And justice for all - Metallica Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
- Cover-Design: sehr gut
- Klangqualität: gut
Pro & Kontra
Vorteile
- siehe text...
Nachteile / Kritik
- siehe text...
Tests und Erfahrungsberichte
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Metallica zu ihren besten Zeiten!
5- Cover-Design: sehr gut
- Klangqualität: gut
Pro:
- Abwechslungsreich - Anspruchsvolles - Rockt!
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
...and Justice for All ist mit sicherheit eines der besten Alben von Metallica. Für jeden Fan ein MUSS! Es entstand zu Zeiten als Metallica noch richtig rockten.
Aber zuerst stell ich einmal kurz Metallica vor:
James Hetfield: Am Gesang und an der E-Gitarre. Eine sehr eindrucksvolle Stimme, die richtig rockt. Sen "Yeah" ist unverwechselbar *g*
Kirk Hammett: An der E-Gitarre. Legt immer wieder geniale Soli hin und die Riffs rocken auch ordentlich.
Lars Ulrich: Am Schlagzeug. Jedem Drumer ein Begriff, er versteht sein Handwerk!
Jason Newsted: Damals noch am Bass. Ein sehr beständiger Bassist.
Das Album steigt schon mit einem HammerSong ein "Blackened". Ein gut 7 min langer Song, der richtig zieht. Damals waren Metallica noch deutlich härter als heute, was man allein am Sound schon erkennen kann. Doch Metallica haben nicht nur harte Songs auf diesem Album, nein es ist sogar sehr abwechslungsreich gestaltet. Zum einen gibt's da noch "To live is to day" ein geniales Instrumentalstück. Auch der grandiose Song "One" (sicherlich jedem ein Begriff, der sich schonmal mit Metallica befasst hat) ist auf diesem Album enthalten. Dieser Song brachte Metallica viel Ansehen, zurecht verdient! Es fällt einem schwer die besten Songs des Albums rauszuschreiben, da jeder für sich genial ist. "Harvester of sorrow" rockt einfach und ich kann es wirklich jedem nur empfehlen, sich dieses Album anzulegen, der auf etwas härtere Musik und fette Gitarrensounds steht!
Nicht nur vom musikalischen her ist dies eines der anspruchsvollsten Alben von Metallica, auch von den Texten her, sprechen Metallica ernste Themen an, wie der Titel des Albums schon erahnen lässt. Man erkennt deutlich, dass Metallica mit der Zeit gereift sind und aus ihren Erfahrungen in diesem Album geschöpft haben. Leider bekam dieses Album nie die Anerkennung, die es eigentlich verdient hätte.
Auch für Metallica-Fans, die sich bisher eher mit neueren ALben beschäftigt haben, durchaus empfehlenswert mal eine Reise in die Geschichte der Band zu machen. Denn man muss schon zugeben, dass sie sich arg verändert haben. Damals waren sie noch mehr dem Metal verschrieben. Doch wie jedes Metallica-Album ist auch dieses bedenkenlos weiterzuempfehlen! Viel Spaß beim durchhörn ;) weiterlesen schließen -
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ES GIBT KEINE GERECHTIGKEIT... oder doch?
5- Cover-Design: sehr gut
- Klangqualität: durchschnittlich
Pro:
siehe text...
Kontra:
siehe text...
Empfehlung:
Ja
Justice for all? oja! mit diesem Titel rühmt sich die in '89 herausgekommene CD von den Metalveteranen: METALLICA. Diese CD überzeugt mit harten,schnellen riffs und ausgefeilten soli. Jason Newested gibt auf diesem übrigens sein Debut als Bassisten auf dieser CD, der nach dem Tod von Cliff Burton (der bei einem Busunglück gestorben ist) als Nachfolger eingesetzt wurde. Nicht zu überhören ist das Metallica auf dieser CD auf ihrem HÖHEPUNKT waren, Lieder wie "...and Justice 4 all","black ened" oder "Dyers Eve" gingen in die Heavy Metal Geschichte ein. Ein großes Manko dieser CD ist aber die schwache Produktion, was das Rauschen und den Bass betrift. Die Nebengeräusche bedingt durch Mikrofone usw... sind sehr deutlich herauszuhören und der Bass...ja was ist ein Bass überhaupt, oder wie hört sich soetwas an? Denn dieses Instrument ist auf der CD so gut wie gar nicht zu hören.
trotzdem ist und bleibt es eine tolle CD! weiterlesen schließen -
...And Justice For All
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Das 1989 erschienene Album "...And Justice For All" ist wirklich ein Meilenstein in der Geschichte von Metallica denn niemand glaubte wirklich, dass die Band sich vom tragischen Tod ihres Bassisten Cliff Burton wieder erholen würde. Jason Newsted sprang für ihn ein, und spätestens nach der gleichnamigen grandiosen Welttournee, hatte er allen bewiesen, dass er der richtige Ersatz für die verstorbene Bass-Legende ist.
Die Stücke des Albums sind allesamt sehr komplex aufgebaut und sie sind vor allem sehr, sehr lang. Metallica hat sich wieder sehr weiterentwickelt seit "Master of Puppets" und gehen musikalisch ein wenig andere Wege; auf jeden Fall ist diese Platte absolut nicht mehr zu vergleichen mit dem Debüt-Album "Kill'em All". Die Songs von "...And Justice For All" wirken auf den ersten Blick allesamt sehr monoton, aber dies liegt wirklich nur an der etwas minderwertigen Aufnahme, dies ist der einzige Kritikpunkt, die Vorgänger-Alben haben allesamt besser "geklungen".
Die einzelnen Lieder im Überblick:
1. Blackened:
Das Lied beginnt mit einer konstant lauter werdenden verzerrten Gitarre, bis diese schliesslich von James Hetfields Gitarre unterbrochen wird von einem wilden Riff und das Lied beginnt. Vor allem dieser Anfang beeindruckt mich immer wieder, und auch der Rest des Liedes hat eine unbeschreibliche Kraft und Schnelligkeit. Auf jeden Fall ein Highlight der Platte und auch live immer noch ein Kracher, so wie letztes Jahr am Rock am Ring erlebt. 9/10
2. And Justice For All:
Das Titellied handelt von Korruption und Unfairness im Gericht, wie das Albumcover unzweifelhaft darstellt. Das Lied kommt nicht an die Titellieder der beiden vorhergehenden Alben heran, es wirkt stellenweise zu sehr in die Länge gezogen, bei "Master of Puppets" stört mich die Länge kein bisschen... Dennoch höre ich mir das Lied immer wieder gerne an. 7/10
3. Eye Of The Beholder:
Dieser Song beginnt ähnlich wie Blackened, anfangs hört man nichts, doch Lars Ulrich's Drums werden langsam aber sicher immer lauter bis schliesslich der Song richtig beginnt. Eye of the beholder ist ein sehr düsteres Lied was mir wirklich sehr gut gefällt, aber ich es nicht wirklich begründen kann...vielleicht liegt es am originellen Text... einfach reinhören!! 8/10
4. One:
Das zweifellos beste Lied der Platte, wenn nicht sogar das beste Metallica-Lied aller Zeiten!!! Es beginnt mit Bombenhagel und anderen Kriegsgeräuschen bis dann James Hetfield sehr sanft an seiner Gitarre zupft...bereits das Intro des Liedes haut einen vom Hocker. In den Nachfolgenden zwei Strophen verbreitet sich wirklich eine beklemmende Stimmung, das Lied handelt von einem Soldaten der endlich sterben will weil er durch eine Mine sein Augenlicht, seine Stimme und sämtliche Gliedmassen verloren hat und jedoch von Maschinen am Leben gehalten wird. One beginnt sehr leise und endet unter einem knallharten Trommelhagel und unglaublichen Solos. Wer dieses Lied nicht auf CD hat ist selbst Schuld. Ich liebe dieses Lied!!10/10
5. Shortest Straw:
Shortest Straw ist das einzige Lied dieser Platte mit dem ich nicht so viel anfangen kann... ist aber wahrscheinlich eher eine Geschmacksangelegenheit, denn ich kenne einige Leute denen das Lied sehr gut gefällt. Jedoch von mir nur 6/10
6. Harvester of Sorrow:
Ein sehr kraftvolles Lied im Stile eines "The Thing That Should Not Be". Einfach ein Lied zum headbangen und zum mitgröhlen, besonders der Beginn dieses Liedes hat es mir sehr angetan, wie auch "Blackened" ein wahrer Live-Kracher, der jedoch auf dieser Platte klar im Schatten von "One" steht. 8/10
7. Frayed Ends of Sanity
Das Lied handelt von einem Patienten eines Sanatoriums der merkt, dass es mit seiner "Gesundheit" stets bergab geht und dass er langsam aber sicher den Verstand verliert. Das Lied fasziniert mich durch die tollen Lyrics und den langen, aber nie langweiligen, instrumentalen Mittelteil. Ein wirklich sehr gutes Lied welches leider von Metallica nur noch sehr selten in ihrem Live-Programm berücksichtigt wird. 9/10
8. To Live Is To Die
Ein Instrumental-Stück im Andenken an den verstorbenen Bassisten Cliff Burton, Metallica haben dieses Lied zusammengestellt aus verschiedenen Riffs die von Burton geschrieben wurden. Das Lied wirkt daher stellenweise etwas zusammengeflickt, aber dies stört einen eigentlich nicht. Ein gutes Lied welches mit einem Gedicht Burton's abgeschlossen wird. 7/10
9. Dyers Eve
In diesem Lied richtet sich Hetfield sehr kritisch an Eltern die ihre Kinder nicht unterstützen und sich keine Zeit für sie nehmen.
Das Lied ist sehr schnell und hart aber kommt nicht ganz aus dem Schatten von "Blackened" raus, dennoch ein klasse Lied. 8/10
Insgesamt kann man sagen, dass "...And Justice For All" ein klasse Album ist, aber man muss es sich mehrmals anhören um dies zu realisieren, denn auf den ersten Blick wirkt es ein wenig monoton, doch der Schein trügt, ein erstklassiges Album!!! weiterlesen schließen -
Gerechtigkeit für alle! Die beste Metallica Platte
29.01.2003, 21:36 Uhr von
AlterPlunder
Herr Jesus Christus! Die grossen Buben, zu denen ich einst aufblickte benehmen sich heute wie ein...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Ich widme mich jetzt und hier der ohne Zweifel grössten Metalband aller Zeiten!
Bamm, und schon ins erste Fettnäpfchen getreten?! Nein, sehe ich nicht so. Jeder hat seine Faves und ohne Frage gibt es ausser dem Vierer aus der Bay Area (L.A., San Fransisco, California) ein paar Bands mehr im Metal Sektor, die revolutionäres veröffentlicht haben und stilprägend agierten. Nun schau ich mir aber Metallica an und stelle fest, daß die quasi mit der Veröffentlichung ihres Debüts "Kill 'em all" 1983 die Geschichte des Metals neu schrieben. Beginnend mit diesem Album beinflussen Metallica bis zum heutigen Tag Musiker. Unter anderem Musiker, die wiederum beeinflussten. Als da wären (um mal bekannte Vertreter zu nennen): Faith No More, Alice In Chains, Rage Against The Machine, Machine Head, Pantera...uswusf.
1989 veröffentlicht ist "...and justice for all" in meinen Ohren der gelungenste aller Outputs. Und schon wieder wage ich mich auf dünnes Eis. Denn selbst die Herren Hetfield (v/g), Ulrich (dr), Hammett (git) und Newsted (b) behaupten genau das Gegenteil. Mittlerweile wohlgemerkt.
Und auch zahlreiche Metallica Fans spuck(t)en aus, spricht man sie auf "...and justice for all" an. Daß Metallica sich mit jedem Album aber ein paar Hardliner vergraulen und doppelt so viele neue Fans gewinnen, ist mittlerweile fast schon eine Tradition. Selbst die "Kill'em all" Fans verschrien das nachfolgenden "Ride The Lightning" als Kommerzscheisse. Und bei der "Justice", über die wir heute referieren? Oh, da war das Geschrei ganz gross! Denn mit diesem Album war nämlich Schluss mit Thrash Metal. Das gestanden selbst die Musikusse ein!
"...and justice for all" ist - wenn man dieser Platte nicht wohlgesonnen ist - eine einzige Rifforgie. Die Songs sind durchweg kleine Kunstwerke, in denen nur selten ein Part öfter als zweimal vorkommt. Und doch folgen die Songs stets einem Thema, das sich langsam aufbaut.
Zuerst aber mal ein paar kleine Facts zur Platte:
Bassisten und Bassfanatiker werden mit dieser Platte nicht gerade glücklich. Kurz vor den Aufnahmen dieser Platte schlug das Schicksal beim charismatischsten Bandmitglied gnadenlos zu: Der Tourbus fuhr in den Graben, kippte um und und der Bassist Cliff Burton wurde unter dem Vehikel begraben. Er überlebte den Unfall nicht. Sein Ersatz hörte auf den Namen Jason Newsted, der bis zu diesem Zeitpunkt bei den Bay Area Thrashern Flotsam & Jetsam den Tieftöner bediente. Flotsam & Jetsam gibt's mittlerweile wieder; Jason Newsted hat im letzten Jahr Metallica allerding verlassen.
Waren die Herren Hetfield und Ulrich schon immer die Macher von Metallica (Hammett bekam ab und zu einen Songwriting Credit), musste auf dieser Produktion wohl das Gezupfe des Neuen untergehen. Immer diese Egomanen! Würde Jason Newsted nicht als Bassist auf den Bandfotos im Inlay angeführt sein, wäre ich überzeugt, Metallica haben "...and justice for all" ohne Bassisten eingespielt. Denn die Bässe sind in erster Linie die dicken Gitarren und die Basedrum.
Womit wir bei meinem Lieblingsthema dieser Platte wären: Der Sound, allen voran der Schlagzeugsound. Lars Ulrich lieferte für die damalige Zeit an seinem Schlagzeug nämlich eine Meisterleistung ab. Nicht einmal bei Slayer, die ja bei einigen Songs vom Double Base (Double Base = der Schlagzeuger bearbeitet mit beiden Beinen zwei Basedrums, bzw. eine spezielle Fussmaschine und ist so in der Lage beispielsweise 16tel mit der Base zu spielen. Das ergibt einen unglaublich wuchtigen Sound) leben. Ganz konsequent steht das Schlagzeug hier im Vordergrund mit einem ganz eigentümlichen Sound. Total trocken, kaum naturbelassen, fast schon künstlich. Die Basedrum klingt dabei so ähnlich als hätte man einen kurzen Soundfetzen vom Aufblasen eines Blasebalgs gesampelt. Lars Ulrich trommelt zu den Songs grob gesagt Standards. Nur erweitert er die so um kleine Zugaben, Spannungsmomente etc. daß man diese Standards gar nicht mehr als solche erkennt. Die Becken hält er dabei dezent im Hintergrund. Wichtig und entsprechend hörbar sind auf dieser Produktion die Basedrum und die Snare. Ab und zu auch mal die Toms.
So, genug zum Schlagzeugsound. Sollte ich allerdings mal eine richtig dicke Produktion einspielen dürfen, dann MUSS mein Getrommel ungefähr so klingen!
Nicht minder trocken, aber ebenso wuchtig, sind die Gitarren abgemischt. Wie gesagt - vor allem die Rhythmus Gitarre mutet manchmal an, als wolle sie den Bass ersetzen, bzw. niederknüppeln. Stellen wir die Produktion mal unter einem Banner: Diesen Sound gab es bis zu dieser Produktion nicht. Producer Flemming Rasmussen hat damit sein Meisterstück abgeliefert. Bei der Produktion ihrer Alben haben sich aber nur wenige Bands an diesem Soundkonzept orientiert, so eindeutig war dieses Metallica zuzuordnen. Nur "Vulgar Display Of Power" von Pantera schlägt da in eine ähnliche Kerbe.
Sprechen wir doch mal über die Songs:
Gleich als Opener tragen Metallica wahnsinnig dick auf. "Blackened" heisst das gute Stück und beginnt mit immer lauter werdenden verzerrten Gitarren, die eine hymnische Melodie spielen. Im Anschluss baut sich der Song langsam auf: Zuerst nur das Gitarrenriff, dann einfach die Marschtrommel (Snaredrum) dazu, dann die Basedrum dazu, dann Doublebase, dann ein Break und der Song geht voll nach vorne los. Dieser ist dann sehr schnell und dürfte wohl in die Kategorie "Nackenbrecher" eingeordnet werden. Hier schlägt man schon die Marschrichtung der ganzen Platte ein: Viele teilweise auch abstruse Gitarrenmelodien, verspielt aber nicht zu frickelig. Viele Parts und keine zulangen Solos.
Mit etwas mehr als 9 Minuten ist der darauffolgende Titelsong einer der längeren der Platte. Durschnittlich dauern die Titel um die 7 Minuten. Im Titelsong dominiert eine eingängige Gitarrenmelodie das Intro, die man dann erst wieder im Ending hört. Zwischendrin möchte man meinen, handelt es sich um einen völlig anderen Song. Diese Melodie gibt's erstmal akustisch und anschliessend in einem gigantischen KAWUMM verzerrt. Ulrich trommelt den dazu passenden Rhythmus übers ganze Schlagzeug. Sogar die Toms spielen bei diesem Beat eine tragende Rolle. Hat man beim Opener noch ordentlich aufs Gas getreten, so bewegen sich die Songs ab diesem erstmal im überschaubaren Midtempo. Musikalische Härte geht dabei aber nicht verloren. Viel mehr bleibt da ganz viel Platz, um ein paar wuchtige Beats einzubauen.
Ganz genau so bei No.3 "Eye of the beholder" sowie dem wahrscheinlich bekanntesten Track von "Justice", nämlich das getragene "One". "One" ist der berühmte Anti-Kriegs Song, der mit Akustikgitarren im Kanonengeballer beginnt (Kultwert: Das Soldatengebrüll von Hetfield im Hintergrund: "Ohohohhhhhhuuuu") und angesichts dieser Tatsache bei Metallicafans als Ballade anzusehen ist. Übrigens...jeder Song an No. 4 einer Metallica Platte (ausser auf "Kill 'em all") ist ein balladesker Song .
Metallica brachen mit "One" übrigens ihre selbst auferlegten Prinzipien: Niemals wollte man eine Single veröffentlichen, niemals wollte man ein Video drehen. "One" war beides und wurde mit schonungslos erschütternden Kriegsszenen sogar ein paar mal spät Nachts auf MTV gesendet. Das Kaufvideo ging davon abgesehen weg wie warme Semmeln. Und aus "One" ist auch dieser berühmte Part, den jeder, der irgendwie Metal hört, mitgröhlen können sollte:
Darkness improvising me
All that I see
Absolute horror
usw.
Die musikalische Begleitung ist zu diesem Gesangspart synchron:
Schraddel - Pause - Schraddel - Pause...
Und dann folgt der einzige aber absolute Schwachpunkt der Platte. Der Superhit nämlich selbst: So wie ich fast alle Songs von Metallica liebe liebe ich auch die Balladen "Fade To Black", "Sanatorium" und auch die der neueren CD's. Aber nach dem erwähnten Mitgröhlpart verliert sich "One" total im absolut bedeutungslosen und nichtssagenden Geschraddel. Schade drum!
Ein weiterer Hit der Platte: "Harvester Of Sorrow". Wie auch von One gab es speziell zu diesem Song T-shirts, welche übrigends damals dem Coverdesign entsprechend in weisser Grundfarbe gehalten waren. Weisse Metal T-Shirts? Bis 1989 war das beinahe ein Ding der Unmöglichkeit! "Harvester Of Sorrow" ist meiner Meinung nach nur ein Hit geworden, weil man ihn so schön mitgröhlen kann. Er ist wieder schön im Midtempo gehalten. Im Gegensatz zu manch anderen Songs auf dieser Platte machen weder das Riff noch die Melodien übermässig viel her. Ganz im Gegensatz zu meinen absoluten Favoriten zu dieser Platte:
"The Frayed Ends Of Sanity" und "To Live Is To Die". Diese beiden Songs bilden quasi das Grande Finale von "...and justice for all".
Diese beiden schlagen wieder in so eine Metallica Tradition, die seit "Ride The Lightning" aufrecht erhalten wurde: Das vorletzte und letzte Lied sind jeweils ein Instrumental und ein sehr schnelles Lied.
Das Instrumental hört auf "The Frayed Ends Of Sanity" und geht direkt in den Nackenbrecher "To Live Is To Die" über. Das Instrumental beginnt mit einer wunderschönen Akustikgitarre, die dann ganz unerwartet vom Intro zu einem langsamen und total simplen Metalriff regelrecht abgewürgt wird. Dann erstmal zwei Minuten nur dieses Riff mit Schlagzeug. Mag vielleicht langweilig erscheinen, aber hier baut sich etwas ganz grosses auf. Irgendwann hinzu kommt eine Melodiegitarre. Zuerst einstimmig, dann mehrstimmig, bis auf einmal eine Pause kommt und die Akustikgitarre zusammen mit Streichern eine Melodie von tränentreibender Genialität spielt. Diese Melodie wird anschliessend im Metalgewand dargeboten. Schliesslich geht man wieder in dieses simple Riff über, wieder zum Akustikpart vom Intro, in das man träumend versinkt. Doch wieder total unverhofft und mit gewaltigen Lärm wird dieses wieder vom Intro zu "To Live Is To Die" abgewürgt. Und dieser Song tritt sowas von aufs Gaspedal wie Metallica es eigentlich nie vorher geschafft haben. Naja....gut, die Frühwerke wie "Fight Fire With Fire" oder so waren schon genauso schnell. Das Geschraddel der Instrumente muß aber diesmal einer klar hörbaren und nachvollziehbaren Begleitung weichen.
Lars Ulrich lässt dazu die Double Base richtig lettern. "Lettern", was anderes fällt mir nicht ein. Das Schlagzeug hier ist eine Wand, ebenso wie die Gitarren. Die nachvollziehbare Gesangmelodie erledigt den Rest.
Und dann? Dann ist die Platte mit einem Schlag aus.
Es war Ende der 80er eine Art Trend, sich in seinen Texten sozialkritisch zu äussern. Daher auch die Darstellung auf dem Cover der einstürzenden Justitia. Textlich äussert man sich zu allgemeinen Misständen, allen voran in "One". Dieser Song ist ein klares Statement gegen den Krieg. Korruption spielt vor allem im Titelsong eine Rolle. James Hetfield singt "Hall of justice painted green, money talkin'; power wolves beset your door... Justice is raped, justice is lost. Fighting so grim so true so real...". Oder in "Eye of the beholder" bezeichnet er truth als offence.
In diesem Ton sind die Lyrics gehalten. Grundstimmung negativ also und die gerade gewonnenen Erkentnisse über die Zerstörung der Natur sowie die daraus resultierenden Folgen werden zusätzlich verbraten. Eigentlich gar keine Partymucke insofern. Trotzdem musste diese Platte für all unsere vorpubertären Abenteuer und Besäufnisse herhalten. Naja...unser damaliges Holzfällerenglisch konnte uns die Aussage der Texte nicht wirklich vermitteln. So interpretierten wir "Blackened is the end" als "Fuckin' till the end". HA!
Sei's drum, heute sind wir schlauer und um einen Meilenstein reicher. Dass ich eine Platte 12 Jahre nach dem Kauf regelmässig auflege sollte eigentlich für sich sprechen.
"...and justice for all" ist für mich die beste Metallica Platte. Da gibt's nix zu rütteln. Denn ehrlich gesagt glaube ich nicht, daß Metallica jemals wieder diese Frische, dieses Feuer, in sich entfachen können. Denn die Spielfreude, der unbändige Drang, sich ausleben zu können, ist auf den Frühwerken hörbar, während viele der neuen Songs eher ein bisschen vor sich hin dümpeln.
Metallica sind halt auch älter geworden. Ich auch. Denn im Anschluss an diese CD hörte ich unlängst Thomas D.
Vor 12 Jahren wäre das nicht gegangen. Da war die Welt nämlich noch in Ordnung: Hier die Popper, da die Rapper und da die Metaller. Und heute? Heute bekriegen die Mächtigen der Welt die, die eh' schon am Boden sind.
Vielleicht sollten die sich mal ein paar Texte dieser Platte durchlesen. Das schlage ich jetzt einfach mal so vor...
Ein paar kleine Anekdoten am Rande und zum Schluss:
Der Vorgänger "Master Of Puppets" verkaufte sich weltweit ca. 2 Mill. mal. Metallica rechneten mit ähnlichen Verkaufszahlen. Zwei Wochen nach der Veröffentlichung von "...and justice for all" waren die 2 Mill. verkauften Einheiten längst überstiegen.
Das Deutsche Szeneblatt Metal Hammer schrieb im Zusammenhang mit "...and justice for all" zwar von einem gelungenen Album, welches aber garantiert kein solcher Klassiker wie die Vorgängeralben werden wird.
Veröffentlicht auf yopi.de und auf ciao.com von einem gewissen LastHardMan, welcher ich bin. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Metallica in Höchstform: ...And justice for all
19.12.2002, 18:15 Uhr von
Hoffi
Hallo liebe Yopianer, ich bin ab Donnerstag 1 Woche lang weg in meinem geliebten Ungarn. Bitte wu...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Zu dieser CD gibts so viel zu sagen, dass ich mich lieber kurz fassen will! :-) Zwar sagen viele, mit dieser CD seien die vier Jungs nach dem Hammeralbum "Master of Puppets" vom Niveau her wieder gesunken, aber erstens stimmt das nicht und zweitens ist diese CD genau genommen noch besser als sein Vorgänger. Mit diesem Album haben sie sich unglaublicherweise musikalisch nochmal verbessert, denn was hier an Songs vorliegt, ist wirklich überragend- Wenn man sich mal genau in das Album hineinversetzt, sieht man erst, wieviel dermaßen gutes Material auf der CD vorhanden ist. Sie strotzt eigentlich nur von Komplexität und zeigt wirklich Metallicas ganzes Spieltalent. Jeder einzelne Song ist sehr komplex und anspruchsvoll strukturiert. Die Texte befassen sich meist mit "Justiz" und "Politik", also anspruchsvolle Texte, über die man sich unterhalten kann oder sogar lange nachdenken kann. Leider Gottes findet man solche Texte selten bis garnicht bei irgendeiner anderen Band. Die CD hat natürlich einen Nachteil, wofür aber Metallica selbst wahrscheinlich nichts können. Die schlechte Produktion fällt sofort auf: Manchmal sirren Gitarren zu dünn oder die Drums klicken nur und an manchen Stellen fehlt sogar der Bass. Das ist deswegen so schade, weil die Songs einfach nur spitze sind und das Album mit einer guten Produktion wahrscheinlich das beste Album überhaupt geworden wäre.
And Justice For All war das erste richtige Album mit Jason Newsted als neuen Bassisten und brachte auch eine erste Grammy Nominierung für den Song One, der auch als Single erschienen ist und für den ein erster Videoclip produziert wurde. Das Album ging allein in den USA bis 1997 10 Mio mal übern Ladentisch. Produziert wurde es von Metallica und Flemming Rasmussen und wurde diesmal in den One on One Studios in Los Angeles aufgenommen. Das Album kam am 25. August 1988 in die Läden und die beste Chartposition war Platz 6.
Nun zu den Songs:
1. Blackened (6:39)
Dieser Song kommt fast so brachialisch und schnell daher wie sein Vorgänger-Opener Battery. Er beginnt mit einem stetig lauter werdenden Intro, in dem hohe Gitarren begleitet von einer Rhythmusgitarre vorkommen. Bei 0:30 ist es dann soweit: Drums und Rhythm-Gitarre vereinen sich zu einem plötzlichen Donnerschlag und dann geht es in Höchstgeschwindigkeit los. Der ganze Song ist sehr komplex gestaltet und wird nie langweilig. Sollte man gehört haben! Einer meiner Favoriten von Metallica.
2. ...And Justice For All (9:44)
Oha! Verdammt lang, scheint es am Anfang, aber er Titelsong vergeht schneller als man denkt, denn er hat es wirklich in sich! Wahrscheinlich der komplizierteste und anspruchsvollste Song überhaupt von Metallica. Der Text handelt von der, wie könnte es anders sein, Justiz. Das Intro ist Oberklasse, die Strophen und der Refrain unvergesslich und das Hammersolo von Kirk Hammett fetzt einem nur so um die Ohren. Aber vorsichtig: Dies ist kein Song (na gut wie eigentlich alle Songs auf der Scheibe), den man hört, wenn man Headbangen und ausrasten will, sondern eher ein Song zum ruhigen Zuhören und Hineinversetzen.
3. Eye of the Beholder (6:25)
Zu diesem Song brauch ich nicht viel zu sagen. Auch der ist einfach genial und bleibt einem im Ohr hängen wie ne Klette. Er ist eher langsam gehalten.
4. One (7:22)
DER Höhepunkt auf dem Album, und für die meisten auch in der Diskographie Metallicas. Der Text handelt von den Gedanken eines verkrüppelten Soldaten, der nicht leben aber auch nicht sterben kann, da er in einem Krankenhaus an Schläuchen etc. hängt. Zuerst beginnt der SOng mit einigen leisen Maschinengewehr und Helikoptergeräuschen, die vorausahnen lassen, um was es sich hier dreht. Es hat den Anschein als solle es eine Ballade werden, doch der Song steigert sich im weiteren Verlauf immer mehr und mehr bis er schließlich aggressiv wird. Dann kommt eine der besten Kompositionen Metallicas: Der brachiale Machine-Gun-Teil, danach das 3. beste Solo der Welt (wurde gewählt), dann noch einige Maschinengewehrschüsse, dann Schluss. Also wer das Ding noch nicht gehört hat, sollte es dringend nachholen.
5. Shortest Straw (6:33)
Mann, oh mann, wo kommen wir denn da hin? Kaum ist das Donnern von One erloschen, kommt auch schon der nächste Kracher. Aber ich fass ich kurz, sonst könnte ich über dieses Album einen Roman schreiben! Das Solo ist wieder spitzenklasse, auch die Strophen und der Refrain sind ohrwurmlastig und das Lied kommt im coolen Midtempo daher. Hammer!
6. Harvester of Sorrow (5:42)
Eigentlich DER Metallica-Live-Song und zusammen mit Dyers Eve DER Hasssong von Metallica. Ich glaube alles andere erklärt sich von selbst.
Warum? Weil er DER Ohrwurm schlechthin ist und eine ziemlich böse Energie ausstrahlt (man brauche sich nur einmal die Texte oder den Titel anzuschauen).
7. Frayed Ends of Sanity (7:41)
Diesen Song brauch ich nicht sehr zu beschreiben. Der Höhepunkt sit der Midteil, meiner Meinung nach eine der coolsten Erfindungen von Metallica. Also dieser Teil hat wirklich einen sauhohen Ohrwurmfaktor. Am besten mal selber reinhören!
8. To Live is To Die (9:49)
Meiner Meinung nach das beste Instrumental (eigentlich nicht ganz Instrumental, denn es werden ein paar Zeilen gesprochen)von Metallica. Dieses Stück soll ein Tribut an den verstorbenen Cliff Burton darstellen (Cliff Burton hat an diesem Stück noch mitgewirkt). Der Midteil ist so traurig, dass einem fast die Tränen kommen und man Gänsehaut bekommt. Genial!
9. Dyers Eve (5:13)
Zum Schluss treten Metallica nochmal richtig aufs Gaspedal. Dyers Eve repräsentiert eigentlich DEN Hasssong Metallicas, da James seine ganze Wut wegen seiner nicht so tollen Jugend herauslässt. Allerdings schade, dass sie ihn live nie gespielt haben, da Lars ihn nicht mehr spielen kann, weil die Double-Bass einfach zu schnell ist. EIn würdiger Abschluss des Albums!
Fazit: Also dieses Album ist eigentlich der Hammer schlechthin, wäre da nicht die schlechte Produktion. Also mir persönlich hat sie nicht gestört, und somit zählt das Album mit Master of Puppets und Ride the Lightning zu meinem Liebling. Klar, anfangs stört der teilweise fehlende Bass, aber man gewöhnt sich schnell dran, und ein Album in dieser Größenordnung findet man anderswo vergeblich. Also auf jedenfall Pflicht nicht nur für Metallicafans im Regal. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Connector, 13.03.2006, 15:05 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Danke für deine Lesung und zur Belohnung folgt auch gleich eine Gegenlesung. LG an Dich!
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Headbanging IV
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
So, nach Headbanging, Teil III kommt jetzt der Vierte Teil und der dreht sich logischerweise (für den, der meine anderen Teile kennt) um das 4. Album von MetallicA, …And Justice For All (…und Gerechtigkeit für alle). Manchen wird aufgefallen sein, dass ich eine CD ausgelassen habe – richtig, The $ 5.98 EP: Garage Days Revisited fehlt, ganz einfach deswegen, dass es zwar ein Album aber keine LP ist und daher
1. nicht wirklich zu den Alben gehört und
2. diese Songs alle auf Garage Inc. (Bericht folgt noch irgendwann) verfügbar sind!
Also ich beschreibe jetzt nichts zur Band, da eigentlich jeder MetallicA zumindest ein bisschen kennen sollte, und wenn nicht, für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung und ein Starprofil über MetallicA schreib ich auch noch!
1. Allgemeines:
27. September 1986, ein relativ alltägliches Ereignis, das täglich auf der Welt stattfindet, ein großer Schock für MetallicA und deren Fans! Cliff Burton stirbt bei einem Unfall, James überlebt nur Dank eines Zufalls! Das die Tage, Wochen und Monate danach für MetallicA nicht einfach waren, kann man sich vorstellen, nachdem sie die erste Trauer überwunden hatten, machten sie sich auf die Suche nach einem neuen Bassisten und wurden fündig – Jason Newsted! Im Oktober wurde Jason dann offiziell bestätigt und nach der „ersten Tour danach“ und einigen nachgeholten Konzerten, die wegen Cliff abgesagt wurden, und nach der Spielerei mit Garage Days Revisited, begann die Arbeit am neuen Album am 1. Februar 1988- …and Justice For All! Das erste Album ohne Cliff, das erste mit Jason! Sie arbeiteten diesmal im One on One Recording Studio on Los Angeles. One to One war ein kleines aber gut ausgestattest Tonstudio, das so richtig an ein die Produktion einer Metal-Band erinnerte! Bilder von nackten Mädchen an den Wänden, Räume übersät mit Junk-Food und Bierdosen-Müll, usw! MetallicA schwebten schon einige Songs vor, doch da Flemming Rasmussen – der bisherige Producer – bis März nicht zur Verfügung stand, holte die Band Mike Clink als Producer, da sie die Songs nicht einfach verderben lassen wollten! Fans von Guns N’Roses sagt dieser Name vielleicht etwas, Clink arbeitete oft mit GNR. Mit viel Schwung begann die Band die Schlagzeugparts von Harvester of Sorrow und The Shortest Straw auf - doch das wars auch schon, die Zusammenarbeit mit Clink war schwierig, so dass dann im März Rasmussen kam und die Sache richtig zu laufen begann!
Was bei diesem Album auch noch auffällt ist die extreme Länge der Songs, die bei diesem Album zum letzten Mal die Charakteristik von MetallicA sein sollte, der kürzeste Song ist 5:42, der längste 9:48! Was weiters noch sehr auffällt ist die gewaltige Anzahl von Riffs, während frühere Songs auf zwei oder drei Riffs aufgebaut waren, strotzten diese neuen Songs vor Riffs! Am besten kann man es so beschreiben, wie es Chris Cocker beschrieb: „Auf …and Justice For all singen und seufzen die Riffs, sie schwingen sich in die Lüfte, schreiben auf, kreischen und ersticken an ihrer eigenen Galle. Die Riffs wurden geschlagen, zertrümmert, geschliffen, bemeißelt und in hoch aufragenden, atemberaubenden Sound-Städte verwandelt!“
Es ist zwar nur im Übertragenen Sinn so, trifft es aber genau!
2. Das Cover/Inlay
Das Hintergrund des Covers ist grau/weiß und nach dem obigen Fischhaken-MetallicA-Symbol - diesmal in hellgelb mit dunkler Umrahmung - fällt einem sofort eine Figur auf, eine Frau, mit einem Kleid, einem Schwert in der rechten Hand und mit einer Schale in der linken - ausgestreckten Hand, in der Geld ist! Weiters ist die Figur von Stricken befestigt und über den Augen ist eine Augenbinde! Das ist die Figur der blinden Justitia, wie sie die Band nannte! Diese Figur wurde dann bei allen Konzerten der folgenden Tour nach diesem Album aufgestellt und gesprengt, was für einen gewaltigen Effekt sorgte! Rechts unten auf dem Cover steht dann noch in Schwarz …AND JUSTICE FOR ALL. Im schwarzen Inlay findet man eigentlich nur die Songtexte und ein paar Bilder!
3. Die Songs:
Ich glaube, darauf kommt es bei einem Album an, oder ;-)
Auf der …And Justice For All sind standardmäßig folgende Songs:
1. Blackened (6:40) – geschwärzt
2. …And Justice For all (9:44) - …und Gerechtigkeit für Alle
3. Eye Of The Beholder (6:25) - Im Auge des Betrachters
4. One (7:24) - 1
5. The Shortest Straw (6:35) - Der kürzeste Strohhalm
6. Harvester Of Sorrow (5:42) - Mähdrescher des Kummers
7. The Frayed Ends of Sanity (7:40) – Die durchscheuerten Enden der Zurechnungsfähigkeit
8. To Live Is to Die (9:48) – Zu leben ist zu sterben
9. Dyers Eve (5:12) – Dyers Vorabend??
Es gibt zwar noch andere Editionen wo mehr Songs oder ein bisschen andere Versionen oben sind aber ich berichte jetzt über die Standardversion, die überall erhältlich ist!
1. Blackened (6:40) - geschwärzt
Der Song beginnt ganz leise und bei 0:36 beginnen die Beats, unterbrochen von einem kurzen Gitarrenspiel, bis sich die beiden Instrumente schließlich vermischen und am Anfang relativ eintönig immer den selben Rhythmus spielen, bis die Beats immer deutlicher werden, James zu singen beginnt und zwischen dem Gesang hartes Schlagzeuggespiele, vermischt mit einem Gitarrenriff zu hören ist! Bei 2:35 ist dann ein Rhytmuswechsel, es wird langsamer, James singt weiter - bei diesem Song mit eindeutig verbesserter Stimme als bei den früheren, es ist klarer, aber trotzdem rau, einfach genial für diesen Song – und im Hintergrund wirbeln die Riffs nur so herum. Bei 4:35 dann ein hoher Riff, das Schlagzeug ist hier nicht mehr so deutlich zu hören, bei 5 Minuten ist dann ein weiterer Rhytmuswechsel, es wird hoch und schnell! Bis der Song bei 6:40 zu Ende ist! Der Song - in dem es um ein trostloses Portrait der nach einer Umweltkatastrophe ausgebrannten Erden geht - bereitete besonderen Schwierigkeiten für Kirk, da es drei Rhytmuswechsel gibt und er sein kompliziertes Solo immer sanft über die Wechsel gleiten lassen musste! 4,5 von 5 Sternen
2. …And Justice For All (9:44) - …und Gerechtigkeit für alle
Der zweitlängste Song dieses Albums heißt wie das Album, dessen Name übrigens vom Film …And Justice For all von 1979, dessen Schilderung eines kranken Rechtssystems James beeindruckt hat! Der Song spiegelt den Film in seiner drastischen Bedeutung wider!
Der Song selbst beginnt mit einem sanften Gitarrengezupfe, das sich 30 Sekunden hinzieht, bevor kurz das Schlagzeug einsetzt und dann wieder das Gitarrengezupfe kommt! Schließlich vermischen sich beide Instrumente, es wird schneller, der Rhythmus-Beat ist im Hintergrund immer zuhören, währen sich im Vordergrund die Riffs in die Lüfte schwingen und eine fesselnde Melodie produzieren! Bei 2:11 setzt James in altbekannter Manier ein, singt so ein bisschen dahin, während kurz im Hintergrund Hoch-Tief Passagen zu hören sind, dann geht es wieder altbekannt weiter! Bei 4:50 plötzlich ein paar harte Beats, bevor ein krasser Rhytmuswechsel stattfindet und sich ein hoher Riff dahinzieht, und schließlich eine Kombination aus hohen Tönen fast eine Spannung aufsteigen lässt, bevor es wieder hinab in den Keller geht! Bei 6:22 beginnt dann eine geile Stelle, es wird ruhig, Schlagzeug mit eher sanftem Gitarrenspiel erinnert kurz an eine Instrumental-Version, da sich James hier völlig zurückhält! Bei 7:30 wird es dann wieder härter, harte Beats verknüpft mit E-Gitarre und James lassen nochmals Erinnerungen an den Anfang des Songs hochkommen ;-). Gegen Ende des Songs sind nochmals hohe Riffe mit dumpfem Bass verbunden und der Song hört abrupt auf! 5 von 5 Sternen
3. Eye Of The Beholder (6:25) - Im Auge des Betrachters?
Sanfter Beginn mit Schlagzeugschlägen, bei 45 Sekunden beginnt dann der Songs so richtig mit der E-Gitarre, ein paar auf-und ab Passagen bevor James bei 1 Minute ganz dunkel zu singen beginnt, begleitet von bedrohlichen Akkorden. Harte Beats, Riffs und der Gesang setzen den Song so in einem eher langsamen Rhythmus fort, bei 3:50 dann ein Schlagzeug/Gitarren Solo bevor ein genialer hoher Riff einsetzt, der auch hier, wie bei fast jedem Song auf der Justice vorhanden ist! Bei 4:55 wird es dann extrem hoch, doch auf einmal ist es wie abgeschnitten und es geht so weiter wie die meiste Zeit des Songs – langsamer Rhythmus, geniale Kombination aus Gitarre, Schlagzeug und Stimme, bevor der Song endet!
Eye Of The Beholder ist eine lautstarke - im wahrsten Sinn des Wortes - Verteidigung der Rechts auf freie Meinungsäußerung, so nach dem Motto: Was ist Kunst? Was ist abstoßend, was genial? Doch nur allein das, was in deinem Kopf ist, also das was man selbst so empfindet, so James Aussage! 4,5 von 5 Sternen
4. One (7:24) - 1
Der wahrscheinlich bekannteste Song von MetallicA (zu ihm wurde auch das erste Video von MetallicA gedreht) Er ist eindeutig das Meisterstück des Albums, mit 7:24 mittelmäßig lang und mit großem Sinn hinter dem Lied!
Der Song beginnt mit dem Lärm von Maschinenpistolen, und den Stimmen von unter Beschuss stehenden Soldaten, mit dem Lärm eines Hubschrauberrotors beginnt dann der eigentliche Song mit einem fast beängstigenden Gitarrengezupfe, das man nicht sehr viel anders als mit GENIAL bezeichnen kann! Bald darauf setzt die zweite E-Gitarre ein, eine Kombination aus Gezupfe und normalem Gespiele fesselt einem sofort an den Song, kurz darauf setzt auch das Schlagzeug ein und es beginnt eine hammeräßig geniale Melodie, bei 1:45 fängt dann James zu singen an, es wird deprimiert und traurig und wird von den Gitarren fast überspielt, wer jedoch glaubt, der Song geht immer so sanft dahin, hat sich getäuscht, bei 2:10 kommt man erstmals in den Geschmack, was einen noch erwartet, harter Riff, harte Schlagzeugschläge wirbeln in der Luft herum, bevor es wieder eher in Richtung Anfangsmelodie geht, bei 3:00 kommt der Riff von zuerst nochmals, dann wieder das sanfte Gezupfe, bevor es richtig hart wird, ein Riff der genial ist, dreht sich höher, das Schlagzeug wird dann immer deutlicher zu hören, bevor es verdammt schnell wird, harte, abgehackte Schlagzeugschläge, schnelle Riffs und ein diesmal lauter James bringen die Atmosphäre zum Kochen, bei 5:44 schraubt sich nochmals ein gewaltiger Riff in die Höhe, es geht hoch dahin, begleitet von dem abgehackten Schlagzeugklängen, nach einem absinken in etwas tiefere Bereiche holt MetallicA nochmals alles aus sich heraus, rasende Riffs in Kombination mit Schlagzeug fetzten dahin, bevor der Song abrupt aufhört!
In diesem Song geht es um einen Anti-Kriegsappell eines verkrüppelten, bettlägerigen Soldaten, lebendig gefangen in einem toten Körper. Ob der Song nun aus ernsthafter Betroffenheit über das Elend der Behinderten oder mehr aus einer Besessenheit mit anstößigen und schockierenden Themen entstanden ist bleibt unklar und ist eigentlich egal, es ist jedenfalls ein einfach genialer und am Anfang bedrückender Song – eindeutig das Meisterstück dieses Albums! Eindeutig 5 von 5 Sternen
5. The Shortest Straw (6:35) - Der kürzeste Strohhalm
Harte Schlagzeugschläge zu Beginn, nach ein paar Sekunden setzt die E-Gitarre ein, es geht in einem nicht sehr schnellen aber auch nicht gerade langsamen Rhythmus dahin, bei 0:50 dann ein hoher Riff, der Song wird schneller und James setzt ein! Während James singt, gibt es paar auf-und ab Melodien, begleitet von der gewaltigen E-Gitarre im Hintergrund! Bei 3:40 ändert sich der bis dahin gleich dahingehende Song, die Gitarre rückt jetzt mehr in den Vordergrund, nach einem extrem hohen Riff, komplizierten Riff folgt eine Passage, wo es immer schneller wird, bevor der Song kurz ganz verklingt und es wieder wie am Anfang weitergeht! Die Beats sind hier etwas mehr im Vordergrund als zu Beginn des Songs aber sonst, es wiederholt sich eigentlich alles, bis der Song kurz vor dem ende noch einmal ganz schnell wird, und mit ein paar Schlagzeugschlägen wird der Song fast so beendet, wie er angefangen hat!
Auch dieser Song ist ein Beitrag zum Thema Einschränkung der Persönlichen Freiheit, eine Meditation über die Hexenjagd auf jene, die die Gesellschaft als anders betrachtet! Ein eher etwas eintöniger Song, nicht fad oder so, im Gegenteil aber trotzdem nur 4,5 von 5 Sternen
6. Harvester Of Sorrow (5:42) - Mähdrescher des Kummers
Harte Beats zum Beginn, dann im verklingen eines Riffs sanftes Gitarrengezupfe, bevor bei 27 Sekunden es richtig los geht, das Schlagzeug mit harten Schlägen einsetzt, die Gitarre auch das ihrige zur Melodie beträgt und ein eher langsamer Rhythmus so dahingeht, als James später einsetzt wird es interessant, James singt und im Hintergrund ertönt dann öfters ein Echo, das wirkt wie Echos aus der Hölle! Dann folgt mal ein kleiner Taktwechsel, James schreit sein Harvester Of Sorrow, gefolgt vom Echo, das ganze mehr oder weniger überschattet von einem gewaltigen Riff! Bei 4 Minuten wird dann eine Melodiephase eingelegt, E-Gitarre/Schlagzeug bilden eine Mischung aus auf-und ab und eher düsterer Stimmung! Bei 4:50 setzt dann James wieder ein, gegen Ende des Songs ist dann im Hintergrund wieder das sanfte Gitarrengespiele zu hören, bevor der Song abrupt endet!
Witzig ist vielleicht, dass MetallicA diesen Song sicher 275-mal gespielt hat und es dann in Graz (Österreich, falls das jemand nicht weiß) schaffte, den zweiten Refrain komplett auszulassen! Also niemand ist perfekt ;-) 5 von 5 Sternen
7. The Frayed Ends of Sanity (7:40) – Die durchscheuerten Enden der Zurechnungsfähigkeit
Der Song beginnt sofort mit einem harten auf-und-ab Riff begleitet vom Schlagzeug, bei 30 Sekunden folgt dann ein kleines schnelles Gitarrensolo, dann wieder die Passagen vom Anfang, bevor sich James mal wieder bemüht, dem Song einen Kick mit seiner Stimme zu verleihen. Begleitet von einem gewaltigen Riff geht der Song so dahin, natürlich wirkt es, wenn man nicht genau hinhört eintönig, bei genauerem aufpassen stellt man verschiedene Schlagzeugkombinationen, winzige Rhytmuswechsel uä. fest! Bei 3:30 fängt der Song langsam an, sich zu ändern, ein Riff zieht sich, natürlich begleitet vom Schlagzeug immer höher hinauf, bei 4:26 ist dann eine extrem hohe Stelle, die Gitarren fetzen ziemlich schnell dahin, bis es bei 5:10 wieder hinab geht und es in der Manier von vor der hohen Stelle dahingeht! Es fängt unten an und zieht sich immer mehr hinauf, mit dem unterschied, dass anstatt des hohen Riffs jetzt der Song zu seinem Ursprung zurückkehrt, also Riff und Schlagzeug kombiniert mit James Stimme! Gegen Ende des Songs werden die Schlagzeugschläge härter, die Gitarre tritt etwas in den Hintergrund und der Song verklingt langsam! Zu diesem Song kann man nicht viel sagen, es geht um eine Geschichte von den Grenzen des Wahnsinns, was auch zum Titel passt! 5 von 5 Sternen
8. To Live Is to Die (9:48) – Zu leben ist zu sterben
Der längste Song des Albums fängt ganz sanft an, mit einem Gitarrengezupfe, ähnlich dem Beginn von One. Bei einer Minute wird das Gezupfe leiser, während extrem harte Schlagzeugschläge immer lauter werden, der Song richtig beginnt und die Gitarren in der Kombination mit dem Schlagzeug eine Melodie ergibt, die irgendwie charakteristisch für jeden Song der Justice ist! Jedoch wird es dann härter, ein paar Drums und ein im Hintergrund hoher Riff begleitet von dumpfem Schlagzeug lassen den Song so richtig genial werden! Bei 3 Minuten ist ein hoher langsamer Riff, unterbrochen vom einen richtigen Schlagzeugpart, auf den dann eine extrem hohe, schwierige Melodie folgt, die alles im Hintergrund ziemlich übertönt! Darauf wird es wieder tief, es geht dahin wie vor dem hohen Riff, bis ein Taktwechsel erfolgt, es langsamer und höher wird und dann ein reines Gitarrengezupfe folgt vermischt mit simulierten Cello-Klängen! Dann kommt noch das Schlagzeug dazu, zu all dem noch ein hoher Riff im Hintergrund, das ergibt eine krasse Mischung! Bei 6:25 geht es wieder altbekannt dahin, nur dass jetzt ein hoher Riff im Hintergrund fast alles im Vordergrund überschattet! *g* Dann folgen ein paar Schlagzeugschläge bevor eine langsam werdende Passage folgt und James im Hintergrund mehr redet als singt und gleich darauf wieder die Standard-Melodie folgt! Unterbrochen von ein paar hohen Riffs endet der Song schließlich mit abgehacktem Schlagzeug/Gitarrengespiele, das dann von dem Gitarrengezupfe vom Anfang ersetzt wird, bevor der Song so endet, wie er angefangen hat!
Dies ist der einzige Song, in dem Cliff noch als Mitautor angeführt wird, da hier 4 Textzeilen von ihm, die man nach seinem Tod aufgefunden hat, verwendet hat! Ebenso interessant: Die Aufnahmen zu diesem Song wurden um 5 Uhr morgens beendet, kurz bevor die Band zu ihrer ersten Monsters Of Rock-Tour aufbrechen sollte! 5 von 5 Sternen
9. Dyers Eve (5:12) – Dyers Vorabend??
Der letzte Song dieses Albums ist etwas schwierig zu übersetzten, da es das Wort Dyers eigentlich nicht gibt, eventuell könnte man den Titel mit Vorabend vor dem Sterben übersetzten, aber das ist eher nur interpretationsmäßig!
Beginnen tut der Song mit harten Schlagzeugschlägen, die sofort mit einem Gitarrenriff begleitet werden! Dann sind so ein paar Schlagzeugschläge, bevor der Song so richtig losfetzt mit schneller Geschwindigkeit, Gitarrenriffs und James bequemt sich dann auch dazu, einzusetzen! Es kommt mir so vor, als ob der Song, ab dem Einsetzten vom James schneller wird, bestätigen kann ich es aber nicht! Jedenfalls wirbeln im Hintergrund gewaltige Riffs herum, Der Taktschlag hat ein mordsmäßiges Tempo drauf und James gibt her, was geht! Es gibt mehrere Passagen, wo abgehackt, auf-und ab und ähnliches gespielt wird! bevor bei 3:37 ein - richtig, wie bei fast jedem Song vorhanden - ein extrem hoher Riff einsetzt, der sich auch ein Weilchen dahinzieht, bevor es wieder in den Keller hinabgeht und James nochmals einsetzt, bevor der zum Schluss hin schneller werdende Song abrupt aufhört! In Dyers Eve geht es um die Rebellion eines Kindes gegen sein wohlbehütetes Leben, dieser Sinn ist vor allem durch James entstanden, da seine Eltern Christliche Szientisten waren und daher glaubten, dass man Krankheiten uä. ohne Hilfe von Medizin heilen kann! James wusste noch, dass sich da mal ein Kind den Arm gebrochen hatte und nicht behandelt wurde und so das Kind nie mehr seinen Arm komplett einsetzten konnte - und genau gegen solche Methoden geht es bei Dyers Eve. 5 von 5 Sternen
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Fazit:
Als ich das Album das erste Mal gehört habe, war ich - ausgenommen von One nicht so begeistert - da für mich einfach die wirklich laute - führende Stimme fehlte, die noch bei Master und Ride vorhanden waren! Bei Justice ist die Stimme etwas mehr in den Hintergrund gerückt, hier steht die Musik selbst im Vordergrund! Und diese ist ohne Zweifel genial, wie ich bei öfterem Anhören gemerkt habe! Vor allem …And Justice For All und One machen das Album hörenswert, auch wenn es wahrscheinlich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist! Für einen MetallicA-Fan eindeutig Pflicht, schon allein deswegen, weil es das erste Album mit Jason ist und für andere Leute ist es ehrlich gesagt nicht wirklich geeignet, sicher, One gefällt vielen, aber ich denk mir, Probehören könnte man ja mal, oder? Ich gebe diesem Album 5 von 5 Sternen, es ist zwar nicht mein Lieblingsalbum, da mir einfach die Atmosphäre fehlt, aber ich bereue es auf keinen Fall, es gekauft zu haben! Ach ja, der Preis? Unterschiedlich, zwischen 13 und 17 € ist es eigentlich überall noch zu haben!
thx fürs lesen
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...and Metal for all?
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Einleitungen zu Meinungen finden ist schwer. Und im Moment will mir einfach keine einfallen. Wie soll ich anfangen? Erzählen, dass Cliff Burton, der Ausnahmebassist der Band, während der Tour durch Schweden 1986 bei einem Busunfall getötet wurde und der neue Bassist Jason Newsted auf diesem Album seinen Einstand gibt (von der Garage Days Rerevisited sehe ich hier mal ab)? Oder das Metallica ihren Stil seit der "Master of Puppets" geändert haben? Zwar nicht grundlegend, aber Veränderungen sind deutlich hörbar. Aber jetzt ist es ja egal, ich schreibe die Meinung jetzt einfach weiter.
Mit der "...and Justice for All" entfernen sich Metallica noch weiter von ihrem ursprünglichen Stil weg. Die Songs sind im Schnitt nicht mehr so schnell, an Härte haben sie aber kaum was eingebüßt. Dennoch ist es schwer, sie mit früheren Werken zu vergleichen. Der Sound hat sich einfach verändert, die Songs klingen viel komplexer und durchdachter als früher. James Hetfields Stimme hat endlich das krächzende verloren, das zu einigen Songs zwar passte, bei einigen aber störte. Er singt auf dem ganzen Album sehr aggressiv, was eigentlich kein Wunder ist, da die Lyrics alle sehr wuterfüllt und aggressiv sind. Seine Riffs sind klasse wie eh und je, erreichen aber nicht ganz die Qualität der Riffs von der "Master of Puppets". Was Kirk angeht: Er spielt mal wieder grandiose Solos, auf dieser CD sind einige seiner besten. Lars begleitet die Band perfekt, wenn auch nicht so genial wie auf dem Vorgänger. Und Jason brauch sich hinter Cliff Burton nicht zu verstecken, auch er ist ein klasse Bassist, wenn er auch nicht ganz die Klasse Cliffs erreicht.
Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern fängt die Platte aber nicht mit einem Akustikgitarrenintro an, hier besteht das Intro aus hohen, leicht verzerrten Tönen. Die gehen aber schnell in den ersten Song "Blackened" über. Und der hat einiges zu bieten: schnelle, eingängige Riffs, meistens aus einzelnen Tönen bestehend und dadurch auch recht melodisch, schön unterlegt von Schlagzeug und Bass, dazu ein passender Gesang. Der Refrain wird einem lange im Ohr bleiben, ebenso wie das Zwischenspiel. Fazit: Mit seinen vielen, recht unterschiedlichen und guten Riffs und dem tollen Refrain gehört "Blackened" zu den besten Songs dieses Albums, immer wieder gut.
Vor dem Titelsong "...And Justice For All" kommt dann ein ganz nettes Akustikgitarrenintro, das aber wie gewohnt von verzerrten Gitarren abgelöst wird. Wie auch bei "Blackened" sind in den Riffs viele einzelne Töne, wodurch auch dieser Song recht melodisch klingt. Sie klingen jedoch etwas langweilig. Hier gefällt mir aber das Schlagzeug besonders gut, akzentuiert es doch passend die Riffs. Der Gesang klingt etwas lasch, lange nicht so aggressiv und überzeugend wie bei "Blackened". Die Soli sind solide, aber nicht weiter erwähnenswert. Fazit: Ein etwas lascher Song, der schwächste auf der CD.
"Eye of the Beholder" heißt der nächste Song und hört sich auch prima an: Ein eingängige Riffs, nicht mehr so melodisch, aber trotzdem gut, schöne Melodien, solide Schlagzeug- und Bassarbeit und ein starker Gesang. Fazit: Guter Song, aber nicht weiter auffällig.
Nun hören wir erst einmal Geräusche von einem Schlachtfeld: Schüsse, Explosionen, Hubschrauber, jemanden, der Soldaten antreibt. Dann hört man eine ruhige Begleitung, kurz danach setzt Kirk mit dem ersten Solo ein: einsame Klasse, was er dabei abliefert. Nach dem Solo wird die Begleitung um einige Töne erweitert, gefällt dadurch noch besser, bevor sie von einer neuen abgelöst wird. Und diese ist einfach nur einzigartig. Danach fängt James dann an zu singen und erzählt uns dabei von dem Schicksal eines Soldaten, der auf dem Schlachtfeld schwer verwundet wurde und nun nur noch durch Maschinen am Leben erhalten wird. Während des Refrains, begleitet durch eine schöne Abfolge Powerchords, erfahren wir dann, dass sich dieser Soldat wünscht, von seinem Leiden erlöst zu werden (Hold my breath as I wish for death, oh god, please wake me). Nach dem zweiten Refrain dann wieder ein Solo, nicht so gut wie das erste, aber trotzdem eines der besten von Kirk. Und dann, nach einem erweiterten Refrain, der Umschwung: harte Riffs bestimmen von nun an den Song, das auch diese phänomenal gut sind, brauch ich nicht extra zu erwähnen. Wieder etwas Gesang und noch einmal paar mal das Riff und dann ein Solo der Extraklasse: Kirk zieht hier alle Register des Solospiels, spielt hier das Solo seines Lebens. Der fulminante Abschluss wird dann noch durch eine, von zwei Gitarren gespielte, geniale Melodie gekrönt, bevor der Song dann endet. Fazit: Die Mengen an klasse Riffs und Rhythm figures, drei der besten Solos der Geschichte Metallicas, die superbe Rhythmusgruppe mit Lars und Jason und der ausdrucksstarke Gesang machen "One" zu dem besten Metallica - Song.
Mit "Shortest Straw" kommt nach "One" ein ziemlich harter Song, der ähnlich wie "Eye of the Beholder" klingt, jedoch abwechslungsreicher und in sich geschlossener. Alle Mitglieder der Band leisten hier richtig gute Arbeit. Fazit: Guter Song, aber wie "Eye of the Beholder" nicht weiter auffallend.
Mit "Harvester of Sorrow" folgt ein weitere Metallica - Klassiker. Kein Wunder, dass dieser Song so beliebt ist: Selten hat ein Metallica - Song so fies geklungen, die harten Riffs, die leicht orientalisch angehauchte Gitarrenmelodie und Hetfields Gesang tragen alle dazu bei. Lars am Schlagzeug und Jason am Bass gefallen ebenfalls sehr gut, Kirks Solo erhöht ebenfalls die Qualität dieses Songs. Fazit: Einer der besten Songs des Albums. Fieser und böser hört sich wohl nur noch "Sad but True" an.
Auch "Frayed Ends of Sanity" ist ein Highlight auf dieser CD. Von der Stimmung und den Riffs her ähnelt dieser Song "Shortest Straw" , ist aber um einiges besser als dieser. Das liegt daran, das "Frayed Ends of Sanity" durchdachter wirkt und immer wieder durch kleine Melodien überrascht und der Refrain ist ähnlich gut und eingängig wie der von "Blackened". Fazit: Richtig guter Song, der immer wieder gern gehört wird.
"To Live is to Die", der nächste Song, ist im Prinzip ein Instrumental, ungefähr in der Mitte spricht Hetfield zwar einige Worte, die übrigens noch von Cliff Burton stammen, aber das fällt bei einer Dauer von knapp zehn Minuten kaum ins Gewicht. Soundmäßig schließt sich der Song dem Rest der Platte an: recht aggressiv, viele verschiedene Riffs und mehrere Soli und kleine Melodien. Jedoch schafft es die Band nicht, den Song über die gesamte Dauer zu tragen, er wirkt etwas langatmig. Fazit: Gutes (Fast-) Instrumental. Jedoch etwas zu lang.
Mit "Dyers Eve" hat das Album einen fulminanten Abschluss. James klang selten so aggressiv, die Riffs gehören zu den besten von Metallica ebenso wie das klasse Solo. Was dem Song ein wenig fehlt, ist die Abwechslung, werden doch fast den ganzen Song durch die gleichen Riffs verwendet, was bei den anderen Songs auf diesem Album nicht der Fall ist. Fazit: Der kürzeste und kompakteste Song auf dem Album. Immer wieder gut für zwischendurch.
Abschließend kann man sagen, dass "...and Justice for all" das wohl komplexeste Album der Band ist und deshalb nicht für jedermann geeignet ist. Metalfans sollten es aber auf jeden Fall zumindest gehört haben. Ob der recht eigenwillige Stil des Albums einem gefällt, kann dann immer noch entscheiden. Für mich ist "...and Justice for all" eines der besten Metallica - Alben. weiterlesen schließen -
Gerechtigkeit für alle? Nicht für den Bassisten!!!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Gerechtigkeit für alle? Nicht für den Bassisten!
Hallo liebe Leserinnen und Leser!
Es ist nicht einfach, ein Jahrhundert-Album abzuliefern. Das dürfte jedem klar sein, der sich auch nur ansatzweise für Musik interessiert. Hat man dies aber mal geschafft - wie es beispielweise Metallica mit dem Meisterwerk "Master of Puppets" im Jahre 1986 gelungen ist - so gibt es im Anschluss daran eine noch unlösbarere Aufgabe: Dieses Jahrhundertwerk noch zu toppen.
Dass dieses Vorhaben nicht gelingen konnte, war von vornherein klar. Vor allem wenn man bedenkt, dass mit Bassist Cliff Burton auf tragische Weise bei einem Busunglück in Schweden ein wichtiger Bestandteil der Band im Herbst 1987 ums Leben gekommen war. Erst wollte mal alles hinschmeissen, raufte sich dann aber doch noch einmal zusammen, denn es wäre nicht in Cliff's Sinne gewesen nun alles erreichte aufzugeben. Und so entstand mit dem neuen Mann am Bass, Jason Newsted, das bisher komplexeste Werk der Truppe, "And justice for all"...
1.) ~~~Blackened~~~
Langsam erheben sich doppelläufige Gitarrenmelodien aus dem soundtechnischen Nirvana und bauen sich kontinuierlich zu massiven Soundwänden auf. Es scheint, als wolle man den Hörer mit Melodien schier erschlagen.
Dann ein plötzliches Break, harte Gitarren fegen die fast schon lieblichen Melodien beiseite und entfalten binnen Sekunden ein Riffgewitter, das von den donnernden Drums unterstützt wird. Den Melodien wird bald erneut ein wenig die Türe geöffnet, immerhin dürfen sie sich in den Strophen an die knalligen Riffs anhängen. James Hetfield's Stimme ertönt laut und aggressiv, kein Wunder bei diesen Texten: "Blackened is the end, winter it will send, throwing all you see into abscurity... dead of moter earth, never a rebirth, evolution's end..."
Ein kleiner Gitarrenlauf verirrt sich in der Riffwand, ständig gehetzt von den polternden Drums. Dann wieder Strophe, die im Akkordbetonten Chorus gipfelt: "Fire - to begin whipping dance of the Dead, Blackened is the end... the colour of the World is Blackened - Blackened!" - Dann erneut ein Riffwechsel, das Tempo wird gedrosselt und die Gitarrenwände bohren sich nun schleppender und brdrohlicher denn je in die Gehörgänge: "Darkest colour, blistered earth, true death of life... See our mother put to death, see our mother die!" - Wie eine Erlösung erscheinen daraufhin die doppelläufigen Gitarrenmelodien, die sich aus den brachialen Riffs ergiessen... Der Song ist schlichtweg genial!
10/10
2.) ~~~And justice for all~~~
Akustische Gitarren eröffnen wohlklingend den Titelsong, werden aber bald von Stakkato-artigen Donner-Riffs unterbrochen. Dieses Spiel wird einige Male wiederholt, bis man komplett den verzerrten Gitarren verfällt. Anscheinend wollten Metallica hier ursprümglich drei verschiedene Songs komponieren, denn an Abwechslungsreichtum mangelt es ganz sicher nicht. Jedenfalls bekommen hier alle Fans vor starken Riffs jede Menge Bangerfutter geboten. Textlich beschäftigt man sich mit der Korruption und der Ungerechtigkeit des Rechtssystems, Metallica's sozialkritische Ader pulsiert also einmal wieder...
9/10
3.) ~~~Eye of the Beholder~~~
Aus den Tiefen des Soundlochs dröhnen dem Hörer nun stetig anschwellend donnernde Riffs und Stakkato-Drumming entgegen. Treibend, fordernd, aufbäumend. Die konstanten, monotonen Gitarren werden lauter und lauter, nehmen immer mehr Raum ein und breiten sich bald flächendeckend zu einer einzigen massiven Soundwand aus. Die folgenden Strophen können danach leider keine Akzente mehr setzen, selbiges gilt auch für den Chorus, der ein wenig belanglos dahin plätschert. Schade, denn mit diesem Anfang hätte es ein richtig geiler Nackenbrecherwerden können...
6/10
4.) ~~~One~~~
Es folgt der wohl zweifellos bekannteste Track der Scheibe, denn hierzu wurde nicht nur das erste Video der Bandgeschichte gedreht, sondern man hatte den Titel auch als Single veröffentlicht und konnte damit den ersten kleinen "Hit" landen.
Kriegsgeräusche leiten in den Song ein, dann übernehmen Akustikgitarren und James' melodischer Gesang das Kommando und er erzählt von einem jungen Soldaten, der im Krieg durch die Explosion einer Granate seine Arme, Beine und sämtliche Sinne verloren hat. "Hold my breath as I wish for Death - Oh please God help me!" - Der Chorus ist wohl bei den meisten Metal-Fans bekannt und wird auch auf den Konzerten immer begeistert geschmettert. Nach einer weiteren Strophe, ausgeschmückt mit eindruckvollen, beklemmenden Lyrics ("emptiness is fillin me to the point of agony") folgt ein ultra-harter Teil, in dem die Gitarren im Maschinengewehr-Rhythmus begleitet von donnernder Double Bass schroten was das Zeug hält.
Hetfield's aggressive Stimme klagt an: "Darkness imprisoning me, all that I see, absolute horror. I cannot live, I cannot die, trapped in myself, body my holding cell..." - Doch es kommt noch schlimmer: "Landmine has taken my sight, taken my speach, taken my hearing, taken my arms, taken my legs... left me with life in hell!" - Rasende Gitarrenriffs und flinke Soli steigern sich weiter, immer wieder unterbrochen von wilden Stakkato-Attacken. Emotional, mitreißend, erstklassig!
10/10
5.) ~~~The Shortest Straw~~~
Hammerharte Riffs treffen nun zum wiederholten Male auf treibendes Drumming. Mit Recht kann man von einem der anspruchsvollsten Songs der Scheibe reden, da der Rhythmus zwar recht verzwickt scheint, man auf der anderen Seite aber von dem drückenden Riff immer wieder zum Mitbangen geradezu animiert wird. "The shortest straw... pulled for you, shortest straw..." - simpler Refrain, aber manchmal ist weniger eben mehr... *grins*
8/10
6.) ~~~Harvester of Sorrow~~~
Neben "One" der wohl bekannteste Song des Albums. Schleppendes Midtempo, groovende Drums - und ein Chorus, den ich auf den Tod nicht leiden kann. Sicher ist es nur Geschmackssache und viele werden mir jetzt die Pest an den Hals wünschen, weil ich den Song nicht in den Himmel lobe, aber dieses ständige "Harvester of Sorrow - Language of the Mad" geht mir ziemlich auf den Senkel. Mag sein, dass sowas bei Livekonzerten gut zum Mitgrölen ist, mir persönlich gefällt's aber nicht...
4/10
7.) ~~~The frayed ends of Sanity~~~
Widmen wir uns nun einem weiteren Titel mit Überlänge, "The frayed ends of Sanity". Es scheint als wären Metallica beim Komponieren dieses Stückes auch wirklich nicht ganz gesunde gewesen, denn den martialischen "Ohhiioooohhh.... Ouuooohhh!"-Gesänge vom Beginn folgen dutzende fette Riffs, die stets ein wenig im Tempo variieren, bevor das "Hauptriff" der Strophen alles platt walzt. Im Chorus erhöht man dann die Geschwindigkeit noch etwas und das beherzte Drumming lässt richtig Stimmung aufkommen: "Old habits reappear, fighting the fear of fear, growing conspiracy, myself is after me, frayed ends of sanity, hear them calling... hear them calling me..."
9/10
8.) ~~~To live is to die~~~
Ein langes und abwechslungsreiches Instrumental gehört ja nach "The Call of Kthulu" und "Orion" mittlerweile zum guten Ton auf einer Metallica-Scheibe und so folgt dieses nun auch mit dem Titel "To live is to die". Ein 100%iges Instrumental ist es zwar nicht, da ein paar gesprochene Worte vorkommen. Diese Zeilen stammen aber aus der Feder von Cliff Burton und waren so ziemlich das Letzte, was der Ausnahme-Bassist kurz vor seinem tragischen Unfalltod hinterlassen hat. Ich denke darüber können wir dann schon mal hinweg sehen und "To live is to die" als Instrumental betrachten. Ist auch gerechtfertigt, denn der Track strotzt vor knalligen Riffs, Midtempo-Drumming, akustischen Einsprengelns und massenweise teils zweistimmigen Soli, die einfach nur klasse sind.
9/10
9.) ~~~Dyer's Eve~~~
Hmmm... haben wir bisher nicht irgendwas vermisst? Wir hatten fulminantes Midtempo-Riffing, druckvolles Drumming, "normalen" und aggressiven Gesang, eine Halbballade, jede Menge Soli... und was ist mit dem Speedmetal, den man sonst auf jeder bisherigen Scheibe der Jungs aus San Francisco gefunden hat? Ui, da haben wir ihn ja, als Schmankerl zum Schluss sozusagen.
Rasant poltern uns hier die Riffs nur so um die Ohren in einer Geschwindigkeit, die selbst Michael Schumacher vor Neid erblassen lassen sollte. Immer wieder durchsetzt von Breaks gönnt man sich eine kurze Pause, nur um darauhin einen erneuten Tempo-Rekord aufstellen zu wollen. Dem ungeübten Headbanger sind längst alle Nackenwirbel gebrochen, alle Fans der ersten Stunde hängen sabbernd und lechzend an den Boxen und saugen die Riffs nahezu in sich auf.
Die Lyrics sind auf einer sehr persönlichen Ebene gehalten ("Dear mother, dear father...") und Hetfield klagt wutentbrannt seine Eltern an: "...you've clipped my wings before I learnt to live, unspoiled, unspoken, I've outgrown that f@$*ing lullaby, same thing I've always heard from you: Do as I say not as I do..." - dann gibt man wieder Gas und rast in die nächste Strophe. Der Chorus gönnt dem Hörer eine kurze Verschnaufpause im Midtempo, nach einem Gitarrensolo geht's dann munter im Affenzahn weiter: "Dead mother, dear father... hidden in your world you made for me. I'm seething, I'm bleeding, ripping wounds in me that never heal. Undying spite I feel for you, living out this hell you always knew!"
10/10
~~~Coverartwork & Sound~~~
Das in schlichtem Weiß gehaltenen Cover zeigt die Statue der Justitia, jedoch nicht wie gewohnt, sondern mit verbundenen Augen und den Waagschalen, die auf der einen Seite von einem Batzen Geld in die Tiefe gedrückt werden. Passend dazu natürlich der provokante Titel "...and justice for all"
Soundtechnisch ist die Platte ein wenig durchwachsen: Auf der einen Seite kommen gerade die Gitarrenriffs unglaublich fett und druckvoll rüber, auf der anderen Seite ist aber auf dem kompletten Silberling so gut wie kein Bass zu hören. Wollte man hier Neuling Jason Newsted bewusst klein halten? Ich weiss es nicht, jedenfalls hat Lars Ulrich mal gesagt, das Album würde "wie aus einer Streicholzschachtel" klingen. Naja, so schlimm ist es nicht ganz, aber der teilweise dünne Sound fällt schon auf.
~~~Fazit~~~
Dass "Master of Puppets" nie mehr zu toppen wäre, stand sowieso außer Frage. Mit einem derartigen Jahrhundertwerk im Nacken und Cliff Burton's Tod im Kopf ist den Jungs aber trotzdem ein erstaunlich gutes Album gelungen. Ich weiss, dass viele Fans die Scheibe nicht mögen, ich schätze sie aber wegen ihrer teils komplexen und riffbetonten Songs, die zwar mit Ausnahme von "Dyer's Eve" nicht mehr die Geschwindigkeit wie auf dem Vorgänger erreichen, aber auch nicht so massenkompatibel wie die Tracks des schwarzen Albums geworden sind.
Anspieltipps: "Blackened", "One", "The frayed ends of Sanity" und "Dyer's Eve"
In diesem Sinne...
Stay Dark!
The-Riffmaster weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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eulenfan, 16.05.2002, 22:55 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
AJFA war mein erstes Metallica-Album und ist mir entsprechend ans Herz gewachsen...
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SusanneRehbein, 08.04.2002, 15:10 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich finde die Platte auch nicht so hitverdächtig, aber Deine Berichte sind dafür um so besser!
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Metallica - ...And Justice For All
14.02.2002, 15:49 Uhr von
KickSomeAZZ
Ich bin 17 Jahre alt und Schüler des Ricarda-Huch Gymnasiums in Braunschweig. Nebenbei arbeite ic...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
1988 erschien Metallica's 4tes Studioalbum, "...And Justice For All". Insgesamt ein sehr politisches Album, daß sich mit allen Themen beschäftigt, die wohl fast jeden irgendwie schonmal berührt haben.
"Blackened", der Opener des Albums erzählt von der Erde als Szenario nach einem apokalyptischen Nuklearkrieg. Beginnen tut das Stück mit eingefadeten Gitarren, die eine wunderschöne Melodie vortragen. Diese werden kurz darauf von dem Hammerriff a la James Hetfield verschluckt und "Blackened" legt los. Das Stück hat durchgehend eine extreme Härte, die auf schließlich ein atemberaubendes Solo von Kirk Hammett hinarbeitet. Meiner Meinung nach das Beste, was er bisher je gespielt hat. Bleibt noch zu sagen, daß "Blackened" von Jason Newstedt, dem neuen Bassisten, der zur Band 1987 nach dem Tod von Cliff Burton gekommen war, mitgeschrieben wurde.
"And Justice For All" ist das Titelstück des Albums. Es erzählt die Geschichte von der Verlogenheit, Korruption und Doppelmoral, die sich in den Gerichtssäälen abspielt. Das leicht barock angehauchte Thema der anfänglich cleanen Gitarren wird nach kurzer Zeit von einem brachial schwerem Riff eingestampft. Das Stück ist vielleicht eins mit der progressivsten von Metallica, da sie hier auch schnelle Wechsel zwischen 6/8 und 10/8 Takten vornehmen. Mit 9:47 Minuten Länge auch das Längste auf dem Album.
"Eye Of The Beholder" beginnt wieder mit einem Fade-In, allerdings donnern hierbei gleich E-Gitarren und Drums in die Boxen. Während der Strophen des dunkel und bedrückend gehaltenen Stücks hat James seine Stimme leicht verzerrt. Dabei erzählt er von der Meinungsfreiheitunterdrückung und der immer noch allgegenwärtigen Zensur.
Mit "One" präsentiert sich das eindeutige Highlight des Albums. Es wird von Schlachtfeldgeräuschen eingeleitet, bis eine ruhige und langsame Melodie von James' Gitarre in diese Stimmung hereintritt. Sehr zögerlich setzen auch Drums uns Bass ein, zögerlich und zurückhaltend ist auch James' Gesang. Obwohl das Thema traurig ist, so hat man doch den Eindruck, als wolle es manchmal versuchen, ins Fröhliche überzugleiten, schafft es aber nicht und rutscht wieder zurück. Im Refrain wird es kurz härter, hier kommt die Distorsion der Gitarren ins Spiel. Aber kurz danach geht es wieder zum gewohnten cleanen Thema über. Nach dem zweiten Refrain bleibt die Distorsion der Gitarren erhalten und Metallica drehen wahnsinnig geschickt die ruhige Stimmung des Anfangs ganz langsam zu einem Gewitterriff, daß mit Lars' Doublebass-Salven noch mehr unterstrichen wird. Nachdem es hier bei noch verhältnismäßig langsamen Tempo zur Sache geht, so schalten sie kurz darauf in Double-Time über und "One" offenbart seine ganze Schnelle und Härte. Kirk setzt mit einem weiteren schnellen und beeindruckenden Solo dem die Krone auf. Abrupt endet "One" schließlich. Die Story des Songs erzählt von einem Soldaten, der im Krieg seine Gliedmaßen, Gehör, Sehvermögen und Sprache verloren hat, und sich nun wünscht, zu sterben. Das kann er aber nicht, da er an lebenserhaltende Maschinen abgeschlossen ist und keiner ihn verstehen kann.
"The Shortest Straw" erzählt von einem auch heute noch aktuellem Thema, der Hetzjagd und den Schuldzuweisungen, die durch Medien auf Einzelne ausgeübt werden. Irgendwer zieht den "Kürzesten", und wird fertiggemacht.
Das Stück ist durchgehend schnell und hart, gefällt mir aber insgesamt nicht so gut.
"Harvester Of Sorrow" ist ein Stück, daß im Stil wie "The Thing That Should Not Be" vom puren Bösen erzählt. Es beginnt langsam und bruchstückhaft, aber arbeitet sich dann zu seiner vollen Größe auf und verschlingt den Hörer förmlich. Hier leistet Lars durch sein extremes Drumming meisterhafte Arbeit.
"The Frayed Ends Of Sanity" erzählen von einem Geisteskranken, der realisieren muß, wie fortschreitend seine Krankheit immer mehr Besitz von ihm ergreift. Das Stück beginnt angelehnt an das Thema von "The Wizard Of Oz", geht dann in ein taumelndes und aggressives Riff über, bleibt allerdings insgesamt im Midtempo. Ein durchschnittliches Metallica-Stück.
"To Live Is To Die" ist ein fast-instrumentales Stück. Es beginnt wieder mit einem leicht verträumten cleanen Thema, das allerdings von Stakkatoakkorden verschluckt wird, die selbst ein neues Thema vorstellen. Dieses wird sehr ausführlich variiert und Kirk legt immer wieder neue Solostimmen darüber. Im letzten Drittel spricht James 4 Verse eines Gedichts von Cliff, daß nach seinem Tod gefunden wurde. Das Stück klingt wieder so aus, wie es auch begonnen hatte.
Mit "Dyer's Eve" erzählt James teilweise aus seiner eigenen Kindheit, in der er selbst als Kind ziemlich unterdrückt wurde. "Dyer's Eve" beginnt gleich von Anfang an mit einem Akkordgewitter und einer gewaltigen Schlagzeugbegleitung. Nachdem dieses Vorspiel vorbei ist, geht es gleich mit vollem Tempo in die Strophe. Mit unerbittlicher Härte schreit James die Verse ins Mikro, während Lars mit einer irren Doublebass-Geschwindigkeit die Geschwindigkeit beinahe eskalieren läßt. Das extreme Tempo wird bis zum Schluß durchgehalten und genau plötzlich, wie es angefangen hat, endet "Dyer's Eve" auch wieder.
Generell ist zu dem Album noch zu sagen, daß es vom Sound her einen sehr sterilen Charakter hat. Die Gitarren selbst haben kaum Tiefen, und das Schlagzeug wirkt sehr kalt. Am Schlimmsten aber ist, daß man Jason am Bass fast gar nicht hören kann. Er selbst war frustiert genug über diese Tatsache.
"... And Justice For All" ist für mich das progressivste Album, bei dem sie auch technisch (vor allem Lars) sich von ihrer besten Saite... pardon, Seite zeigen. Trotzdem ist es mit einer sehr düsteren Stimmung belastet, was aber durchaus auch einen positiven Aspekt hat. Wenn man Scheisslaune hat, einfach Anlage auftrehen, "Blackened" anspielen und los gehts... weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Montague, 19.05.2004, 17:10 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
finde dein bericht sehr gut geschrieben :) weiter so
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eulenfan, 16.05.2002, 22:53 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein bisschen schwer zu lesen wegen der fehlenden Absätze, sonst sehr gut.
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Schejtan, 15.04.2002, 21:37 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
mach absätze(mit leerzeilen dazwischen), dann kann man die berichte besser lesen
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