Pro:
der Pinguin, der Soundtrack, die Insel, Drew Barrymore
Kontra:
Adam Sandler, Geschichte ist unrealistisch und erinnert an \"Und täglich grüßt das Murmeltier\"
Empfehlung:
Ja
Nach langer Zeit haben wir mal wieder einen Freitag zum Kino-Abend gemacht. Gestern war dieser Freitag, bei dem wir uns ebenfalls nach langer Zeit mal wieder ins teure UCI-Kino gesetzt haben. Angesehen haben wir uns in einem doch ungewöhnlich leeren Kinosaal den Film "50 erste Dates" mit Adam Sandler und Drew Barrymore.
_Zum Inhalt
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Henry Roth (Adam Sandler) lebt auf Hawaii und genießt dort sein Leben als Verführer der Touristinnen. Wöchentlich schleppt er eine schöne Frau ab, um ihr dann bei ihrem Abschied ein Lügenmärchen zu erzählen, um sich nie wieder bei ihr melden zu müssen.
Von Liebe kann in seinem Leben keine Rede sein. Er möchte sich auch nicht verlieben, aber es kommt wie es kommen muss.
Zufällig lernt er in einem Strandcafé Lucy (Drew Barrymore) kennen. Die beiden flirten und es macht auch klick, doch als Henry am nächsten Tag zur Verabredung mit Lucy (gleiche Zeit, gleicher Ort) kommt, kennt Lucy ihn nicht mehr.
Von der Kellnerin des Cafés erfährt Henry, dass Lucy seit einem tragischen Unfall vor einem Jahr kein Kurzzeitgedächtnis mehr hat. Alles, was sie am Tag erlebt, wird in der Nacht ausgelöscht.
Sie erlebt seit einem Jahr den gleichen Tag immer und immer wieder. Ihr Vater und ihr Bruder Doug (Sean Astin) tun auch alles, um Lucy jeden Tag gleich zu gestalten. Sie schauen sich jeden Abend ein aufgenommenes Football-Match an, streichen jeden Abend die Garage, damit Lucy sie am anderen Tag wieder anmalen kann und haben Unmengen Zeitungen von dem Tag ihres Unfalls drucken lassen, nur damit Lucy sich nicht aufregt, sondern jeden Tag ein schönes Leben hat.
Henry, der mit Lucy nun schon einige erste Dates verbracht hat, will nicht zulassen, dass Lucy weiterhin nur jeden Tag so dahinlebt. Er nimmt ihr ein Video auf, dass sie sich jeden Tag ansehen muss. Dort wird ihr erklärt, was mit ihr passiert ist.
Nach ansehen des Videos ist Lucy zunächst verwirrt, dann traurig, aber nach kurzer Zeit will sie dann ihr Leben leben, zumindest den Nachmittag lang.
Alles könnte also so schön sein: Henry schafft es Lucy jeden Tag aufs neue zu erobern und hofft darauf, dass Lucy geheilt wird. Für Lucy gibt es aber keine Hoffnung auf Heilung. Als sie von Henrys Traum (mit dem Schiff nach Alaska fahren und dort die Robben beobachten und deren Verhalten zu erforschen) erfährt, will sie ihn aus ihrem Leben streichen.
Ob Henry sich so einfach "auslöschen" lässt, erfahrt ihr im Kino.
_Zum Film
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Darsteller: Adam Sandler, Drew Barrymore, Sean Astin, Lusia Strus, Rob Schneider, Dan Akroyd
Regie: Peter Segal
Drehbuch: George Wing
Produktion: Jack Giarraputo, Steve Golin, Nancy Juvonen
Verleih: Columbia Tristar
Länge: 99 Minuten
FSK: keine Altersbeschränkung
_Meine Meinung
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Mit Hawaii wurde für den Film die richtige Location ausgewählt. Diese Insel sprüht nur so vor Romantik und dort eine Liebesgeschichte spielen zu lassen, ist nahezu genial.
Hawaii ist dann auch schon eine der wenigen Dinge, die mir an dem Film wirklich gut gefallen haben. Neben den putzigen Tieren und der zuckersüßen Drew Barrymore war es das dann auch schon.
"50 erste Dates" erinnerte mich die ganze Zeit an den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" und wenn so offensichtlich gute Ideen eines Film kopiert werden, dann gefällt mir das eben nicht.
Ich war mir auch die ganze Zeit während des Films nicht darüber im Klaren, warum Vater und Bruder Lucy jeden Tag auf dem Servierteller servieren. Ihr Tag läuft jeden Tag nach dem gleichen Schema ab? Würde er das wirklich? Wenn man sich nur an die Vergangenheit erinnert, würde man den neuen Tag dann wirklich immer gleich erleben? Was würde denn sein, wenn mal nicht die weiße Hose und das rosa T-Shirt, das man anziehen wollte, im Schrank hinge? Dann rastet man doch nicht aus, sondern zieht was anderes an, oder?
Lucys Familie unternimmt alles, um Lucy jeden Tag gleich zu gestalten. Warum? Sie erinnert sich am nächsten Tag doch eh nicht daran?
Gut, es ist schon im ersten Moment lustig, wenn man sieht, was die Familie für Strapazen unternimmt, aber unrealistisch und dumm ist es schon.
Süß ist an "50 erste Dates" wohl auch wie Adam Sandler Lucy jeden Tag neu kennenlernt, allerdings wird in dem Film gar nicht klar, warum er so an Lucy hängt und für diese kranke Frau sein bisheriges Leben als Playboy aufgibt. Der Sinneswandel wird so gut wie gar nicht thematisiert und gerade dies kleine bisschen Tiefgang hätte dem Film ganz gut getan.
Neben der täglich-grüßt-das-Murmeltier-Erinnerung ist es auch Adam Sandler, der mir während des Films in einer Tour auf die Nerven ging. Ich habe seine echte Stimme noch nie gehört, aber die deutsche Synchronisation ist auf jeden Fall grottenschlecht. Er lahmt während des ganzen Films. Leuten, die für einen Satz eine Minute brauchen, kann ich schon in meinem Leben nicht lange zuhören, im Kino ist das bei einer Dauer von 99 Minuten echt eine Qual. Adam Sandler redet laaaaangsaaaaam und dummes Zeug, grinst dabei bei jedem Satz und steht damit die ganze Zeit da wie ein Trottel.
Gefallen hat mir bei dem Film dann wiederrum, dass das Ende nicht typisch ist. Im Prinzip gibt es nämlich kein Happy-End, aber irgendwie doch. Mehr möchte ich aber nicht verraten, denn es gibt ja bestimmt Leser hier, die den Film noch sehen möchten.
Abschließend muss ich sagen, dass mir der Film zwar nicht gefallen hat, ich ihn aber nicht so richtig schlecht fand, denn erstens rettet der kleine Pinguin einige Szenen, zweitens sind die Aufnahmen der Insel wirklich traumhaft schön, drittens ist es wirklich niedlich wie Henry seine Lucy jeden Tag neu kennenlernt und in sich verliebt macht, viertens spielt Drew Barrymore Adam Sandler an die Wand und fünftens passt der Soundtrack perfekt zum Film.
_Mein Fazit
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"50 erste Dates" hat mich nicht vom Hocker gehauen, aber ich konnte ihn mir doch bis zum Schluss ansehen. Der Film ist auch lustig, ragt aber irgendwie aus der Fülle der Romantic-Comedys nicht heraus. weiterlesen schließen
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