Al Giardinetto Testberichte
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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Pro & Kontra
Vorteile
- nichts, außer der Preis der jedoch für diese Qualität auch noch zu viel ist
Nachteile / Kritik
- Für Italien untypisch hat man plötzlich alle 4 Gänge auf einmal vor sich auf dem Tisch
Tests und Erfahrungsberichte
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Mola Antica war ein riesen Reinfall
0Aufgrund der positiven Bewertung des Mola Antica haben wir uns dieses Wochenende (Dez. 2007) in Venedig auf die Suche danach gemacht. Das Lokal gibt es, Geheimtip ist es nicht. Anitpasti-Theke existiert nicht und das Essen so wie das Kantinen-Abmiente waren grauenhaft und die Bedienung äußert unfreundlich. Nicht zu empfehlen! -
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Antica Mola - DER Geheimtip
27.06.2002, 11:49 Uhr von
Natascha
Hallo Yopianer! Viele von Euch kennen mich von Ciao, und viele von Euch kenne ich auch schon von...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Der Venedig-Besuch hat Spuren hinterlassen - auch an der Taille und den Geschmacksnerven. Einer der Gründe dafür ist das Mola Antica - ein REstaurant bzw. eine Trattoria, die uns mit dem Essen und dem Flair und der besonderen Mischung aus beidem es so angetan hatte, daß wir gleich zweimal innerhalb von 8 Tagen dort waren. Das will schon etwas heißen!
Zunächst einmal zur Lage:
Die Mola Antica befindet sich im Stadtteil Cannareggio, wo bekanntermaßen am wenigsten "touristische" Kneipen und Restaurants sind - jedenfalls sobald man sich vom Bahnhof und der Verbindungsstraße (=Touri-Rennbahn) zwischen Bahnhof und Rialto /San Marco entfernt. Sie liegt an den Faondamenta degli Ormesini, einer der drei "großen" Kanäle mit breiten Bürgersteigen (wie es sie fast nur hier in Cannareggio gibt), direkt an einer Brücke auf halber Strecke. Kommt man von der Touri-Rennbahn, befindet sich das Mola Antica auf der rechten Seite. Die genannte Brücke ist die Hauptquerverbindung zwischen den drei Fondamente, und das Mola Antica liegt gleich an der Ecke der Verbindungsstraße. Abends ist das Schild der Trattoria mit Leuchtlämpchen "verschönert". Wem das zu kompliziert klingt: Wir haben den "Tip" aus einem Meinungsforum gehabt, wo nur die Fondamente als Adresse angegeben waren - und haben's gleich gefunden.
Wo ich schon das Wort "verschönert" in den Mund genommen habe: Wer sich hier venezianisches Flair à la Gondoliere etc. verspricht (gepflegtes, gedämpftes Ambiente, Romantik-Stimmung o.ä.), der ist hier komplett falsch. Man könnte die Einrichtung rustikal nennen - nur, daß es hier eben keine Bauernmöbel oder Eichendeko gibt... Stattdessen gibt es zwei Eßräume, hell (bis grell) erleuchtet, an den Wänden aus Plastik-Pseudo-Furnier-Holz-Bohlen venezianisches Kitsch-Deko vom Feinsten: Keramikteller, Gondoliere-Zubehör, pastellige Farbzeichnungen von Venedig, Plastikblumen. Dazu einfache Tische und Stühle, z.t. in Reihen von jeweils 6 Personen auf einer Seite aufgestellt, mit karierten Tischtüchern. Wie gesagt, wer ein schönes Ambiente ahben möchte und von stiller Kerzenlicht-Romantik zu zweit träumt - Finger weg!
Dafür aber haben wir die Mola Antica als ur-venezianisch empfunden. An der langen Theke, wo man gleich die Antipasti bewundern kann (und sie sind gut!), treffen sich abends die Gondoliere, Arbeiter und dergleichen zum Espresso. Die beiden Wirte sind Urgesteine - sprechen kaum Englisch, so daß die Verständigung vor allem über Hände und Füße, Zeigen und Ausprobieren geht. Aber dafür wird man auch belohnt: Auf einmal gehört man "dazu": man wird vom Wirt (als Frau) mit Komplimenten bedacht, denen sich dann die ganze Truppe der Expresso-Trinker anschließt (die nichts anzügliches haben!), bekommt noch einen Schnaps aufgenötigt, wird hinsichtlich der Speisekarte beraten (und diesen Empfehlungen sollte man sich tunlichst anschließen - die Wirte kennen ihre Küche und ihre Karte vom Tag!) und vor allem mit einem Gefühl von Wohlwollen und Freundlichkeit überhäuft, die derjenigen des professionellen Kellners weit entfernt ist.
Dabei ist die Mola Antica nicht unprofessionell - die Küche funktioniert prima und versteht ihr Handwerk ordentlich. Auch hier wieder: Wer 5*****-Kochkunst erwartet, ist fehl am Platz - wer dagegen die recht typische, einfache venezianische Küche genießen will, der sollte hierher kommen.
Die Karte enthält - wie eigentlich fast alle venezianischen REstaurants - die üblichen Vorspeisen, Primi und Secundi nebst Dolci (zur Erinnerung: Man ißt wenigstens 2 Gänge, wobei die Primi i.d.R. aus Reis oder Spaghetti bestehen und der 2. Gang (Secundo) aus Fisch oder Fleisch - man kann aber auch 1. oder 2. Gang mit einer Vorspeise oder einem Dolci kombinieren). Wie bereits gesagt: Den Empfehlungen der Wirte ist absolut Folge zu leisten. Am ersten Abend habe ich mich noch "wiedersetzt" und die Bruscetta con Salmone gegessen, obwohl der Wirt meinte, ich solle lieber etwas anderes probieren. Tatsächlich sind diese eher dröge: Getoastetes Baguette mit einem guten Räucherlachs - aber das kann ich auch überall sonst essen. Köstlich sind dagegen die Antipasti vom Buffet. Und auch die Ministrone ist wirklich gelungen!
An Primi kann ich vor allem die Spaghetti à la Sepia empfehlen - einmal sollte man das in Venedig einfach ausprobieren. Sepia ist ein kleiner Tintenfisch in der Lagune, der in unglaublicher Weise alles schwarz färbt. Entsprechend sieht dieses Mahl etwas unappetitlich aus - aber schmecken tut's prima.
Eine absolute Köstlichkeit, die wir so nirgendwo sonst mehr gefunden haben, war die Orata, zu Deutsch Goldbrasse. Auch ein einheimischer Fisch, der einfach nur in Olivenöl gebraten wird. DAzu sollte man einen Insalata Mista essen. Beides war hier absolut köstlich - und unglaublich preiswert!
Die Dolci sind die übliche Tiramisu (lecker), Früchte, Eis, und eine Creme, deren Name mir entfallen ist - auch auf diese Empfehlung sollte man sich einlassen: Eine Art Vanillecreme mit Birne.
Nach einem solchen Mahl folgt - jedenfalls in Venedig - üblicherweise der Schock. Fisch ist teuer, obwohl man direkt am Meer ist. Für 2 Personen unter 70 DM (oder 40 €) ein schlechtes Lokal zu verlassen, ist so gut wie unmöglich. Aber: Im Mola Antica ist es uns gelungen - ein unglaubliches Preis-Leistungs-Verhältnis! Die Orata bspw. wurde nur mit 7 € veranschlagt - das war Rekord!
Fazit: Das Preis-Leistungs-Verhältnis war unschlagbar, der Fisch SEHR gut zubereitet, das Ambiente einfach prachtvoll - sofort wieder!
Ich danke für's Lesen!
Eure
Natascha
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-27 09:49:29 mit dem Titel Al Giardinetto - hier stimmt wirklich alles!
Der Titel nimmt's mal wieder vorweg - dieses Restaurant ist einfach super und jedem Venedig-Touri nur zu empfehlen!
Warum? Ganz einfach - hier stimmt einfach alles, jedenfalls dann, wenn man ein vernünftiges PReis-Leistungs-Verhältnis in dieser unglaublich teuren Stadt sucht, das gut erreichbar ist, nicht überlaufen, in dem selbst Venezianer noch essen, in dem die Gerichte mit einer gewissen Originalität zubereitet werden (in der venezianischen Küche nicht unbedingt weit verbreitet), in der die Kellner trotz ständig wechselnden Publikums freundlich-scherzend mit ihren Kunden umgehen, und, und und.
Aber dröseln wir's mal auf.
Vorweg die Grunddetails: Die Adresse lautet Ruga Giuffa, Castello 4928 (Venedig-Kenner wissen: Die Hausnummern werden durchgezählt, es gibt keine Straße + Hausnummer dieser Straße, sondern AHusnummern nach den Vierteln sortiert). Tel. 0415285332, donnerstags geschlossen.
Fangen wir mit der Lage an: Castello ist das Viertel, das hinter dem Markusplatz beginnt und sich bis zur Biennale erstreckt - also nicht gerade das Revier, in dem die meisten Touris unterwegs sind. Entsprechend kann man hier ganz vernünftige Lokale finden. Leider ist aber die Nähe zum Markusplatz doch noch so "um die Ecke", daß die Preise in der Regle mit denen in Cannareggio z.B. (wer will, kann ja mal bei meiner "Mola Antica" Empfehlung nachlesen) nicht vergleichbar sind. Wer die Ruga Giuffa sucht, muß sich auf einiges gefaßt machen - diese verläuft nämlich mit Unterbrechungen! Am einfachsten ist es, vom Campo s. Maria Formosa über die Brücke über den Kanal (gibt nur einen hier an diesm Platz) in die Ruga Giuffa hineinzugehen, dann am Ende links um die Ecke zu biegen und auf der linken Seite das 3. Haus anzupeilen - schon ist man da.
Vom Markusplatz aus ist es ein wenig komplizierter: Man geht an der Schmalseite des Doms (der meer-abgewandten Seite, Campo S. Giovanni Paolo (nach dem Kurzzeit-Papst vor dem jetzigen benannt, der Venezianer war)) vorbei und quert den Kanal, den auch die Seufzer-Brücke quert (übrigens ein sehr guter Blick auf diese OHNE 100e Japaner!) Der nächste Platz, der sich dann öffnet, heißt S. Filippo e Giacomo. Am Ende dieses Platzes in die linke Straße abbiegen (hier merkt man, fängt Castello richtig an), immer geradeaus, bis man in die Ruga Giuffa läuft, dann einen rechts-links-Schlenker und dann ist das Restaurant auf der linken Seite (s.o.).
Beide Strecken dauern höchstens 5 Minuten!!!!
Einrichtung:
Von außen eher versteckt in einem typisch dunklen Haus, ist man von innen völlig überrascht: schön eingedeckte Tische in mehreren Räumen, die geschmackvoll ausgestaltet sind, dazu jede Menge Ober in weißen Dinnerjackets un ein Empfangschef mit weißer Schürze - das läßt man sich gerne gefallen. Man wird zum Tisch begleitet (Reservieren ist tunlichst angesagt - oder man muß um 19 Uhr da sein!). Es wird Englisch gesprochen, gibt auch entsprechende Karten, wobei die Ober einem auch liebend gerne erklären, was es alles gibt.
Das Publikum:
Die Empfehlung dieses Lokals stammte vom Rezeptionisten unseres Hotels auf die Nachfrage ,wo er denn schon mal essen gehe mit Freunden. Als er dann dieses Lokal empfahl und gleich eine Visitenkarte zückte und meinte, er könne uns für den Abend gleich einen Tisch reservieren, waren wir eigentlich schon fest entschlossen, nicht hinzugehen - das wirkte alles zu "professionell" und nicht danach, als ob er selbst hinginge. Aber: Pustekuchen! Die Hälfte der Mit-Speisenden waren mit Sicherheit Venezianer und davon einige ganz offensichtlich Stammgäste. Die andere Hälfte bestand zwar aus Touristen aus aller Welt (auch Amerikanern, die dann in Gruppen recht laut auftreten), aber selbst diese waren, wie wir vermuteten, nicht über Reiseführer hierher gelenkt worden, sondern auf anderen Wegen der Empfehlung. Z.B. eine 10köpfige familie wirkte so, als ob einer von ihnen hier lebe (nicht ungewöhnlich). Oder eine 15köpfige Reisegruppe hatte offensichtlich einen Professor als Reiseleiter dabei, der Insider von Venedig war.
DAs Ambiente:
Eher gehoben (wenngleich die PReise das NICHT widerspiegeln): in weiß gekleidete Ober, striktes Regiment des Empfangsherrn, eher gediegene Ausstattung (Kamin, große Bilder an den Wänden, gestärkte Servietten). Der Herr darf also ruhig ein Jacket tragen, und die Dame auf die Reiseshorts verzichten...
Die Karte:
Wie immer aufgeteilt in die italienischen Gänge, sollte man sich hier durchaus einmal gönnen, auf Vorspeise, Hauptgericht UND Dessert zu essen. Dieselbe unterscheidet sich kaum von denen anderer venezianischer REstaurants: Lokale Spezialitäten wie Sepia-Nudeln oder Leber oder Kutteln sind ebenso vorhanden wie Spaghetti Carbonara.
Wir haben einen gemischten Salat gegessen, der vorzüglich war. Dazu gab's als Hauptgericht Leber mit Polenta, die (wenn man das mag) exzellent zubereitet war: Sehr feine Sauce, die mit jedem französischen Restaurant hätte mithaltne können (fanden übrigens auch die beiden Franzosen, die am Tisch neben uns begeistert waren). Für mich gab's ein Kalbschnitzel (hauchdünn und sehr fein - nichts von Schuhsohle zu spüren wie in 90% aller anderen Lokale!) in einer ebenfalls gelungenen dunklen Sauce, dazu Herzoginnenkartoffeln. Als Vorspeise hatten wir einmal eine Ministrone (sehr würzig, Gemüsen NICHT zerkocht!) und gemischte Antipasti, die gleichfalls (aus dem Buffet stammend) fein hergerichtet, delikat angemacht und schlechterdings köstlich waren.
Die Portionsgröße war absolut ausreichend, eher groß.
Der Nachtisch war nicht ganz so unser Fall: Eine "Traumcreme" war eine Art von Vanillepudding - ganz lecker, aber nicht ganz so gut wie Vor- und hauptgericht, und ein Tiramisu, das allerdings seines Gleichen suchte - im positiven Sinne!
Der Service:
Die vielen Ober stehen nicht nur dumm im Weg herum, sondern sind flitzig auf den Beinen - kein Wunder bei den vollen Tischen - spätestens um 8 Uhr ist nichts mehr frei, und das bleibt bis 10 Uhr mindestens so. Deshalb: Wer nicht reserviert, muß sich in die Schlange vor der Tür (typisch italienisch) einreihen - und die ist an Wochenenden durchaus beträchtlich!
Dazu kommt aber noch, daß sie bei aller Eingespanntheit nicht verlernt haben, den Gast zu "umsorgen": Ein Lächeln an den Tisch beim Vorübergehen, ein aufmunterndes Beraten während der Menüwahl, ein Strahlen über das Lob an die Küche - lauter Kleinigkeiten, die trotzdem die Atmosphäre ganz maßgeblich prägen. Brot und eine 2. Runde Getränke wurden aufmerksam und nahezu sofort gebracht, obwohl nun wirklich genügend zu tun war.
Die Preise:
Das war das überraschendste: Als wir eintraten, dachten wir "oh wei, das wird mal wieder teuer!" (Venedig ist wirklich diesbezüglich happig - unter 60 € war fast nichts zu machen für 2 Personen, wenn man nicht nur Pizza essen wollte). Aber nein: Trotz Vorspeise und Fleisch-Hauptgericht und Dessert und Kaffee hielt sich die Rechnung wirklich in Grenzen und war nicht teurer als anderswo auch (Cannareggio vielleicht einmal ausgenommen). Dafür hatten wir aber unglaublich viel besseres Essen und besseren Service genossen als anderswo!
Fazit: Tolles Preis-leistungs-Verhältnis, sehr nette Atmosphäre, kann problemlos mit den bekannten Restaurants mithalten.
Ich danke für's Lesen und wünsche Euch einen tollen Venedig-Aufenthalt, wenn Ihr mal den Weg dorthin findet,
Eure
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