Pro:
günstig; zieht rasch ein; es soll Leute geben, bei denen es wirkt
Kontra:
mehrmaliges Auftragen bis zur ersten Bräunung erforderlich; daher nur durchschnittliche Ergiebigkeit; zieht scharenweise Mücken an; verblasst nicht einfach, sondern blättert ab; enthält wie die meisten Selbstbräuner auch keinen Sonnenschutz
Empfehlung:
Nein
Erinnert ihr euch noch an den Juni 2004, in dem noch so rein gar nichts an den Sommer erinnerte? (Im Juni 05 gab es wenigstens mal kurzzeitige Hitzewellen! *augen verdreh*)
In jenem Monat befand ich mich von einem Montag an bis zum folgenden Samstag in Lido degli Estensi an der italienischen Adria-Küste, wohin mich die Abschlussfahrt meiner FSJ-Seminargruppe geführt hatte und wo das Wetter tatsächlich schon vom Sommer beherrscht wurde; zurück in Deutschland war ich dann knackig-braun und bei den hier herrschenden klimatischen Verhältnissen musste ich doch stark befürchten, dass sich diese Färbung nicht lange halten würde und die Bikinistreifenwaren mir auch nicht so recht sympathisch, dass ich beschloss, zu einem Selbstbräuner zu greifen und so meine Bräune zu verlängern und den weißen Stellen den Garaus zu machen.
Und ein Graus` ist aus dieser Aktion letztendlich tatsächlich geworden!
In der Nähe meiner damaligen Arbeitsstätte befindet sich ein Schlecker, wo ich dann nun vor dem Regal mit den Sonnenpflegeprodukten auf und ab getigert bin und mich nicht entscheiden konnte, bis mir dann einfiel, dass ich bei dem, was sich Monat für Monat auf meinem Gehaltszettel eingefunden hat, wohl am Besten einfach zum günstigsten Produkt greifen sollte und das war dann eben die Selbstbräunungsmilch der Schlecker`schen Hausmarke „AS“.
Diese kostete in der braunen 250ml-Flasche mit Drehverschluss 3,59€.
Ich war eigentlich sehr zuversichtlich, was diesen Kauf anbelangte, da zum Einen af divsersen Minungsplattformen (wie ja auch bisher hier) ausschließlich positive Bewertungen dieses Selbstbräuners abgegeben worden sind und ich außerdem wusste, dass andere Produkte aus der AS Sun-Serie schon bei diversen Tests sehr gut abgeschnitten hatten.
Daheim testete ich den Selbstbräuner natürlich auch gleich aus:
Da ein Selbstbräuner (der in der Regel wie dieser keinen LSF enthält) die Haut nur insofern bräunt, als dass sie den Wirkstoff DHA enthalten, der in die Proteine der obersten Hautschicht eindringt und so auch nur die äußerste Hautoberfläche bräunt, sollte man vor dem Auftragen zunächst ein Körperpeeling machen, damit alte abgestorbene Hautschüppchen gleich von der Haut gelöst werden und der Selbstbräuner später nicht gleich mit diesen abfällt, so dass man im schlimmsten Falle also gleich gescheckt aussieht. ;-)
Ich habe also zunächst einmal unter der Dusche gründlichst alle toten Hautzellen von mir geschrubbt und bin, nachdem ich mich abgetrocknet hatte, fröhlich ans Eincremen gegangen.
Die weiße Milch ist nicht besonders dickflüssig, aber auch nicht so dünn geraten, dass sie gleich davon fließt. Sie ist im Gegenteil angenehm cremig, dass man sie sehr gut auftragen und verteilen kann.
Zumindest solange man sie nicht in der prallen Sonne stehen lässt; dann könnte sie in der Tat schnell ein einziger milchiger Saft werden. ;-)
Hierbei sollte man aufpassen, dass nichts von der Milch an den Haaransatz bzw. die Augenbrauen gerät; die verfärben sich ansonsten womöglich gleich mit, und nach dem Eincremen sollte man die Handinnenflächen gut reinigen, da diese von Natur aus ja normalerweise auch hell sind und es muss ja niemand sehen, dass wir uns unsere Bräune nur erschummelt haben, gell? ;-)
Dieses „Handinnenflächen gut reinigen“ ist im Übrigen das Schlimmste, was für mich mit einem Selbstbräuner verbunden ist, denn die Außenflächen sollen ja eigentlich braun sein und aber, wenn ich meine Handinnenfläche säubere, dann wird doch automatisch auch vom Rest der Hand der Selbstbräuner abgewaschen?!
Gibt es da einen Trick, der mir bislang verborgen geblieben ist?
Man sollte, bevor man sich etwas überzieht, auch warten, bis der Selbstbräuner komplett eingezogen ist, „Flecken möglich“; zum Glück zieht dieser Selbstbräuner recht schnell ein und fettet auch nicht nach; die Haut füht sich angenehm zart und geschmeidig an – also als Bodylotion würde sich der Selbstbräuner recht gut machen…
Würde, wenn nicht…
„Die Bräunung beginnt nach ca. 30 Min. und ist nach drei Stunden abgeschlossen.“
Nachmittags um 17 Uhr angewandt, sah man zum Abendbrot um 19.30 Uhr immer noch nichts. Auch zur Zu-Bett-Geh-Zeit gegen 22 Uhr wies meine Haut immer noch die vorherige restliche Italien-Bräune samt Bikinistreifen auf.
Als ich am Morgen aufwachte, hatte sich auch über Nacht noch nichts verändert.
Ich wiederholte die ganze Eincreme-Prozedur dann gleich nach der morgendlichen Dusche und ging frohgemut zur Arbeit; spätestens in der Mittagspause meine Kollegen verwundert zu haben: „Was bist denn du plötzlich so braun?“ *g*
Das Einzige allerdings, was ich an diesem Tag bereits auf dem Weg zur Arbeit dann feststellte, dass dieser süßliche Geruch des Selbstbräuners; der ansonsten ungefähr denselben Duft wie jede Sonnencreme aufweist; eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf die Mücken ausübt.
Nach meiner Heimkehr am Abend war ich zumindest an den Armen schon total zerstochen, obwohl Mücken mein Blut eigentlich sonst gar nicht so recht mögen. :-/
Ich bin bekanntermaßen eigentlich ein westfälischer Sturkopp und so leicht lass ich mich, schon gar nicht von so einer dussligen Milch!; net unterkriegen und cremte mich nach der abendlichen Dusche noch einmal ein, wieder war erst einmal rein gar nichts feststellbar…
… bis ich dann am nächsten Morgen aufwachte und feststellte, dass sich meine Farbe doch inzwischen tatsächlich deutlicher von der Farbe des Lakens abhob!
Die Bräune war nun nicht so ausgeprägt in dem Sinne „Ich war grad drei Wochen in Tunesien!“ oder Ähnliches, nein, es war eher diese Tönung á la „In Deutschland scheint seit gestern die Sonne und ich war den ganzen Tag nur draußen!“
Als ich dann noch einmal zum Selbstbräuner griff, konnte ich dadurch diese Hauttönung noch ein wenig intensivieren, was diesmal auch im Vergleich zu vorher dann auch relativ flott ging, aber dann doch auch wieder eher drei Stunden wie nur eine halbe dauerte!
Was lange währt, wird also endlich gut! Oder auch doch nicht…
Mit Schrecken stellte ich zunächst einmal fest, dass beim Eincremen wohl auch etwas von der Milch unter meine Nagelkuppen geraten sein musste; zumindest waren meine Nägel plötzlich wie die schlimmsten Nikotinfinger total gelblich verfärbt – und nein, ich rauche nicht!
Aber solcherlei Makel kann man ja glücklicherweise relativ schnell und prblemlos überlackieren. ;-)
Und dann folgte der absolute Super-GAU = größte annehmbare Unregelmäßigkeit.
Ich war ja nun so braun wie ich eigentlich wollte, ach wenn die Bikinistreifen immer noch sichtbar waren – was natürlich auch daran liegt, dass ich ja die komplette Haut gebräunt habe, sowohl die blasse Streifenhaut als auch die eh bereits vorgebräunten Partien; nun ja, und jedenfalls bestand also keinerlei Veranlassung, weiter morgens und abends zu cremen.
Im Übrigen war die Milch im Grunde genommen schon relativ ergiebig; ich habe beispielsweise für die Beine nur je einen kleinen Streifen und für die Arme jeweils eine haselnussgroße Portion gebraucht; im Endeffekt stufe ich die Ergiebigkeit nun aber doch lediglich als „durchschnittlich“ an, da man sich ja zunächst einmal so oft eincremen muss, bevor überhaupt irgendeine Wirkung ersichtlich wird!
Jedenfalls hielt diese Bräune die ersten drei, vier Tage relativ gut an und dann fing sie nicht einfach nur an zu verblassen, nein, sie fiel regelrecht von mir ab und zwar Stück für Stück!
Kein Scherz: nachdem ich dann irgendwann wieder geduscht hatte, sah es in der Duschwanne total sandig aus, obwohl ich den Tag über drinnen zugebracht hatte! Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich der Sand dann als kleine hellbräunlich gefärbte Fetzen und beim Abtrocknen bemerkte ich dann, dass sobald man über die Hautfalten rubbelte; in den Armbeugen, den Kniekehlen oder direkt unter dem Busen; dort bildeten sich kleine dunkle „Ablagerungen“ vom Selbstbräuner!
Dieser Selbstbräuner fällt nun wirklich nach und nach so ab, dass ich jetzt an zig Stellen meines Körpers total scheckig aussehe; und des ist ganz bestimmt net, weil ich die Selbstbräunermilch so ungleichmäßig aufgetragen hätte – die Bräune war ja zunächst auch erst noch recht regelmäßig… :-/
Mein Haut sieht nun vom Farbton ungefähr so aus wie die eines gefleckten Schweinchens… *grummel*
Und ich dachte mir nun auch, gut, Selbstbräuner ziehen nur in die oberste Hautschicht ein, dann macht man halt ein Bodypeeling und die ganze Muddke fällt gleich mit einem Mal von einem ab. Aber Pustekuchen: ich ab unter die Dusche, mit dem Peeling an mir rumgeschrubbt und nun ja, an einigen Stellen ist der Selbstbräuner tatsächlich komplett verschwunden, während er an anderen stur verharrte, so dass ich danach noch schlimmer aussah.
Mir bleibt also nun nichts anderes übrig als abzuwarten, bis auch der letzte Fleck verschwunden ist.
Daher bin ich mir auch recht unschlüssig, was ich nun zur Verträglichkeit angeben soll: im Prinzip hats meine Haut ja recht gut vertragen, sie hat zumindest mit keinerlei Rötungen oder Irritationen oder sonstigem Juckreiz (abgesehen von dem durch die Insektenstiche ausgelösten) auf die Anwendung reagiert – hingegen hat sie es ja eigentlich auch wiederum überhaupt nicht vertragen, schließlich hat sie den Selbstbräuner letztendlich ja im wahrsten Sinne des Wortes abgestoßen…
Aber eines weiß ich ganz sicher: ich würde mir diesen Selbstbräuner nicht noch einmal kaufen!
Er erfordert mehrmaliges Eincremen, um überhaupt ein ersichtliche Wirkung zu zeigen; ist daher dann nurmehr bloß noch durchschnittlich ergiebig und er verblasst nicht einfach, er blättert Stück für Stück, Körperpartie um Körperpartie ab… und zieht ansonsten bloß die Insekten an.
Da hätte ich wohl doch besser ein bisschen mehr meines Mini-Gehaltes in einen effektiveren Selbstbräuner investiert! weiterlesen schließen
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