Arbeitslosigkeit Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- viel Freizeit, mehr Zeit für Hobbys/Familie, Zeit für Gedanken zur Neuorientierung, evtl. Erholung von den Strapazen des vorherigen Jobs, lange schlafen ;-)
- nein
Nachteile / Kritik
- Geldprobleme, gesellschaftliche Probleme, neue Arbeitsstelle oft zu schlechteren Bedingungen als die alte, Differenzen mit dem Arbeitsamt
- ja
Tests und Erfahrungsberichte
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Und die schwarze Hand schlug mir ins Gesicht
17.02.2003, 17:18 Uhr von
PURlena
Was soll man hier nur schreiben....... Also ich bin Mo - oder PURlena :-) Ich bin Verkäuferin, ha...0Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Ja, auch mich hatte es mal getroffen. Und ich hätte nie damit gerechnet.
Ich hatte eine gute Ausbildung abgelegt und mein alter Arbeitgeber war nicht sonderlich angetan davon, dass ich gekündigt hatte. Ich wurde also bestätigt das ich „gut“ war/bin.
Aber ich wollte umziehen und hatte mir deswegen eine neue Arbeitsstelle gesucht und gefunden. Beim Aldi. Es dürfte hinlänglich bekannt sein, das Aldi übertariflich bezahlt – natürlich verlangen die einiges!! Aber da ich wusste, dass ich meinen Beruf beherrsche, nahm ich die Herausforderung an – und verlor.
Was im weitesten Sinne nichts mit meinen Fähigkeiten oder NICHT – Fähigkeiten zu tun hatte, sondern einfach mit dem Umstand, das ich Schwierigkeiten hatte unter dem Druck die Preise auswendig zu lernen; innerhalb von 7 Wochen – dazu parallel noch 4 Tage die Woche arbeiten – 590 Artikel auswendig lernen – und auch zu wissen, WANN ich sie auf dem Band hatte.
Aber Gnadenlos schlug die schwarze Hand der Arbeitslosigkeit zu und das war folgendermaßen.
Wie wurde ich arbeitslos
Mein Vertrag lief 6 Wochen – was ich leider auch erst ca. eine Woche nach Dienstantritt erfahren habe, als mir nämlich der Vertrag vorgelegt wurde. Diese 6 Wochen waren meine Probezeit. Wobei ich wusste dass es eine Probezeit gibt, aber nicht wusste, dass dafür ein separater Arbeitsvertrag gemacht wurde.
Mittwochs lief der Vertrag aus und samstags sagte mir der Bezirksleiter, das wir am Dienstag (ich hatte montags frei) noch mal Testkäufe machen würden und dann erst mal weitersehen „ob wir Sie überhaupt übernehmen“.
Obwohl ich ihn zwei Wochen vorher noch gefragt hatte, und dort machte er mir noch Hoffnung, „Machen Sie sich mal keine Sorgen Frau B., das wird schon!“
Aufgrund der Tatsache, das mir gesagt wurde, das noch mal Testkäufe kommen (die so aussehen, das Wagen zusammengestellt werden mit Waren und ich diese Kassieren muss – wobei ich nicht weiß, das es ein Testkauf ist), war ich natürlich entsprechend aufgeregt – Prüfungsangst.
Mit Prüfungsangst hatte ich bisher noch nicht großartig was zu tun, ich war bei anderen Prüfungen selbstverständlich nervös, aber Angst hatte ich nie. Aber hier hatte ich Angst – wirklich Angst. Es ging um meine Existenz. Und ich muss ehrlich zugeben, das die Filialleitung mir meinen Job auch nicht sonderlich leicht gemacht hat – von der Unhöflichkeit mal ganz zu schweigen. Ich will hier nicht jemandem den schwarzen Peter zuschieben, aber es war mit ein Grund.
Wie auch immer, sobald der Testkauf dann abkassiert war, wusste ich dass es einer war, denn es kam gleich eine Kollegin und kontrollierte – hinter mir – während ich weiter kassierte.
Es waren insgesamt 5 Testkäufe – drei bestand ich – und mit den anderen zwei habe ich einen total verhauen und bei dem fünften habe ich mich bei 2 – 3 Artikeln vertan. Wobei ich da Zugunsten der Kunden kassiert hatte *g*
Gegen 18:45 Uhr kam dann der Bezirksleiter in die Filiale um über den Stand der Dinge informiert zu werden und mir dann letztendlich bescheid zu geben, ob oder ob nicht.
Ich war gerade dabei mit meinen Kolleginnen den Laden zu putzen und wurde von ihm gebeten, in den Aufenthaltsraum zu kommen. Wieder diese Angst – aber die Entscheidung war schon gefallen.
Er entschuldigte sich, es täte ihm so leid, er würde das doch gar nicht verstehen, meine Zeugnisse wären so viel versprechend gewesen, ich hätte so einen hervorragenden Eindruck gemacht, ich wäre so höflich zu den Kunden….. …… ….. „aber die Preise, Frau B. … … …“ etc. pp. …. bla…bla….bla
Dann fragte er, wie ich denn denken würde….. ich sagte ihm dann klipp und klar, das ich mit der Filialleitung so meine Schwierigkeiten hatte und jeden Morgen dementsprechend nervös gewesen wäre – ganz zu schweigen davon das ich weniger Zeit gehabt habe um die Preise zu lernen (denn von den anderen erfuhr ich im Vorfeld dieses Gespräches schon, das man die Preise im Normalfall 6 – 4 Wochen VOR Dienstbeginn bekommt). Diesen Umstand gestand er dann wenigstens noch ein und wünschte mir für meine weitere Zukunft alles Gute. Ich war dann noch so blöd und habe den Laden zu Ende geputzt.
Arbeitslos – was nun?
In den ersten Tagen, habe ich es, denke ich, noch nicht ganz realisiert. Ich dachte mir, ich geh zum BA (Arbeitsamt) und bekomme dann dort schon Hilfe – dass ich Eigeninitiative ergreifen musste, war mir klar. Dennoch habe ich die ersten Tage/Wochen genossen. Wobei es mir hier nicht um das ausschlafen ging… nein, es war vielmehr eine Last von mir gefallen. Ich hatte nun den Druck einfach nicht mehr. Wenn ich heute zurückdenke, war es ein Graus für mich bei Aldi, ein wahrer Alptraum und darüber habe ich dann erstmal nachgedacht. Und dann kam der Weg zum Arbeitsamt. Für mich sehr umständlich zu erreichen;
Ich wohnte ca. 30 km von Koblenz weg – musste also erst mal mit dem Zug nach Koblenz und dann noch mit dem Bus nach Moselweiß (ein ziemlich abgelegener Stadtteil). Beim ersten Mal begleitete mich meine „Schwägerin in Spe“ – wofür ich ihr glaube ich nicht genug gedankt habe, das sie mich in der ganzen Zeit ungeheuer unterstützt hat – sie und mein Bruder.
Dort habe ich mich dann arbeitslos- und suchend gemeldet. Dann wurde mir gesagt ich muss warten, 3 – 4 Wochen… *wääm*. Der erste Stein der mir in den Weg gelegt wurde. So lange hatte ich nicht gerechnet, wie lange kann das denn dauern, um zu prüfen, DASS ich arbeitslos bin und Geld möchte?
Nach zahlreichen Anrufen, ob mein Antrag auf Arbeitslosenhilfe nun bearbeitet wäre, bekam ich dann nach 6 Wochen am Telefon gesagt, das ich gesperrt sei…. „Bitte?“
Ich wurde dann gebeten vorbei zu kommen, damit man mir das ganze Mal in Ruhe erklären konnte. Ich also wieder mit meiner Schwägerin hin und dort wurde uns gesagt, ich wäre 12 Wochen gesperrt, weil ich aus einem „unbefristetem Arbeitsverhältnis“ (meine alte Stelle) gekündigt hatte um in ein „befristetes“ zu gehen (Aldi). Ob ich das nun im Vorfeld wusste oder nicht, war nicht interessant. Ich wurde zum Sozialamt geschickt.
Wenn ich schon nicht mit Arbeitslosigkeit gerechnet hatte, damit am aller wenigsten! Ich habe immer meine Steuern und Abgaben bezahlt und nun hatte ich für 12 Wochen keinen Anspruch darauf, und ich brauchte es so dringend – wobei die Hälfte ja schon rum war. In diesem Moment bin ich glaube ich in ein SEHR tiefes Loch gefallen.
Aber auch da hat mich meine Schwägerin sehr unterstützt – sie ging mit mir. Sie kannte den Beamten vom Sozialamt – weil sie damals selber noch Sozialhilfe bekam (aus ziemlich komplizierten Gründen).
Und ich war überrascht, wie höflich und verständnisvoll ich „empfangen“ wurde – positiv.
Denn der gute Mann vom Sozialamt ließ sich ganz geduldig alles von mir schildern und gab mir dann noch hilfreiche Tipps. Er sagte mir z. B. dass ich gegen diesen Bescheid vom BA Widerspruch einlegen kann – wenn ich wolle, könne er mir dabei helfen. Da ich aber noch in der Gewerkschaft war, habe ich das dankend abgelehnt. Er selbst konnte die Begründung des BA nicht ganz nachvollziehen, und sprach mir Mut zu. Des Weiteren sagte er mir, solle ich nachher noch zur Kollegin nach nebenan gehen, dort sollte ich dann Wohngeld beantragen.
Denn die Sozialhilfe müsste entweder ich – oder wenn dem Widerspruch stattgegeben würde; das BA – zurückzahlen. Das Wohngeld nicht, denn darauf habe ich auch Anspruch wenn ich Arbeitslosenhilfe beziehe. Ich bekam dann gleich einen Scheck – ratz Fatz – und konnte damit nun zur ortsansässigen Sparkasse gehen und mir das Geld „Cash auf Kralle“ auszahlen lassen.
Vorher ging ich jedoch, wie mir geheißen, zum Wohngeldamt. Dort musste ich einen Antrag ausfüllen und noch einen „Wisch“ mitnehmen, den ich meinem Vermieter vorlegen musste – damit er meine Angaben bestätigt.
Lief auch alles reibungslos und ich bekam wenige Wochen später den ersten Bescheid – das Geld wurde dann direkt ans SA (Sozialamt) überwiesen – damit sich meine „Schulden“ nicht so anhäufen. Aber im Folgemonat bekam ich dann das Geld auf mein Konto.
Als ich dann zur Sparkasse ging – denn die Miete musste endlich gezahlt werden, zum Glück hatte ich verständnisvolle Vermieter, um mir mein Geld zu holen kam ich mir richtig schäbig vor. Als ich den Scheck vorlegte sah mich die Dame hinter dem Schalter in einer Art zwischen Abneigung und Ekel an – das ich mir tatsächlich auch so vorkam – so was wünsche ich echt keinem.
Aber das wollte ich nicht ewig, dem Staat auf der Tasche liegen.
Noch eine kurze Anmerkung: Natürlich habe mich mit Hilfe meiner Gewerkschaft Widerspruch eingelegt – der wurde aber (nach nur 14 Tagen!!) abgelehnt. No Chance…
Was dagegen tun?
Es gibt sicher einige Möglichkeiten, aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen. Einige wollen das nicht, aber ich schon, denn nach 4 Wochen merkte ich wie mir mein Tagesablauf „abhanden“ kam.
Ich hatte damals mit meiner Schwägerin zusammen angefangen bei einer Telefonhotline zu arbeiten – von zu Hause. Wir haben uns nächtelang ans Telefon gesetzt und haben dafür gesorgt, das Männer auf der Flirtline blieben – es war wirklich nur flirten *gg*. Und tagsüber habe ich dann geschlafen – meine Schwägerin konnte das nicht unbedingt – denn sie hat vier Kinder einen Mann und einen Hund.
Nun, das große Geld konnte man damit nicht machen, und das wollte ich auch nicht, ich wollte ja wieder einem geregeltem Beruf nachgehen – vielleicht noch nicht mal meinem, aber ich wollte wieder ins Arbeitsleben.
So setzte ich schon direkt am Anfang meiner Arbeitslosigkeit – nach ca. drei Tagen – eine Anzeige in eine Zeitung die es hier bei uns in der Region gibt: die „Such und Find“ – in NRW gibt es vergleichsweise die AVIS.
Das Inserat war kostenlos und war ungefähr folgendermaßen:
Gelernte Kauffrau im Einzelhandel sucht neuen Wirkungskreis – gerne auch andere Tätigkeiten. Nur seriöse Angebote.
Natürlich meldeten sich auch Männer die ein schnelles Abenteuer suchten, es meldeten sich Männer die Telefonsex machen wollten (so kamen wir auf die Idee mit der Flirtline), aber es meldeten sich wenige seriöse – um nicht zu sagen keiner.
Parallel dazu fuhr ich regelmäßig den umständlichen Weg zum BA und schaute dort im Computer nach. Des Weiteren nutzte ich diverse Online Angebote wie das BA selbst, aber auch solche Portale wie „Jobscout24“ o. ä.
Aber nichts.
Nach etwa drei Monaten rief eine Zeitarbeitsfirma bei mir an und bot mir einen Job. Teilzeit, zu einem Hungerlohn, und unter meiner Qualifikation – aber egal. Ich nahm an. Und so war die Arbeitslosigkeit Vergangenheit für mich. Ich arbeitete dann noch insgesamt 8 Monate bei der Zeitarbeitsfirma und in den letzten zwei Monaten kam ich durch Zufall an meine jetzige Stelle – die ich in den zwei Monaten dann noch parallel „abgerissen“ habe.
Zum Thema Zeitarbeit folgt in Kürze noch ein eigener Bericht – das würde hier den Rahmen sprengen, nur soviel; wenn Ihr mal eine Zeitarbeit annehmen wollt – schaut sie Euch GUT an!!
Bis dahin verbleibe ich mit
Shake Hands
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Allzulange Arbeitslosigkeit
11.03.2003, 15:41 Uhr von
AnnaH
Kinder sind ein Geschenk Gottes. Bei mir gibt es Themen rund ums Kind, und zu unserem Ländle, Aus...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Arbeitslosigkeit
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Eigentlich dachte ich mal, wer arbeiten möchte, der findet auch eine Arbeit. So war es für mich früher auch. Damit hatte ich noch nie Probleme. Wirklich lang war ich noch nie arbeitslos, nach ein paar Tagen hatte ich immer eine Stelle. Mittlerweilen bin ich etwas älter,37 Jahre schon. Was heißt älter ? Eigentlich nur etwas reifer. Alt ist doch etwas anderes. Aber fürs Arbeitsleben wohl schon. Zumindest für meinen Beruf, ich habe eben Verkäuferin gelernt. Vielleicht sollte ich doch lieber Politikerin werden, da ist Alter kein Thema. Im Gegenteil. Mit 60 Jahren ist man da im besten Alter. Aber nachdem ich letztens als Elternbeirätin auch eine Gemeinderatsversammlung ( in der es um Kindergartenthemen ging) , begrabe ich diese Idee sogleich. Das waren alles so feine Honoratioren , in mehr oder weniger gesetztem Alter, natürlich im Anzug. Eine Gemeinderätin war dabei, die einzigste Frau in der Runde, sie wurde attackiert , sie solle nicht als Frau und Mutter argumentieren, sondern als Gemeinderätin, es ginge schließlich um viel Geld. Also, wenn da Frauen und Mütter so behandelt werden, nein- danke. Also wird es doch nichts aus einer Politikkarriere bei mir. Dabei hätte ich da schon ein Bonus, ein gewisses Alter und einen staatlichen Bürgermeisterbau, mit gewichtigem Umfang. Da ich aber keine Karriere in dieser Richtung anstrebe, ist das Alter eher hinderlich. Na ja 37 Jahre ist eben relativ. Mein größtes Problem ist, dass ich nicht mehr so schlank und zierlich bin. Und eine Verkäuferin ist ja, schließlich auch das Aushängeschild eines Ladens. Wer will schon solch ein Aushängeschild haben ? Und dann ist da noch ein Makel, dass ich vier Kinder habe. Ich betrachte meine Kinder als Segen, als Geschenk Gottes. Aber ein Arbeitgeber hat da natürlich Skepsis. Vier Kinder bedeutet auch, dass es Arbeitsausfall geben könnte, wenn die Kinder krank sind.
Meine Arbeitslosigkeit kam so. Wir hatten Landwirtschaft, mein Mann war Schäfer, und ich blieb zuhause bei den Kindern. Doch im Frühjahr 2001 gab er seine Schafe her. Nun mussten wir aber auch von irgend etwas leben. Da mein Mann 11 Jahre älter ist, als ich, und keinen Beruf erlernt hatte, sagte ich, das sei kein Thema. Wir wechselten eben. Ich ging arbeiten, da ich leichter Arbeit fand. Und er blieb zuhause bei den Kindern. Ich fand gleich eine schöne Stelle, im Hornbach, einem Baumarkt in Tübingen, als Kassiererin. Dort verdiente ich gut, der Anfahrtsweg war nicht zu weit. Die Arbeit hätte mir Spaß gemacht. Aber ich kam ein paar Mal fünf Minuten zu spät, zur Arbeit. Für mich war es eine Umstellung, dass ich eben nicht mehr die Kinder in Kindergarten bringen sollte, dass ich zur Arbeit gehe, und nicht mehr vorher das Essen kochen sollte. Ich tat mal dieses, mal jenes, dass es mein Mann einfacher haben sollte. Und schon kam ich zu spät. Nicht viel, eben nur ein paar Minuten, aber das ist in einem Betrieb eben schlecht. Meine Chefin sagte zu mir, wenn ich nochmals 5 Minuten zu spät komme, fliege ich raus. Und was tat ich ? Ich kam prompt wieder zu spät. Da hatte ich die schöne Arbeitsstelle gesehen. Ich war nur vier Monate dort. Danach hatte ich sechs Wochen nichts, ich beantragte auch kein Arbeitslosengeld. Ich hatte ja noch kein Jahr am Stück gearbeitet, und dachte mir steht keines zu. Dann fing ich in einer Metzgerei an. In einer größeren mit mehreren Filialen. Dort schimpfte mein Chef, ich sei zu nichts zu gebrauchen, da ich nach zwei Tagen die Wurstsorten noch nicht alle kannte. Ein Lehrmädchen hat in der Metzgerei drei Jahre Zeit zum lernen. Ich bin aber kein Lehrmädchen, und werde voll bezahlt. Also müsse ich auch schneller lernen. Der Chef in dieser Filiale ( der gleichzeitig Bezirksleiter ist) wollte mich nicht haben, also kam ich vorerst mal in eine andere Filiale. Nach Sondelfingen, dort war die Filialleiterin auch sehr mit mir zufrieden. Aber die hatte offensichtlich nichts zu sagen. Dort war es sehr ruhig, und sie konnte mir alles erklären. Aber ich wurde ja für die Tübinger Filiale eingestellt worden, und da muss nun mal schnell gearbeitet werden. In dieser Sondelfinger Filiale dürfte ich noch eine Woche bleiben, das war meine schönste Zeit dort. Das Arbeitsklima war auch toll. Aber der Chef hatte andere Pläne, ich sollte erst mal in die Produktion und Wurst abpacken. Na ja, mein Traumjob ist das ja nicht, aber von mir aus, besser als auf der Strasse stehen. Nur leider war ich da nicht schnell und geschickt genug. Die Atmosphäre dort war auch sehr frostig. Es war wenig Arbeit da, und sobald diese fertig war, hatten alle Feierabend. Also waren schon alle argwöhnisch, und wollten diese Neue die ihnen auch noch Arbeit wegnimmt, am liebsten los werden. Ich hatte keine gute Karten, und musste gehen. Danach hatte ich Glück, mir rief der Abteilungsleiter der Metzgerei im Real an und fragte ob ich immer noch eine Stelle suche. Er hätte noch eine ältere Bewerbung von mir vorliegen. Das kam wie gerufen. Es war zwar nur eine Halbtagesstelle, aber besser als auf der Strasse stehen. Ich verdiente sehr wenig ( weniger als ich jetzt Arbeitslosengeld bekomme). Aber ich hatte wenigstens Arbeit. Nach der Probezeit wurde mein Vertrag aber nicht erneuert. Er lief nur auf 3 Monate. Ich war wohl zu langsam. Zum Glück fand ich gleich anschließend wieder Arbeit in der kleinen Molkerei in Tübingen. Dort gibt es Käse und offenen Joghurt und Quark. Fast nur Bio-Produkte. Dort lief einiges. Der Laden war ständig voller Kunden, am Wochenende standen die Kunden noch vor dem Laden Schlange, und ich war leider nicht schnell genug. Den Käse hatte ich auch nicht schön genug heruntergeschnitten, da hatten sich Kunden beschwert. Ich bin zwar eine freundliche geduldige Verkäuferin, aber das ist heute nicht mehr so wichtig. Es muss halt überall schnell – schnell gehen. Ich kann gut reden, und erfolgreich verkaufen. Das ist aber in der Lebensmittelbranche nicht wichtig, Lebensmittel verkaufen sich von alleine. Da ist das Tempo viel wichtiger. In der kleinen Molkerei hätte ich sehr gerne gearbeitet, dort war das Arbeitsklima gut, die Chefs sehr nett, und die Arbeit hatte auch Spaß gemacht.
Nun ja, seither bin ich also leider arbeitslos. Die Konjunktur ist ja immer noch unten. Seither läuft gar nichts mehr. Es gibt ja nicht viele Arbeitsstellen, und wenn, dann werde ich nicht berücksichtigt.
Mit vier Kindern und keiner Traumfigur mehr, wird man nicht so einfach eingestellt. Und dann vor allem diese Zeugnisse im letzten Jahr. Vier Arbeitsstellen in einem knappen Jahr, das sieht natürlich nicht gut aus. Seither habe ich cirka 70 Bewerbungen geschrieben, nichts. Man wird ja immer deprimierter und glaubt nicht mehr an den Erfolg. Man verliert den Glauben an sich selbst. So langsam finde ich mich wirklich zu dick und zu dumm, um eine Stelle zu finden. Das Arbeitslosengeld bekomme ich für ein Jahr, und das läuft bald aus. Das Geld ist seither immer knapp. Ich kann den Kindern keine Schuhe mehr kaufen, nichts mehr. Ich bin Elternbeirätin in der Realschule und im Kindergarten. In der Realschule gab es einen Eltern / Lehrer Ausflug. Da wäre ich gerne mitgegangen. Da hatte man sich auf einer Hütte getroffen. Für die Lebensmittel und die Hüttenbenutzung hätte ich 8 Euro bezahlen müssen, und dann noch das Spritgeld dorthin auf die Alb. Nicht mal mehr das kann ich mir leisten, also blieb ich eben zuhause. Ich fragte auf der Bank nach Geld. Seit Weihnachten haben wir das Konto gewaltig überzogen, wir waren über 8000.- € im Soll. Ich bekam nicht mal mehr 20 Euro für Lebensmittel, und das vor Weihnachten. Uns war es oft zum Heulen. Die Bank schaltete sich auf stur. Wir sahen monatelang nicht mal das Arbeitslosengeld und das Kindergeld. Das alles wurde durch das Soll einfach aufgefressen, ich konnte kein Geld holen.
Ich musste meine Eltern fragen, damit ich wenigstens Geld hatte um in der Tafel einzukaufen. Dort gibt es Lebensmittel die bald ablaufen, für Arbeitslose, und Leute die eben extrem wenig Geld haben billiger. Dort kaufe ich zwei Mal die Woche für 2.50 Euro ein, für den gesamten Einkauf. Und das konnte ich mir schon kaum leisten. Nun hatten wir eine Lebensversicherung aufgelöst, um von diesem gigantischen Soll runter zu kommen. Aber wenn die Arbeitslosigkeit weitergeht, das Arbeitslosengeld der Arbeitslosenhilfe weicht, dann sind wir schnell wieder im Soll. Davor habe ich Angst. Was ist dann, wenn das Geld noch weniger wird ?
Mittlerweilen bekam ich vom Arbeitsamt ein Schreiben, eine Einberufung zu einer Trainingsmaßnahme , einem B.O.L. Kurs, das ist ein berufsorientierter Lehrgang. Da erstellt und vervollständigt man seine Bewerbungsunterlagen, erhält Hilfe beim Anfordern eines Arbeitszeugnisses, Rechtsberatung, Einzelberatung, und vor allem ist es auch ein PC-Kurs. Zur Erlernung von PC- Kenntnissen in Words und Internet. Das braucht man heute einfach im Arbeitsleben. Das ist ganz schön interessant, vor allem kommt man auch mit anderen Arbeitslosen zusammen, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Viele erfahren hier erst dass sie ein Recht auf Arbeitszeugnisse haben, und wer will, dem wird auch geholfen, eines einzufordern .
Aus dem Kurs heraus ist jetzt schon der erste in Arbeit. Ich hoffe natürlich auch durch bessere Bewerbungsunterlagen auch schnell wieder Arbeit zu finden. Im Moment genieße ich den Kurs einfach, mal am P.C. zu sitzen, und das alles mal richtig zu lernen. Meine Bewerbungsanschreiben sind jetzt auch flotter, ich bekomme so langsam endlich wieder Zuversicht. Das eigene Selbstvertrauen leidet ja schließlich gewaltig unter langer Arbeitslosigkeit.
© Sabine Luz, Tübingen den 11.03.2003 für Ciao und Yopi weiterlesen schließen -
Arbeitslos und Spaß dabei ?
Pro:
nein
Kontra:
ja
Empfehlung:
Nein
Nein. Ich habe keinen Spaß.
Ich will arbeiten.
Zu Hause werde ich faul und menschenscheu.
Ich ziehe mich zurück, weil ich mir einbilde,
dass meine Familie mich für einen Loser hält.
Ich beginne, an meinen Fähigkeiten zu zweifeln.
Ich besuche Weiterbildungen und Umschulungen,
weil ich denke,
wenn ich mehr vorzuweisen hab,
hab ich mehr Chancen.
Ich freue mich,
einen zweiten Berufsabschluss zu haben.
Nur um dann festzustellen,
dass viele Arbeitgeber lieber ungelernte
Arbeitskräfte einstellen,
weil sie denen nicht so viel bezahlen müssen!
In den Stellenanzeigen steht:
Bewerbung bitte mit frankiertem Rückumschlag.
Wenn ich das so mache heißt das,
ich will gar nicht bei euch arbeiten.
Wenn ich es nicht mache,
bekomme ich keine Antwort und nichts zurück.
Mit der Arbeitsagentur hab ich einen Vertrag
abgeschlossen:
Ich muss Bewerbungen schreiben und die
müssen mir Vermittlungsvorschläge unterbreiten.
Ich halte meinen Part ein…
Wer gibt mir eine Chance???
Ihr müsst das nicht bewerten, ich wollte mir nur mal meinen Frust von der Seele schreiben.
Ich wünsche euch einen schönen Tag! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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frankensteins, 15.01.2009, 21:12 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ich finde deine Zeilen gut, sollten sich viel mehr getrauen, leider fehlt da die Lust, aber nur so könnte man was ändern . Hoffe du hast inzwischen was gefunden lg Werner
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Meine Erfahrungen mit der Arbeitslosigkeit
Pro:
viel Freizeit, mehr Zeit für Hobbys/Familie, Zeit für Gedanken zur Neuorientierung, evtl. Erholung von den Strapazen des vorherigen Jobs, lange schlafen ;-)
Kontra:
Geldprobleme, gesellschaftliche Probleme, neue Arbeitsstelle oft zu schlechteren Bedingungen als die alte, Differenzen mit dem Arbeitsamt
Empfehlung:
Nein
Arbeitslosigkeit – ein immer aktuelles Thema. Über 4,5 Millionen Deutsche sind offiziell arbeitslos gemeldet, und sicher gibt es noch viele mehr, die nicht arbeiten (aber arbeiten könnten). Die sich aus welchen Gründen auch immer nicht beim Arbeitsamt gemeldet haben.
Viele, die dies hier lesen, arbeiten vielleicht – oder lesen den Text sogar auf der Arbeit. Aber die Arbeitslosigkeit kann (fast) jeden treffen. Auch ich war schon zweimal arbeitslos, einmal war ich sogar Langzeitarbeitsloser. Und es ist beim heutigen Arbeitsmarkt gar nicht mal so einfach, diese Situation zu beenden. Nicht selten muss man auch Schikanen seitens des Arbeitsamtes über sich ergehen lassen.
Dieser Bericht ist weniger ein Ratgeber, sondern die Schilderung meiner bisherigen Erfahrungen mit der Arbeitslosigkeit.
Hier ist also meine Geschichte…
Nach einer relativ langen Schulzeit („Fast“-Abitur auf dem Gymnasium, danach noch 2 Jahre Höhere Handelsschule und dort ein gutes Fachabitur Typ Wirtschaft erworben) absolvierte ich irgendwann Anfang der 90er Jahre meine Ausbildung zum Industriekaufmann. Diese konnte ich wegen meiner Schulausbildung von drei auf zwei Jahre verkürzen. In der Ausbildungsfirma verlief nicht immer alles glatt, aber schließlich habe ich nach den beiden Jahren die Abschlussprüfung mit gutem Ergebnis bestanden.
Ich brauchte etwa 10 Bewerbungen, um diese Lehrstelle zu bekommen. Dieser Prozess fand ein Jahr vor Ausbildungsbeginn statt.
Schon etwa einen Monat vor meiner Prüfung eröffnete mir der Juniorchef, dass die Firma in diesem Jahr die Auszubildenden nicht in ein festes Angestelltenverhältnis übernehmen würde. Einerseits rechnete ich schon damit, weil es auch mal Differenzen mit der Ausbildungsleitung gab (Überziehung der tariflich festgelegten Arbeitszeit und ausbildungsfremde Tätigkeiten waren nämlich an der Tagesordnung), andererseits enttäuschte es mich schon ein wenig, denn insgeheim hoffte ich, dass ich vielleicht in der EDV-Abteilung bleiben könnte, da dieses Gebiet mein Steckenpferd im kaufmännischen Bereich ist. Aber auch in anderen Betrieben (Berufsschulkollegen) war es häufig nicht anders mit der Übernahme. Sicher ein Drittel meiner Berufsschulkollegen wurde von den Ausbildungsbetrieben nicht übernommen.
So stand mir erst einmal nach dem ganzen Lern-, Prüfungs- und auch beruflichen Stress ein langer Sommer bevor, in dem ich mal so richtig die Seele baumeln lassen könnte. Die Frage war nur, wie lange. Das konnte ich damals noch nicht wissen. Ich dachte schon, dass die Arbeitslosigkeit nicht all zu lange andauern könnte, bei dem ordentlichen Abschluss.
Ich meldete mich natürlich sofort arbeitslos. Das dauerte natürlich ewig, bis ich da mal nach dem Ziehen meiner Nummer dran kam beim Arbeitsamt. Außerdem waren einige der Arbeitsvermittler auch nicht gerade die freundlichsten. Wegen einer fehlenden Unterschrift musste ich sogar noch einmal zurück zum Ausbildungsbetrieb, der auch nicht gerade um die Ecke lag, und dann wieder zurück zum Arbeitsamt. Als nach vielen Stunden schließlich alles formgerecht erledigt war, sagte man mir nur, „ich würde bald wieder von ihnen hören“.
Als ich gerade mal übers „erst mal Urlaub machen“ nachdachte, war schon der erste Schrieb von denen in meinem Briefkasten. Ich sollte mich bei der und der Firma bewerben. Das war zugleich schon eine, die relativ weit von meinem Wohnort entfernt lag (45 Minuten pro Strecke), das bei Arbeitszeiten bis nach 18 Uhr täglich. Und das Anforderungsprofil klang ziemlich hoch. Disposition. Der Sprung ins kalte Wasser? Diese Abteilung hatte ich in meiner Ausbildung gar nicht durchlaufen. Das fängt ja schon gut an, dachte ich. Natürlich bewarb ich mich trotzdem dort.
Lange Zeit hörte ich gar nichts von denen. Schon bald hatte ich den nächsten Schrieb im Briefkasten, mit genau gleich lautendem Text, nur Tätigkeit, Datum und Firmenadresse waren anders. Sofort schickte ich die nächste Bewerbung ab.
Nach mindestens 8 Wochen bekam ich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch in der Firma, die 45 Minuten vom Wohnort entfernt liegt. Dieses war um ein Vielfaches kürzer als die Hin- und Rückfahrt, mit dem Ergebnis, dass die Firma doch eher einen schon qualifizierteren Bewerber mit langjähriger Berufspraxis suchte anstelle eines Berufseinsteigers. Schon mit dem Gefühl, dass es nicht geklappt hat, fuhr ich nach Hause.
Den Restsommer konnte ich jedenfalls noch komplett genießen, und es kam der Herbst, dann der Winter. Immer noch war ich zu Hause. Zumindest hatte ich hier eine sinnvolle Tätigkeit. Ich lebte noch bei meinen Eltern in einem „Kinderzimmer“ in deren Haushalt, und das mit 25 Jahren. Jedoch wurde im Haus meiner Eltern eine Wohnung frei, in die ich einziehen könnte, sobald sie renoviert ist. So nutzte ich die freie Zeit für die Auflösung des vorherigen Haushalts und die Vorbereitung der Renovierungsarbeiten (Teppichböden und Tapeten entfernen etc.), so dass man sich so manchen Handwerker gespart hat.
Natürlich schrieb ich immer wieder fleißig Bewerbungen. So zwei, drei Angebote kamen noch vom Arbeitsamt. Aber darauf konnte ich mich nicht verlassen. Vielmehr studierte ich die Anzeigen in der Tageszeitung. Und darauf bewarb ich mich dann immer wieder. Es kamen natürlich Absagen, jede Menge.
Bis ich eines Tages am Samstag eine ganz kleine Stellenanzeige las und noch am selben Tag die Bewerbungsunterlagen zur Post brachte. Somit bekam der Chef die Bewerbung als erste am kommenden Montag, während der „ganze Stapel“ erst am Dienstag kam. Somit stach meine Bewerbung ins Auge. Schon für den kommenden Dienstag hatte ich ein Vorstellungsgespräch.
Dieses dauerte sicherlich zwei Stunden, und ich verließ es sehr zuversichtlich. Schon fast war es sicher, dass ich die Zusage hatte. Natürlich freute ich mich schon mal. Die Arbeitsbedingungen und der Tätigkeitsbereich hörten sich auch sehr positiv an. Eine Woche später hatte ich tatsächlich meine Zusage. Ich freute mich noch mehr, aber auch dachte ich, dass ich mich dann später immer noch mal verändern könnte, wenn ich erst mal Berufspraxis hätte.
Und aus diesem ersten Versuch, erste Berufspraxis zu erwerben, wurden drei volle Jahre. Leider hielt der Chef nicht seine Versprechungen. Ich wurde eher zu Arbeiten weit unter meiner Qualifikation eingesetzt (Texterfassung, Ablage, Telefondienst…), und die Computer waren ein Witz. Windows 3.1 sogar noch im Jahr 1999, ansonsten war nur Word installiert. Toll, nicht? Durch diese ganze „Handarbeit“ fielen täglich Mehrstunden an, das Klima war allgemein schlecht – und um es kurz und knapp auszudrücken, es wurde gemobbt!
Irgendwann hielt ich diese Belastungen nicht mehr durch und kündigte selbst, nachdem ich mich schon seit einem Jahr vergeblich um eine neue Stelle bemühte. Ich hörte gerade von Weiterbildungen im PC-Bereich und hoffte, dort vielleicht unterzukommen, und danach sehen wir mal weiter.
Leider verlief es im Anfang nicht so wie erhofft. Natürlich ging ich am nächsten Werktag, an dem ich „in Freiheit“ war, zum Arbeitsamt. Wieder ähnliche Erfahrungen wie knapp 4 Jahre zuvor. Ich musste wieder Formulare ausfüllen. Vermutlich war ich noch in deren Rechner gespeichert, denn mehrmals riefen die bei meinen ELTERN an, anstatt bei mir. Durch meinen Umzug innerhalb desselben Hauses änderte sich zwar die Straße/Hausnummer nicht, aber wohl meine Telefonnummer – und natürlich gab ich meine aktuelle an. Das schienen sie übersehen und stattdessen meine alten Daten übernommen zu haben. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Als erstes wurde mir erklärt, dass ich keinen Anspruch auf die anstehende EDV-Maßnahme hätte. Ich sollte besser „richtig“ arbeiten, und kündigen hätte ich auch nicht sollen. Sie würden mir das harte Arbeitsleben schon beibringen, anstatt dass ich nur auf „Lenz“ mache, sie hätten nämlich so einiges für mich.
Eine 6-wöchige Sperre des Arbeitslosengeldes brummte man mir auch noch auf. Da half es nichts, dass ich denen sagte, wegen Mobbing sei keine Fortführung des Arbeitsverhältnisses von meiner Seite zu vertreten gewesen. Auch brachte es nichts, dass ich eine Kopie meiner Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorlegte (so weit war es schon gekommen). Aber mir war es ehrlich gesagt egal mit der Sperre, Hauptsache ich hatte erst mal meine Ruhe.
Und schon bald kam das erste Angebot von denen. In einer Leihfirma. Zweistellige Zahl der Arbeitsstunden. Nicht pro Woche, sondern pro Tag. Dafür ist das Nettogehalt dreistellig. Nicht in Euro, sondern damals noch in DM. Tätigkeit: wieder Schreibmaschine schreiben, Zahlen mit Taschenrechner addieren, Ablage und Telefondienst machen, Kaffee kochen und so weiter. Erst mal bewarb ich mich dort nicht, denn ich wäre vom Regen in die Traufe gekommen. Insgeheim hoffte ich doch noch auf meine Weiterbildung.
Nach ca. 2 Wochen wurde ich vom Arbeitsberater eingeladen, welcher mir eine Standpauke hielt. Ein älterer Herr. Ich schilderte ihm, was ich gelernt habe und welche Kenntnisse ich habe, aber das interessierte ihn nicht. Diese Stelle war immer noch nicht besetzt (wer schreibt auch schon freiwillig 10 Stunden pro Tag Schreibmaschine für einen Hungerlohn). So zwang er mich, die Bewerbung nachzuholen. Da mir aber eine Augenoperation bevorstand, konnte ich ihm gleich einen „Gelben“ in die Hand drücken und das Problem somit umgehen.
Danach hörte ich nie wieder was vom Arbeitsamt. Es kam kein einziges Angebot. Ich bewarb mich auch nicht auf Anzeigen, da ich gesundheitlich noch außer Gefecht war. Bis dann wieder eine Anzeige für diese angestrebte EDV-Maßnahme erschien, die nun endlich nach einigen Verschiebungen (mangels Teilnehmern!) in der zweiten Jahreshälfte stattfinden sollte. Ich bewarb mich einfach für diese Maßnahme, und schon kam der Anruf vom Arbeitsamt, dass es doch wohl unverschämt sei, dass ich mich dort anmelde, ich sollte doch lieber richtig arbeiten, und wenn, dann würden SIE (das Amt) die Kandidaten auswählen!
Nach einigem Hin und Her konnte ich doch durchsetzen, dass ich an dieser Maßnahme teilnehmen konnte. In der Zeit bekam ich weiterhin mein Geld vom Arbeitsamt, die Maßnahme war eine schöne Zeit (dauerte ein Jahr), und die Prüfungen habe ich schließlich alle mit gutem Ergebnis bestanden, Praktikum habe ich auch abgeleistet. Laut Papier hatte ich nun also Qualifikationen in der PC- und Netzwerkbetreuung.
Schon vor Ende des Lehrgangs (Praktikumsbetrieb übernahm übrigens auch nicht) schrieb ich Bewerbungen: kaufmännische Stellen mit Schwerpunkt EDV. Bei einer Firma hätte es fast auch geklappt, ich war in der Endrunde von 2 Bewerbern, leider bekam der andere wegen längerer Praxis den Zuschlag.
Noch mal konnte ich einen Restsommer genießen, bis wieder ein Schrieb (mit demselben Wortlaut wie vor 5 Jahren) im Kasten lag. Ich sollte mich wieder bei einer Leihfirma bewerben. Wieder so eine „2+3“-Stelle (Stundenzahl, Gehalt, siehe oben), und wieder mal nur Klimpern auf der Schreibmaschine bzw. PC-Tastatur, Ablage, Telefondienst, Kaffee kochen und so weiter. Ich bewarb mich tatsächlich! Aber mit Nennung meiner Qualifikationen und Berufswünsche, inkl. angestrebtem Einstiegsgehalt, welches sogar in Euro eine Stelle mehr hat. Ich dachte nämlich, ob diese Leihfirmen vielleicht Beziehungen zu anderen Unternehmen haben könnten, die qualifizierteres Personal suchen.
Aber die „Alte“ von der Leihfirma hatte nichts Besseres zu tun, als diesen Vorfall dem Arbeitsamt zu melden. Und schon hatte ich wieder eine Einladung. Schon wieder bei demselben älteren Heini, der mich schon 1½ Jahre vorher zur Schnecke machte. Diesmal brüllte er mich erst recht an. Was würde ich mir wohl einbilden? Auch wenn ich jetzt höhere Qualifikationen hätte, so sei nach unten alles offen, ich müsste auch niedere Arbeiten annehmen. Er drohte mir den endgültigen Verlust meines Anspruchs auf Arbeitslosengeld an, aber gab mir noch einmal die gelbe Karte. Das lag wohl nur daran, dass in wenigen Monaten mein Anspruch sowieso erschöpft war.
NIE WIEDER bekam ich ein Stellenangebot vom Arbeitsamt. Lediglich bekam ich eine Maßnahme aufgebrummt, in der ich lernen sollte, wie man die richtige Bewerbung schreibt. Dabei hatte ich das in meinem EDV-Lehrgang schon durchgekaut. Ich war mit 30 der Jüngste dort. 6 Wochen dauerte diese Maßnahme. Mit 100%iger anschließender Beschäftigungsgarantie, angeblich. In der Praxis war das aber nur Kinderkram, niemand fand eine Stelle danach, drei machten sich selbstständig.
Ohne Angebote vom Arbeitsamt zu bekommen, schrieb ich stattdessen weiterhin auf Stellenanzeigen, auch wenn die Arbeitszeit und Tätigkeit nicht so günstig waren, außerdem schrieb ich sicherlich 10 oder mehr der bekanntesten Industriebetriebe in der näheren Umgebung an, als Initiativbewerbung!
Ein paar Vorstellungsgespräche folgten, aber letztendlich hätte ich mit meinen Absagen ein ganzes Zimmer tapezieren können. Die Hoffnung, eine Stelle mit Schwerpunkt EDV zu finden, gab ich sowieso schon auf. Ich bewarb mich „back to the roots“, als „einfacher“ Industriekaufmann. Aber auch da gab es keine Chance. Nur mit einem Windows 3.1-Textprogramm klimpern und Zahlenkolonnen per Taschenrechner addieren und kalkulieren (ohne Excel-Kenntnisse), das können viele. Und bei solchen Sekretariatsstellen waren anscheinend die Damen bevorzugt (ein männlicher Sekretär ist auch eher selten). Für andere hatte ich wiederum mangelnde Vorkenntnisse, denn gerade der Bereich des Industriekaufmanns ist sehr weit gefächert, wenn man sich mal die ganzen verschiedenen Abteilungen anschaut.
Und es kam der nächste Sommer. Ich hatte gerade mal wieder ein paar Bewerbungen laufen, zum Teil auch unfreiwillig, weil die Tätigkeit wieder mal unter meiner Qualifikation war, und von einigen Firmen war es auch bekannt, dass jeden Tag bis in die späten Arbeitsstunden gearbeitet werden muss. Aber ich hätte ja immer noch abspringen können, wenn sich was Besseres ergibt.
In diesem Sommer machte ich oft Tagesausflüge mit dem Bus in eine der nächstgelegenen großen Studentenstädte. Im Bus sah ich viele hübsche junge Frauen, die eine sehr positive Ausstrahlung hatten, auf ihrem Schoß lagen zu lernende Unterlagen für ihr Studium. Und unsereiner dachte da gerade, vielleicht sitze ich heute das letzte Mal in diesem Bus auf der Rückfahrt und arbeite morgen schon zu dieser Zeit noch, und 5 Stunden später auch noch. So ging ich zitternd zum Postkasten, aber nichts dabei, und erst Wochen später gab es Antwort – in Form eines großen DIN A 4-Umschlags. Einige Firmen schickten die Unterlagen auch gar nicht zurück.
Mittlerweile gab es auch schon "nette" Verwandte und Nachbarn, die mich als "faulen Sack" abstempelten. Statt der Begrüßung hörte ich: "Hast Du schon Arbeit?" Das waren auch meist diejenigen, die der Meinung waren, dass mir eine Arbeit mit 10 bis 15 Stunden mal 6 Tage pro Woche nicht schaden würde. Und die, falls weiblich, selbst sehr früh geheiratet haben, um Hausfrau zu werden. Und falls männlich, konnten sie oft die Überstunden so auf den frühen Morgen legen, so dass es ihnen nicht weh tat, denn der späte Nachmittag und Abend gehörte ihnen und ihren Lieben. Die Überstunden brachten ihnen noch 20 bis 30 zusätzliche Urlaubstage pro Jahr ein. Und diese Leute haben erwachsene Kinder, die allesamt von Beruf Tochter bzw. Sohn sind oder waren.
Als ich diese ganzen fröhlichen Studenten sah, kam mir erstmals der Gedanke, ob es vielleicht auch für mich noch nicht zu spät ist zu studieren. So wie jetzt ging es jedenfalls auch nicht weiter. Und gleichzeitig dachte ich mir auch, als ich diese fröhlichen jungen Studentinnen sah, dass ich auch eigentlich noch viel zu jung bin, um schon im Büro zu versauern. Meine Pläne waren zwar noch nicht konkret, aber es stand fest, dass ich mich verändern muss.
Im Herbst erkundigte ich mich dann mal näher, ob ein Studium für mich in Frage käme. Ich hatte Glück, da eine Hochschule am Wohnort ist und außerdem ein am besten passender Studiengang angeboten wird, nämlich Wirtschaftsinformatik. Eine Mischung aus BWL und Informatik, was meiner angestrebten Tätigkeit am nächsten kommt.
Einige Stammleser wissen schon, dass ich nun schon seit einiger Zeit Student bin. Natürlich kommt diese Möglichkeit wohl für die meisten nicht mehr in Frage, die seit ähnlich langer Zeit auf Arbeitssuche sind. Ich konnte auch nur aufgrund einiger günstiger Voraussetzungen studieren (Hochschule am Wohnort, Wohnung im Haus der Eltern, noch keine eigene Familie, Teil-Unterstützung durch die Eltern, Ersparnisse). Für viele wäre das finanziell nicht machbar. Denn auch wenn man durch das Studium eine bessere Qualifikation für später erlangen kann, wird man für seine „Arbeitsfaulheit“ bestraft, in Form von nicht vorhandenem Anspruch auf Bafög, horrenden Krankenkassenbeiträgen (beides ab 30) und ggf. Studiengebühren, wenn man das Studium nicht in einem „Durchmarsch“ besteht (das Lernen kann durchaus sehr schwer fallen, wenn die Schule schon Ewigkeiten zurückliegt, ich spreche da aus Erfahrung).
Auch wenn für viele ein Studium oder eine Zweitausbildung nicht mehr in Frage kommen, so können sich Betroffene dennoch Gedanken machen, wie es weitergehen soll, wenn man im bisherigen Beruf nichts findet.
Erstens: Abstriche machen? Das habe ich ja auch schon mal zumindest probiert. Auch wenn man viele Qualifikationen hat, kann man denn nicht auch „eine Stufe darunter“ arbeiten? Wie sieht das mit der Arbeitszeit aus? Leider tendieren viele Firmen heute dazu, die „richtige Arbeit“ auf die späten Arbeitsstunden zu verlagern und teilweise auch samstags zu arbeiten, zu Lasten des Privatlebens und der Familie bzw. des Freundeskreises. Manche Firmen sparen auch an der Büroausstattung, indem nur alle ca. 15 Jahre ein neues EDV-System angeschafft wird, trotz der schnelllebigen Zeit, oder die meist älteren Vorgesetzten sind neuen Arbeitsmethoden gegenüber ablehnend (eigene Erfahrung). Man stellt sich die Frage, kann man damit leben, keine Freizeit mehr zu haben? Wer mit diesen Entbehrungen leben kann, der findet wahrscheinlich eher eine Arbeitsstelle als diejenigen, denen die Freizeit und das Privatleben „heilig“ sind (ich zähle eher zu letzterer Gruppe). Wie sieht es mit dem Verdienst aus? Ist ein kleines Gehalt erst mal ausreichend? Wie weit darf die Firma vom Wohnort entfernt liegen? Wie sehr darf die Tätigkeit von der Wunschtätigkeit bzw. Ausbildung abweichen?
Zweitens: Was für Alternativen gibt es, wenn sich gar nichts findet? In meinem Fall habe ich mich für ein Studium entschieden, was natürlich nicht für jedermann in Betracht kommt. Aber vielleicht eine Umschulung? Oder vielleicht auch eine Weiterbildung, so wie ich sie machte? Man könnte sich da evtl. beim Arbeitsamt beraten lassen, auch wenn man zuerst auf Ablehnung stößt. Vielleicht macht sich Hartnäckigkeit auch mal bezahlt. Allerdings werden heute immer weniger dieser Maßnahmen angeboten…
Ansonsten: auf jeden Fall selbst aktiv werden und nicht aufs Arbeitsamt warten. Schaut regelmäßig in der Zeitung oder auch mal im Internet, ob nicht irgendwelche Firmen jemanden suchen. Wenn ja, dann immer darauf bewerben, wenn das Profil annähernd Eurem Profil entspricht.
Oder auch Initiativbewerbungen schreiben. Das sind Bewerbungen an bekanntere Firmen im Umkreis, die gerade nicht inserieren. Aber wer weiß, vielleicht wird dort doch jemand gebraucht. Manche Stellen werden nämlich gar nicht extern ausgeschrieben. Natürlich gehört hier auch eine Portion Glück dazu. Einige Firmen halten die Unterlagen aber auch für ein halbes Jahr oder so auf Wiedervorlage, denn vielleicht ergibt sich zwar heute nichts, aber Kollege Meier aus der Rechnungsabteilung könnte in vier Monaten überraschend kündigen, so dass dann eine Stelle frei wird.
Eine weitere Möglichkeit wäre, selbst eine Annonce in der Zeitung aufzugeben. Das ist aber nicht ganz billig, aber manchmal könnte das was bringen. Am besten am Samstag, denn dann sind auch viele Firmenchefs zu Hause und lesen die Zeitung. Das habe ich auch schon mehrmals versucht. Dabei waren auch schon mal betuchtere Privatmänner, die jemanden suchten, der „zu jeder beliebigen Tageszeit“ deren Finanzangelegenheiten verwalten sollte, oder wieder Leihfirmen, aber hier kann man ja selbst entscheiden, worauf man sich bewirbt und worauf nicht. Zwielichtige Zuschriften kann man ja ruhigen Gewissens der „Ablage P“ zuordnen (Papierkorb), ohne sich rechtfertigen zu müssen.
Abschließend möchte ich noch mal betonen, dass man sich nicht nur aufs Arbeitsamt verlassen sollte. Oft haben die dort vorhandenen Angebote einen Haken (Arbeitsbedingungen, Profil, Gehalt), und nicht selten schreiben gerade die Firmen ans Arbeitsamt, die nur billige Arbeitskräfte suchen. Außerdem stimmen nicht immer die Profile der Stellenangebote mit denen des Bewerbers ein – in der Regel werden die Aufforderungsschreiben zur Bewerbung nur von den Computern des Arbeitsamtes ausgespuckt. Manchmal sind die Stellenangebote auch schon veraltet.
Diese Möglichkeiten versprechen zwar nicht immer Erfolg, aber wie Ihr seht, gibt es doch mehrere Möglichkeiten, die einen Versuch wert sind, die Arbeitslosigkeit zu beenden oder ihr vorzubeugen.
Viel Glück!
PS: Zum Schluss zu meiner Bewertung. Natürlich kann ich Arbeitslosigkeit nicht empfehlen. Aber es kann in einigen bestimmten Fällen durchaus nicht ganz verkehrt sein, erst mal ein paar Wochen/Monate auszuspannen, je nach vorheriger Belastung. Gerade dann, wenn man in der vorherigen Firma unter extremsten Bedingungen arbeiten musste (Überstunden bis spät abends, lange Zeit kein Urlaub, Dauerstress, Mobbing). Und diese Auszeit kann man evtl. auch dazu nutzen, über eine Neuorientierung nachzudenken. Nur dadurch erklärt sich der eine Pluspunkt, den ich gegeben habe. Insgesamt ist das also eine Bewertung von einem Stern.
Erstveröffentlichung von mir unter gleichem Benutzernamen auch bei ciao.de in 02/2004 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 21.06.2004, 22:40 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr interessant, was du so über das Arbeitsamt und dein bisheriges Berufsleben so schreibst. Ist echt schrecklich, dass man als Arbeitsloser vom Arbeitsamt so niedergemacht wird. Ich bin auch eher der Typ der sagt, dass man eine Stelle mit geringeren
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Hartz IV noch zu milde?
Pro:
siehe Text
Kontra:
siehe Text
Empfehlung:
Nein
Heute muss ich einfach mal meine Erfahrungen zu dem Thema Arbeitslosigkeit schreiben. Lange hab ich Überlegt ob ich dies überhaupt tun sollte, aber ich denke meine Erfahrungen werden den einen oder anderen doch erstaunen und die Sache Arbeitslos und auch Hartz IV in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Ich selber beschreibe den Vorfall den ich erst gestern wieder erlebt habe und auch die letzten 3 Monate schon mitmachen musste einmal nicht aus Sicht des Arbeitslosen, sondern auch Unternehmersicht.
Natürlich war auch ich schon Arbeitslos, 1 Woche nach meiner Ausbildung.
Angst vor Arbeitslosigkeit hat wohl sicher jeder normal denkender Mensch, der einen gewissen Standart gewohnt ist.
Derjenige der ein Haus und eine Familie hat wird sich sicher mehrmals überlegen seinen Job aufs Spiel zu setzten, man will ja sein Hab und Gut behalten und seinen Lieben etwas Bieten können.
Ja, so denke ich und sicher auch die meisten von euch. Für viele ist es wohl ein Tiefschlag wenn man den Job verliert.
Wie gesagt nach meiner Lehre wurde ich nicht Übernommen. Habe mir aber erst mal keine Gedanken weiter gemacht, sondern meinen Abschluss mit sehr gut in der Tasche gehabt und ab nach Nürnberg zu meinem Freund.
Ich setzte mich vor den PC im Arbeitsamt, zog mir ein paar Stellenangebote aus dem PC und setzte mich zu Hause ans Telefon.
Eine Woche später hatte ich meinen festen Job. Erst auf Pauschalbasis und anschließend habe ich mir noch eine andere Stelle gesucht und einen sehr gut bezahlten Job in einem Schweizer Cafe bekommen.
Das zweite Mal als ich mit dem Thema Arbeitslosigkeit in der eigenen Familie in Verbindung gekommen war, war bei meinem Freund vor genau einem Jahr. Er hatte seinen Job gekündigt um zu uns nach Dresden zu kommen, wo ich in zwischen mit meinem Sohn lebte.
Und nun? Mein Freund hat seine Ausbildung abgebrochen, jedoch als Filialleiter gearbeitet und war damit für die meisten ohne Ausbildung und für die anderen zu teuer durch seine ehemalige Tätigkeit.
Durch Zufall, weil er alle Firmen in Dresden und Umgebung abgefahren ist bekam er einen Job als Handelsvertreter in einem neuen Unternehmen, welches jetzt Deutschland und Europaweit vertreten ist.
Dieser Job entwickelte sich so gut das wir bei diesem Unternehmen eine Franchisefiliale in einer anderen Stadt, Plauen im Vogtland, eröffneten.
Dies war im November.
Zum ersten Mal stand ich vor dem Problem, Mitarbeiter einstellen, da wir ja nicht selber da arbeiten konnten.
Ich muss sagen, Plauen hat eine Arbeitslosigkeit von 19% in der Stadt. Sagenhaft und ich hab es mir einfach vorgestellt jemanden zu finden der da arbeitet.
Schon im Oktober schaltete ich ein Stellenangebot beim Arbeitsamt um recht zeitig Leute einladen zu können.
Ich bekam an die 50 Vorschläge vom Amt zugeschickt und es meldete sich gerade mal die Hälfte. Von dieser Hälfte konnte man noch mal die Hälfte heraus sortieren die ihre Bewerbung mit dem Satz begonnen hat …“ Das Arbeitsamt hat mir gesagt das ich mich bei Ihnen bewerben muss“…,andere meinten mir eine Mail schicken zu müssen mit gesammelten Links wo ich mir dann die Unterlagen aus dem Netz suchen musste.
Ich dachte schon das fängt ja gut an…
Die ersten Gespräche standen nun zur Debatte und ich lud die übrig gebliebenen Leute ein zu einem Gespräch.
Alter und Vorkenntnisse waren uns egal da wir eine Einarbeitung für den Zukünftigen Mitarbeiter haben. Ich gehöre nicht zu den Leuten die sagen das ältere nicht Arbeiten können, daher hätte ich gern auch eine 50 jährige Person eingestellt und lud diesen Herren auch ein.
Die erste Frage, noch vor allem anderen was …“was gibt es zu verdienen, unter 1800 netto gehe ich nicht arbeiten“…
Naja, ich war erst mal satt und bedankte mich recht Herzlich für sein Kommen.
1800 netto für da Befüllen von Tintenpatronen.
Aber es ging noch weiter.
Am nächsten Tag hatte ich die meisten Gespräche.
Der eine, wurde im Januar Vater, ist im Januar auch ins Hartz IV gekommen und hat dann nur noch das Minimum, er wollte nicht arbeiten weil wir gerade erst eröffnet hatten und er das Risiko in einem neuen Unternehmen zu arbeiten nicht eingehen wollte. Da habe ich mich das erste Mal gefragt ob ich in einer anderen Welt lebe. Ich will doch meinem Kind etwas bieten können und wie will ich das von Hartz IV tun?
Den nächsten war der Weg zu weit, ein anderer wollte nur in der Woche arbeiten…
Die meisten muss ich sagen wollten den Samstag den wir mit 4 Stunden geöffnet haben nicht arbeiten.
Schließlich haben wir eine Mitarbeiterin gefunden. Hauptsache erst mal etwas. Jedoch ist der Arbeitseinsatz gleich 0.
Seltsamer Weise schaltet sie die Leuchtreklame am Tag an und in der Nacht aus…, gibt falsche Informationen über das Unternehmen an den Kunden weiter, will ebenfalls immer Samstag frei haben.
Das letzte was uns jetzt zum Verzweifeln gebracht hat war der Ausspruch…“ ich bekomm schon Ärger mit meinem Mann, weil ich so viel Arbeite“…
SUPER!!!!
Die Frau arbeitet nicht anders wie andere auch und ist als Handelsvertreter eingestellt, das heißt sie bekommt vom Arbeitsamt Überbrückungsgeld und von uns noch Fest und Prozente. Alles zusammen um die 2000 Euro. Und dann jammert die noch das sie zu viel Arbeiten muss.
Wir wollten dem Drama ein Ende setzten und einen Personaltausch stattfinden lassen.
Ich schaltete über den Ersten privaten sächsischen Rundfunk diesmal eine Anzeige. In der Hoffnung es würden sich welche aus eigener Initiative melden.
Taten die Leute auch.
Einer war besonders hartnäckig. Er schickte mir seine Unterlagen ganz schnell per Mail und anschließend noch mal per Post. Fragte ständig nach ob wir schon eine Entscheidung getroffen hatten.
Auch er wollte sich zuerst als Handelsvertreter einstellen lassen.
Nun hatten wir unser Gespräch am Sonntag. Alles war super. Ich hatte einen guten Eindruck und er wollte auch arbeiten bei uns als Handelsvertreter. Wollte jedoch nur noch mit seiner Frau das klären.
Er hatte nicht viel, Hartz IV bekam er 200 Euro. Mit Wohngeld kam er auf 700 Euro insgesamt (ich frage mich immer noch was die für eine Villa bezahlt bekommen, denn 500 Euro Miete haben nicht mal wir in unserer 65 qm Dachgeschosswohnung mit Blick über ganz Dresden). Seine Frau war EU Rentner auch mit 700 Euro.
Nun ja, wir waren uns einig und ich freute mich über einen neuen Mitarbeiter.
Zu Hause dann die unerwartete Überraschung.
Er wollte weder eine Einarbeitung in Dresden, sondern jeden Abend nach Hause zu seiner Familie (die Einarbeitung wäre 4 Tage gewesen). Außerdem wollte auch er nicht Samstags arbeiten, wir sollen uns dafür doch eine Aushilfe suchen.
Wir antworteten per Mail das wir ihm nicht jeden Samstag garantieren können, so lange wir keine geeignete Aushilfe haben.
Dann kam heute morgen eine Mail die mich vom Stuhl schmiss.
Ich habe es mir noch mal überlegt, ich will mich nicht als Handelsvertreter einstellen lassen, sondern entweder fest, dann will ich aber min.900 Euro oder in einem halben Jahr auf 165 Euro und ich will Prozente. Damit ich weiter mein Geld und meine Versicherungen vom Arbeitsamt bezahlt bekomme darf das Arbeitsamt aber nichts davon wissen. Und ich solle daran denken das er nicht Samstags arbeiten will.
Erst wusste ich nicht was ich darauf antworten sollte. Verlangt der doch allen Ernstes das wir uns von ihm zur Schwarzarbeit anstiften lassen.
Ich antwortete schlicht, entweder auf 165 Euro Basis mit Meldung ans Arbeitsamt oder nicht.
Da lehnte er dankend ab das er da ja nichts verdienen würde weil ihm das Arbeitsamt dann nichts mehr lässt.
Ich bin wirklich schockiert. Erst lehnt er die feste Stelle ab, dann die Aushilfsstelle nur weil es ihm mit Hartz IV besser geht und er sich nicht allein für 165 Euro hin stellen will da er da nicht raus bekommt weiter.
Wir sind eine seriöse Firma und eine Strafe für Schwarzarbeit ist bei 30000 bis 500000 Euro, ganz davon abgesehen was wir für einen Rufschaden da hätten.
Ein Hartz IV Empfänger stellt uns die Bedingungen wofür er arbeiten geht. Ich glaube ich steh im Wald. Wozu bitte sind die Menschen auf die Straße gegangen? Wenn es ihnen dann doch besser geht wie wenn sie arbeiten?!
Ich fass es nicht.
Wo sind die 19% Arbeitslosen in Plauen?
Sicher spielt Geld eine wichtige Rolle, aber man kann doch nicht einem Unternehmen die Arbeitszeiten vorgeben! Und besser wir bei Hartz IV wäre er auch gekommen, selbst als Handelsvertreter. Aber so kommt für uns unter den Bedingungen nicht mal eine Verkäuferanstellung in Betracht.
Ich finde nach meinen Erkenntnissen, wobei man sicher auch vom Einzelfall ausgehen muss), das Harzt IV für viele noch zu mild.
Die Regelung die in Tschechien herrscht wäre für Unternehmer einfacher und vor allem würden die Arbeitslosen die nicht arbeiten wollen sondern lieber von unseren Abgaben leben, zum Arbeiten gebracht.
In Tschechien erhält jeder der einen Job, egal welchen ablehnt eine komplette Streichung aller staatlichen Zulagen (Arbeitslosengeld, Wohngeld).
Ich und mein Mann verstehen die Welt nicht mehr. Vielleicht leben wir auch nur in einer anderen Welt, in einer wo man sich ab und zu noch etwas gönnt, wo man ein Ziel hat.
Mein Mann arbeitet von Montag bis Freitag genauso von 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr und am Samstag jede Woche seine 4 Stunden. Zusätzlich fahren wir am Sonntag noch in unser Plauener Geschäft und schauen da nach dem Rechten. Und wir haben einen kleinen Sohn. Aber ohne Arbeit, wäre es ihm zu langweilig.
Und mir geht es nicht anders, wobei ich mich auf die Arbeit zu Hause beschränke. Buchhaltung etc. und ich studiere noch nebenbei im Fernstudium.
Von meinen Eltern bin ich es auch nicht anders gewohnt. Meine Mutter war zum Beispiel 20 Jahre Filialleitern und Abteilungsleiterin in einem Baumarkt. Bis dieser letzten Januar in Insolvenz ging. Sie suchte wie verrückt eine Stelle und fand eine weit unter ihrer Qualifikation. Jeden Tag arbeiten, Jeden Samstag alle 14 Tage 13 Stunden und das für das Geld was sie als Arbeitslose hatte… nur um mal wieder einen Job zu haben und wieder dem Tag einen Sinn zu geben und sich vielleicht mal etwas leisten zu können, wenn auch nicht viel.
Aber es gefällt vielen sicher ganz gut zu Hause den Tagesablauf nach dem Fernsehprogramm zu planen. Zumindest in Plauen.
Den Vorfall werde ich jetzt dem Arbeitsamt melden, denn ich denke so eine Erpressung und so ein Denken der Menschen schadet vielen mehr wie das es hilft.
Allen Arbeitswilligen wünsche ich natürlich viel Erfolg bei der Suche.
Dies war ganz einfach meine Erfahrung mit dem Thema Arbeitslos und dem Willen zum Arbeiten.
Ein lustiges Gespräch hatten wir jetzt übrigens zusätzlich noch mit einem Herrn, der 50 ist und min. 100 Euro den Tag wollte. Für nur Tinten befüllen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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redwomen, 27.02.2005, 23:40 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
lange gerungen wie ich deinen Bericht werten soll. -doch vom Schreiben her war er mir dann doch ein "sn" wert.- Allerdings kann ich stellenweise deine Einstellung nicht nachvollziehen. Ich selbst war sehr lange Arbeitslos und habe in diesen fast
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wirnhier, 27.02.2005, 23:30 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sicher ist deine Dokumentation deiner Erfahrung sehr hilfreich. Wie die anderen schon bemerken sehr einseitig, aber ich möchte das konkretisieren, mir fehlt eine genauere Beschreibung was der Handelsvertreter für Aufgaben hat und was er dafü
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biker, 27.02.2005, 22:53 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
schließe mich dem ersten Kommentar an: etwas zu einseitig. Was mich interessieren würde: wie lautete das Stellenangebot genau?, was wäre zu verdienen, die geforderte Arbeitszeit, die Arbeit selber die zu machen wäre. Ganz so einfach
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Arbeitslos sein ist heute keine Schande mehr ,aber es heist auch Bemühen.
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Hallo Ihr netten Leser!!!
Mitlerweile gibt es 4,6 Millionen erwerbslose diese Zahl ist doch erschreckend. Was können wir tun?
Gegen die Arbeitslosigkeit als solches sicherlich garnichts.
Was könnte der Betroffene tun?
Diese Frage stelle ich mir schon lange und ich bin zu der Erkenntnis gelangt,dass wir wohl oder übel kaum noch eine Chance haben eine Vollzeitarbeit zu bekommen egal in welchem Bereich,ob im Einzelhandel,Handwerk ect..
Die einzige Möglichkeit die ich hier sehe ist,dass man tatsächlch eine Teilzeitstelle in Erwägung ziehen muss.Der Verdienst ist meist genauso hoch,wie das Arbeitslosengeld.Hat aber den Vorteil,dass man evt.ersteinmal in Arbeit kommt und oft hat man die Chance zu Mehrarbeit.
Ist natürlich nicht das Allerbeste für jeden aber immerhin eine Möglichkeit beschäftigt zu sein.
Ich denke auch,dass es besser ist in Teilzeit tätig zu sein,als dass man vielleicht Jahre Arbeitslos ist und der soziale Abstieg bevor steht.
Natürlich hat man weniger Einkommen,aber ist es denn nicht schöner wenn man sein eigenes Geld verdient,auch wenn es nur für z.B.30Stunden ist?
Ich meine auch,dass man evt.in einer nicht gelernten Branche eine Chance hat.Momentan müssen viele umdenken z.B.ein arbeitsloser Filialleiter bewirbt sich sld Verkäufer dies ist zwar eine Stufe niedriger,
aber,wenn er eingestellt wird kann er Stolz sein überhaupt eine Arbeit zu haben.
Es gibt ne ganze Menge Arbeitsstellen manchmal muss man halt auch etwas in kauf nehmen.Weitere Wege weniger Lohn ect..
Teilzeitarbeit ist natürlich nicht das Allerbeste, aber ein Versuch ist es wert.
Ferner sollte man nur an sich denken und sich durch Medien nicht entmutigen lassen.
Wer von sich überzeugt ist bekommt vielleicht eine Arbeit.
Natürlich kann man sich auch Weiterbilden nur bringt das dem einzelnen etwas?
Zu viele Qualifikationen sind auch nicht umbedingt von Vorteil.Meist ist es doch so,dass die Firmen Ihre Mitarbeiter selber z.B. schulen.Aber das muss jeder für sich selbst heraus finden.
Zum Schluss sage ich nur, wenn man alles getan hat um eine Arbeit zu bekommen und dann auf die Nase fällt tja,das ist Mist.
Dennoch hat man sich dann nichts vorzuwerfen. weiterlesen schließen -
ARBEITSLOSIGKEIT
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Ich bin momentan Arbeitslos und auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle.Ich finde es allerdings etwas unfair vom Arbeitsamt das ich, obwohl ich Bewerbungen vorweisen kann, dass ich mich trotzdem bei den vom Arbeitsamt ausgeschriebenen Stellen bewerben muß. Ich möchte nämlich nicht direkt in meinen erlernten Beruf zurück, sondern möchte lieber etwas fachlich ähnliches ausüben.Ich würde gerne wissen ob jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat und ob man da etwas unternehmen kann.Es ist ja nicht so das ich nicht wieder arbeiten will ich möchte nur meinen beruflichen Horizont erweitern. -
www.ams.or.at
07.02.2003, 20:23 Uhr von
Trinitie
witzig und frech *g*, falls man das so sagen darf ich lese sehr gerne und arbeite auch sehr ge...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Diese Homepage gehört zum Arbeitsmarktservice-Österreich. Kurz es ist das Arbeitsamt im Internet *g*. Wer schon mal auf Jobsuche war, der kennt sicher die einschlägigen Plattformen auf denen man sich Jobstellen ansehen kann, doch die HP von AMS ist wohl was besonderes.
** die Homepage **
Sobald man sich auf die Seite einwählt sieht man einige Menüpunkte. Die Seite ist in weiß und grau gehalten, also sehr schlicht, aber das finde ich sehr gut, da so die Übersichtlichkeit wirklich hervorragend ist.
Ganz oben findet man Links wo man zu den Services für Arbeitssuchende oder Arbeitgeber gelangt. Zusätzlich findet man hier Berufsinfos und Infos zum AMS selbst.
Doch das eigentlich interessante für Arbeitssuchende ist wohl die Datenbank mit den Stellenangeboten. Diese findet man links (kaum zu übersehen) und nennt sich @Job-Room Bewerber/innen.
** der Job-Room **
Hier kann man zunächst wählen, ob man sich ein Konto anlegen möchte oder lieber ohne Konto suchen. Das Konto hat den Vorteil dass man Suchabfragen, Lebenslauf, eigene Angaben, usw. speichern kann und somit auch von Arbeitgebern gefunden werden kann, sofern man dies wünscht!
Hat man sich für die Suche ohne Konto entschieden, so wählt man zunächst mal die Art der Anstellung (Arbeiter/Angestellter, Saisonstellen, Ferialstellen, Besondere Beschäftigungsverhältnisse oder Lehrstellen). Anschließend hat man noch die Wahl des Bundeslandes, der Arbeitszeit (Voll-, Halb- oder Teilzeit). Zudem kann man auch schon Treffer aussortieren, indem man seine Ausbildung gleich mitangibt (ich lass die immer weg, denn probieren kann man es ja trotzdem).
Hat man dies alles eingestellt, braucht man nur noch seinen Berufsgruppe festzulegen und schon ermittelt die Datenbank alle Treffer anhand deiner Eingaben. Diese werden durch Klick auf "Trefferanzeige" in einer schönen Liste aufgelistet und diese ist wirklich sehr übersichtlich. Anschließend wählt man einfach eines davon aus und durch den Klick darauf kann man die zugehörige Stellenanzeige lesen.
Die Stellenanzeigen sind sehr gut detailliert und einfach geschrieben. So dass man eigentlich auf Anhieb weiß, ob das was ist oder nicht. Gefällt die Stellenanzeige kann man diese auch ausdrucken.
** Service **
Unter Service findet man noch einige Hilfen für Arbeitssuchende.
- Bewerbungstipps
- Tipps für die Arbeitssuche
- Service für Frauen
- Links zu anderen Jobdatenbanken
Diese sind teilweise recht praktisch und auch gut beschrieben, so dass man eigentlich nicht viel falsch machen kann.
Fazit: Alles in allem eine wirklich gelunge Jobdatenbank, die kinderleicht zu bedienen ist und mit der man wirklich das findet was man sucht. Die Datenbank umfasst in etwa so um die 10.000 Stellen. Zu guten Zeiten sind es an die 30.000 Stellen. Und das Angebot kann sich wirklich sehen lassen. Gut finde ich vor allem dass man sich ein Konto einrichten kann, um Suchen zu speichern und direkt abzufragen und man nicht jedesmal alles neu eingeben muss. weiterlesen schließen -
Mini-Jobs was soll ich beachten??
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Zur Zeit bin ich leider Arbeitslos. Ich suche noch einen Ausbildungsplatz aber ich möchte árbeiten gehen. Ich also zum Arbeitsamt hin und die bieten mir einen Mini-Job an, also einen 400€ Job. Ich bekam einen Haufen Zettel die ich mir zu Hause in Ruhe durchlesen sollte. Nach dem ich alles ordentlich laß wurde ich schlauer. Mittlerweile habe ich so einen Mini-Job. Deshalb möchte ich darüber berichten, was alles zu beachten ist. Für einige bestimmt wertvoll!!!
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Woher bekomme ich so einen Mini-job? Klar doch ,vom Arbeitsamt natürlich, denkste, die haben doch nie etwas. Aber im Internet unter www.minijob-zentrale.de und www.nebenjob.de habe ich etwas in meiner Stadt gefunden.
Ich habe direkt bei dieser ausgeschriebenen Firma angerufen und habe mich am nächsten Tag direkt vorgestellt und konnte dort sofort arbeiten.
Auf diesen Seiten stehen zahlreiche Städte drin, die freie mini-jobs haben. Natürlich kann man hier auch selbts Inserieren - kostenlos versteht sich. Aber auch in der Tageszeitung findet man momentan sehr viele 400€ Jobs. Viele denken aber, "nee da wird mir ja alles abgezogen" oder "da steht mir ja kein Urlaub zu" Aber: bis 400€ ist alles Steuerfrei, ab 800€ gelten ermäßigte Steuerzästze, Informationen dazu gibt es bei den Finanzämtern.
Als Arbeitsloser darf ich nicht mehr als 15 Stunden in der Woche arbeiten, ansonsten werden mir die Bezüge komplett gestrichen.
Welche Arten von 400€/mini-jobs gibt es?
Ich arbeite als Reinigungskraft bei einer bekannten Firma. Die Arbeitszeiten sind sehr gut. Ich hoffe durch den 400€ job auf eine Fete Stelle zu bekommen und es sieht sehr gut aus.
Aber auch als Nachhilfelehrer, Promoter, Reiseführer oder Prospekteverteiler ist Arbeiten auf 400€-Basis möglich.
Weitere Infos gibts per email:[email protected]
Vielen Dank fürs lesen! weiterlesen schließen -
Möglicher Weg aus der Arbeitslosigkeit / Online-Arbeitssuche
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Immer mehr Möglichkeiten tun sich auf, um eine neue Arbeitsstelle zu finden. Immer mehr Firmen bieten Stellen über das Internetz an.
Zwar ist es nicht jedem möglich, einen Computer zu Hause zu haben, doch werden immer mehr Sachen über das weltweite Netz praktiziert.
Selbst in den Schulen werden immer mehr Aufgaben gestellt, in denen sich die Schüler im Netz Hilfe und Lösungen suchen und finden sollen.
Das ist auch den Arbeitgebern nicht entgangen und immer mehr Firmen, nutzen das Web.
Das Internetz gewinnt immer mehr an Bedeutung bei der Jobsuche. Was Ihr aber beachten müsst, damit Eure E-Post-Bewerbung nicht gleich im virtuellen Papierkorb landet, hab ich Euch hier mal versucht zusammen zu stellen.
ALLGEMEINE TIPPS FÜR EINE ONLINE-BEWERBUNG
Elektronische-Briefe bieten sich zur Erstkontaktaufnahme mit dem gewünschten Unternehmen an. Sie dienen oft als Vorläufer, um abzuchecken, ob eine ausführliche Bewerbung überhaupt sinnvoll ist. Sie zeigen, dass Ihr uptodate" seid. Sie sind schnell und kostengünstig. Die Schnelligkeit ist ein entscheidender Vorteil gegenüber der Postbewerbung. Bewerbungsfotos und Zeugnisse lassen sich beliebig oft digital reproduzieren. Es entfallen keine Portokosten.
Trotz dieser immensen Vorteile dürft Ihr Euch nicht verleiten lassen, schnell verfasste, nicht gut durchdachte E-Post wahllos an potentielle Arbeitgeber zu versenden. Eure E-Post-Bewerbung unterliegt im Prinzip den gleichen Regeln wie das klassische Bewerbungsanschreiben.
Bewerbt Euch nur per E-Post, wenn in der Stellenanzeige eine E-Post Adresse angegeben wurde - oder klärt vorher telefonisch ab (falls eine Telefonnummer angegeben wurde), ob eine Bewerbungs- E-Post erwünscht ist.
verwendet keine info@-Adressen
Verwendet selbst eine persönliche E-Post Adresse ([email protected]) - gebt nur eine private E-Post Adresse an, keine Firmen-Mailadresse. Persönliche E-Post Adressen lassen sich problemlos und kostenlos bei zahlreichen Internetprovidern einrichten.
Schickt bei Erstkontakt Eure E-Post als reines Bewerbungsschreiben mit dem Angebot der Zusendung Ihrer Bewerbungsmappe.
Schreibt Eure E-Post mit reinem Fließtext, Zeilenumbrüche nur nach Absatzende – keine HTML-Formatierungen, kein elektronisches Briefpapier.
Euren Lebenslauf könnt Ihr gegebenenfalls gleich nach dem Anschreiben positionieren, er sollte beim Erstkontakt nicht als Anhang/Attachement verschickt werden.
Um den Umgang mit E-Post-Bewerbungen zu rationalisieren, stellen manche Unternehmen auch Bewerbungsformulare zur Vorauswahl der Bewerber auf ihre Homepage, die Sie gleich dort bearbeiten können. Die Bandbreite der Fragen variiert dabei erheblich. In der Regel erhaltet Ihr sofort eine Empfangsbestätigung per E-Post.
Gebt am Ende Eurer E-Post-Bewerbung Euren Namen, Adresse, Telefon- und Faxnummer, E-Post-Adresse und ggf. den Domainnamen Eurer eigenen Homepage/Bewerbungswebsite an.
Erhaltet Ihr nach spätestens 10 Tagen kein Feedback/Rückmeldung von der angeschriebenen Kontaktperson, solltet Ihr telefonisch nachfassen, ob Eure E-Post angekommen ist.
DER RUN AUF DIE HIGH-POTENTIALS
Während der normale Rekrutierungs-Prozess über die Zeitungsannonce durchschnittlich 90 Tage dauert, ist die Personalsuche per Internet in der Regel in einer bis vier Wochen erledigt. Denn im Web ist ein direkter Abgleich zwischen den Anforderungen des Arbeitgebers und der Qualifikation der Bewerber möglich ("Profil-Matching"). Doch mit einem einfachen Online-Fragebogen kann ein Unternehmen heute keine qualifizierten High Potentials mehr für sich begeistern. Deshalb setzen Firmen wie Arcor Mannesmann, Audi, Procter & Gamble oder Siemens auf die Verbindung von Online-Spiel und psychometrischen Tests im Web, um eine Vorauswahl bei den Bewerbern zu treffen.
Stellenanzeigen in großer Menge findet man nicht gleichmäßig verteilt über das ganze Jahr. Es lässt sich ein quartalsweiser Rhythmus beobachten, der durch die Kündigungsfristen bedingt ist. So findet man die meisten Stellenanzeigen in den ersten zwei Wochen eines Quartals und sechs Wochen vor Quartalsende. Angebote für Führungsnachwuchskräfte treten gehäuft im ersten und dritten Quartal des Jahres auf. Besonders interessant: der späte August und der September. Nicht immer aber steht hinter einer Stellenanzeige eine konkret zu besetzende Position. Manchmal handelt es sich auch um eine Imagekampagne des Unternehmens. Es ist schwierig, dies zu unterscheiden, denn die Grenzen sind fließend. Wird eine konkrete Stelle mit einem konkreten Anforderungsprofil und einer detaillierten Tätigkeitsbeschreibung angeboten, so handelt es sich wohl um eine klassische Stellenanzeige. Wird dagegen viel über die Unternehmensphilosophie gesprochen und das Tätigkeitsfeld nur sehr unspezifiziert beschrieben, so kann man wohl eher davon ausgehen, dass für das Unternehmen die PR-Kampagne im Vordergrund steht.
Sie sind zwar noch keine Garantie für einen Job, aber unverzichtbar, um das Interesse des Personalchefs zu wecken. Personalchefs müssen, ebenso wie alle anderen Führungskräfte immer mehr Informationen verarbeiten. Verständlich, dass sie die Bewerbungsunterlagen gut aufbereitet erwarten. Für den Bewerber bedeutet das, sich präzise darzustellen und schnell auf den Punkt zu kommen.
Das Vorstellungsgespräch
Plant Eure Anfahrt so, dass Ihr pünktlich und ausgeruht zum Vorstellungstermin erscheinen könnt. Plant nie zu knapp. Rechnet mit Unpünktlichkeit der Verkehrsmittel, Staus, Parkplatzproblemen etc. Wenn Ihr die Möglichkeit habt, geht/fahrt vorher möglichst zur entsprechenden Tageszeit den Weg zur Firma ab und erkundigt ev. das richtige Gebäude (natürlich nur von außen aus einer gewissen Entfernung). Vor einer längeren Autofahrt solltet Ihr unbedingt eine Erholungspause einplanen. Kommt aber niemals mehr als 15 Minuten zu früh. Nutzt die Gelegenheit sich vorher im Eingangsbereich des Unternehmens umzusehen, um einen ersten Eindruck zu erhalten.
Verzichtet vor dem Gespräch auf Aufputschmittel, Beruhigungsmittel, Alkohol, auch wenn Ihr noch so aufgeregt seid. Unter Umständen kann ein mentales Training helfen.
Macht Euch klar, dass Ihr gut vorbereitet seid. Lehnt auch während des Gesprächs angebotene Zigaretten und Alkohol ab, Kaffee ist jedoch jederzeit akzeptiert.
Äußert Euch nicht negativ über frühere Arbeitgeber und Kollegen.
Typischer Ablauf
Begrüßung und Aufwärmphase
Motive Eurer Bewerbung und Leistungsmotivation
Erörterung Eures Lebenslaufs
Berufliche Kompetenz und Eignung
Persönlicher, familiärer und sozialer Hintergrund (achtet auf unzulässige Fragen)
Vorstellung des Unternehmens und des zu besetzenden Arbeitsplatzes
Arbeitskonditionen
Eure Fragen
Verabschiedung
Eigene Fragen zum Unternehmen
Erstellt einen Fragenkatalog mit Fragen, die Ihr an die Firma richten möchten. Diese Fragen sollten aber nur der potentielle Arbeitgeber beantworten können, nicht Ihr selbst. Sie helfen Euch auch herauszufinden, ob die angebotene Stelle auch wirklich die richtige für Euch ist.
z.B. Planungen und Markteinschätzungen des Unternehmens soziale Leistungen Aufstiegschancen Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten künftiger Arbeits- und Verantwortungsbereich Auslandseinsatz.
Ich hoffe Euch hiermit wieder hilfreiche Tipps gegeben haben zu können.
Viel erfolg,
Eure diewicca weiterlesen schließen
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