faul. Ich weiß es nicht.
Das Cover ist sehr schön gemacht, passend zu Bochum eine schwarze Kohletafel, und der Titel mit Kreide darauf geschrieben. Sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Das ist Stil. Nicht überladen, nicht zu karg. Schön!
Die Auswahl der Songs ist aus heutiger Sicht recht interessant. Man findet Grönemeyersche Evergreens wie „Männer“ und „Flugzeuge im Bauch“, aber auch eher unspektakuläre Stücke. Was dabei eher heraussticht und was in der Versenkung verschwindet (oder zumindest sollte) soll nun etwas näher beleuchtet werden.
1 – Bochum – 3:50
Gleich der erste Song spricht mich richtig an. Komisch, das kenne ich sonst von keinem Grönemeyer-Album. Der Anfang muss sich zwar erst ein wenig entwickeln, das Klavier wird erst noch warm, die Drums setzen später ein, die Synth-Effekte genauso, aber schließlich entwickelt sich das Ganze und spätestens beim leider ein wenig kurzen Refrain wird mir unmissverständlich klar, das ich den Song mehr als nur mag. Warum? Tja ... er passt zu einer Bahnfahrt von Düsseldorf in Richtung Osten. Einmal quer durch den Pott. Was haben wir da schönes auf der Karte? Bochum, Dortmund, Essen, etc., und jede dieser Städte erscheint mir vor meinem geistigen Auge, wenn ich den Song höre. Dunkler Abend. Industrie und Kohle, Flutlichtanlagen und eine Sehnsucht nach diesem Gefühl, das mich genau dann packt, wenn ich aus dem Fenster des Zugs blicke. Der Track erzeugt ein Ziehen in meiner Magengegend, obwohl er an einer Stelle ein wenig zynisch auf meine Heimatstadt Düsseldorf herabblickt. Aber im Pott sind wir ja alle gleich!
„Hier, wo das Herz noch zählt, nicht das große Geld. Wer wohnt schon in Düsseldorf?“
Der einzige Minuspunkt dieses Songs liegt für mich ganz klar im Zwischenspiel des Saxophons verborgen. Es mag zwar in den Ohren einiger Leute passen, für mich macht es jedoch den Song kaputt. Die herrlich schwermetallisch-Kohlestaubverdichtete Stimmung wird zerstört, und das lässt mich trotz des guten Textes und der herrlichen Musik einen Punkt abziehen.
9/10
2 – Männer – 4:00
Der Grönemeyersche Klassiker schlechthin. Jeder kennt dieses Lied, jeder kennt den Text, fast jeder kann mitsingen wenn es im Radio oder irgendwo auf einer Party läuft. Warum? Weil der Text einfach wahr ist. Natürlich, zynisch überspitzt, aber das ist eben der Humor des Lebens. Die Musik passt zum offensiven Text, treibt, erscheint aber nicht zu schnell oder gar unpassend. Synths und normales Keyboard, ein paar künstliche Drums und das war’s. Unkompliziert, klar, genau wie der Text. Zwar wird nicht wirklich gesungen, dies nur hier und da im Refrain, aber Sprechgesang ist auch eine Kunst, die beherrscht werden will.
„Wann ist ein Mann ein Mann?“
Ich hab an diesem Song eigentlich keinen negativen Punkt erkennen können. Seltsam klar artikuliert sich Grönemeyer, man versteht alles. Das muss man ihm wirklich zugute halten. Natürlich ist es ein Song, der mit Klischees arbeitet. Aber Musik ist oft ein einziges Klischee, und da dieser Song die Klischees von der ironisch-chamranten Seite nimmt, kann man das mehr als nur verzeihen.
10/10
3 – Flugzeuge im Bauch – 3:54
Ein Song, der schon oft gecovert wurde. Glücklicherweise meist mit spärlich besegnetem Erfolg, was aber auch an der Qualität der Interpreten lag. Man denke an den unglücklichen Versuch von Oli.P, einem jungen Mann, der sich mal das Gesicht richten lassen sollte.
Die Thematik des Songs ist mehr oder weniger simpel, der Text genauso. Die Message wird über simple Worte transportiert, gehen aber tief. Sie liebt jemand anders, er liebt sie immer noch, aber diese Liebe zerstört ihn schmerzlich von innen.
„Gib mir mein Herz zurück, Du brauchst meine Liebe nicht!“
Die komplette Instrumentierung mal wieder vom Keyboard, aber langsam, sanft, schwebend, leicht. Sie ist genau wie der Prozess der Trennung, der Abkapselung: bedächtig, nicht überhastet.
Das Zwischenspiel der Gitarre zu Beginn der zweiten Hälfte des Songs passt perfekt und klingt toll. Keine Frage, ein Song der sich seine Punkte verdient hat. Nur irgendwie kann ich nicht wirklich beschreiben, warum es nicht ganz zu den 10 reicht. Vielleicht der seltsame Beginn des Stücks. Vielleicht weil ich insgesamt momentan eher härtere Musik bevorzuge. Jedenfalls rein subjektive 9,999 Punkte ...
9,999/10
4 – Alkohol – 4:28
Tja, da ist es mal wieder, das leidige Thema Drogen. ABER! Grönemeyer packt es anders an. Er nimmt die Einstiegsdroge Nummer eins, den Alkohol. Er trennt klar die gesellschaftlichen und altersmäßigen Schichten.
„Die Nobelszene träumt vom Kokain und auf dem Schulklo riecht’s nach Gras, der Apotheker nimmt Valium und Speed ...“
Eins ist klar, Alkohol macht einen kaputt. Er schafft temporäre Linderung der Probleme durch das Vergessen, am nächsten Morgen schlägt einem die Realität jedoch wieder brutal ins Gesicht. Die Musikalische Untermalung seines erneuten mehr Sprech als Gesangs (kleines Wortspiel, tschuldigung) beschränkt sich auf Keyboard und Drums, ein Keyboard schlägt zwischendurch auch mal zu.
Insgesamt überzeugt mich der Song jetzt nicht wirklich. Der Text ist zwar schön und gut, aber nicht besonders lang und wird oft wiederholt. Die Musik selbst ist auch nicht herausragend. Insgesamt also ein wenig besser als Durchschnitt.
6/10
5 – Amerika – 3:27
Dieser Song ist mehr als nur genial! Jedenfalls empfinde ich das als anti-amerikanisch eingestellter Mensch so. Amerika spielt sich als Weltpolizei auf. Schön und gut. Amerika mischt ich in jeden Konflikt ein. Tja. Amerika führte kalten Krieg. Hmh.
„Kommst als Retter in jeder Not, zeigst der Welt Deinen Sherriffstern ...“
Überall heißt es, Amerika sei so toll. Ich weiß nicht, ob ich eine Nation bewundern soll, die sich auf verstaubte und sinnlose Gesetze und absolut dämliche Gesetze beruft. Strafe zahlen zu müssen, wenn ein Polizist einen Bikini an einem Strand zu freizügig findet, mit 20 Jahren ins Gefängnis zu kommen, wenn man in der Öffentlichkeit Bier trinkt, oder mit 13 Jahren einfach eine Pumpgun kaufen zu können ... Aber das ist halt Amerika.
„Lad Russland endlich zu dir ein, einigt, entrüstet euch, Amerika, oder schießt euch gemeinsam auf den Mond. Schlagt euch dort oben, der ist unbewohnt“
Die Musik ist mal wieder auf Keyboard und Drums beschränkt, passt aber sehr gut zum Text. Besonders der Beginn des Songs fasziniert mich. Ein wenig eintönig, treibend, aber schön elektronisch. Dieser Grundstoff kommt später im Song auch noch zum Einsatz. Wirklich schön!
10/10
6 – Für Dich da – 3:23
Oh Jeh, was ist das denn? Ich hatte mich gefragt, ob es auf einem Album von Grönemeyer wirklich so viele gute Songs geben kann. Tja, hier kommt die Antwort auf meine Frage. Dieser Song ist schlecht. Aber es ist nicht der Text, denn der ist richtig schön formuliert. Es sind die Musik und der Gesang. Die Musik ist irgendwie klimpernd tuffig, der Gesang dringt größtenteils seltsam gequetscht aus Herberts Mund, ganz besonders im Refrain, der auch noch absolut unmelodiös klingt.
„Wenn die Sonne zu regnen scheint werde ich schon bei dir sein ...“
Ich kann nicht viel über diesen Song sagen, außer das er mies ist. Er lädt einfach dazu ein, den nächsten Track der CD anzuwählen. Für den Text gibt’s noch 3 Punkte, das war’s aber auch schon!
3/10
7 – Jetzt oder nie – 4:57
Die Musik eher schleppend, die Stimme fast schon gelangweilt, deprimiert. Die Grundaussage wie der Titel: Jetzt! Nicht lange warten, sondern handeln! Streckenweise gesellschaftskritisch und schön formuliert.
„Wie eine träge Herde Kühe schauen wir kurz auf und grasen dann gemütlich weiter ...“
Die Musik einmal mehr bestehend aus Keyboard und Drums, also nichts aufsehenerregendes. Der Gesang ist ok, die Musik gut, nicht zu schnell und nicht zu lahm, ein gutes Gleichgewicht zwischen Melodie und Gesang, auch der Text hat was.
Für mich ergibt das solide 7 Punkte, da der Text zu Beginn ein wenig zu abstrakt ist, und die andauernd wiederkehrende Textzeile „Wascht ihr nur Eure Autos“ irgendwie nervt und nicht ganz passt.
7/10
8 – Fangfragen – 4:15
Na ja, na ja, locker flockig, aber ohne das gewisse Etwas. Der Text ruft eine gewisse Vertrautheit in mir wach, aber die Musik ist nicht so besonders gut getroffen, zum Text passt sie auch nicht wirklich. Es geht um das leidige Thema Eifersucht, aber unter dem richtigen Blickwinkel. Eifersucht hat immer einen einzigen Grund. Liebe.
„Ich sterb vor Eifersucht, ich lass nichts unversucht, Du bist mir dafür grund genug!“
Die Musik ist für die Thematik, die im Liedtext verarbeitet wird zu flapsig, zu verspielt. Zwar ist sie nicht wirklich „schlecht“, aber dennoch unpassend. Der Gesang ist durchschnittlich, hier und da aber ein wenig nervend, wenn er die Vokale auf seine typische Art überdehnt. Insgesamt reicht es nur für 4 Punkte.
4/10
9 – Erwischt – 4:00
Igitt ... Schon die Einleitung des Songs macht mir Angst vor mehr. „Niemehrniemehrniemehrniemehrniemehrniemehrniewieder“ Grönemeyer zeigt die unangenehmste Seite seiner Stimme. Absolut kehlig soll das Stück wohl wie ein kleiner Choral rüberkommen. Es nervt. Zum Glück ist es nur kurz!
Der Song an sich, der jetzt erst richtig beginnt, ist von der relativ ruhigen Sorte. Und langweilig, so richtig schön zum Einschlafen. Eigentlich schade, denn die Texte sind nicht so schlecht wie die Musik, auch der Gesang ist annehmbar. Und wenn’s einen erwischt, dann ist eh alles vorbei, da kann man auch über stimmliche Unklarheiten hinwegsehen.
„weck mich nicht auf, es ist so traumhaft mit dir, es hat mich wieder erwischt ...“
Insgesamt knapp unter Durchschnitt. Der Beginn ist mies, die Musik ist langweilig, der Gesang ganz ok, nur der Text reißt den Song ein wenig raus.
4/10
10 – Mambo – 2:45
Den Abschluss der CD bildet glücklicherweise ein richtig guter Song. Direkt der Anfang ist spritzig, hat Geschwindigkeit und der Gesang setzt auch fast sofort ein. Der Text zielt weniger auf Sehnsucht ab, mehr auf ein leidiges Problem, das jeder Autofahrer kennt.
„Ich finde keinen Parkplatz, ich komm zu spät zu dir, mein Schatz. Du sitzt bei Kaffee und Kuchen und ich muss weiter suchen ...“
Was ich auch lustig finde: Der Song wird von Steeldrums begleitet. Das gibt dem ganzen ein herrlich entspanntes Feeling, obwohl der Song von Such-Hektik geprägt ist. Genial!
10/10
Insgesamt war ich anfangs von dem Album überrascht, nach mehrmaligen Hören und Abwägen bin ich zu dem Schluss gekommen, das es eines seiner besseren ist. Zwar findet man nur 10 Tracks, aber er ist ja bei bisher jedem Album so sparsam geblieben, also ist das nur die Weiterführung eines bewährten Durchschnitts.
Ich hab auf dieser CD 6 Songs vorgefunden, die ich gut finde, und das will bei Grönemeyer schon was heißen. Der Rest spricht mich weit weniger an, aber ich habe bei Grönemeyer und meinem Empfinden für seine Musik schon öfters ein Gefälle bemerkt. Entweder ich finde einen Song richtig gut, oder ich finde ihn richtig schlecht.
Insgesamt kann ich nicht sagen, ob das Album etwas für Erst-Hörer ist, sofern es solche Menschen noch gibt. Mir hat es jedenfalls ganz gut gefallen, trotz der schlechteren Songs, weswegen ich 4 Sterne und eine Empfehlung vergebe. Den momentanen Preis von ca. 15 Euro für ein Grönemeyer-Album würde ich zwar in keinem Fall ausgeben, aber für Fans ist es sicher eine Überlegung wert.
Es gibt ja schließlich auch noch ebay. weiterlesen schließen -
Männer sind einfach unersetzlich
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Herbert Grönemeyer kann bereits auf eine große Karriere zurückblicken und seinen Durchblick als Sänger hat er meiner Meinung nach mit dem Album "4630 Bochum" erreicht. Dieses Album zeigt eigentlich das ganze Spektrum ,das er mit seinen Songs abdeckt. An den großen Erfolg von "4630 Bochum" konnte er bis letztes Jahr eigentlich nie wieder anknüpfen, aber "Mensch" brach dann wieder alle Rekorde und jeder will wieder Herbert Grönemeyer hören.
Das Album
------------
Das Album "4630 Bochum" zeigt einen grossen Querschnitt seiner Karriere und viele Songs hört man auch nach 20 Jahre noch ein ums andere Mal im Radio.
Auf dem Album sind folgende Songs vertreten:
01: Bochum 3:50
Dieser Song stellt wohl eine Liebeserklärung an die Stadt Bochum dar und ich mag diesen Song unheimlich gerne. Auch der Fußball-Bundesligist VfL Bochum hat diesen Song fast als das Vereinslied angenommen, denn immerhin besingt Herbert Grönemeyer diesem Bundesligisten auch in diesen Lied. Die Stimme von Herbert Grönemeyer sorgt dafür, dass dieses Lied noch lange im Gedächtnis bleibt.
02 Männer 4:00
Mit diesem Lied schaffte Herbert Grönemeyer den Durchbruch und damals anfang der Achtziger Jahre war dieser Song fast ständig zu hören. Aber das lied ist auch ein richtiger Ohrwurm. Herbert Grönemeyer erzählt hier all die Vor- aber auch Nachteile, die dem starken Geschlecht nachgesagt werden. Ob dies stimmt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden, aber ein wenig Wahrheit steckt doch drin, oder?
03 Flugzeuge im Bauch 3:54
Eine Ballade, die mir auch noch gut in Erinnerung bleibt. Auf jeder Party hört man dieses Lied auch heute noch recht regelmäßig und Herbert Grönemeyer hat hier gezeigt, dass er auch sanfte Liebeslieder interpretieren kann. Seine Stimme gibt diesem Song den persönlichen Charakter und mir gefällt der Song ausgesprochen gut.
04 Alkohol 4:28
Dieser Song zeigt deutlich, dass Herbert Grönemeyer nichts mit Drogen zu tun haben möchte und er möchte auch hier einmal vor einer unterschätzten Droge warnen: Dem Alkohol. Musikalisch gesehen kommt "Alkohol" zwar nicht an die besseren Songs wie "Bochum" oder "Männer" heran, aber Herbert Grönemeyer geht hier recht kritisch mit dem Thema Drogen um.
05 Amerika 3:27
Dieser Song ist einfach genial und vor allem bei dem US-Einmarsch im Irak habe ich mir dieses Lied mal wieder vorgenommen, denn vieles stimmt einfach in diesem Song. Der Text sagt eben sehr viel aus und ein kritischer Herbert Grönemeyer rechnet mit einer grossen Nation ab, die sich überall als Weltpolizei darstellen möchte, aber die Gesetze in Amerika erinnern mich teilweise ans Mittelalter.
06 Für Dich da 3:23
Dieser Titel ist meiner Meinung nach der schwächste auf diesem Album, denn er spricht mich irgendwie überhaupt nicht an. Auf diesen Song hätte Herby ruhig verzichten können, denn es gibt bessere Songs von ihm.
07 Jetzt oder nie 4:57
In diesem Lied geht Herbert Grönemeyer darauf ein, dass man manchmal ruhig etwas spontan entscheiden sollte und auf seine inneren Gefühle hören sollte.
08 Fangfragen 4:15
Dafür ist der nächste Song "Fangfragen" wieder so richtig peppig und der Zuhörer wird hier wieder etwas aufgerüttelt. Aber Fangfragen mag ja jeder nicht so besonders, aber Herby hat das Thema eigentlich ganz gut umgesetzt.
09 Erwischt 4:00
Hier geht es wieder um das Thema Liebe und Herby geht sehr gut und einfühlsam mit diesem Thema um.
10 Mambo 2:45
Mambo ist mal wieder ein richtig guter Song. Spritziger Sound voller Ideen und ein Gesang von Herbert Grönemeyer, der sofort zum Mittanzen animiert. Bei diesem Song singe ich auch gern einmal mit, weil der Text so leicht verständlich ist und er leicht zu merken ist.
Das Cover
-----------
Das Cover dieses Albums ist sehr einfach gehalten und man sieht hier eigentlich nur eine Schiefertafel, wo die Adresse von Herbert Grönemeyer mit Kreide notiert ist. Dieses Album habe ich damals noch als richtige LP gekauft und inzwischen dürfte es bestimmt eine Rarität sein
Meine Meinung
---------------
Herbert Grönemeyer hat bereits vor 20 Jahren gute Musik gemacht und viele werden sich bestimmt noch an die guten alten Klassiker erinnern. Für mich zählt "4630 Bochum" zu den besten Alben, die Herbert Grönemeyer gemacht hat. Ich würde dieses Album vielleicht sigar mit "Mensch" vergleichen, auch wenn "Mensch" noch inhaltlich mehr bietet.
Musikalisch gesehen hat sich Herbert Grönemeyer natürlich auch weiterentwickelt und seine neuen Songs haben schon etwas mehr zu bieten. Aber zur damaligen Zeit Anfang der Achtziger Jahre hat Herbert Grönemeyer viele Fans angesprochen und ich zähle dieses Album zu den besten deutschsprachigen Album der Achtziger Jahre. Wer dieses Album also noch nicht kennen sollte, sollte auf jeden Fall einmal reinhören. weiterlesen schließen -
Was singt der da?
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
... Das fragten sich 1984 die Radiostationen und auch so mancher Hörer. Doch ich finde, dass Herbert Grönemeyer schon schlechter als auf „Bochum 4630“ zu verstehen war...
Ich muss mich mal wieder an eine Überarbeitung machen. Es ist schon eine Bürde, wenn man so viele schlechte Berichte geschrieben hat und dann auch noch den Ehrgeiz besitzt, die alle verbessern zu wollen. Nur leider bin ich mit beidem geschlagen und so ergebe ich mich ein weiteres Mal in mein Schicksal. Doch es ist schon ein Lichtblick, dass ich mit diesem Bericht zu „Bochum 4630“ von Herbert Grönemeyer alle meine Berichte zu besagtem Interpreten auf ein annehmbares Niveau gebracht habe. Zunächst möchte ich euch ein wenig zum Herbert Grönemeyer, dann etwas zum Album „Bochum 4630“ allgemein und schließlich zu den einzelnen Songs, von denen ich einige auswählen werde, erzählen.
Herbert Grönemeyer wurde 1956 in Göttingen geboren, verbachte seine Kindheit und Jugend jedoch in Bochum, was ihn sehr prägte. Während des Abiturs und des Studiums arbeitete er als Theatermusiker und später, nach dem Abbruch des Studiums, auch als Schauspieler. Vor allem durch seine Rolle in „Das Boot“ wurde er bekannt. Schon zu dieser Zeit schrieb er eigene Songs und veröffentlichte auch Platten, doch erst 1984 mit „Bochum 4630“, um die es heute gehen soll, kam der Erfolg, der ihm bis heute treu geblieben ist. Es folgten noch mehrere Alben bis 1998, als Herberts Frau und sein Bruder innerhalb einer Woche an Krebs starben. Im Sommer 2002 meldete er sich dann jedoch eindrucksvoll mit „Mensch“ zurück und erhielt schon diverse Auszeichnungen für diese absolut geniale Platte.
Doch heute soll es ja um „Bochum 4630“ gehen. (Die „4630“ war übrigens die ehemalige Postleitzahl dieser Stadt.) Als die CD 1984 erschien, wollten die Radiostationen seine Songs einfach nicht spielen. Sie verstanden nichts, was er da sang und weigerten sich deshalb, Songs wie „Männer“ und „Bochum“ zu spielen. Doch langsam aber sicher wurde das Album erfolgreich und dann waren auch die Radiostationen nicht mehr abgeneigt, seine Songs in Programm aufzunehmen. Und seitdem sind Herberts Lieder fester Bestandteil fast jeden Radioprogramms!
Das Cover und das Songbook von „Bochum 4630“ ist sehr schlicht und sparsam gehalten. Auf dem Cover steht nur auf schwarzem Hintergrund wie mit Kreide auf eine Tafel geschrieben der Name des Interpreten und der Titel der CD. In der selben Art und Weise ist die Tracklist gestaltet. Im Songbook finden sich alle Songtexte und Producerinfos. Alles ist sehr schlicht, nur einfach schwarz auf weiß gedruckt. Es ist auch nur ein Bild von Herbert Grönemeyer zu finden, auf dem er leicht weiblich wirkt.
Doch nun möchte ich endlich zu den Songs kommen, wobei ich einige nicht beschreiben möchte, weil es mir bei Herbert Grönemeyer mächtig schwer fällt, mich kurz zu fassen. Doch ich werde versuchen, euch einen guten Querschnitt durch die zehn Songs der CD zu übermitteln!
BOCHUM
Ziemlich sphärisch beginnt die CD mit dem Song, welcher ihr auch den Titel lieferte. Das Keyboard schafft einen Klangteppich, aus dem sich ziemlich zurückhaltend die Drums erheben. „Du bist keine Schönheit, vor Arbeit ganz grau, liebst dich ohne Schminke...“ Und genauso schmucklos ist hier auch die Instrumentierung. Herberts Stimme ist sehr gut zu hören und auch der Text ist meiner Ansicht nach gut zu verstehen. Er singt über Bochum, seine Heimatstadt, obwohl er nicht dort geboren ist. Vorzüge und Nachteile seiner Stadt zählt er auf, wobei auch die Nachteile irgendwie immer positiv klingen: „Du bist keine Weltstadt, auf deiner Königsallee finden keine Modenschaun statt, hier wo das Herz noch zählt, nicht das große Geld, wer wohnt schon in Düsseldorf?“ Die Strophen sind ruhig begleitet, um den Text hervorzuheben. Herbert scheint teilweise sogar zu sprechen und nicht zu singen. Doch irgendwie passt diese leichte Nüchternheit sehr gut zum Lied!
In gewohnter Art und Weise wechselt Herbert zwischen Chorus und Strophe. Im Chorus wird alles ein wenig kräftiger und man muss Herberts Wort einfach glauben: „Bochum, ich komm aus dir, Bochum, ich häng an dir, Bochum.“ An den zweiten Chorus schließt sich ein tolles Saxophonsolo von Charly Mariano an, das Abwechslung in den Song bringt.
Dieser Song ist einer der bekanntesten von Herbert Grönemeyer und eine Hymne auf seine Heimatstadt Bochum. Ich mag diesen Song und in seiner Ehrlichkeit ist er typisch für Herbert. Zudem ist dieses Lied eines seiner bekanntesten und auch seiner besten. Er ist teilweise ruhig, aber auch aufgelockert und einfach richtig gut, was auch durch seinen ganz eigenen Charme bestimmt wird!
MÄNNER
Und gleicht folgt noch eine Hymne... diesmal jedoch dreht es sich um Männer. Da ja Herbert selbst einer ist, sollte man annehmen, dass er sein Geschlecht auch wirklich kennt. So singt er hier auch mehr oder weniger ironisch über die Eigenheiten der Männer.
Los geht es gleich mit diesem so charakteristischen, leicht beschwingten Rhythmus, der von den Drums angegeben wird. Gitarren bilden die Hintergrundmusik, während obenauf das Keyboard lagert, das die vielen von euch bekannte, schon leicht ironisch angehauchte Melodie spielt. So setzt sich der Song auch fort und Herbert singt über das vermeintlich starke Geschlecht. Seine Stimme klingt dabei immer irgendwie aufmüpfig und auch leicht amüsiert. So wird noch einmal die Atmosphäre des Songs unterstützt.
Der Text setzt sich aus wahren und überspitzten Passagen zusammen, wobei am Ende ein sehr umfassendes Bild vom Mann im Allgemeinen, wobei natürlich auch Klischees zu finden sind. So zum Beispiel sind Männer: Sie sind verletzlich und unersetzlich. Sie sind schon als Baby blau und furchtbar schlau. Der Chorus bietet dann auch eine Essenz aus dem gesamten Text: „Männer haben’s schwer, nehmen’s leicht, außen hart und innen ganz weich, werden als Kind schon auf Mann geeicht. Wann ist der Mann ein Mann?“ Tja, welch gute Frage, die sicherlich nicht in einem Satz beantwortet werden kann. Denn „Männer sind auch Menschen...“
Auf „Bochum 4630“ sind viele der bekanntesten Songs Herbert Grönemeyers zu finden. „Männer“ kann man auf jeden Fall dazu zählen. Er geht schnell ins Ohr, ist herrlich ironisch und einfach nur absolut genial!
FLUGZEUGE IM BAUCH
Nun folgt ein eher trauriges Lied, das vor allem durch die sparsame Instrumentierung und die Eigenheiten in Herberts Stimme hervorsticht. Leise und sphärisch, nur mit ganz ruhigen Keyboard- und Gitarrentönen beginnt dieser Song. Ganz zu Anfang klingt Herbert leicht aggressiv, doch dann wandelt sich sein Tonfall in Verzweiflung. Er singt von den Qualen, die er wegen ihr erleiden muss und das hört man ihm auch an. Er fordert sie auf: „Gib mir mein Herz zurück, du brauchst meine Liebe nicht, gib mir mein Herz zurück, bevor’s auseinander bricht, je eher du gehst, umso leichter wird’s für mich...“ Gegen Ende des Songs ist auch noch ein Gitarrensolo eingefügt, was alles nur noch verzweifelter klingen lässt.
Herrlich besingt Herbert hier die Qualen nach einer Trennung, er liebt sie noch, will sich aber unbedingt von ihr lösen. Mehrere Coverversionen musste dieser Song schon überstehen, doch ich bin froh, sagen zu können, dass das Original immer noch das Beste ist. Und nicht nur nach solchen Vergewaltigungen des Songs wie von Oli P. (Diese Version wurde von Herbert Grönemeyer als „grenzwertig“ bezeichnet!) ist es einfach eine Wohltat das Original zu hören! Noch ein Highlight!
AMERIKA
Dieser Song ist mal wieder einer seiner kritischen. Auf jeder CD, die ich bis jetzt von Herbert gehört habe, findet sich mindestens einer dieser Songs. Dieser Hier dreht sich eindeutig um Amerika und die Überheblichkeit dieses Landes in der Weltpolitik. Herbert schnitt dieses Lied auf den kalten Krieg zu, doch auf die heutige Situation passt es genauso.
„Ich habe Angst vor deiner Phantasie, vor deinem Ehrgeiz, Amerika [...] lad Russland endlich zu dir ein, einigt, entrüstet euch, Amerika. Oder schießt euch gemeinsam auf den Mond, schlagt euch dort oben. Der ist unbewohnt!“
Musikalisch ist der Song eher schlicht, ohne dabei jedoch zu einfach zu wirken. Großer Schnickschnack wäre dem Text auch nur abträglich und so greift Herbert auch nur auf Drums, Gitarren und leichtes Keyboardspiel zurück.
Ich mag diesen Song sehr gern und der begründeten Kritik an Amerika stimme ich voll und ganz zu. Dass es auch auf die heutige Situation im Irak-Konflikt passt, zeigt, dass sich Amerika gegenüber dem Kalten Krieg um nicht ein bisschen verändert oder gar verbessert hat. Schon allein wegen seiner wohlgewählten Worte der Kritik und der Wahrheit, die in ihnen steckt, ist dieser Song absolut hörenswert. Zudem ist er einfach nur genial.
FANGFRAGEN
So, jetzt werde ich mich aber etwas kürzer fassen. Eifersucht ist hier das Thema. Herbert singt in diesem sehr rhythmusbetonten Lied davon, dass sie sich mit einem anderen trifft und er ihr deshalb nachspioniert. Dieser Song wird vom Rhythmus dominiert und ist dadurch recht beschwingt und bringt meine Füße zum Zucken. Insgesamt ist dieser Song einer, der mich zwar anspricht, jedoch nicht so gut ist, nicht so gut sein kann, wie andere auf diesem Album. Auch ist er leicht gewöhnungsbedürftig, was ihn nicht ganz so leicht zu hören ist. Und er soll im meinem Bericht stellvertretend für die weniger bekannten und weniger eingängigen, dadurch aber nicht wirklich schlechten Songs diesen Albums. Dass sie jedoch hinter den Highlights zurücktreten müssen, ist verständlich. „Fangfragen“ ist gut zu hören, reicht jedoch an so manch anderen Song des Albums nicht heran.
MAMBO
Kommen wir nun zum letzten Song des Albums und auch zum letzten, den ich euch ein wenig beschreiben will. Leicht südländisch ist dieser Song hier, Mambo eben. Rhythmus und Melodie gehen sofort ins Blut. Dabei geht es bloß um die Parkplatzsuche. Doch Percussions und Trompeten sind so geschickt eingesetzt, dass der Song eine ganz eigene Dramatik erhält. Es geht darum, dass Herbert einfach keinen Parkplatz findet und deshalb nicht zu seiner Liebsten kommen kann.
„Ich drehe schon seit Stunden, hier so meine Runden, es trommeln die Motoren, es dröhnt in meinen Ohren...“
Wunderbar anders ist dieser Song, sehr beschwingt und rhythmisch ist er und geht dabei sofort ins Ohr. Herbert schuf hier ein Stück, das ein absolut würdiger Abschluss einer grandiosen CD ist.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass „Bochum 4630“ der Klassiker von Herbert Grönemeyer ist. Es ist sein erstes wirklich erfolgreiches Album gewesen und gehört einfach in das CD-Regal jedes Fans. Doch auch alle anderen sollte in dieses grandiose Album einmal reingehört haben. Es bietet viele Highlights, ruhige, aber auch rockigere Stücke und ist alles in allem eine gelungene Mischung. Wie alle älteren CDs Herbert Grönemeyers kostet sie jedoch normalerweise 17,99 €, während das neue Album „Mensch“ für 13,99 € zu haben ist. Doch „Bochum 4630“ gehört zu den besten Alben Grönemeyers und ist ein Hören allemal wert! weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben