Pro:
The end of Love
Kontra:
Pohl versucht zu singen, die Frauen können überhaupt nicht singen, zu eintönig was den Text und die Melodie angeht, peinliches Booklet
Empfehlung:
Nein
Ich möchte über das Album Angel Dust von Blutengel berichten, es ist das dritte Album von Blutengel. Blutengel ist eine Berliner Band, die Musik kann man im Independent-Bereich, oder noch spezieller, im Bereich Gothic und Electro einordnen. Das Album habe ich im November 2002 im CD-Geschäft erstanden.
Der Frontmann von Blutengel ist Christian „Chris“ Pohl. Er hat dieses Projekt gegründet. Weitere Bands bei denen Chris Pohl seine Finger im Spiel hat, beziehungsweise hatte sind Terminal Choice, Tumor, Pain of Progress und Seelenkrank, wovon es die letzteren beiden nicht mehr gibt. Terminal Choice ist sein Hauptprojekt und es ist auch das, welches am längsten existiert. Ansonsten besteht die Band nur noch aus weiblichen Parts, aus Constanze und Eva, die einige Songs interpretieren und Texte schreiben und aus Sonya. Die drei Damen sind aber erst seit kurzem dabei, da es angeblich Zoff mit Kati und Gini gab, die noch bei Seelenschmerz mitgewirkt haben. Aber die beiden Mädels haben mit Tristesse de la Lune nun auch ihr eigenes Projekt gegründet.
Das Album besteht hauptsächlich aus der Farbe rot, auf dem Cover sieht man in der Ecke Constanze, die Sängerin von Blutengel die wirklich nichts drauf hat. Außerdem kann man sich auf dem Cover noch an zwei Brüsten ergötzen, die aber in einem Kleid eingepackt sind, der Kopf ist ordnungsgemäß nicht mit auf dem Bild, kein Wunder das dieses Cover in der Jahresbewertung des Orkus sehr gut abgeschnitten hat. Aber im Booklet gibt es noch weitere lustige Bilder, hauptsächlich vom „Obergruftie“ Chris Pohl, die einfach nur peinlich sind. Zum einen sieht man Brüste, was natürlich unbedingt in die schwarze Szene gehört, diese Brüste gehören hauptsächlich Sonya, sie ist die „Showdame“ der Band, eine andere Bedeutung hat sie nicht. Dann sieht man noch die beiden süßen Constanze und Chrissy, wie sie ihre paranoiden Vampirgelüste stillen, mit lustigem Kunstblut am Mund. Die einzige normale Figur macht eigentlich Eva, eine weitere Sängerin von Blutengel, die aber eine noch miesere Stimme als Constanze hat. Aber das beste Bild ist das letzte im Booklet, Chris hat eine Erdbeere auf seiner Fingerkralle aufgespiesst und er schaut ganz verdutzt in die Kamera, ein Bild wo man wirklich nur feiern kann und auch der letzte Funken Glaubwürdigkeit verloren geht.
Nachdem ich das Cover überall herumgezeigt habe zum amüsieren, habe ich mir natürlich auch mal das Album angehört. Und hier sind nun die Lieder in der Einzelkritik:
1. Angel Dust I
Das Intro könnte man sich sparen, nur Melodie, kein Gesang, ein typischer Lückenfüller. Anfangs klingt es ja noch wie ein schönes Marschlied, aber dann kommen total unpassende elektrische Klänge hinzu die das Stück noch schlechter machen.
2/10
2. Stranded
Ein Liebeslied. Chrissy träumt mal wieder von seinen Weibern, diesmal ist es eine in die er verliebt war, aber er hatte eine feste Beziehung zu dieser Zeit und somit war jedes Treffen problematisch. Der Song ist sehr poppig, am Anfang klingt er noch sehr düster und gut, aber dann versucht Pohl mit seiner Stimme zu spielen, was er nicht machen sollte, ein Lied welches man vielleicht dreimal anhören kann, danach nicht mehr.
4/10
3. Vampire Romance Part 1
Wie es der Titel verrät geht es hier um Vampire. Vampire haben eine romantische Seite, und diese wird hier erwähnt. Das Lied ist eigentlich nicht schlecht, die Stimmen von Chris und Constance klingen wieder einmal völlig daneben, obwohl die Stimme von Chris besser zu diesem Song passt als die von Constanze. Aber immerhin ist dies einer der besseren Songs auf diesem Album, ihn kann man sich öfter anhören und man kann auch dazu tanzen. Aber mit diesem Song hat der gute Herr Pohl nun auch das letzte Klischee der Gruftieszene für sich ausgenutzt.
8/10
4. The End of Love
Hier geht es um eine Beziehung. Und zwar geht es um eine Beziehung die Chris beenden mußte, weil es nicht mehr weiter ging. Dies ist der mit Abstand beste Song auf dem Album, wenn man mal nicht vom immer wieder gleich bleibenden Text ausgeht. Obwohl es auch einer der ruhigsten und langsamsten Songs ist, den Blutengel je gemacht hat. Pohl klingt wie ein armer Seemann auf Reisen bei diesem Song. Aber das Lied ist schön, obwohl die Melodie nicht richtig zur Geltung kommt, ist es hier die Stimme die überragend ist. Außerdem ist dies ein ganz anderes Stück als wie man es eigentlich von Blutengel gewohnt ist, der Sound und der Gesang gehen in eine vollkommen andere Richtung, die sehr gut klingt.
10/10
5. Iron Heart
Hier geht es mal wieder um eine Beziehung die den armen Chris fast umgebracht hat, weil die Partnerin ihn schlimme Dinge an den Kopf geworfen hat und sie selbst nicht besser war. Der Song ist im Grunde ähnlich wie der 2. Song, nur etwas schneller. Hier wird auch versucht eine poppige Melodie mit einer guten Stimme zu mixen, aber ich betone, das es hier nur versucht wird. Trotzdem finde ich diesen Song etwas besser wie Stranded, denn Iron Heart wird nicht so schnell langweilig.
5/10
6. Our Time
Diesen Text hat Conny geschrieben. Sie singt über eine Beziehung wo es zur Zeit halt nicht mehr so richtig klappt, sie erfährt seelische und körperliche Grausamkeiten, gibt aber nicht auf und hofft auf Besserung. Dies war der erste Song den sie für Blutengel schrieb, man könnte auch denken das es hier um Chris geht, denn Conny und Chris sollen sich wirklich oft streiten, die beiden sind ja ein Paar. Beginnen tut der Song wie die älteren Werke von Blutengel, hier singen abwechselnd Conny und Chris, aber dies ist der einzige Song auf dem Album bei dem Chris eine etwas verzerrte Stimme hat, dies bringt Erinnerungen an die älteren Stücke von Blutengel auf. Wenn die Stimme von Conny nicht wäre und die Melodie etwas besser, könnte mir dieser Song sogar gefallen.
5/10
7. Wonderland
Hier geht es um Suizid, ein Menschenkind welches nur noch Selbstmord als Ausweg sieht, um somit in das Wonderland zu kommen, dies ist das Land des Todes. Melodie und Gesang sind furchterregend, die Stimme klingt für mich sehr schlecht, sie ist sehr hoch, eigentlich habe ich nichts gegen hohe Stimmen, aber wenn schon dann sollten die Künstler auch singen können. Hier versucht übrigens nur Eva zu singen.
2/10
8. Angel Dust II
Dieses 2. instrumentale Stück ist auch nicht gut, anfangs beginnt es mit einem monotonen Keyboardspiel. Aber die Melodie klingt immerhin nach etwas, obwohl es ein Song ist, der keinen vom Hocker reisen wird.
3/10
9. Black Wedding
Dieser Song ist ein Hochzeitsgeschenk für Freunde von Conny und Chris. Natürlich wieder sehr Klischeehaft, wegen der schwarzen Hochzeit und deshalb auch amüsant. Der Song ist eigentlich nicht schlecht, er ist langsam und melodiös. Conny und Chris wechseln sich hier mit dem Gesang ab.
7/10
10. I will Follow
Hier geht es Ausnahmsweise mal um eine Beziehung wo es keinen Stress gibt. Bei diesem Song könnte man auch am Anfang denken er stamme von einer Band wie VNV Nation oder Apoptygma Berzerk. Auch den ganzen Song über merkt man viel Electro. Aber dann fängt Chris an zu singen und man erkennt das dies nur ein Klon vom 2. und 5. Song ist..
4/10
11. Silent Death
Bei Silent Death geht es um den Verlust von geliebten Personen oder anderen Menschen. Dieser Song beginnt auch sehr ruhig. Obwohl der Titel englisch ist, wird hier deutsch gesungen. Dies ist ein sehr ruhiger Song, aber er klingt mir nach versucht aber nicht gekonnt. Es ist zu erkennen das Chris Pohl keine Person ist um solche Songs glaubwürdig rüberzubringen.
3/10
12. Angel of the night
Es geht um die Schönheit einer Beziehung, aber auch um die Probleme. Den Text hat Eva geschrieben. Schon am Anfang merkt man das dieser Song sehr stark an Seelenschmerz erinnert, welcher auf dem vorherigen Album, welches Seelenschmerz hieß drauf war. Man hört dieses Summen welches nach 10 tibethanischen Mönchen klingt und auch die Melodie scheint nur ein wenig geändert wurden zu sein. Außerdem finde ich die Stimme von Eva nicht so überzeugend gut wie die von Gini oder Kati.
5/10
13. Keine Ewigkeit
Man merkt die Abwechslung, denn hier geht es mal wieder um Beziehungen. Eine scheinbare glückliche Beziehung wo später erkannt wird, das es keine Chance gibt, das sie lange dauert. Ich muß aber sagen, dass dieser Song anfangs mein Lieblingssong auf dem Album war, denn er war schnell, hatte eine gute Melodie und der Wechsel zwischen Männer- und Frauenstimme gefiel mir sehr gut. Aber leider wird der Song zu schnell langweilig. Aber trotzdem ist es ein sehr guter Song auf dem Album.
7/10
14. Night of Sin
Unglaublich aber wahr, hier geht es wieder einmal um eine Beziehung. Diesmal um eine sehr erotische Beziehung, das einzige Problem ist dass sich die Partner betrügen. Der Song beginnt wie ein Intro auf einem der beiden Vorgängeralben, aber dann fängt Chris an zu singen. Mir gefällt dieser Song überhaupt nicht, wenn ich ihn höre, dann erkenne ich eine riesengroßen Rückschritt den Blutengel gemacht hat.
2/10
15. Vampire Romance Part II
Das ist die indirekte Fortsetzung von Vampire Romance Part I. Hier wird aufgefordert sich zu ergeben und den Vampiren in die Dunkelheit zu folgen. Also, alle ihre Pflöcke bereithalten. Aber ich muß zugeben, dass mir dieser Song gefällt, obwohl Conny wieder singt. Endlich mal ein Lied wo diese Stimme richtig gut reinpasst. Obwohl mich dieses Lied an die Band Commercial Breakup erinnert.
7/10
16. Angel Dust III
Das letzte Stück ist wieder ein instrumentales, welches mich aber sehr an Angel Dust II erinnert. Ein weiteres Stück welches man nicht unbedingt anhören muß, mir gefällt es nicht.
2/10
Auch hier stammt die ganze Musik aus dem Computer, es wurden keine Instrumente, außer Drums, verwendet. Auch die Stimmen wurden einige male mit dem Computer verändert, aber halt nicht mehr so oft und so extrem wie bei den älteren Songs von Blutengel. Daher gibt es zu selten die verzerrte Stimme von Chris Pohl zu hören. Beim Gesang ist zu merken, das die Frauen nun doch sehr viel Anteil an den Songs bekommen haben. Was ich bei diesem Album nicht begrüße, denn die können wirklich nicht singen.
Es ist also jede Menge Material auf dem Album, welches aber nur zum Teil gut ist. Mit knapp 80 Minuten ist die Spielzeit dieses Albums wirklich sehr lang. Ich finde aber dass dieses Album zu ruhig ist, was die Musik angeht, ich vermisse die verzerrten Stimmen und rauhen Bässe. Außerdem finde ich den Text zu eintönig, fast überall geht es hier nur noch um Beziehungen, zwei drei Lieder hätten ausgereicht, aber die ganze CD mit solchen Kuschelrocksongs ist mir einfach zu viel. In fast jedem Lied kommen auch wieder die Worte Pleasure oder Angel vor, manchmal in deutsch, manchmal in englisch. Bei Manowar gibt es nur die Worte Warriors, Fight und Battle und bei Blutengel eben nur diese. Außerdem vermisse ich Kati und Gini, sie hatten zwar keine erstklassigen Stimmen, aber zum Projekt Blutengel haben diese Stimmen perfekt gepasst. Es ist aber zu erkennen das neue Wege eingeschlagen werden, die zum Teil auch sehr gut sind, bei The end of Love und Keine Ewigkeit ist dies zu erkennen, aber dies ist kein Grund dieses Album schönzureden. Denn der Großteil klingt nicht nach nichts, Blutengel war mit Seelenschmerz auf dem Höhepunkt und dieser konnte nicht übertroffen werden.
Es ist zu merken das sich Blutengel zu einer Einstiegsband entwickelt hat, die den Einstieg in die Szene erleichtert. Die Musik ist leicht zugänglich für die Öffentlichkeit und auch sehr dem allgemeinen Geschmack angepasst. Wer zwei Wochen vorher seine Bomberjacke und Baseballkeule in die Ecke geworfen hat um nun seine Gruftie-Phase zu beginnen, für den ist dies genau die richtige Einstiegsmusik. Denn laut Blutengel müßte jeder den ganzen Tag schwarze Klamotten tragen, ein Doppelleben als Vampir führen und andauernd Depris wegen den versauten Beziehungen schieben. Man sollte sich damit abfinden, das Blutengel nun auf dem selben Stand wie Lacrimosa und Project Pitchfork ist, eine Vorzeige-Band für eine Szene, die eigentlich nicht so in die Öffentlichkeit gedrängt werden möchte. Aber solche Bands gab es schon immer und wird es auch noch in nächster Zeit geben. Das Album kann ich leider nicht empfehlen, da ich es, wie bereits gesagt, zu ruhig und eintönig für meinen Geschmack finde, die angehende Kommerzialisierung, die mit einem Platz 58 in den deutschen Albumcharts begonnen hat trägt auch mit dazu bei, das ich mich davon etwas distanziere. Eigentlich nur noch eine Frage der Zeit wann diese Band auf der Interaktiv-Couch von Viva sitzt. weiterlesen schließen
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