Arbeitsmarktspolitik Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• Nur Ahnungslose

  

  20.08.2002, 03:06 Uhr von
  xeniaII
  Hallo.. ich lebe mit meinem 2,5 Jahre alten Sohn als alleinerziehende Mama im schönen Spandau (Be...

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  Da ich gerade einen sehr interessanten Bericht über Arbeitsmarktpolitik gelesen habe (vom User: Kenbo) möchte ich mich dazu auch mal äußern.
  
  Und hey: das genau der Punkt... ich lach mich schon wieder schlapp: habe das Wahlplakat von Herrn Schröder vor Augen: ICH ARBEITE DAMIT ALLE ARBEIT HABEN!
  
  Jo, der Mann weiß was arbeit ist... hehe .. frag mich langsam in welchem schlechten Film ich hier eigentlich bin. Die anderen Wahlkandidaten sind da auch nicht wirklich besser, wobei ich da um Verständnis bitten möchte.. hey die wissen nicht wie das ist, wenn man am 15. nicht mehr weiss, wovon man seine Familie ernähren muss. Die haben auch kein Problem damit, dass Frau und Kind mal in den Urlaub wollen, da nimmt man sich halt nen Jet von der Bundeswehr und ab gehts nach Spanien.
  
  Aber genau das für mich der Punkt, wie soll ein Haufen von ahnungslosen, viel zu satten Politikern überhaupt erkennen, was die Probleme des deutschen Volkes sind. Als sie von Bonn nach Berlin kamen war ihr einziges Problem Privatschulen für Ihre Kinder zu finden, da man sie ja nicht mit dem gewalttätigen Bevölkerungsmop zusammentun konnte. Angeblich seih das Gewaltpotential in dieser Stadt zu hoch... herzlichen Willkommen in der Wirklichkeit meine lieben, an Berliner Schulen wird seit Jahren erpresst und verprügelt... das deutsche Realtität.. schön das ihr zumind. eure Kinder davor schützen möchtet, statt für Sicherheit an deutschen Schulen zu sorgen...
  
  So nun kommen wir zum lustigen Thema: ARBEITSMARKTPOLITIK!
  
  Schon aus meinen Zeiten bei der Berliner Treuhand weiss ich sehr genau, dass unsere liebe Regierung lieber ein fettes Immobiliengeschäft abwickelt anstatt tausende von Arbeitsplätzen zu retten. Ich weiss sehr genau, dass es Firmen gibt, die bei Vergaben bevorzugt werden, auch wenn sie nicht das günstigste Angebot abgeben. Nur die Kleinbetriebe bleiben dabei auf der Strecke, sicher auch weil Ihnen das nötige Kapital fehlt um gefordertes Taschengeld zu zahlen.
  
  Arbeitsmarktpolitik gibt es nicht wirklich. Die Arbeitsämter sind beauftragt worden ihre Schäfchen zu schulen. Das ist hammerhart. Man muss zu einer Schulung gehen, egal wie blöd sie ist, sonst gibt es kein Geld mehr. Ich selbst kenne das. Als erstes bekam ich den Kurs aufgebrummt: Arbeitslos was nun? Seelische Hilfe...bla bla bla
  
  Daraufhin rief ich meine liebe Bearbeiterin an und erklärte ihr abermals, dass ich kein Problem mit meiner Arbeitslosigkeit habe, dass mir nur der Kindergartenplatz fehlt.. ansonsten könnte ich sofort arbeiten. Sie war soweit friedlich und hat mich von der Liste genommen.
  
  Aber hey.. die Bürokratie ja ein Thema für sich .. eine Woche später bekam ich den Bescheid, das ich an einer Computerschulung teilnehmen sollte, Word und Excel und PowerPoint. Hört sich jetzt wichtig an.. gelle! Aber in meinen Unterlagen beim Amt steht drinn, das ich 4 Jahre lang genau Word, Excel und PowerPoint auf der Volkshochschule unterrichtet hab!
  
  Abermals rief ich meine Beraterin an und fragte sie alles ernstes ob sie jetzt ne Vollklatsche haben. Ich werde mich nicht in einen Raum begeben, wo ein Möchtegern-Lehrer mir Dinge erklären will, die ich längst weiss. Vor allem darf man ja auch nicht vergessen, dass diese Schulungsinstitute dafür auch noch nen Haufen Geld bekommen.
  
  Aber ich musste dahin, ansonsten hätten sie mir mein Geld gekappt... sowas nenn ich sinnvolle Einsetzung von Steuergeldern. Nach drei Tagen hat mich der Lehrer allerdings rausgeschmissen, weil ich ständig im PowerPoint Dokumente versteckt habe... die er nicht fandt und er sich vor der Klasse ziemlich blamierte :-)
  
  Nun gut das habe ich überstanden.. denkt man jetzt .. nein nu hab ich den nächsten Bescheid: im November soll ich für 2 Wochen auf die Schulung: Arbeitslos was nun :-)
  
  Für die Betreuung meines Kindes werden mir immerhin 60 Euro gezahlt... juhu frag mich nur wer nen Kind 30 Stunden lang für 60 Euro beaufsichtigt....
  
  Was ich damit jetzt sagen will.... es gibt keine Arbeitsmarktpolitik. Das einzige was die Ämter tun ist die Suchenden auf schwachsinnige Kurse zu schicken, um Statistiken zu verfälchen. Hier werden jährlich Millionen von Steuergeldern verschwendet.
  
  Klar gibt es in diesem Land auch genügend Menschen die gar nicht wollen, aber dann muss man doch nicht zusätzliche Kosten verursachen. Die vorhandenen Gelder sollten einfach sinnvoller genutzt werden und vor allem sollte man alleinerziehende Mütter in Ruhe lassen :-)
  
  Sobald ich meinen Voll-Kindergartenplatz hab bin ich wieder unterwegs.. zu gern.. aber wie heißt es so schön in unserem Bezirk: Wir haben keine Freimeldungen.. rufen sie mal in 2 Wochen noch mal an.
  
  Eine Lösung gibt es sicherlich nicht. Eine Vollbeschäftigung wird es in diesem Lande nie wieder geben.. aber man sollte vielleicht einfach andere Wege einschlagen.. wo der Mensch wieder zählt.. wo man nicht einfach nur eine Akte ist... die verwaltet wird.... weiterlesen schließen