Pro:
sehr guter Service, gute Ausstattung, tolle Badelandschaft
Kontra:
äußerlich wenig reizvoll
Empfehlung:
Ja
Durch meinen Schatz und seinen Vielreise-Job komme ich im Moment ja so richtig herum. Als letztens im September ein Augenärzte-Kongress in München stattfand und ich durch eine Schädlingsbekämpfung bei uns an der Uni zwangsmäßig einen Tag frei hatte, lud er mich zu einem langen Wochenende ein.
Untergebracht waren wir im Arabella Bogenhausen.
** Lage **
Das Hotel Arabella Sheraton Bogenhausen liegt am nordöstlichen Stadtrand von München, unweit des englischen Gartens.
Man ist von dort aus recht schnell auf der Autobahn, im Stadtzentrum, aber auch in dieser grünen Schneise Münchens, die sich Englischer Garten nennt.
Es wird oft verwechselt mit dem Arabella Sheraton Grand Hotel, das sich nur wenige Meter schräg gegenüber befindet. Bei der Anreise sollte man deshalb genau darauf achten, wo man gebucht hat. Sonst trabt man ins falsche rein und wundert sich dann, daß keine Buchung vorliegt.
** Anreise **
Mit dem Auto ist es eigentlich ganz gut erreichbar. Wir sind auf der A9 von Leipzig nach München gefahren bis ganz zum Ende, dann auf dem zweiten Ring Richtung Osten, Isarring, und schließlich kommt man fast automatisch auf die Sheraton Hotels zu.
Besser kann ich es leider nicht erklären, da ich mich in München nicht auskenne. Aber auf dem Stadtplan sollte es wohl jeder finden.
Zum Ausladen kann man sein Auto in der Durchfahrt anhalten und danach auf den Parkplatz des Hotels stellen, der aber leider nicht kostenfrei ist, wie ich hörte.
Wenn man, wie das bei uns der Fall war, viel Gepäck oder viele hängende Anzüge dabei hat, stellt das Hotel freundlicherweise einen Pagen mit Gepäckwagen zur Verfügung, wo die Sachen auch aufgehängt werden können und gleich aufs Zimmer gebracht werden. Das fand ich furchtbar komfortabel.
** Das Hotel **
Wir haben nicht so ganz herausgefunden, was das nun wirklich für ein Hotel ist. Wenn man nämlich aus den mit Maschendraht verhängten Balkonen mal einen Blick nach oben oder unten riskiert, sieht man Sonnenschirme auf den Balkonen oder auch mal Wäsche hängen. Ich hab mir von einem Taxifahrer sagen lassen, daß das mal ein Gästehaus des nebenan beheimateten Burda-Verlages war und wohl auch – zumindest zum Teil – noch ist. Und die Langzeitgäste richten sich scheinbar etwas häuslicher ein.
Ansonsten sieht das Hotel von außen einfach mal hässlich aus – ein Neubauklotz aus den 80er Jahren, der auch so in den Satellitenstädten einer Großstadt stehen könnte.
Laut meinem Hotelführer „Schlummeratlas“ hat das Hotel folgende Ausstattung:
173 Einzel- und 215 Doppelzimmer, 41 Suiten, 39 Apartments, Nichtraucherzimmer, Pool, Lift, für Rollstuhlfahrer geeignet, Garagen am Hotel, Terrasse, Friseur, Kosmetik-Salon, Arzt im Haus, Massage, Sauna, Solarium, Babysitter, Whirl-Pool, Fitneß, Schwimmbad, 17 Sitzungsräume von 10-500 Personen.
- Empfangsbereich -
Im Gegensatz zur Außenansicht ist man beim Betreten des Hotels schon positiv überrascht. Die Foyerhalle ist nicht so ausladend, aber schön hell und luftig gestaltet. Sie beherbergt die Rezeption und einige sehr bequeme Sitzgruppen für Wartende sowie einen kleinen Barbereich. An der Rezeption werden die Anreiseformalitäten erledigt, man kann Post abgeben und Auskünfte zu den örtlichen Gegebenheiten, Sehenswürdigkeiten und Verkehrsverbindungen bekommen.
** Zimmer **
Das Arabella Sheraton Bogenhausen hat, wie gesagt, 467 Zimmer verschiedener Größen. Wir hatten ein Standard-Doppelzimmer.
Das Standardzimmer ist für meine Begriffe ausreichend groß für zwei Leute, mit zeitlosen und farblich stimmigen Möbeln ausgestattet.
Zur Einrichtung gehört ein normales Doppelbett, ein Schreibtisch mit Schminkspiegel, zwei Sessel und ein Tisch, ein Kühlschrank mit Minibar und einen recht großen Schrank. Fernseher und Klimaanlage sowie Telefon gehören ebenfalls zur Standardausstattung.
Alle Zimmer haben einen Balkon, die allerdings durch ein Drahtgeflecht vor Tauben, aber auch vor Lebensmüden geschützt sind. Von dort hat man einen guten Blick auf das Stadtzentrum und den Norden Münchens.
Was ich vor allem nicht erwartet hatte, war das doch blitzsaubere und große Bad. Um das Alter eines Hotels und/oder die Renovierungsfreundlichkeit der Geschäftsleitung einzuschätzen, muß man sich dort nur mal die Fugen in den Fliesen ansehen. Die sind nämlich fast immer ein Indiz für Sauberkeit und Pflege. Die hier waren so was von weiß, daß man denken könnte, das Bad wurde letzte Woche erst renoviert. Wie gesagt, ich war angenehm überrascht.
Der Waschtisch bietet zu beiden Seiten des Beckens Raum als Ablage, selbst für die üppigste Kosmetik. Die sonst üblichen Duschgel-Fläschchen sind ersetzt durch große Spender an Duschwanne und Waschbecken. An der Wand ist ein Fön befestigt sowie ein Spender für Kleenex.
Natürlich liegen hier auch Handtücher bereit, die immer dann gewechselt werden, wenn man sie auf den Fußboden wirft.
Alles wirkt sehr gepflegt und sauber, obwohl das Hotel schon einige Jahre auf dem Buckel hat.
** Gastronomie **
Zu den üblichen Übernachtungspauschalen gehört auch das Frühstück. Dafür gibt es im Erdgeschoß zwei Frühstücksrestaurants. Nicht immer sind beide geöffnet; vermutlich ist dies eine Frage der Auslastung.
Das Frühstück von Frühstück 6.30 - 10.30 Uhr ist ziemlich gut. Klar, ich habe schon mal eines erlebt, das man im Grunde genommen nicht mehr toppen kann, aber dies hier war absolut zufriedenstellend.
Angeboten werden verschiedene Brot- und Brötchensorten, Salate, Joghurt und Quark, Früchte, eingelegtes Gemüse, Eier in allen Varianten, Kuchen und eine Strecke mit Müsli in allen Varianten. Käse und Wurst gibt es in mäßiger Vielfalt. Obst rundet das ganze ab.
Allerdings ist das Platzangebot nicht überwältigend. Zu Stoßzeiten kann es durchaus passieren, daß man keinen Tisch bekommt, an dem man ein wenig Intimität genießen kann. Außerdem ist das Hotel stark von arabischen Gästen frequentiert und so ist Ruhe und Gelassenheit beim Frühstück eher ein Fremdwort.
Außerdem stehen noch das Restaurant "Brasserie" mit internationalen Spezialitäten oder original bayerische Schmankerln von 6.30 - 15, 18 - 23 Uhr, das Café "Intermezzo" von 7 - 19 in der Woche bzw. von 10 - 19 Uhr am Wochenende, und eine Cocktailbar von 17 - 2 Uhr (von 17 - 19 Uhr ist Happy Hour) zur Verfügung.
** Wellness-Bereich **
Der Clou des Hotels ist aber der Wellness-Bereich. Dieser befindet sich in der 22. Etage und ist schlicht zauberhaft und atemberaubend.
Am besten läßt man sich vom Housekeeping Bademäntel und Schuhe bringen und fährt gleich in Badekleidung nach oben. Aber es gibt auch welche direkt am Eingang des Wellness-Bereiches. Denn den sollte man nicht mit Straßenschuhen betreten.
Der Poolbereich ist ein Traum in Südsee. Ein rundes Becken mit Verschlingungen, einer Grotte mit Wasserfall – da läßt es sich gut entspannen. Nur zum Leistungsschwimmen ist der Pool nicht geeignet. Zwar kann man ein paar Runden - im wahrsten Sinne des Wortes - drehen, aber davon kriegt man eher einen Drehwurm.
Auf jeden Fall hat man von seiner Ruheliege durch die raumhohen Fenster einen spektakulären Blick auf München.
Auf der gleichen Ebene gibt es noch zwei kleine Becken, die wohl die Whirlpools sind. Die waren gerade nicht in Betrieb. Allerdings sind sie nicht kostenlos.
Außerdem habe ich noch einen Blick in den Fitneßraum geworfen. Der ist klein, aber kompakt und gut bestückt. Die Geräte sehen auch ziemlich neu aus. Leider hatte ich zum Testen keine Zeit.
Wer möchte, kann hier auch noch Dampfbad und Solarium (gegen Gebührt) nutzen oder sich für 70 Euro pro Stunde eine Massage angedeihen lassen.
Ehrlich, ich hab mich richtig geärgert, daß ich erst am letzten Tag kurz vor Abreise diese tolle Einrichtung genutzt habe.
Der Wellnessbereich ist täglich 7.30 bis 22.00 Uhr geöffnet.
** Service **
Der Zimmerservice steht von 6.30 bis 22.30 Uhr zur Verfügung.
Kleidung, die täglich bis 9 Uhr abgegeben wird, ist noch am gleichen Tag fertig. Aber man kann es natürlich auch Expreß reinigen lassen, was allerdings um einiges teurer ist. Überhaupt, das Personal ist absolut nett.
Ein Friseur ist gegenüber im Grand Hotel Sheraton.
Über eine Geschichte will ich mal noch erzählen, die jetzt scheinbar in vielen Hotels üblich ist: „Checkout for children“. Die kleinen Info-Flyer stehen wohl auf jedem Nachttisch, aber kaum einer liest sie, weil man denkt, das ist ein Service für die Kinder der Gäste. Mitnichten.
Diese Aktion veranstalten verschiedene Hotelketten gemeinsam mit dem Unicef-Hilfswerk.
Dabei wird bei jedem Gast ein Dollar zusätzlich auf die Hotelrechnung geschrieben, der dann den Kinder-Projekten von Unicef zugute kommt. Die Abwicklung ist ganz schön clever: Wie bei den vielgeliebten Newsletters muß man dem die Zustimmung verweigern, wenn man das nicht möchte. Wenn man damit einverstanden ist, braucht man nichts zu tun. Aber, wer liest denn wirklich dieses Infoblatt und weiß dann, daß man einen Euro mehr los ist?
An sich eine gute Einrichtung, wenn man mal an die Kinder denkt. Immerhin haben die Gäste der Starwood Kette (dazu gehört Sheraton) auf diese Weise seit 1995 schon über 5 Millionen USDollar gespendet. Unfreiwillig, vermute ich.
** Shopping **
Zum Shopping ist die Gegend um das Arabella nicht geeignet. Nicht einmal in der Nähe gibt es etwas außer den üblichen Discountermärkten exklusiver Läden; lediglich im Erdgeschoß des Komplexes habe ich eine Apotheke und ein Reisebüro gesehen.
** Preis **
Ich hab natürlich den Preis nicht bezahlt, deshalb weiß ich nicht, was das Wochenende gekostet hat. Aber im Internet kann man die Preise recherchieren. Über hrs.de bekommt man ein Doppelzimmer schon für 155 € zuzüglich 8 € Frühstück.
Günstige Wochenendpauschalen sind ebenfalls möglich, nämlich ab 116 € pro Zimmer und Nacht. Da ist meist das Frühstück sogar inklusive.
** Meine Meinung **
Ein für München richtig gutes Hotel mit einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis.
Jederzeit zu empfehlen.
** Daten **
Arabella Sheraton Bogenhausen
Arabellastraße 5
81925 München
Tel. 089/92320
www.sheraton.com weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben